Guten Morgen Eva.
Ich hab da zwar nicht die große Ahnung von

, versuch' mich aber trotzdem mal an einer kleinen Hilfestellung.
Also...
Feldschlangen sind definitiv Vorderlader. Wenn der gute Christopher also solche Geschütze dabei hatte,
müssen sie beweglich eingerüstet gewesen sein, da die Mündungen ja über die Bordwand hinausgeragt haben und
somit nicht mehr zu erreichen gewesen wären, wenn die Feldschlangen starr installiert gewesen wären.
Bleiben als mögliche Varianten also nur bewegliche Vorderlader oder starr verbaute Hinterlader...
Die Recherche mit Onkel Google ergibt kein brauchbares Ergebnis.
Die Angaben über Art und Menge der mitgeführten Bewaffnung widersprechen sich zum Teil ja extrem.
Deshalb müssen wir mal versuchen uns in die Lage des guten Kolumbus zu versetzen.
Er soll also für das spanische Königshaus mit 3 Schiffen den Seeweg durch den Atlantik nach Indien entdecken.
Im Vorfeld der Mission wird's wohl nicht am Geld gemangelt haben,
denn immerhin ist er im Auftrag der spanischen Krone mit einem sehr prestigereichen Auftrag unterwegs.
Er soll diese neue Seeverbindung nach Asien ja schließlich VOR den Portugiesen finden!
Deshalb bekommt er die Santa Maria sowie die Pinta und die Nina, die sich baulich deutlich von der Maria unterscheiden.
Warum ist er nicht mit 3 gleichen Schiffen losgefahren?
Ganz einfach. Zum Einen konnte er diesen Schiffstyp selbst nicht als Kapitän fahren, hätte also noch jemanden gebraucht,
der verrückt genug gewesen ist sich auf ein solches Himmelfahrtskommando einzulassen,
zum Anderen wäre dann sein Stauraum für Proviant u.ä. zu knapp gewesen.
Also musste die recht große Maria mit, die im Vergleich zu den beiden anderen Schiffen doch recht lahm gewesen sein muss.
Kolumbus beschwert sich wenigstens über ihre Trägheit.
Wenn er also schon nicht mit dem Schiff seiner Wahl auf Entdeckungsreise gehen darf

,
so soll es doch an allem anderen nicht mangeln - sollte man denken.
Also wird er zunächst mal eine ausreichend große Mannschaft gehabt haben, die dann entsprechend viel Proviant mitgeführt haben muss.
Darüber hinaus wird er wohl nicht mehr allzuviel mitgeführt haben, denn die Maria war ja nach seinen eigenen Angaben doch recht langsam und
er wollte von seiner Entdeckungsreise ja a.s.a.p. zurück sein, um den verhassten Portugiesen möglichst schnell eine lange Nase zeigen zu können...

Also hat er -denk ich- nicht allzuviel an Bewaffnung mitgenommen - sprich nur das Nötigste.
Aber das Bisschen, das er mit hatte, wird wohl das Feinste vom Feinen seiner Zeit gewesen sein (immerhin hat der König ja die Sache bezuschusst).
Und das dürfen zu jener Zeit wohl die Feldschlangen gewesen sein, die ja erst seit Mitte des 15. Jahrhunderts auch auf Seefahrzeugen zu finden gewesen sind.
Was jetz die Frage ob Luken oder Pforten angeht würde ich zu Pforten tendieren.
Denn wenn ich mir vorstelle, dass die Jungs damals mit offenen (also nicht verschließbaren) Luken über den Atlantik geschippert sind - na dann gut Nacht.
Die wären wahrscheinlich nicht weit gekommen, da ihnen der Kahn schneller vollgelaufen wäre, als sie ihn leerpumpen konnten, sobald's etwas stürmischer geworden wäre...
Lange Rede - kurzer Sinn.
In meinem laienhaften Verständnis würde ich unterm Strich auf beweglich installierte Vorderlader hinter Geschützpforten tippen,
da alles Andere in meinen Augen nur vermeidbare Probleme mit sich bringen würde.
Ich weiß jetzt nicht was Dein Bausatz genau vorsieht - sollte er jetzt Hinterlader und nur Luken zu bieten haben, dann würde sich mir die Frage stellen,
ob sich ein völliger Umbau wirklich lohnt, oder ob ich stattdessen mit diesen kleinen Fehlern leben, dafür aber einen Haufen Nerven und Zeit sparen kann.
Aber wie gesagt - ich hab da keine große Ahnung von.
Warten wir mal ab, was diejenigen zu berichten wissen, die die Maria schon gebaut haben und deshalb evtl. ein wenig mehr dazu beitragen können.
Gruß
Jens