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Donnerstag, 22. Januar 2009, 22:58

H.M.B. ENDEAVOUR von Airfix 1:120 oder: Schrott wird flott...(hoffentlich!)

Erstmal allen noch nachträglich ein frohes neues Jahr, auch wenn's schon ein bißchen fortgeschritten ist. Premiere: Ich werde jetzt auch mal versuchen, meinen ersten Baubericht einzustellen. :pc: Wie ihr ja bereits gelesen habt, soll es mal die H.M.B. Endeavour werden, wenn se denn mal fertig ist. Komisch eigentlich, dass es im gesamten Netz-soweit ich das durchforstet habe, nichts über diesen Bausatz gibt, jedenfalls nicht viel und schon gar keinen Baubericht. Ich wollte jeden Falls schon als Kind irgendwann mal CooK's Kohlefrachter bauen, der so viel Geschichte gemacht hat. Nach diversen Fernsehdokus und dem Vierteiler "Wind und Sterne" habe ich die Idee dann wieder aufgegriffen und irgendwann mit Glück bei Ebay einen uralten Airfixbausatz (wird übrigens demnächst bei Moduni wieder aufgelegt...) geschossen. Laut Aufdruck auf dem Ständer ist die Form von 1976, wie alt er nun ist, weiß ich nicht: Zumindest sah er, als ich ihn das erste mal öffnte "alt" aus-im wahrsten Sinne des Wortes. :motz: Was mir da im Karton entgegenschepperte (nichts war in Folie eingeschweißt!), war zu großen Teilen Schrott. Das Beiboot war nicht fertig gegossen, Rahen abgebrochen, ein Mast ebenfalls, die Rüsten sahen ebenfalls ziemlich zahnlos aus, da ein Großteil der Jungfernatrappen abgebrochen waren oder ebenfalls Gußfehler hatte. Viel war das auch nicht wirklich, gerade, glaub ich, 104 Teile, ein bißchen mehr vielleicht durch den vielen Bröselschrott. :bang: Der Verkäufer war übrigens ein Händler! Er hat mir freundlicherweise angeboten, die beschädigten Teile bei Airfix bzw. Heller/Humbrol (?) nachzubestellen, wies mich aber darauf hin, dass das dauern könnte. Außerdem teilte er mir mit Bedauern mit, dass er sich das auch nicht erklären könnte, dass so viel Bruch dabei war, er hätte als Modellbauer nichts grobes damit veranstaltet. Lange Rede kurzer Sinn: Jetzt erst recht. Vielleicht ist das ein Zeichen, selber aktiv zu werden und zu improvisieren, mit ein bißchen Geschick vieles zu verändern und vielleicht sogar zu verbessern??
Zur Endeavour-Version: Sie hat eindeutig Abweichungen zur Beschreibung im AotS Buch von K.H. Markworth: Am auffälligsten dabei ist, daß der Kreuzmast in seinen Proportionen zu kurz erscheint (ein Berechnungsfehler, der lange Zeit immer wieder auftauchte, laut M.) und im Heckspiegel befinden sich fünf (nur geprägte) Fenster, was eigentlich nicht sein kann, da sich dahinter gleich der sogennannte "Ruderkoker", also der Schacht für das Steuerruder befindet. Das wär so, als würde man seine Gefrierkombi vor's Wohnzimmerfenster stellen-es macht einfach nicht so viel Sinn. Laut Markworth gab's da keins, eher wohl nur eine Atrappe aus Ästhetikgründen.
Die gesamte Detaillierung ist eher mäßig, in Bezug auf das Alter des Bausatzes aber wohl zeitgemäß. Immerhin passten die Rumpfhälften, der erste Schritt zu einem späteren Schiffsmodell!!! :)
Auch die Dekorationen des Heckspiegels sind bescheiden, naja, vielleicht entspricht das sogar dem Original? Aber das schlimmste: Für das spätere laufende Gut gab's so gut wie keine Belegstellen, gerade mal zwei Betings am Großmast, eine winzige am Fuß des Bugspriets, dafür aber zahlreiche Spantholzköpfe auf dem Schanzkleid. Das kann ja heiter werden! :nixweis:
Aber genug der Bausatzvorstellung, die ich hier einfach mal kurz abgegeben habe! Ich werde jedenfalls versuchen, das Beste draus zu machen. Ich freue mich über Eure Meinungen, Ratschläge,Kritiken Lösungsvorschläge und sonstige Beistände. Wenn Ihr jetzt noch Geduld habt und ein bißchen weiterlest, gibt's sogar schon das erste Bild vom fast fertigen Rumpf. Ich hab erst jetzt mit dem Bericht angefangen, da ich erst ausprobieren und planen mußte, ob mein Vorhaben für mich realisierbar ist, sorry!
Das erste, was ich gemacht habe, war, die Fenster rauszudremeln und mit Akrylglasscheiben plus Fensterkreuzen zu versehen. Das sah schon viel besser aus. Allerdings nicht lange: Beim versuchsweisen Zusammenstecken der Rumpfhälften stellte ich nicht unamüsiert fest, daß der Rudergänger nun durch die Fenster nach Achtern durch den Heckspiegel schauen kann, um das Kielwasser zu beobachten-und james Cook muß wohl die meiste Zeit in der Kajüte zum Fenster gerobbt sein, um rauszuschauen! Oder war hier nur seine Koje, in der er sowieso nur liegend Zeit verbrachte?!? :verrückt: : Das war ein eindeutiger Anlass, das Achterdeck zu unterfüttern oder durch einen Abschluß-"balken" zumindest zu kaschieren. Jetzt aber wirklich mal einige erste Bilder:

Hier also, wie bereits gesagt, der Rumpf! Ein Tipp an dieser Stelle, da ich das noch nie im Forum sonst gelesen habe: Flaggen kann man sehr schöne erhalten, wenn man beim T-Shirt Bedruckshop die Papierflaggen auf Stoff drucken läßt! Dabei muß man denen nur klarmachen, daß auf der Rückseite eine spiegelverkehrte Kopie und diese dann deckungsgleich mit der Forderseite drauf muß. Aber das packen die irgenwann schon! Somit hat man schöne Flaggen, die etwas steif sind und sich gut biegen lassen. Auch lassen sie sich gut anschlagen oder mit Flaggleinen versehen. Kostenpunkt, je nach Anzahl der verballerten Kopien und Flaggen um die 20 Euranten. Ist es aber, finde ich, wert! Besser als die Papierfähnchen. Das hat immer sowas von Käsespießchen...!
Die Kranbalken habe ich ebenfalls modifiziert: Seitlich und von oben aufgebohrt und eine abgekniffene Stecknadel reingeleimt um das Scheibgatt für das Ankerkardeel zu simulieren.

Die Ankerringe habe ich gekleidet und Haken an den Kardeelblock aus Draht angebaut. Etwas Bugspriettakelung ist auch schon hinzugekommen, nebst Wuhlingen. Und: An der Schiffsglocke hängt schon das Klöppelseil-gaaaanz wichtig, oder!? :D
Hier noch ein paar Eindrücke. Hoffe, die Fotos sind einigermaßen scharf, hab die Kamera erst seit Weihnachten...

Ach ja, stimmt, die Hecklaterne! Die hieß übrigens, glaub ich, mal "Modell Baden-Baden", war eine Straßenlaterne und stammt aus dem Modelleisenbahnladen. jetzt ist sie allerdings goldfarben und hat aufgemalte Verglasungsfugen. Stimmt wahrscheinlich nicht so gaaanz von der Epoche, aber bevor da gar keine hängt...? Der geneigte Beobachter kann auch bereits die Sorgleinen sehen, die, und das war tatsächlich so, im unteren Bereich aus einer Eisenkette bestanden. Vielleicht, damit das Gewicht das Ruder im Scharnier hielt oder damit weiter oben bei schwerer See die Fenster nicht eingeschlagen wurden??? Was meint Ihr?
Und: Vor dem Steuerrad befindet sich das dreigeteilte Kompasshäuschen, das ich aus Pappe und Streichhölzern gebaut habe (hallo Matchstick!! :wink:) da es leider nicht dem Bausatz beilag.
Das Problem mit den fehlenden Belegplätzen mangels fehlender Belegnägelbänke habe ich bislang auf meine Weise gelöst: In eben dem selben Modelleisenbahnzubehörshop gab's zwar keine Belegnägelbänke(warum auch??) dafür aber herrliche Gartenzäune!! mit dem Cutter die obere Reihe abgeschnitten, verschliffen, gekürzt und angemalt, dannach an die Innenseite der Reling geklebt. Okay, Belegnägel sehen anders aus, aber wenn später das laufende Gut dort mit Schlägen angebracht ist, wird man den Gartenzaun vielleicht nicht mehr sehen. jedenfalls besser, als alles direkt an der Reling zu belegen, das war zwar auch gängig, sieht aber irgenwie noch improvisierter aus. Ach ja: Kollege Kompasshäuschen- diesemal von der Seite. Et voila!

ich weiß nun Dank Herrn Markworth und intensiver Internetrecherche auch, wo auf der Endevour belegt wurde, wenn nicht auf Nägeln: Wantenklampen!! Muß man ja erst mal drauf kommen. Ich wußte, daß es die gab, aber das fast ausschließlich und an jedem Want eine Belegklampe war, war mir neu. Ich bin jedenfalls froh, dass ich meine Gartenzäune habe. bei dem Maßstab möchte ich nicht noch 'zig Klampen schnitzen, die dann sowieso nicht an den Wanten halten. :pfeif:

Hier seht ihr schon mal meine 2,5 mm Jungfern, die ich mit Püttingeisen durch die abgeschliffenen, von den Plastikjungfern befreiten Rüsten gefädelt habe. Von dort gehen sie durch die aufgebohrte Bordwand, wo ich sie von innen gespreizt und fett verklebt habe. Wenn hier nix hält-die schon, so stabil wie die jetzt sind. Muß aber auch, auch Modellwanten haben ohne Ende Zug! Und knack! ist die Rüste bei der letzten zu verknotenden Webleine weg, man kennt das ja...
Das Beiboot ist mitlerweile auch schon repariert, mit Spachtelmasse ergänzt, verschliffen und lackiert! Die Riemen hab ich aus 0,7 mm Plastikstab und dünner Pappe (für die Blätter) selbst hergestellt Geht doch...

Hier seht ihr das Bratspill mit Ankertrosse. Wollte ich aber gar nicht zeigen, sondern den Kombüsenschornstein. Ich wußte zuerst nicht, was das eigentlich für ein Pilone sein sollte, der da auf Deck rumsteht. Bis ich gelesen hatte, das dort der Smutje sein Unwesen trieb. Ich habe da aus Holz ein kleines Essestück draufgesetzt, jetzt erkennt man, dass es ein Schlot ist, finde ich.
Achja, noch ein Tipp: Habe hier ja schon viel über "Alterung" und "Washings" gelesen! Auch ein Kompliment an die Ölfarbenfraktion, sieht oft richtig gut aus. Ich altere meine Modelle fast ausschließlich mit Plaka Nr. 70 (schwarz). Ich mal alles einfach nach dem Lackieren wässrig an und wisch das mit Motorradpoliertüchern gleich wieder teilweise weg. Hinterher schleif ich solange mit meinem zefruddelten Schleifklotz auf dem Deck oder dem Rumpf rum, bis er Laufspuren/ Abrieb und Aufhellungen hat, wenn alles nichts hilft, nehm ich meinen Glaspinsel. Für meine Zwecke reicht das. Außerdem kann man dabei gut und oft korrigieren!
Soweit erst mal für heute. Wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, werde ich weiter über den Fortschritt meines Trümmerhaufens berichten. Bis dahin schreibt mal Eure Meinung, ich freu mich drüber!

Ciao :ahoi:

Chris
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

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Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von »drake« (22. Januar 2009, 23:43)


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2

Freitag, 23. Januar 2009, 08:55

Alle Achtung, was du hier bis jetzt zeigst finde ich erste Sahne.
Bei dem Titel kannst du das "hoffentlich" durch ein "Ausrufezeichen" ersetzen.
Die Flaggen könnte man auch selbst ausdrucken und auf Stoff aufbügeln.
Bin gespannt wie's weiter geht.
Gruß,
Torsten
Gruß Torsten


3

Freitag, 23. Januar 2009, 13:05

Hallo Chris,

ich bin schlichtweg begeistert von Deinem "Schrott". :ok: Auf den ersten Blick könnte man es tatsächlich für ein Holzmodell halten. Besonders gelungen finde ich die Farbgebung des Rumpfes und die Alterung der Decks. Ich bleibe auf alle Fälle mal dran.
Mit den besten Grüßen
der Frank :ahoi:
___________________________

4

Sonntag, 25. Januar 2009, 15:06

Hi Thor(-sten)!
Das klingt interessant mit den selbst ausgedruckten und aufgebügelten Flaggen! Erklär mir doch bitte mal genauer, wie man das machen könnte. Wäre nämlich 'ne gute Idee und billiger. :wink:

Ciao!

Chris
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5

Sonntag, 25. Januar 2009, 16:01

Hi Frank!
Danke Dir für Deine wohlwollenden Worte. Habe bereits weiter geplant: Die Endeavour wird noch hier und da gepimpt: Sie wird (sofern das bei dem Maßstab geht) "echte" sprich: Stoffsegel bekommen und "echte" Wanten, also ausgewebte plus Pütting- und Bramwanten. Schaun wa ma, ob das alles so hinhaut. Was heißt eigentlich einen Bausatz "oob" zu bauen? Habe wohl verstanden, dass mann dabei 1:1 aus dem Baukasten und nach Anleitung baut-aber was heißt das Kürzel? Habe ich immer wieder gelesen.
Und noch was zur Farbgebung: Ich weiß, dass bei historischen Schiffen eigentlich kaum bis gar kein Blau verwendet wurde, wegen zu teuer. Trotzdem habe ich mich dafür entschieden. Mein geistiges "Endeavour-Imago" sieht einfach so aus. Und deshalb nehm ich mir mal die künstlerische Freiheit! :und:
Bis dahin!
Chris
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6

Sonntag, 25. Januar 2009, 17:34

Hallo Chris,

die Abkürzung oob steht einfach für "Out of Box."
Zu den geplanten Stoffsegeln gibt es noch eine Alternative: nämlich Seidenpapier. In Joachim's Thermopylae-Baubericht wird die Herstellung sehr schön beschrieben. Die Thermopylae in 1:96

Aber wie immer die Entscheidung nachher fällt, besser als die tiefgezogenen Plastiksegel sehen Segel aus Stoff oder Papier natürlich allemale aus.
Mit den besten Grüßen
der Frank :ahoi:
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7

Montag, 26. Januar 2009, 08:52

Zitat

Original von drake
Hi Thor(-sten)!
Das klingt interessant mit den selbst ausgedruckten und aufgebügelten Flaggen! Erklär mir doch bitte mal genauer, wie man das machen könnte. Wäre nämlich 'ne gute Idee und billiger. :wink:

Ciao!

Chris


Schau mal zum Beispiel hier....
Gruß Torsten


8

Montag, 26. Januar 2009, 12:59

Hallo,

vielleicht hilft Dir das hier auch weiter:

https://www.modelships.de/flaggen.htm

Gruss,

Christian
Im Bau: U.S.S. Constitution 1:96 von Revell
In Planung: Galion Espagnol / Corona Aurea 1:200 von Heller

9

Montag, 26. Januar 2009, 23:18

*grins*

Ja was hab ich denn da gefunden. Das richtige Schiff zum Avatar :lol:

Also dein Baubericht ist Freude pur. Erstmals die gute Nachricht, dass dieses wertvolle Schiff wieder als Modellbausatz kommt und dann noch ... tja...

im Grunde Sprachlosigkeit über den Ideenreichtum und die Perfektion der Ausführung. Hoffentlich hast du nichts dagegen, wenn ich versuche, das eine oder andere bei meiner Fregatte zu übernehmen... hab mich nämlich unter anderem ins Klöppelseil verliebt :rot:

Ich gehöre auch zur "alternden" Fraktion... aber anscheinend noch nicht lange oder intensiv genug... was ist ein Glaspinsel (was kann er und wo bekomm ich sowas)?

Außerdem find ich deine Einstellung in punkto farbwahl blau klasse: wenn's gefällt, ist's erlaubt :ok:

LG und bis bald, Mathias

10

Montag, 16. Februar 2009, 17:17

Hallihallo!
So, bin wieder zurück ausm Urlaub!
Ich habe natürlich überhaupt nichts dagegen, wenn Dir meine Problemlösungen bzw. Ideen so gut gefallen, dass Du sie übernehmen möchtest-ganz im Gegenteil! ich finde, dafür sind wir ja schließlich alle im Forum, um uns gegenseitig Tipps zu geben. :hand: Wir sind ja keine "Herstellermesse", die gleich mit Urheberklagen droht. Ich freu mich drüber, wenn jemandem etwas gefällt-und sei es nur ein klitzekleines Klöppelseil! :rot:
An dieser Stelle abber erstmal vielen Dank für Eure ganzen Kommentare! Habe mich sehr gefreut von Euch zu hören und es hat auch ermutigt, weiterzumachen, ehrlich! :hand:
Aber nun zu Deiner Frage: Ein Glaspinsel ist ein kleines Zaubergerät, dass Du im Kunst- und Malereizubehör für fünf Euranten erstehen kannst. Das ist im Prinzip ein Drehkugelschreiber, bei dem Du Glasfasern herausdrehen kannst. Die Fasern sind aufgrund des Materials so hart, dass Du damit "radieren" kannst. Aber sehr vorsichtig ausprobieren, das Ding funktioniert fast ein bißchen zu gut. Ist aber auch gut, wenn Du Dich beim Lackieren verpinselt hast. Abgesehen davon kriegt man sogar Flecken vom Teppich damit wech (nicht unerheblich wichtig, wie ich selbst herausgefunden habe!) :grins:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

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11

Dienstag, 17. Februar 2009, 12:44

Hallo Chris,

sieht richtig gut aus was Du aus dem"Schrott" machst. :ok:
Ich bleib auf jeden Fall dran.

Gruß Timo
:ahoi:
"Ihr seid verrückt!" - "Gott sei's gedankt. Sonst würde das hier vermutlich nicht funktionieren."

12

Mittwoch, 18. Februar 2009, 19:52

Nabend! :wink:
Habe mich mal wieder meiner Werft zugewandt und bin ein bißchen weiter gekommen: Ich habe bei meinen Internetrecherchen und in meinem treuen AotS Buch festgestellt, dass die Pinne der Endeavour eine Überbrückung hatte. Macht ja auch Sinn, dass das Team "Cook" nicht immer umständlich über selbige drübersteigen mußte. Frage mich eigentlich grad ernsthaft, ob unser heute noch verwendeter Begriff "Brücke" möglicherweise daher stammt?! Weiß das mal jemand?
Also habe ich besagte Brücke aus Streichhölzern und Pappe nachgebaut, coloriert und die einzelnen Holzbohlen mit dem Cutter eingeritzt. Danach hab ich alles etwas gealtert und aus Messingdraht die Stützen für den Handlauf angefertigt. Oberhalb hab ich mit der Rundzange dann die Führungen für das Tau gebogen und den Handlauf durchgefädelt. Das ganze sieht dann ungefähr wie folgt aus:



Jaja, ich weiß, das Bild besticht in erster Linie durch Unschärfe! Aber da ich die Brücke bereits verbaut habe und verpennt habe, vorab ein schärferes Bild zu machen, muß das jetzt mal so reichen. Man erkennt ja grob, was gemeint ist oder..? :rot:

Auch habe ich mich schon mal dem zukünftigen Rigg zugewandt. An dieser Stelle mal ein ganz persönlicher Tipp (falls das jetzt nicht ein alter Hut ist, ich hab jedenfalls hier oder sonstwo noch nichts von nachfolgender Idee gelesen: Für die Unter- und Marswanten nehme ich seit geraumer Zeit Gummilitze vom Handarbeitsdealer!! Die ist mit Stoff ummantelt, läßt sich gut verknoten (oder auch im Bedarfsfalle wieder entknoten!) und ist immer stramm gespannt. Hatte mich immer geärgert: :idee: Eine Wante ist steifgesetzt, kommt die nächste und verzieht den Mast, hängt die erste schon wieder durch...usw. :!! Bei der Litze kann man herrlich nachspannen oder lockern. Großartig! Und fällt später nicht mehr auf. Für die Bramwanten ist das natürlich zu dick, da geht's eben dann nur konventionell. Hier mal erste Bilder von Mars- und Bramwanten:



Das Geländer ist auch nicht serienmäßig, sondern auch aus Streichhölzern. Das Gitter ist colorierter Tüll (kann man beim autorisierten Gummilitzenfachhändler gleich miterstehen! :)


Unter der Mars befinden sich versuchsweise meine Klotjesatrappe. Wie man unschwer sieht, sind das Stickperlen, die ich mal grob angemalt habe. Wenn mir das gefällt, mach ich das nochmal ordentlich. :pfeif:



Die unterhalb der Mars noch überstehen Litzenreste hab ich bewußt stehen lassen, dass sollen später mal die Püttingwanten werden. Wegen der Friemelei habe ich bereits seit längerem die Angewohnheit, die Wanten von oben nach unten zu installieren. Ich find das so einfacher.
So, das war's dann erstmal wieder von der Baustelle!

Ach ja!!! Bevor ich's vergesse: Ich habe einen Suuuuper Stoff für die Segel gefunden- extrem dünn, Baumwolle und gut verarbeitbar. Und das kam so: Als ich eines Sonntagmorgens bei meiner Freundin gedankenverloren im Wohnzimmer saß und mir irgendwann ihre Vorhänge näher ansah, hatte sie den Braten bereits gerochen: Sie bemerkte gleich resolut, dass dies ihre Vorhänge seien, dass das teurer Stoff sei und dass daraus mitnichten meine zukünftigen Segel werden würden. :motz: Jaja, schon gut :pfeif:, dachte ich, aber wo gibt's sowas?? (Sie hatte die mal von einer Mitbewohnerin überlassen bekommen, das war das einzige was sie noch wußte und das der Stoff ziemlich teuer war) Also hab ich mich in sämtlichen Textil- und Dekoläden auf die Suche gemacht und bin tatsächlich fündig geworden!! Der Stoff heißt "Balloon plus" und mußte erst aus der Schweiz bei Creation Baumann bestellt werden. Er war zwar wirklich teuer (ein Meter mal einsfuffzig für über sechzig Euranten :verrückt:, aber daraus läßt sich schon das ein oder andere Segel bauen!) Das Material ist so dünn wie Horst und Erna Brackmanns ballonseidener Jogginganzug (daher wohl auch der Name?!) aber eben aus 100% Baumwolle. Ein branntheißer Tipp an dieser Stelle. Was besseres für kleine Maßstäbe gibt's wohl nicht, ehrlich! :ok:Wobei ich die Papiertaschentuch- bzw. Seidenpapiervariante auch klasse finde, ist aber eben kein echter Stoff und das sieht man eben beim genaueren Hingucken!

Bis demnächst!

Chris :ahoi:
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »drake« (18. Februar 2009, 20:00)


13

Donnerstag, 19. Februar 2009, 07:32

Hallo Chris, :wink:

das dies eine Brücke sein soll kann man gerade noch erkennen. :smilie:

Tolle Idee von Dir. :ok:

Auf den Stoff bin ich mal gespannt, stelle unbedingt ein Bild ein bevor du ihn verarbeitest.
:tanz: :prost: :tanz:

Gruß Friedrich
HMS Victory, Heller 1.100 und Kriegslokomotive Br 52 von Trumpeter

14

Donnerstag, 19. Februar 2009, 18:53

Hi Chris,

die Idee, eine Gummilitze für die Wanten zu verwenden, kannte ich bisher auch noch nicht. Aber es scheint ja gut zu funktionieren. :ok:
Mit den besten Grüßen
der Frank :ahoi:
___________________________

15

Freitag, 20. Februar 2009, 21:15

Hallo Chris :five:
Ziemlich genial,was du aus dem Bausatz zauberst.
Auch und grade die "Klotjestrappe" ich kenne sie unter anderm Namen.....Das ist ja vom Feinsten! :ok:

Auch die Farbgebung ist genial,Segler waren ja bunt,und nicht nur in holztönen...


;)Werd dranbleiben

Uwe
Rettet den deutschen Wald,esst mehr Biber!
http://www.streichholzbastler.eu/

16

Freitag, 20. Februar 2009, 21:28

... ich habe keine Ahnung von Schiffen ... aber was Du da zeigst schaut einfach klasse aus. Ja tastächlich wie Holz - wirkt nichts merh plastikmäßig - super!

17

Samstag, 21. Februar 2009, 13:21

Hallo Chris!

Der "Gummiwanten"-Tip ist für mich der Tip des Tages! Ungelogen!

Vielleicht komme ich so endlich mit meiner "US" weiter!

Gruß

Jörg
Gruß Jörg :ok:

Im Bau:
United States - Revell 1:150

Auf Lager:
Spanische Galleone - Revell
Wappen von Hamburg - Lindberg

18

Sonntag, 22. Februar 2009, 15:21

Hi Uwe!
Äh,ja, natürlich hast Du recht: Die Befestigung der Rahen am Mast heißen "Rack". :pfeif: Klotjes sind diese lustigen Holzeier, damit Die Rah auch frei laufen kann beim Abfieren. Ich hatte das mal auf die Schnelle Klotjes-atrappe genannt. Werde die wohl tatsächlich mit den Perlen machen, finde das ist ein kleines aber nicht unwichtiges Detail. Was ich allerdings nicht machen werde, sind die sogenannten "Schlieten", das sind Holzdistanzstücke zwischen den Klotjes. Bei dem Maßstab müßte ich die vermutlich aus Zigarettendrehblättchen herstellen, irgendwann is auch mal gut...! :!!

Dank an Lupus :hand:

@Jörg: Sach ich doch!! Probier's mal, das geht prima! Einfach mit einer Bucht über die Saling/ Mars und auf der anderen Seite wieder runter. Und schön gleichmäßig spannen! :ok:

Schöne Grüße!

Chris
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19

Sonntag, 22. Februar 2009, 15:46

So, da unsere derzeitige Wettergesamtsituation ja den Eindruck macht, dass es wohl nix mehr wird mit Frühlingsambitionen :nixweis:, nutze ich die Zeit auf meiner Wohnzimmerwerft. Es gibt ein paar kleine Neuigkeiten, nicht viel, aber immerhin:

Ich habe mich nochmal ausgiebig mit meinen Zwergenrahen beschäftigt. Kurzzeitig hatte ich mich gefragt, ob ich die nicht komplett aus Holz nachbilde, da diese dünnen Plasteteilchen nicht den Eindruck größerer Belastungsfähigkeit machten. Habe den Gedanken trotzdem wieder verworfen:
Die maßstabsmäßige Stärke der Rahen würde sich so ja auch nicht ändern, außerdem müßte ich sie zu den Nocks hin konisch schleifen. Das ist mir doch zu aufwendig, deshalb probier ich das jetzt mal mit den Originalen. Hatte da aber eine Idee, wie ich sie stabiler bekomme und gleichzeitig noch ein bißchen detailierter mache :idee:: Beim Recherchieren ist mir aufgefallen, dass die Endeavour (wen wundert's?) eigentlich ja auch Leesegelspieren hatte! Also habe ich mir aus Kunststoffrundstäben selbige hergestellt und aus Messingdraht die dazugehörigen Brillen. Nach der Montage habe ich alles farblich angeglichen und Wicklungen angebracht, die die Leesegelspieren fixieren. Herausgekommen sind nun, wie ich finde, viel schönere und breitere Rahen :smilie:. Aber aufgepasst: Habe leider zu spät bemerkt, dass die Spieren ca. im Winkel von 45° auf den Rahen sitzen. Also abreißen und nochmal das ganze...! :bang: Macht aber auch Sinn: Die Toppnannten hätten sonst keinen Freilauf später! Und da ich dann schon mal in meinen Detailwahn verfallen bin, habe ich gleich noch die Fußperde nebst Hangern montiert. Die Hanger habe ich anschliessend etwas mit Sekundenkleber versteift, damit das ganze nicht so deprimierend unstraff unter den Rahen rumhängt.

Und so sieht das ganze dann aus (merke beim Fotossichten gerade, dass meine Kamera beim Aufdecken von Unsauberkeiten kein Erbamen kennt. Das sieht natürlich in Natura alles suuuuper perfakt aus :pfeif: :abhau:):







So, das war's dann auch erstmal für heute im Forum. Hab nämlich gerade festgestellt, dass ich die Perde an der Blinden- und Bovenblindenrah vergessen habe :motz:. Also weiterfriemeln...

Bis bald in diesem Theater!

Chris :ahoi:
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »drake« (22. Februar 2009, 15:49)


20

Sonntag, 22. Februar 2009, 16:41

Ach ja, Friedrich! :wink: Fast hätte ich's vergessen, Mensch! Du wolltest ja ein Foto von meinem Balloon plus Stoff haben. Die fotografischen Darstellungsmöglichkeiten kommen hier allerdings deutlich an ihre Grenzen-wie, bitteschön soll ich ein Foto von dünnen Stoff machen? :motz: Das ist ähnlich wie die fototechnische Darstellung eines ph-Wertes, Temperatur oder Geschmacksrichtung "süß-sauer"..! Ich hab's mal probiert, und zwar den Saum mit rausstehenden Fäden. An meiner entspannten Handhaltung kannst Du vielleicht erahnen, wie er meine Finger umschmeichelt...? :baeh:

Balloon plus, voila:



Schönen Sonntag! :abhau:

Chris
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21

Sonntag, 22. Februar 2009, 19:57

Hi Chris,

der Segelstoff wär doch sicher auch was für meine Pearl, oder?
Gibt's den auch in Schwarz, oder kann man den färben?
Färben wär vielleicht besser, so kann ich eher ein ausgeblichenes Segel darstellen.

Gruß Timo
:ahoi:
"Ihr seid verrückt!" - "Gott sei's gedankt. Sonst würde das hier vermutlich nicht funktionieren."

22

Sonntag, 22. Februar 2009, 20:18

Nabend Timo!
Den Stoff gibt's in zig Farben. Ich hab den, obwohl man das nicht so sieht aufm Foddo, in gebrochen weiß. Da es ja reine Baumwolle ist, kannst Du den färben wie du lustig bist. Hab ich schon probiert, erst mit schwarzem Tee und dann mit hoch(!)verdünnter Plakafarbe in schwarz. Wird schön verwittert und könnte auch für die Pearl schön passen, glaub ich! Schau doch einfach mal bei Creation Baumann im Netz nach. Oder geh mal zum Dekostoffhändler/Raumausstatter!

Bis dahin!

Chris :smilie:
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23

Montag, 23. Februar 2009, 09:19

Hallo Chris, :wink:

Zitat

Ach ja, Friedrich! Fast hätte ich's vergessen, Mensch! Du wolltest ja ein Foto von meinem Balloon plus Stoff haben.


Danke, das Du an ein Foto gedacht hast. Sieht doch toll aus das Foto :ok:

Aber auch der Stoff sieht echt gut aus, da lassen sich bestimmt tolle Segel daraus machen. Werde den Stoff für das nächste Projekt in Auge fassen.
Für mein jetziges habe ich ja fertige Segel bestellt, sind zwar nach mehr als 4 Monaten im noch nicht in meinem Besitz, hoffe allerdings noch das sie kommen. Wenn nicht werde ich mich mal an diesem Stoff probieren, da meine Victory unbedingt Stoffsegel erhalten soll.
:tanz: :prost: :tanz:

Gruß Friedrich
HMS Victory, Heller 1.100 und Kriegslokomotive Br 52 von Trumpeter

Beiträge: 728

Realname: Joachim

Wohnort: Medebach NRW

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24

Montag, 23. Februar 2009, 11:50

Hi Chris, :wink:

Deine Endeavour wird ein echter Hingucker. Sieht sehr gut aus und gefällt mir. Eine sehr respektabele Arbeit, die du da machst. :ok:

Ich gucke immer wieder bei Dir rein, wie es weitergeht.

Gruß
Joachim
:ahoi:
Fertig: die Thermopylae in 1:96

Fertig: die Cutty Sark in 1:96

Fertig: CUTTY SARK, die Zweite in 1:96


"Nicht ich habe die Segelschiffe verlassen. Sie haben mich verlassen."

Robert Miethe, Kapitän des Laeisz- Windjammers "PITLOCHRY"

25

Samstag, 28. Februar 2009, 17:27

Guten Tach! :wink:
In den letzten Tagen und vor allem Nächten ist es auf der Werft ein Stück vorangegangen- die Endeavour wird nun mehr und mehr ein Segelschiff. Zumindest bekommt sie jetzt nach und nach ihre ersehnten Masten. Dabei gehe ich vom Bug nach achtern vor. Der Bugspriet und Fockmast haben bereits ihre Rahen erhalten, der Fockmast seine Unterwanten und Padunen. Jetzt hat das ganze soviel Stabilität gewonnen, daß ich nach und nach auch Vor-/Backstage, Bovenblinde und Blindenbrassen takeln kann:



Am Bugspieteselshaupt habe ich, da ich noch einen Unionjack übrig hatte einen Flaggenstock angebaut, den ich mit selbstgebogenen Augbolzen an der Stirnplatte befestigt habe. der Flaggenstock selbst ist aus einem Kunststoffrundstab, der Flaggstockknopf aus Holz. Das Klüvergeschirr ist auch schon soweit fertig. Für die Belegung der Konterbrassen (oder Toppnanten?) der Blindenrahen und Brassen habe ich mir kleine Klampen (gibt's von Graupner :)) besorgt und diese am Bugspietfuß und an den Kranbalken befestigt. Letzteres sieht erstmal ungewöhnlich aus, habe ich jedoch auf einem Foto der Replica im Netz so entdeckt.Einen sinnvolleren Ort für diese habe ich sowieso nicht auf der Back finden können.
Die Dodshoofden der Stage sind leider 'ne Idee zu groß aber kleinere gibt's wohl nicht. Ich wollte aber unbedingt welche haben, da sie von der Epoche her besser zur Endeavour passen als Stagjungfern. Und so sieht das ganze nun aus:



Zum Fockmast:
Die Fockuntersegelrah hat ihr Rack bekommen. Die Rackfalle habe ich mangels Betinge über Blockkombinationen an Augbolzen zu beiden Seiten des Mastes befestigt.



Auf dem Bild sieht man auch bereits die Püttingwanten und die Oberrahfallen. Die Püttingwanten sind nicht so ganz saubergeworden, ich hätte sie gern straffer hingekriegt. Aber ich war schon froh, nicht dauernd die Wurste wieder ankleben zu müssen, die immer aufgrund des Zuges sich verabschiedeten :motz:.
Dannach habe ich dann die Blindenbrassen über Blöcke unterhalb der Mars getakelt und belegt:



Hier nochmal von der Backbordseite:


Und dann war ich so müde, dass ich mich hingehauen habe :pfeif:.Achja: Ich nehm zum Takeln, bzw. zum Durchführen des Gutes durch die Blöcke Einfädeler aus dem Kurzwarenhandel. Das geht prima und schnell!! Nur son Tipp, falls das noch nicht als allgemein bekannt gilt??? :ok:

Das wär's dann auch soweit erstmal!

Bis demnächst

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »drake« (28. Februar 2009, 17:35)


26

Sonntag, 1. März 2009, 07:30

Hallo Chris,

schöne Takelage bisher. :ok: Ich meine auf den Fotos herabgefierte Rahen zu sehen. Baust Du das Schiff jetzt doch ohne Segel?

Übrigens: Die Blinderah führte Konterbrassen, die aber die gleiche Aufgabe wie Toppnanten hatten. ;)
Mit den besten Grüßen
der Frank :ahoi:
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27

Sonntag, 1. März 2009, 12:46

Moin Frank, altes Adlerauge! :D
Du hast richtig gesehen-die Rahen sind abgefiert! Aber keine Angst, Segel werde ich natürlich machen. Allerdings werde ich sie gerefft darstellen. Habe mir bereits eine Methode überlegt und mal als "Prototyp" ausprobiert :idee:. Ich glaube, das wird ganz gut aussehen. Ich zeig's Euch dann, wenn ich soweit bin!

Schönes Restwochenende.

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

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28

Samstag, 7. März 2009, 15:54

Hallo Friemelgemeinde! :wink:
Snickers-und weiter geht's...!
Die Augenringe wachsen proportional zu den Takelagefortschritten, dank meiner eingelegten Nachtschichten auf der Wohnzimmerwerft. Berufstätigkeit ist eigentlich eine Zumutung, wenn man wichtigeres zu tun hat, wie z. B. ein Schiff zu bauen, aber ihr kennt das ja wohl (hoffentlich) auch alle :will:. Andererseits kann ich aber auch nachts besser an meinen Modellen arbeiten, ich hab dann einfach mehr Ruhe. Aber genug der Worte.
Habe mich in der letzten Zeit verstätkt meinen gerefften Segeln gewidmet und bin da bereits ein gutes Stück weiter gekommen. Allerdings fiel mir dann noch siedendheiß ein, dass ich vielleicht erstmal die drei an die Marsen führenden Hahnepoten anbringen sollte, bevor ich mich wieder selber zugetakelt bzw. zugeriggt habe :motz:. Die sind nun auch fertig und sehen, find ich, ganz schön aus:



Hier also die Hahnepote an der Großmars. Wollte die eigentlich aus einzelnen Zügen bauen, bis ich auf der Page der IG Minisail eine sehr brauchbare Takelanleitung gefunden habe: Sie wird am besten aus einem Zug hergestellt, indem man an der Außenbohrung der Mars mit einem Stopperknoten beginnt und dann durch das letzte Loch (bugwärts betrachtet!) des Spinnklobens fädelt. Von dort geht's dann weiter durch das gegenüberliegende äußere Loch der Mars (von oben einfädeln!). Danach unter der Marskante lang und wieder nach oben durchfädeln. Dann geht's wieder durch das nächste Loch des Spinnklobens und wieder zum nächsten äußeren Loch in der Mars. Also immer von einer Seite zur anderen, bis man in der Mitte angekommen ist. Das letzte Stück, was aus dem mittleren Loch führt wird dann am letzten Loch des Klobens belegt. Das ganze hat den Vorteil, dass man alles gut nachspannen kann, so das alle Züge schön straff sind. Laut IG-Minisailanleitung soll das so eigentlich auch in echt gewesen sein, sinnvoll wär's ja. So, ich hoffe, ihr habt das jetzt verstanden, wie ich das meine, klingt ja ein bißchen kompliziert :cracy:, ist aber ganz simpel, wenn man's erstmal selber gemacht hat. Könnt ihr ja mal auf der Seite nachlesen, wenn's interessiert.
Die Spinnkloben habe ich mir selber aus der Kante vom Plastik, auf das mein Takelgarn ausgeliefert wird, angefertigt. Das ließ sich gut mit der Schere bearbeiten, bohren und schleifen. Dann habe ich eine Blockkombination angebracht und das ganze an die Stage geknotet. Zu schade zum Wegschmeißen der Takelabfall, und ein vorbildliches Beispiel für Recycling im Modellbau, wie ich finde, oder?!

Hier also das gleich am Fockmast. Inklusive gerefftem Vorunterrahsegel:



Nun zum Vorschiff: Blinde und Bovenblinde sind auch schon an den dazugehörigen Rahen "angeschlagen", naja, eher vorsichtigt drangebunden :D. Ich habe die gerefften Segel separat angefertigt, indem ich am oberen Liek eine etwas kürzere Kunststoffstange eingeklebt hatte. dann habe ich die beiden Schothörner zur vertikalen Mittelachse des Segels geklappt, was in echt durch die Geitaue geschieht. So entstand ein umgedrehtes "Haus-vom-Nikolaus"-Gebilde. Nun wurde die Spitze umgeklappt, was beim echten Segel durch die Buggordings geschieht. Nun wurde alles bis zur Kunststoffstange hin gerefft und mit Reffzeisingen tailliert abgebunden. Durch die Spitze ist das gereffte Segel nun in der Mitte voluminöser, so, wie es auch bei echten Segeln aussieht. Hinterher kann man das ganze noch gut "modellieren", indem man per Hand die einzelnen Buchten vorhangartig nach unten herauszieht, nachdem ich die Segel mit den überstehenden Bändseln an der Rah befestigt habe. Naja, hoffe, ihr habt das verstanden?!? :nixweis: Schaut es Euch einfach nochmal auf dem Foto an:



Dann habe ich mir Gedanken gemacht, wie man am besten die Stagsegel am Bugsoriet darstellen kann, also Außen- und Innenklüver. Eigentlich dachte ich ja, sie am Stag einzufalten, festzubinden und am Stag nach unten zu schieben, bis sie als "Reffberg" auf dem Spriet rumfläzen. Ging aber gar nicht so, wie ich mir das gedacht habe, sondern sah einfach nur sch... aus :motz:.Also nochmal Gedanken machen und recherchieren. Dann fiel mir ein, dass die Segel ja vom Spriet her per Hand gerefft werden und dann am Spriet festgezurrt werden :idee:. Nach oben schaut dabei immer noch ein Stück Segel raus, an dem sich der Aufholer befindet. So habe ich das auch auf Bildern gesehen. Also hab ich das so probiert, und das hat dann auch ganz gut hingehauen:



Und der Vollständigkeit halber nochmal von Backbord



Dann hatte ich die Idee, dass das Beiboot ja auch irgendwie außenbords gebracht werden muß. Und Kollege Mondfeld liefert ja auch gleich die Bastelanleitung für solche Fragen :ok:: Also habe ich mir noch ein Ladetakel gebaut, welches sich nun zwischen Fock und Großmast befindet. Am unteren Block der Krantalje habe ich einen Haken angebracht, der in die Ladehänger des Beibootes greift. Ist zwar unwahrscheinlich, dass auf großer Fahrt der Haken so fixiert wurde. Aber da ich die "Endeavour" ja sowieso gerefft darstelle, mach ich das jetzt mal so. Also das Beiboot im Zustand kurz vor dem Aussetzen. Das sieht einfach ganz nett aus, da durch die gerefften Segel so ein großer leere Abstand zwischen den Masten entstanden ist. Ich nehm mir die künstlerische Freiheit mal heraus :und:
Und so sieht das nun aus:



Soweit erstmal. Die kleineren Takelarbeiten erspar ich Euch jetzt mal. Die sieht man dann später, wenn's Schifferl feddisch ist ;).
Wünsch Euch ein schönes Wochenende! Und bin natürlich auf eure Kommentare/ Kritiken gespannt...

Ciao!

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



29

Samstag, 7. März 2009, 19:06

Tja, was soll man da schon kritisieren? Und auch noch bei dem Maßstab?
Sieht super aus! :) :ok:
(Zum Glück gibt's genug Bilder, denn bei den mit seefahrtstechnischen Begriffen gespickten Erklärungen müßte ich dieses Schild hochhalten: :??? )

30

Sonntag, 8. März 2009, 10:57

Hi Chris,

einfach toll, was Du bisher aus diesem alten Bausatz herausgeholt hast. Dein Schiff zeigt sogar Hahnepoten und Ladetakel - besonders letzteres sieht man nicht an jedem Modell; noch dazu in diesem Maßstab.
Als besonderes i-Tüpfelchen könntest Du eventuell noch die Ankerbojen fertigen und anbringen.

Weiter so! :ok:
Mit den besten Grüßen
der Frank :ahoi:
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