Moin
Ich find das voll gut das man sich hier sogar soweit Gedanken macht, wie Schoten und Halsen in Wirklichkeit aussehen und wirken
Falls ich meinen Senf dazugeben darf ... die Schoten sind fast immer straff, wenn das Segel mit Wind gefüllt ist, es flattert eigentlich nur wenn man es setzt oder einholt,
oder wenn man so hart am Wind segelt, daß der Wind dann tlw. doch auch von der Vorderseite kommt. Und der Winddruck ist so stark, das sogar die schweren Schoten
nicht im mindesten mehr durchhängen, das tun sie höchstens bei Flaute.
Bei den Halsen ist das so eine Sache. Wenn man "platt vor dem Wind" segelt, also die Rahen quer zur Schiffslinie stehen ("dwarsgebrasst"), dann sind beide Schoten stramm
und beide Halsen gehen lose nach vorne, denn dann haben sie nichts zu tun. Da ist es egal wie dicht man sie holt, manchmal läßt man sie fast bis aufs Wasser durchhängen,
manchmal werden sie soweit dichtgeholt daß sie nicht mehr hin und her baumeln, das belastet das Rigg nämlich auch und das will man vermeiden.
So war das jedenfalls auf der Götheborg (ich mal wieder

)
Wenn man aber die Rahen anbrasst und hart am Wind segelt, dann stehen die Unterrahen schräg, und nur das Leeschot ist fest, das Luvschot ist lose, denn dann übernimmt
das Hals die Aufagbe, die Segelecke festzuhalten. Also an Lee: Schot dicht, Hals lose, und an Luv: Schot lose, Hals dicht. Wenn man ganz hart anbrasst, hab ich in einer Freiwache auf der Götheborg gesehen,
dann kommt das Segelhorn soweit nach vorne und auf Deck, daß das Hals, das ja an eine Scheibgatt außenbords geht, wirkungslos wird, dann setzt man eine Extratakel an Deck,
das das Segelhorn (die untere Ecke) an einen Ring auf Deck festmacht. Der Winddruck ist so stark, daß man 10 Mann braucht, um das Takel zu setzen.
Hilft das weiter?