Liebe Freunde, servus Ingo, Dirk, Manfred und Frank,
schön, dass Ihr wieder dabei seid 
Ach ja, ob ich Dir das mit de Haali übel nehme, muss ich noch überschlafen .
Schaut da etwa ein Haali-Fan über den Zaun

Also, ich habe nix gegen Harleys, die Randbemerkung war eher der Tatsache geschuldet, dass meine Modellsammlung zeitweise sehr Harley-lastig war. Mittlerweile überwiegen deutlich die Reiskocher
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Weiter geht's mit der Restauration. Hier zunächst das Mock-Up mit dem neuen Lenkkopf: Er wurde in Form gefeilt, den Gabelkopf habe ich leicht ausgefräst, der ist übrigens auch aus Metall gefertigt. Nach 2-3 Anproben ließ sich die Gabel ohne Widerstand drehen. Danach wurde der Lenkkopf noch weiter in Form geschliffen, geglättet und mit Humbrol Akrylfarbe schwarz gepinselt.
Gut zu sehen ist hier, dass die Rückwand des Lampengehäuses vom Gabelkopf gebildet wird. Oben zu Beginn des Berichtes, im 4. Bild, sieht man den unschönen Spalt zwischen dieser Rückwand und dem Gehäuse. Ich zeige unten noch, wie ich versuchte, den Spalt zu verkleinern, funktionierte aber nicht.
Jetzt aber die Lackierung: Zuerst musste die alte Farbe runter, und das ging am besten im Sandstrahler: Glasperlen schonen die Oberflächen, es dauerte aber etwas länger, bis die robuste Lackschicht entfernt war. Das längslaufende Tankband ist übrigens mit 3 Zapfen eingesteckt, das kam natürlich vorher runter. Auf dem Heckblock ist die Stützstruktur für die Vinyl-Sitzbank verklebt, sie wäre nicht ohne Kollateralschäden zu entfernen gewesen. So sah das dann aus:
Das Lampengehäuse offenbarte eine kleine Überraschung: die Kontrollleuchten zeigten sich erhaben, mit extra modellierten Einfassungen. Sie waren unter der dicken Lackschicht vollständig begraben Ich polierte die Kontrollleuchten und deckte sie mit Liquid Mask ab.
Ich begann sogleich, den Wulst am Tank zu polieren: 400er Sandpapier,, Tamiya Schleifschwamm und die bewährte Metarex Polierwatte sorgten für guten Glanz. Er war nicht perfekt hochglänzend, was wohl dem Gussgefüge zuzuschreiben war, jedoch nah am Original. Es fällt nur in den Nahaufnahmen auf, bei normalem Betrachtungsabstand wirkt die Metalloberfläche homogen, leicht matt glänzend.
Ich klebte den Wulst sauber mit Tamiya Tape ab.
Wie immer verwendete ich Auto-Spraylacke: Eine dünne Schicht Haftgrund weiß, eine dünne Schicht feines Silber, schließlich zwei dünne Schichte klare weinrote Lasur. Letztere war etwas tricky zu verarbeiten: Man muss genau aufpassen, gerade bei so kleinen und verwinkelten Werkstücken, die richtige Menge aufzutragen. Zuviel verläuft und bildet Nasen oder sammelt sich in den Sicken, zu wenig - deckt halt nicht und schaut blass aus. Tatsächlich durfte ich nach dem Aushärten ein paar Stellen vorsichtig nachschleifen und polieren, aber dann sah es gut aus:
Bei der nächsten Münch-Restauration würde ich die Sitzbank abkleben, um zu lackieren, es wurde eine echte Herausforderung, das Vinylteil wieder an seinem Platz zu fixieren.
Bleiben wir zunächst bei der Gestaltung des Tanks. Hier zeigt er sich schon von seinem Schutzkleid befreit:
Wenn man genau hinschaut, schimmert an einigen Stellen die Grundierung an der Lackierkante durch. Später polierte ich die Kanten vorsichtig nach und zog eine feine Linie Panel Liner darüber, schon wurden sie praktisch unsichtbar. Die Airbrush-Besitzer sind hier sicher im Vorteil, das wird nochmals feiner und eleganter. Aber ich war ganz zufrieden, die neue Lackstärke schätze ich auf ca. 0,1mm, gegenüber fast 0,5mm am Originalmodell.
Weiter ging es mit den Knie-Pads. Ich schnitt das aus früheren Projekten bekannte Lammnappaleder 0,4mm passend zurecht und klebte es unter den aufsteigenden Metallwulst. Anschließend verpasste ich den Pads noch einen Keder aus dünner Elektrolitze. Violà, das kam schon gut ans Original heran
Wie oben beschrieben, weisen einige Maschinen in der Speyer-Ausstellung neue Mammut-Logos auf. Sie sind auf Metallfolie gedruckt und schimmern je nach Lichteinfall, sehr schick
Was mir hierbei nicht gefiel, war, dass die Mammuts immer nach links schauen, egal, ob das Logo links oder rechts am Tank angebracht wurde. Ein unhaltbarer Zustand
So ein echtes Mammut sollte doch nach vorne blicken! Ich fotografierte den Tank mit dem Logo, siehe oben, und packte es in mein Grafikprogramm. Das Logo wurde zerlegt und das Mammut für die rechte Seite umgedreht. Anschließend druckte ich meine spiegelsymmetrischen Mammuts auf Decalfolie, in unterschiedlichen Größen. Ich polierte einen Streifen Bare Metal Foil, plazierte die Decals und versiegelte mit Klarlack.
Also, die Optik ist schon mega, soweit, so gut. Aber das ist kein Tamiya-Kit, wo man die Decals gemütlich auf die Teile schiebt. Jetzt war eine ruhige Hand gefragt: Mit einem feinen X-Actomesser schnitt ich die Logos fein säuberlich aus, Millimeter für Millimeter entlang der Schriftzüge und dem Mammut.
Nun konnte ich die BMF geduldig vom Trägerpapier herunterpfriemeln, mühsam, ohne alles zu zerknittern, und schließlich auf den Tank sanft aufrakeln. Jetzt bloß nicht die Lackschicht und die Decals ruinieren! Endlich war es geschafft!
Die Nahaufnahme zeigt es deutlich: Mein schickes Designer-Mammut-Logo hat schon auch eine gewisse Schichtstärke, die BMF-Kanten sind gut zu sehen. Ich polierte die Ränder nochmals nach und pinselte wenig Klarlack auf die Übergänge, so wurden sie etwas dezenter. Ich hatte überlegt, die Decals abzulösen, umzudrehen und die Rückseiten silbern auszumalen. Nach dem Trocknen der Farbe können sie erneut gelöst und umgedreht werden, sodass die Decals wieder mit Kleber benetzt wären. Das wäre dann vielleicht etwas graziler als die BMF. Aber ok, bei normalem Betrachtungsabstand waren die Kanten praktisch unsichtbar.
Soviel für heute. Fortsetzung folgt
LG Reinhard