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31

Mittwoch, 17. Juni 2015, 09:53

Ich kenne die Couronne seit meinen ersten Schiffsjugendbüchern. Mir ist aber noch nie aufgefallen, dass sie auch Riemen besaß. Sehr interessant 8o . Ein ganz Riss mit guten Takeldetails findet sich übrigens im Howard's "Segelkriegsschiffe..." . Allerdings weiß ich im Moment auch nicht, ob es nicht vielleicht die St. Louis darstellt?!? :S

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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32

Mittwoch, 17. Juni 2015, 10:35



Guten Morgen..

Also.. mal ausgehend davon das der Bericht zur Couronne auf Wicki einigermaßen richtig ist soll es wohl einen Mönch und Schriftgelehrten gegeben haben der das Schiff sehr genau überliefert haben soll.. Textlich.

Hiernach lagen die Stückpforten auf der Couronne rund 4 m auseinander wohingegen bei anderen Schiffen zw etwa 2,50m bis 3 m üblich gewesen sein sollen zu jener Zeit.
Je nach Bauweise der Ruderbänke sollte also das Rudern und Feuern zugleich möglich gewesen sein..also so wie bei Galeassen auch (Galeonen mit Rudern).

Ok bestäig ist es wohl nirgends das beides zugleich möglich war aber ich denke es wäre doch irgendwo unsinnig das Schiff so zu bauen das es bei ausgefahrenen Rudern nicht feuern konnte..
Zumal man ja auch in Betracht ziehen sollte das die Ruder ev beim Segeln zu Hilfe genommen worden sein könnten um noch mehr Fahrt zu erhalen..?!
Oder ev bei zu wenig Wind als Manöver Hilfe im Gefecht beim Nahkampf..

Und das es von der Couronne kein Bild mi Rudern gib mag vielleicht daran liegen das sie bei Flaue auf See uner Rudern nie jemand sah und so auch nie zeichnen konnte.
In der Regel werden solche Schiffsmodelle ja nach Hisorisch belegbaren Foos oder Rissen zb gebaut und nicht nur auf Grund von exten..

Man kenn das ja..Baut man solch ein Modell mit Details die nur Schriftlich überliefert sind und zeigt man es dann gibt es nur Kritik weil nicht Original getreu..
Sieh man an der Peal..Im ersten Film befihlt Barbossa " Fahrt die Langriemen aus" danach sieht man in zwei Einstellungen kurz die Peal mit Rudern..
Aber es gibt kein Modell das diese Ruder zeigt ..warum ? Weil man im Film hal nich erkennen kann wie die Riemen aussehen..oder wie viele es wirklich sind..

Aber ok Ich mach mich mal an meine Couronne..

Bis demnächst dann
Werner

33

Mittwoch, 17. Juni 2015, 10:39

Könnte das eventuell daran liegen, daß die rudernden Mannschaften dazu teilweise den Platz der Kanonen benötigten ?


mit Kanonen drinnen wäre ja noch weniger Platz

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34

Mittwoch, 17. Juni 2015, 13:06

Lagen die Ruder wirklich in gleicher Höhe mit den Kanonen? Erstens stelle ich mir den Abstand zur Wasseroberfläche etwas groß vor. Das wäre ja ein Winkel fast wie beim paddeln. Es mussten ja auch fest instalierte Bänke vorhanden sein, auf nem losen Hocker lässt es sich schwer rudern. Dann denke ich das die Ruder zwischen den Kanonen sahsen, kann mir nicht vorstellen das es nur ein entweder oder gab. Gefechtsbereit oder rudern.
Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

35

Mittwoch, 17. Juni 2015, 14:00

La Corounne gerudert? :lol: Sorry, aber da habe ich meine argen Zweifel. Im 17. Jh. hatte man längst erkannt, dass die Fortbewegung mit Riemen nur für kleine Schiffe geeignet war. Der zeitgenössiche Stich zeigt auch keine Rojepforten.
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert, HM Sloop Fly im Maßstab 1/36 nach eigenen Rekonstruktionen


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

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36

Mittwoch, 17. Juni 2015, 14:20

War nicht meine Idee.
Aber deswegen muss man ja nicht jemanden jetzt auslachen. :du:
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37

Mittwoch, 17. Juni 2015, 14:22

Zudem auf dem ersten Stich wo Marinehamster eingestellt hat solch geeigneten Öffnungen zu sehen sind, ebenso an dem Museumsmodell. Für Speigatts sind sie viel zu hoch.
Sie dienten bestimmt auch nicht als primäres Antriebsmittel sondern eher zur Stütze. Denke ich jedenfalls.
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38

Mittwoch, 17. Juni 2015, 14:35

Hallo Werner,
Sieh man an der Peal..Im ersten Film befihlt Barbossa " Fahrt die Langriemen aus" danach sieht man in zwei Einstellungen kurz die Peal mit Rudern..
Aber es gibt kein Modell das diese Ruder zeigt ..warum ? Weil man im Film hal nich erkennen kann wie die Riemen aussehen..oder wie viele es wirklich sind..
doch es gibt einen Bausatz von einem Chinahersteller in der Bucht- da sind die Riemen dabei und Fotos vom fertigen Modell.
LG
Fritz

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39

Mittwoch, 17. Juni 2015, 16:14

Die Pearl würde ich jetzt nicht unbedingt als historisch korrekt werten.
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40

Mittwoch, 17. Juni 2015, 18:32

Nunja, ich auch nicht. Aber ich würd sagen, Disney hat sich beim Entwurf der Pearl halt zusammengesucht, was einigermaßen vertretbar und historisch zumindest grob belegbar war (und darüber hinaus eben auch noch mit viel Fantasie sehr viel mehr, eben ein historischer Gemischtwarenladen aus mehreren Jahrhunderten). Aber geruderte relativ große Segelschiffe waren im 17.Jhdt. noch durchaus zu finden, z.B. auch das Schiff von Wiliam Kidd, die Adventure Galley oder die Charles Galley , die sehr wohl auch gerudert werden konnten. Also ganz ausgeschlossen ist das also nicht. Okay, die Couronne war größer, aber als Hilfsantrieb mit Sicherheit nicht auszuschließen...

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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41

Mittwoch, 17. Juni 2015, 20:19

@Michael,

ich lache niemanden aus. Ich finde einfach die Vorstellung dieses Prunkschiff zu rudern, komisch. Wenn es anders rübergekommen ist, sorry.

@all
Der Plan, nachdem Du das Modell baust zeigt Rojepforten. Sie sind meiner Ansicht nach schlicht Fantasie. Auf dem zeitgenössichen Stich sind keine zu erkennen. Diesen halte ich für glaubwürdig. Alle Modelle, die Du zeigst sind moderne Rekonstruktionen und nicht zeitgenössisch und fallen somit als Grundlage für eine verlässliche Aussage weg. Ich würde ausschließlich den Stich als Grundlage für diese Details verwenden. Die Rumpfform kannst Du durchaus vom Modellplan übernehmen. Eine eigene Rekonstruktion ist schwierig, zumal ich auch nicht weiß, ob es ausreichend Infos über französische Regularien für ein solches Vorhaben gibt. Ansonsten verweise ich noch einmal auf das oben genannte Buch. Es ist eine gute Grundlage, um Ansätze für die Details des Modells zu finden.
Gruß Christian

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42

Mittwoch, 17. Juni 2015, 20:38

Aber geruderte relativ große Segelschiffe waren im 17.Jhdt. noch durchaus zu finden, z.B. auch das Schiff von Wiliam Kidd, die Adventure Galley oder die Charles Galley , die sehr wohl auch gerudert werden konnten.


Geruderte Schiffe und sogar Fregatten gab es sogar noch zur Zeit der amerikanischen Unabhängigkeitskriege. Die Sloop an der ich arbeite hatte auch noch Rojepforten. Selbst Fregatten dieser Epoche, z.B. HMS Boreas weisen diese auf - das Schwesterschiff (HMS Triton) hatte hingegen keine mehr. In Russland und Schweden wurden ab Mitte des 18. Jahrhunderts noch neue Galeeren und Flotten entwickelt - ein Schiffstyp der sogar im Mittelmeer seine Hochzeit lange hinter sich hatte,
Allen mir bekannten Vorbildern ist jedoch gemeinsam, dass sie max über ein Batteriedeck verfügten und deutlich kleiner als die Corounne waren.
Gruß Christian

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43

Mittwoch, 17. Juni 2015, 22:10

hallo.

Erst mal keine angst ich hab mich nicht ausgelacht gefühlt..keine Sorge.

Die Wahrscheinlichkeit das Couronne Ruder besaß wenn auch nur als Hilfe bei Flauten gedacht liegt Geschichtlich sehr nahe..
Schon alleine weil es zu Zeiten der Couronne noch haufenweise Galeeren gab.
Selbst Frankreich besaß sie.
So ist es auch belegt das reine Ruder Galeeren auf See schneller und wendiger waren als reine Segler dieser Zeit.
Und bei einer Flaute..wäre ein Segler ein gefundenes Fresschen gewesen für ein oder zwei feindliche Galeeren.

Ob Couronne wirklich welche besaß weis wohl niemand mehr wirklich zu sagen..selbst in einigen wichtigen Punkten wie den Abmessungen gibt es deutliche differenzen.

Auf der Seite academia.edu fand ich einen Bericht..Die La Couronne neu betrachtet..
Dort ist im Text zb heraus zu lesen das die Couronne eine Heck Höhe von locker 20m erreicht haben soll bei 11m breiteste Stelle am Heck und 6 m Breit am Abschluss.
Sie dürfte also deutlich breiter gewesen sein als bekannte Modelle sie zeigen auch weil die höhe der Sovi (allerdings mit Laterne gemessen) in diesem Bericht auf 23 m datiert wurde.
Auch das Gallion dürfte erheblich mehr gehabt haben als in bekannten Modellen ..wird es in dem Bericht doch bezogen auf Daten damaliger Inspektöre auf 12-14,60m länge vermutlich berechnet von Ausleger für die Anker berechnet ,beziffert.

Und was die Kanonen angeht..Die Zahl der Stücke soll zw 68 und 74 gelegen haben..
Ergo sind die kleineren Pforten am unteren Batteriedeck auch genau das..Stückpforten für kleinere Stücke..(Bild eines dahin gebauten Modells hier anbei.
Vermutlich waren es leichte Kanonen zu Abwehr kleinerer Galeeren die bei Flaute eingefahren werden konnten und so Platz machten für die Ruder..so Couronne selbige führte.
Auch läßt sich nach lesen das die Couronne wohl im Original 8 !! Stücke besaß die über das Galion vorraus feuern konnten..und nur 2 nach Achtern unter dem Deck Balken und nicht wie öfter zu sehen 8 nach hinten..

Liest man das so merkt man schnell das die Couronne in Größe und Bewaffnung wohl der Sovi nahe zu gleich gekommen sein dürfte auch in den Abmessungen und wohl nur vergessen wurde weil sie ruhmlos nach gerade mal 5 jahren dienst wieder verschwand..










Die zu sehende Galeere ist Französisch und stammt aus der zeit der Couronne wie zu lesen war im Begleit Text.

Das zweite Bild zeigt ein sehr schönes Modell der Couronne bei dem man erkennen kann das im unteren Batterie Deck deutlich mehr Stücke stehen als bei bekannten Bausätzen zb..Allerdings Glaubhaft da man sonst niemal auf 68 bzw 74 Kanonen kommen könnte.
In diesem Modell sind so ich richtig gezählt habe 32 Stücke Seitlich..ergibt 64 beid seitig..8 vorraus 2 am heck..= 74 Kanonen..

Das Dritte Bild stammt von Bonaventura Peetes und zeigt einen 2 Decker unter Richelieu wenn ich den Text der von mir genannten Seite richtig verstanden habe und so wohl auch die eher wahrscheinlichere Form des Heckspiegels der Couronne..
Nur die Form im umriß..nicht die Verzierungen!!

In diesem Sinne ..fröhliches Bauen..

PS.. Zum Modell.. so schön es ist halte ich die Neigung des Decks auf welchem die Laternen stehen für deutlich zu steil..
Ich glaube kaum das ein Matrose bei zb Regen oder Seegang da hätte zu den Laternen laufen können.

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44

Mittwoch, 17. Juni 2015, 22:24



Grade nach gerechnet an meinem Modell..nehme ich die Maße der Heckhöhe und des Gallion in dem von mir genannten Bericht zur Vorlage dann liegt mein Modell exakt auf 1;74
Somit kann ich das Schiff belassen wie es bis jetzt ist aber ich muß den Dorn am Steven vor verlegen da sonst das Gallion 1,5 cm zu kurz werden würde. :motz: ^^

45

Mittwoch, 17. Juni 2015, 23:05

Schönes Projekt :-)

"PS.. Zum Modell.. so schön es ist halte ich die Neigung des Decks auf welchem die Laternen stehen für deutlich zu steil..
Ich glaube kaum das ein Matrose bei zb Regen oder Seegang da hätte zu den Laternen laufen können."


Verlasse dich aber nicht auf unsere Erfahrungswerte oder was uns heute sinnvoll erscheit - die haben damals nicht nachvollziehbare Sachen gebaut.

Hier die Mars der Vasa :-)
Wichtige Arbeitsplattform sag ich nur, keine selten zu bedienende Laternen ...


https://wasadream.com/Index/indexgerman.html

Grüßle, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

46

Donnerstag, 18. Juni 2015, 10:09

Orientiere dich bitte nicht an dem gezeigten Modell. Dem würde ich, nach seiner ganzen Bauweise zu schließen, nicht mal die Zahl der Masten glauben. Das fällt unter "maritime Dekoration".
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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47

Donnerstag, 18. Juni 2015, 16:41

Ne du da mach dir mal keine Sorgen nach dem Modell wird ich mich nicht ausrichten...sollte nur mal zeigen wo möglicher weise die ganzen 74 Kanonen untergebracht waren.

Und zum Thema mögliche Ruder noch was..

Geschichtlich ist zu lesen das Richelieu mit seiner Flotte gegen Spanien vorgehen wollte und weniger gegen England.
Spanien aber hatte zu der Zeit noch einiges an Galeeren was also ev Hilfs Ruder nicht so unwahrscheinlich machen würde.

Hier auf dem Bild ..vermutlich die St Louis sieht man unter dem unteren Batterie Deck kleine vier Ecke..(Rot umrandet)
hier aber nur 6 an der Zahl.

Nehmen wir mal an Couronne hatte derer 8 und unter dem Batterie Deck existierte ein weiteres Halb Deck so wäre es denkbar das die Ruderer über einen niedergang
unter das untere Batterie deck gelangen konnten um dann dort die Riemen durch diese Öffnungen auszufahren..

Bei Flauten wäre kein Wasser eingedrungen..und unter Segeln hätte man diese sicher dicht halten können denke ich..


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48

Donnerstag, 18. Juni 2015, 17:36

Die zuletzt eingestellte Zeichnung scheint mir eine der besseren Wiedergaben des Schiffes zu sein, sie kommt dem alten Stich am Nächsten.
Daran solltest du dich meiner Meinung nach für Rumpf & Takelage orientieren. Das Modell mit dem Mix großer und kleiner Pforten auf einem Deck scheint mir eher suspekt.

Die rote Markierung sind die Speigaten der unteren Batterie, diese werden schräg nach unten durch die Hölzer des Schiffes geführt und treten daher deutlich unterhalb des Decks nach außen.

Paß auf, daß du nicht Äpfel mit Birnen vergleichst. Ein Achter mit Steuermann ist ein Ruderboot. Ein Fischkutter mit Riemen ist ein Fischkutter mit Riemen. Eine Galeere ist speziell zum Rudern entworfen und gebaut.
Die Couronne ist ein Hochseeschiff, das zum Segeln gedacht ist. Länge zu Breite und der Tiefgang ergeben niemals eine Tauglichkeit zum Rudern als Fortbewegung. Wie schon mehrfach gesagt gab es Hybride, die aber deutlich kleiner waren als die Couronne.
Rudern zum Strecke machen war aber auch hier nicht die Intension. Eher Manövrieren in seichten Gewässern oder bei Flaute das Schiff ausrichten zu können. Letzteres könnte der Sinn der Riemen gewesen sein, falls die Couronne tatsächlich welche hatte.
Wenn das Schiff im Mittelmeer gegen Spanien zu Einsatz kommen sollte, könnte man es bei wenig Wind zum Beschuß von Galeeren ausrichten. Das wäre auf jeden Fall besser als völlig Hilflos dazuliegen.
Falls es Riemen gab, wurden die wahrscheinlich zwischen den Stückpforten des unteren Decks ausgebracht. Ein zusätzliches Deck darunter wäre für die Statik ungünstig, alle Geschütze säßen ziemlich weit oben.
Die Anzahl der Geschütze konnte beträchtlich schwanken, wird eine hohe Zahl genannt, befinden sich wahrscheinlich viele leichte Kaliber in den Aufbauten. Die Anzahl großer Kaliber auf den beiden Bateridecks blieb über die Zeit sicher ähnlich.
Beim Zählen macht Kleinvieh bekanntlich auch Mist.
:wink:
Holger
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Im Bau: englisches Linienschiff "Royal Katherine" 1664 in 1/160

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49

Donnerstag, 18. Juni 2015, 23:11

Ich habe bei meinem Bericht nicht mal an Äpfel gedacht..

Das Bild zeigt nicht Couronne. !

Also ist die Optik des Bildes zum bau der Couronne eher unwichtig..

Gut es gibt nicht viele Daten der Couronne die bestätigt sind aber eine der wenigen Dinge die bestätigt sind ist die Galionsfigur welche eine Hydra zeigt geritten von Hercules.
Auf meinem Foto sieht man einen Schwanen Reiter der eindeutig zur Saint Louis gehörte.

Und ob Ruder oder nicht ..Selbst wenn schrieb ich schon das diese wenn nur für das langsame Fahren bei Flauten oder eben das Manövrieren bei selbigen gedacht waren..
Oder vorhanden oder wo sie ggf eingesetzt wurden ist eh nicht bestätigt.
Also könnte auch unter dem unteren Batteriedeck eine art zwischen Boden existiert haben der den Ruderern als Arbeits Fläche gedient haben könnte..

Das was du als Speigaten bezeichnet hast könnt so auch eine Öffnung für Ruder sein die von Matrosen im Sitzen bewegt wurden wenn nötig..
Versetzt zwischen den Stücken hätte man dazu die Böden herausnehmbar bauen können Sodas praktisch unter dem Batterie deck Boden nur die Ruder Bänke gelegen hätten ..
Bei Flauten geöffnet und besetzbar durch Matrosen zum Rudern..Bei Gefechten geschlossen und begehbar durch die Stückmannschaften..

Und ich denke das 24 Mann a Seite das Schiff durchaus wenn auch langsam vorwärts bewegen konnten..im übrigen ist in diesem Bericht auf Wick auch nur die Rede von maximal 12 semeilen am Tag unter ruder..
Vorwärts ja aber deutlich langsamer als jede Galeere dieser Zeit..
Und zur Schiffs Größe als solche sei gesagt..
Ich habe bisher das folgende gelesen.
Es soll einen Französischen Inspekteur gegeben haben der die Couronne auf umgerechnet fast 70 m gesamt Länge benannte
Aber es soll ebenso einen Niederländischen Schiff Maler gegeben haben der sie auf 202 niederländische Fuß bezifferte was gerade mal 57 Metern endspricht von welchen noch Gallion mit rund 10 m ca und heckbalkon abgerechnet werden müsten..
Die Couronne dürfte also keines wegs so riesig gewesen sein das man sie mit 16 Rudern nicht mehr hätte vom Fleck bekommen können.

Übrigens ist in allen bestätigen berichten über die Bewaffnung der Couronne die Rede von wenigstens 64 Kanonen bis hin zu 74. Allerdings ohne Angaben der Schiff Maße.
Auch die Tonnage schwankt zwischen 1200 aus niederländischen Berichten bis zu 2000 aus Französischer Sicht.

Da es auch keine absolut gesicherten Bilder der Couronne zu geben scheint kann man sich hier also durch aus mit dem Gedanken anfreunden das die Couronne ein Hybride war ähnlich wie die von heller bekannte
Gallion oder wie man sie früher auch nannte Stella del Nord.

und ja selbst der Gedanke das die Couronne vielleicht ein Auftrags Bau war den Richelieu in den Niederlanden bauen lies und der vom Französischen Baumeister nur aus und fertig gebaut wurde nach Richelieus vorgaben wäre denkbar schon weil es einen Beleg gibt das Couronne 1637
fast ein Jahr einem umbau unterzogen wurde..
Aber warum ein angeblich so seetüchtiges Schiff ein Jahr nach Fertigstellung umbauen ?
Zwischen 1636 und 37 sind für Couronne keine besonderen Seegefechte oder Sturmschäden verzeichnet zu finden..( es sei denn ich habe was übersehen beim suchen ).

Und so bleibt wohl nur ..weiter bauen nach den Bildern die man eben finden kann und versuchen das beste daraus zu formen so nahe wie möglich an den erkennbar älteren Zeichnungen oder Stichen..

50

Freitag, 19. Juni 2015, 07:39

Zeigt das Bild die St. Louis? Dann kannst Du es ruhig weiter verwenden. Beide Schiffe waren sehr ähnlich. Viele Details sind glaubwürdiger als bei den gezeigten Modellen.
Gruß Christian

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51

Freitag, 19. Juni 2015, 08:16

Noch ein kleiner Beitrag zum Thema "größere Schiffe mit Rudern bewegen".
Es ist ein verbreiteter Irrtum zu glauben, diese Schiffe würden allesamt von Ruderern bewegt, die auf Bänken und dergleichen saßen. Tatsächlich hätten die Ruderer im Sitzen überhaupt nicht so weit ausholen und auch nicht so viel Kraft aufbringen können, wie nötig war, um die Riemen weit genug durchs Wasser zu ziehen. Auf den Mittelmeergaleeren (die ich für ein Modellbauprojekt ein bisschen studiert habe), dienten die Bänke nur dazu, dass die Ruderer sitzen konnten, wenn das Schiff unter Segeln fuhr. Zum Rudern standen sie, bzw. mussten von den Bänken und wieder auf sie zurück steigen. In Youtube gibt es dazu eine hervorragende Animation (wenn ich mich recht erinnere: unter Reale suchen). Ich bin mir daher ziemlich sicher, dass es auf hilfsweise geruderten Großschiffen keine Ruderbänke gab, eben schon aus physikalischen Gründen.

Schmidt
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52

Freitag, 19. Juni 2015, 13:15

Was ihr nur alle habt...selbst die HMS Victory hatte noch Ruder :D

https://www.modelships.de/Museums_and_re…h/gIMG_0314.jpg

:baeh:

Sorry fürs OT

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53

Freitag, 19. Juni 2015, 13:54


Also..Ich kenne mich mit Ruder Schiffen nicht aus..Abgesehen davon weshalb es Biremen oder Triremen usw hieß..(anzahl der ruderer a Riemen) Und das sie nur standen ist auch nicht so ganz richtig denn es gibt Zeichnungen von Römischen und Griechischen Galeeren wo alle drei Ruderer im Sitzen gezeigt werden.




Und zu Saint Louis..Hier ist bemerkenswert das man gleich wie man sucht keine angaben bekommt zum Baudatum oder zu anderen Technischen Daten..nur Fotos und verweise auf das Heller Modell..
Bemerkenswert auffallend ist auch die Ähnlichkeit der Schiffe Saint Louis und Couronne rein Oprisch.. Ebenso wie der Fakt das Lindberg die St Louis mal Kpt Henry Morgan als Piraten Schiff zu gestehen wollte..( Im Modell).



Betrachte ich das kommt der Gedanke auf das es die St Louis real nie gab und das Schiff entweder eine Erfindung von Heller ist oder die Couronne im ursprünglichen Bauzustand zeigen könnte..
Ein Umbau ist ja belegt durch eine Kosten Auflistung des damaligen Baumeisters..
Was also wenn sich bei Couronne nach ersten See Gängen gezeigt hätte das man noch einiges verbessern konnte..? Ein umbau..und eine Aufwertung zum Admirals Schiff..
Etwas mehr Kanonen zwei heck Laternen..die Überdachung deR Kuhl weg nehmen und die Seiten so umbauen das Schützen durch Öffnungen feuern konnten..
Ergebnis .. eine Steigerung des Kampfwertes..

Hier zb hat ein Maler das Schiff gemalt noch bevor es , wie im begleit Text stand, fertig gewesen sein soll..


Und hier auch noch ein sehr schöner alter Stich des Schiffes.. den ich nebenbei gesagt am naheliegensten als Vorlage für ein Modell verwenden würde..nebst meinem vorher eingestellten Bild bez der Farbgebungen..



nehmen wir also an das die Couronne so wie zu sehen ursprünglich gebaut wurde so könnte beim Umbau auch auch die Galions Figur geändert worden sein nebst Namen..
Und vielleicht wurde die Couronne als solches erst ab diesem Zeitpunkt schriftlich erwähnt..denn der Stich trägt oben das Jahr 1626..also 10 Jahre vor dem angeblichen Baudatum der Couronne..

Es scheint wohl eher unmöglich das ein Künstler zu jener Zeit ein Schiff in so einem Bild zeigt das es gar nicht gab..
Und da es auch kein gesichertes Datum für den Stapellauf der Couronne zu geben scheint wäre es denkbar das daß Schiff wirklich schon 1626 existierte..und später umgebaut wurde us eben mit drei Heck Laternen und weg nahme der Galion Verzierung am Bug..und eben auch unter Wechsel der Galions Figur.. sofern diese nicht vorher schon verloren ging.

Allerdings sind dies nur meine Gedanken . Es ist weder eine Behauptung das es so war oder eine Feststellung. !

Und als Nachsatz..der letzte Stich kommt in Bewaffnung auf wenn ich mich nicht verzählt habe auf 64 Stücke gesamt.
Würde man das Galion mit ca 10 m berechnen jede Stückpforte mit 1m und jeden Abstand dazwischen mit ca 3m so käme das Schiff bis zum Balkon Anfang auf rund 64m.. dazu ca 10m Balkon..
länge es so diese Maße zutreffen würden bei etwas um die 74m gesamt Länge..
Dies würde dann der damaligen Französischen Betrachtung nahe kommen welche das Schiff mit rund 70m datierte..

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54

Freitag, 19. Juni 2015, 14:02

Sorry kleiner Fehler..

Das Bild mit der Datierung 1626 ist das hier..




Und hier das gleiche aber wohl von jemand anderem..oder später retouschiert..ohne Datum..aber dafür mit viel nicht lesbaren Texten..





Bemerkenswert finde ich übrigens bei dem von mir gezeigten Stich mit den Personen vor dem Bug des Schiffes die am Vorschiff gut erkennbare Wappen Verzierung neben dem Wehrtürmchen am Bug..

55

Freitag, 19. Juni 2015, 18:06

Bei Mondfeld finde ich folgende Angaben:

Länge Kiel: 39.0m
Länge Galionsfigur - Heckreling: 70.0m
Breite am Hauptspant: 14.90m
Tiefgang: 5.40m
Geschütze: 50 (zwei Batteriedecks)

Nicht mitgezählt werden die Drehbassen
Gruß Christian

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56

Montag, 22. Juni 2015, 00:28

Dat türmschen fürs Würmschen..

So..Ich möchte ja bei meinem Schiff versuchen es möglichst nahe, zumindest Optisch, an den Stichen zu halten soweit hier Details endsprechend erkennbar sind .
Letztlich soll es ja nicht ein Nachbau von einem bestehenden Schiff werden.

Dazu habe ich mal gem . den Vorlagen die oberen Stückpforten gerundet und werde hier auch keine Luken anbringen.
Anstelle dessen bekommen die oberen Pforten noch einen Regenabweiser Rahmen aus 1x1 mm Holz.
Mein Modell führt im Oberen Batterie Deck 10 und im unteren 14 Stücke a Seite wobei die lezten 3 ,oben 1 und unen 2 jeweils leich tiefer versetzt eingebaut werden.

Und da an den Stückluken gerade die innen liegenden Sreben zur Planken Versteifung rocknen habe ich derweil mal ein türmschen begonnen welches später am Bug Backbord angebaut wird.
Höhe ca 65 mm wenn fertig und breie 22mm mit Durchgang zum Schiff (nach Anbau)

Und weils so hübsch ausschaut zeig ich das hier auch mal..

Ach ja..eigentlich is es ja viel zu früh zum bemalen aber so kann ich mir die späteren Verzierungen und Proportionen besser ausrechnen und auch die letztliche gesamt Optik..











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Montag, 22. Juni 2015, 09:51

Auch die beschriftete historische Abbildung gibt es in hochauflösender und sehr gut lesbarer Form:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c…ne_IMG_7007.JPG

Aus dieser lassen sich sehr viele Details sehr gut erkennen.

Die vorderen Türmchen waren ja auch Toiletten ...
schick mit Ornamenten und Spitzhütchen verkleidete und an der Bordwand angebrachte Baustellen-Dixies .
Deswegen denke ich, daß sie einen nutzbaren Zugang zum Schiff gehabt haben mußten und auch wie in der Abbildung etwa mittig horizontal geteilt waren.
Deswegen ist auf den historischen Abbildungen der zylindrische Mittelteil auch relativ hoch ausgeführt.
Der untere Teil davon war aber hinter dem Schmuck bzw Ornamentierung natürlich nicht durchsichtig sondern geschlossen ...
das war ganz bestimmt kein Schiß im Glashaus.

Ich vermute auch, daß ebenso die Fenster nach vorne und hinten Fakes waren ...
die wollten ja bestimmt nicht von fast allen Seiten beim Verrichten der Notdurft beobachtet werden ...
und nur zur Seite hin tatsächlich eine echte Verglasung existierte ...
es war ja teuer und zerbrechlich ... bei jedem Gefecht ein teurer Totalverlust.

Auch was die hinteren Seitentaschen angeht, speziell das hintere große Türmchen, kann man davon ausgehen,
daß die historischen Abbildungen das korrekt zeigen ... im Gegensatz zu vielen (falschen) Modellen.

Hier kann man davon ausgehen, daß der obere Teil des Türmchens die Toilette für das Deck darüber war.
Und natürlich in dieser Funktion auch einen Zugang auch aus diesem Deck hatte.
Auch hier muß man davon ausgehen, daß zumindest der untere Teil der scheinbaren Fenster des Turmaufsatzes
in Wirklichkeit von innen mit Paneelen verkleidet war.
Das Toilettensitzbrett mit Köttelrutsche war bestimmt nicht von allen Seiten einsehbar verglast.

Im Grunde sehe ich das technisch identisch wie bei der etwa zeitgleichen Vasa ...
nur eben nicht seitlich versetzt ... sondern in einem Turmelement übereinander.
https://oddstuffmagazine.com/wp-content/…p-6-650x433.jpg
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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58

Montag, 22. Juni 2015, 12:55


Also bei allem Respekt Gut auflösend ja..Hisorisch richtig ..steht wo ?
Ich habe die beiden Fotos hier auch schon gezeigt.... hast du sicher gesehen.
Eines mit text eines nur mit einer Jahreszahl und das es das gleiche Schiff ist kann man eindeutig erkennen.
Da muß man sich schon fragen wie echt ist das bild nun..
Klar der Nachdruck eines Originals ... sehr wahrscheinlich.. aber der ganze text darin ?
Ich denke mal das ist dann vielleich doch eine Nacharbeitung vom Französischen Marine Museum für Touristen
ebenso wie der plan der couronne der dort wohl verkauf wird..oder werden soll wie man auch lesen kann.

Die Funktion der türme allerdings als klosett..das wäre sicher vorstellbar und wahrscheinlich..
allerdings habe ich auch schon gelesen das die Mannschaft der couronne wohl auch den raum uner dem Bugspriet zum wäsche aufhängen und zur Notdurft verwendet haben soll..
möglich das die türme vorn nur für die unteren Offiziers ränge waren und die hineren türme für die rang höheren.. weis man nich sicher.

übrigens hatte die couronne am heck auch als Verbindung zwischen den achteren türmen einen deutlich breiteren Balkon als man oft an Modellen sieht.
er verband auch die beiden großen Hecktürme miteinander.

Die Frage ist nur..war es ein rundum Balkon,wie bei vielen Galeonen üblich, nur hier mit ausrollbarem Baldachin als Sonnenschutz zwischen den türmen oder waren es fest stehende Außenwände als Erweiterung der Offiziers Räume so wie im Modell der Pearl eingebaut ...

59

Montag, 22. Juni 2015, 15:01

Ich habe den Plan nochmals hochauflösend verlinkt weil die Anmerkung kam, daß man die Schrift praktisch nicht lesen kann.

Der beschriftete Plan stammt von der französischen Wikiseite und wird bis dato unwidersprochen
Fournier mit einem Erstellungsdatum von 1643 zugeschrieben ... Insoweit für mich historisch genug ...
Ein wenig bevor das Ganze touristisch ausgeschlachtet wurde ....
https://commons.m.wikimedia.org/wiki/Fil…ne_IMG_7007.JPG

Wenn man übrigens die beiden sehr ähnlich wirkenden Pläne mit und ohne Beschriftung im Photoshop übereinander legt
dann sieht man, daß sie zwar ähnlich aber absolut nicht deckungsgleich sind

Deine Idee mit den vorderen Toilettentürmchen für Offiziere die sich dort aufhalten halte ich für sehr plausibel

Wenn man die Position der hinteren Türme aus der Perspektive heraus betrachtet dann stehen sie ein wenig hinten über ...
was wiederum eine außen verlaufende Galerie sehr wahrscheinlich macht.
Heller hat das glaube ich bei der St. Louis so umgesetzt
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60

Montag, 22. Juni 2015, 16:54

Die Kupferstecher habe damals munter geklaut. Den gleichen Stich gibt es auch nochmals mit niederländischer Beflaggung.
Historisch sind die inzwischen alle, welcher nun das "Original" ist, ist eine gute Frage.
Streng genommen steht auch gar kein Name auf dem Stich, lediglich daß es ein "königliches Schiff" ist. Das bedeutet in erster Linie nicht, daß das Schiff zur königliche Flotte gehört, sondern zu den größten und prominentesten Vertretern darin.
In England ging man ähnlich vor, es gab royale-große-mittlere-kleine Schiffe. Die Vasa wird als Regalskeppet bezeichnet, ist die gleiche Bedeutung.
Um 1626 war die St. Louis ein königliches Schiff in Frankreich. Diese war in Amsterdam gebaut worden. Der Stich wird in der Regel diesem Schiff zugeschrieben. In der hochauflösenden Grafik kann man aber sehen, daß die Galionsfigur ein Jupiter ist, der ein Blitzbündel hält und auf dem ihm zugeordneten Adler reitet. Die Krone auf dem Kopf deutet ebenfalls auf den König der Götter hin.
Neptun/Poseidon (St. Louis) oder Herakles (Couronne) ist hier nicht dargestellt. Weiter oben ist auch ein Gemälde eines königliche Schiffes dargestellt, hier scheint tatsächlich Neptun mit seinem Dreizack die Galionsfigur zu sein. Der Schiffskörper ist dem Stich ähnlich. Vorausgesetzt, daß hier nicht auch kopiert wurde, scheinen die royalen Schiffe einander ähnlich gewesen zu sein. Daher können alle eine ganz gute Orientierung für die Couronne abgeben, auch wenn diese hier nicht wiedergegeben wurde.
:wink:
Holger
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Fertig: holländische Fregatte "Wapen van Edam" 1644 in 1/160
Im Bau: englisches Linienschiff "Royal Katherine" 1664 in 1/160

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