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Sonntag, 17. August 2014, 11:13

VW Golf-Heck - Kartonmodellbau 1:1

Hallo zusammen,
hier melde ich mich mal wieder mit einem Zwischendurch-Großmodell, das ich vor allem wegen einem besonderen Experiment hier verewigen möchte: Der Nachbau eines Golf-Hecks in 1:1 aus Karton (Wellpappe).
Zum Gesamtprojekt: es geht um einen satirischen Motivwagen zum ADAC-Skandal, welcher bei einem Umzug Anfang Oktober mitfahren soll (ähnlich den Rosenmontagsumzügen, nur ticken die Uhren in unserer Gegend ein wenig anders ;)). Wir werden das in einem kleinen Hobbyteam von 6 Leuten verwirklichen, wobei ich sozusagen Art Director und technische Leitung in einem bin.

Hier die Skizze, die wir bei der Zugleitung eingereicht hatten (Genehmigung ist bereits erfolgt):



Nach einigem hin und her (Echtes Auto abflexen? Das Auto nur stilisiert/im Comicstil bauen?) habe ich mich einfach mal auf die Suche nach einem Golf-Kartonmodell gemacht und wurde mehrfach fündig. Eine einfache bemalte Klappschachtel sollte es allerdings nicht werden; da ich auch im Deko-Bau neue Herausforderungen liebe, sollte die Marke möglichst schon an der Form erkennbar sein, nicht erst an der Bemalung. Eine rein persönliche Herausforderung natürlich, das Gesamtmotiv wäre ja so oder so verständlich, selbst mit "irgendeinem" Auto.
Also darf es gerne ein wenig komplexer sein (auch wenn es nicht das neueste Modell ist). Fund des Kartonmodells: https://forums.vwvortex.com/showthread.p…32-Paper-Models (weiter unten im Thread sind überarbeitete Versionen, die Originale im ersten Post scheinen beschädigt).

Dann erstmal ab ins Zeichenprogramm, die Teile für's Heck gesucht, geschaut wo was zusammengehört, mit Vektoren nachgezeichnet, Klebelaschen weggelassen, Nummern ergänzt und ausprobiert (ca. 1:20):


Bitte habt ein Nachsehen - es war wirklich nur für mich zum Teiletest schnell zusammengeschustert. Predator, falls du das betrachtest, musst du jetzt einfach mal alle Augen zudrücken ;)

Vom Team das Ok geholt dass wir uns da durchquälen möchten, alles auf 1:1 hochskaliert, auf zehn Din A0-Bögen verteilt und Plots bestellt.

Ich bin in der glücklichen Lage, mich für dieses Projekt an einem kleinen Vorrat von ungefalzten Wellpappe-Bögen von 3x2m Größe(!) bedienen zu können. Passend zu den Teilen habe ich also schonmal Kartonstücke zurechtgeschnitten.




Man sieht hier meine Pläne wie die Teile zu positionieren sind, denn bei Wellpappe ist natürlich die Laufrichtung der Rillen für zu biegende Teile immens wichtig.
Zum Pappeschneiden habe ich eine markenlose Elektroschere. Sie arbeitet mit einer festen und einer oszillierenden Klinge und geht durch die dicke Wellpappe wie ein warmes Messer durch Butter. Auch relativ enge Kurven sind sauber möglich - im Test schnitt diese Bauform besser ab als Markengeräte mit der verbreiteten Rollklinge.

Gestern dann der erste Team-Bautag. Eigentlich haben wir uns nur zum Pizzaessen und Baustelle einweihen getroffen, aber da Plots, Pappe und Werkzeug schon da waren, haben wir in der Wartezeit mal die ersten Teile zusammengesetzt.


Die geplotteten Teile wurden mit Malerkrepp auf einem Stück Pappe fixiert, mit besagter Elektroschere ausgeschnitten,...


...und mit Heißkleber fixiert. That's all. Na, sieht doch schon jetzt nach Golf aus, oder? ;)

Als Traggerüst im Inneren und für große Flächen werden Dachlatten (ungehobelte 24x48mm Holzleisten) verbaut, und ähnlich wie bei meinem Grünspecht-Projekt wird die Oberfläche später mit Papier versiegelt und mit Fassadenweiß grundiert.
Reifen und Unterboden werden "from Scratch" gebaut.
Man darf hier am Ende keine täuschend echte 1a-Modelloberfläche und besondere Detailtiefe erwarten, man wird im Nachhinein sehen dass das Auto aus Wellpappe besteht, die Struktur wird ganz sicher durchkommen und die größeren glatten Flächen werden nicht 100% eben bleiben und einige Dellen aufweisen.
Die Betrachtungsdauer für die meisten Zuschauer wird allerdings nur wenige Sekunden betragen, in denen auch das gesamte Motiv erfasst und verstanden werden muss. Lebensdauer nur wenige Stunden. Damit dürfte klar sein, wo die Prioritäten liegen: schnell, gut, günstig ;)

Kommenden Mittwoch gehts weiter, mit weniger Pizza und hoffentlich mehr Bildern 8)
Gruß Jochen

2

Montag, 18. August 2014, 11:50

Moin Jochen.

Die Idee finde ich Spitze, und bei Kartonbau bin ich auch dabei. Nachdem Dir der Specht so gut gelungen ist, habe ich keine Zweifel dass Du die störrische Wellpappe auch zu einem Golf hinbiegst. Ich bleibe hier mal dran. :thumbsup:
Schöne Grüße,
Bernd

"Wenn das Ihre Lösung ist, dann hätte ich gerne mein Problem zurück."

Meine Projekte

Einführung Kartonmodellbau

Dicker63

unregistriert

3

Montag, 18. August 2014, 12:05

Immer wieder spektakulär, Deine Projekte und immer eine Riesenfreude. Auch diesen Spaß
lass ich mir keinesfalls entgehen. :thumbsup:

4

Dienstag, 19. August 2014, 08:58

Ich wollte das schon immer mal probieren, ein Papiermodell auf Wellpappe hochzuskalieren und schauen was passiert... nur ohne den richtigen Anlass macht man sowas ja nie, das stellt man sich ja nicht mal eben ins Wohnzimmer :lol:
Gruß Jochen

5

Donnerstag, 21. August 2014, 09:29

Und weiter gehts...



Blick in unsere Baustelle. Im Vordergrund die A0-Plots, die darauf warten auf Pappe fixiert zu werden.
Rechts die Abteilung Blechzuschnitt, dahinter der Kantinenchef (heute: Apfelweinfässchen und Flips), hinten links die Schweißer-Abteilung, ganz links Vergnügungsausschuss bei der Sendersuche und Bewachung der Kühlschränke. Hinter der Kamera: Öffentlichkeitsarbeit/Projektleitung (me). Auf dem Bild fehlt die Finanzchefin. Die Aufgaben sind doch effektiv verteilt, oder? ;)




Teil 7, Heckscheibe, wird ausgeschnitten. Vermutlich doppeln wir den Rahmen noch auf, damit das Fenster später eingelassen wirkt, statt es nur aufzumalen.
Je mehr Kanten gebaut sind, desto leichter und exakter wird später die Bemalung.



An das Heckteil vom Samstag werden nach und nach weitere zugeschnittene Teile mit Heißkleber angeschweißt.
Der Aufbau ist überraschend stabil und lässt sich leicht handhaben.
Wie man sieht, ist die Passgenauigkeit des Bausatzes nicht 100% ;) ich hatte mit mehr Problemen gerechnet, Papier (Plots wie Pappe) hat ja nunmal eine Dehnrichtung. Das lässt sich aber alles später prima ausgleichen.




Kleben - halten - warten....




Mit den weiteren Teilen werden selbst solche wabbeligen Parts später in Form gebracht und stabil gehalten. Zusätzliche Verstrebungen oder Verstärkungen waren nicht notwendig.




Die unteren Seitenverkleidungen der Hinterhälfte werden durch je einen Spant in Form gebracht. Woran man bei allen Teilen unbedingt denken muss: die Laufrichtung der Pappe. Sonst bekommt man massive Probleme bei Krümmungen wie diesen. Das ist eine Sache, die ich gegenüber dem Originalplan geändert habe: Das Seitenteil auf Fensterhöhe getrennt, einmal wegen der besseren Handhabung, zum anderen wegen der unterschiedlichen Laufrichtung.




Stellprobe. Von innen nur eine Pappkiste...




...von außen nimmt es aber so langsam Formen an.

Die kleinen gerundeten Verkleidungen direkt unterhalb der Rückleuchten (15L/R) sind noch nicht angebracht, die werden etwas größer ausgeschnitten als auf dem Plan angelegt, aufgeklebt und dann am Werkstück direkt passend zurechtgeschnitten, eventuell aus dünnerem Material als der Rest. Das sind mit die schwierigsten Teile, auch beim kleinen Papiermodell, da das Papier nicht nur gebogen, sondern auch etwas verdreht werden muss, und es irgendwie nie 100% passt. Als Anlegehilfe habe ich hier einen passenden Pappstreifen unterhalb der Rückleuchten aufgeklebt, der ist im Original-Plan nicht vorgesehen.
Die Kotflügel sind erst ganz zum Schluss dran, wenn einmal alles in sich stabilisiert ist.

Die halbrunden Spanten im Innenraum werden beim nächsten mal mit Holzleisten zu einem zusammenhängenden Fachwerkspant vervollständigt, der dann auf dieser Höhe Seitenteile und Dach tragen wird.
Die Reifen sind ebenfalls schon in Planung, nur für die Felgen konnten wir uns noch nicht entscheiden...
Gruß Jochen

keramh

Moderator

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6

Donnerstag, 21. August 2014, 10:05

moin,

klasse Projekt, da muss ich gleich an den aktuellen Werbespot eines Lotterieanbieters denken.




7

Donnerstag, 21. August 2014, 11:05

Ja, der Spot ist mir auch aufgefallen, der Wagen ist klasse :ok: Am besten ist noch das Fahrradklingeln am Ende, so zur Zerstörung auch des letzten Restes Illusion :lol:

Wo wir gerade dabei sind - kennt jemand Chris Gilmour? Hatte den mal in einer Reportage entdeckt. Erst dachte ich, der packt einfach nur Sachen in Pappe ein. Aber ist alles nachgebaut. Echt Wahnsinn.
Gruß Jochen

8

Donnerstag, 28. August 2014, 12:44

Es geht weiter:


Montage des Holzrahmens und der unteren Seitenteile. Im Hintergrund werden Räder geschnitten.


Als Zirkel für die unterschiedlichen Radkreise dient eine passend durchbohrte Holzleiste, Nagel und Druckbleistift.


Montage unteres Heck, das war als Baugruppe ja schon fertig.
Im Hintergrund werden geschnittene "Scheibendichtungen", die gleich gebraucht werden, kritisch geprüft.


Heckscheibe ausschneiden.


"Dichtung" einkleben.


Die zuvor ausgeschnittene "Scheibe" wurde dann wieder von hinten an die "Dichtung" geklebt (Krümmung der Pappe an den Seiten beachten ist wichtig) und alles zusammen gleich ans Heck montiert.


Ziemlich tiefergelegt ;) Das Rad ist bis jetzt nur eine Scheibe, Dach und obere Seitenteile sind nur aufgelegt.


Zwischenlagern bis zum nächsten Mal.
Gruß Jochen

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9

Freitag, 29. August 2014, 15:37

WAHNSINN, GEIL, SUPER, ich bin hin und weg.
Alleine das Probestück in 1:20 ist ja schon das ansehen wert :hand:
Mein Avatar zeigt mein reales Aussehen. Schönheit ist Ansichtssache
^^

10

Samstag, 30. August 2014, 20:43

Hallo Jochen

Riesenrespekt. Muß doch noch mal nachschauen, hast du deine Wurzeln in Zwicka? Da kam doch der Trabbi her. ;)
Gruß, Torsten die Landratte :pc:

Im Bau: Steampunk: Valortanica und Geheimer Hafen, Krabbenkutter, DUKW 1:35 RC

11

Sonntag, 31. August 2014, 09:39

Danke euch.

Ja da hatte ich echt Glück eine Vorlage zu finden wo das Heck so detailliert ist! From Scratch wäre das längst nicht so gut geworden.

Torsten, :lol: das inst inzwischen so stabil dass es echt in den Fingern juckt die Pappschachtel wo drauf zu montieren und damit rumzufahren ;)
Nach dem Event wirds vermutlich hinten abgesägt und als 3D-Wandbild in unserer "Baustelle" aufgehängt.

P.S.: wegen einem falsch bemaßten Blueprint (da war irgendwie Spurbreite Reifenmitten und Außenmaß verwechselt) und weil der Originalbogen nicht viele Referenzmaße zum direkten prüfen und Vermitteln hatte, sind wir glaube ich irgendwo bei 90% gelandet statt 1:1. Was aber für unsere Zwecke durchaus passt, da wir außer einer unproportionierten Comicfigur keine weiteren Größenreferenzen dabeihaben werden.
Gruß Jochen

12

Mittwoch, 3. September 2014, 11:34

Einfach mal wieder eine geniale Idee -Euer Modell und Euer Thema.

Aber wie machst Du das immer wieder Dir weit im Voraus einen Termin zu stecken, den Du dann auch einhalten musst - und es dann auch noch schaffst?.

Es gibt ja (leider) auch noch andere Dinge im Leben die getan sein wollen...

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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Mittwoch, 3. September 2014, 15:58

Einfach mal wieder eine geniale Idee -Euer Modell und Euer Thema.
Aber wie machst Du das immer wieder Dir weit im Voraus einen Termin zu stecken, den Du dann auch einhalten musst - und es dann auch noch schaffst?.
Es gibt ja (leider) auch noch andere Dinge im Leben die getan sein wollen...


Danke dir :)

Ja, das ist eine interessante Frage wie das klappt :) Ich könnte jetzt sagen "weiß auch nicht..." - dummerweise weiß ich es genau und kann auch was dazu schreiben. Vieles basiert auf Erfahrung, der Rest auf der richtigen Planung.

- Früh genug mit dem Planen anfangen, Material und Werkzeug sichten, alle Schritte immer und immer wieder durchgehen, sinnvolle Reihenfolgen festlegen, die Unbekannten bei der Durchführung bewusst machen und ggf. schon Plan B für schwierige Parts andenken. Ich komme praktisch nie abends auf der Baustelle an und muss erstmal überlegen was man als nächstes machen könnte. Das meiste weiß ich sogar schon am Vortermin und bespreche das auch. Zwei Stunden Planung ersparen manchmal zwei Tage Bau.
- Vom Termin aus Milestones rückwärts rechnen. Z.B. wann müsste komplett grundiert sein, damit es pünktlich fertig wäre? Dann sieht man frühzeitig, ob man 2 Wochen vorher nochmal Gas geben muss um die Grundierung rechtzeitig zu schaffen, das ist jedenfalls besser als es erst einen Tag vorher zu bemerken dass es nicht reicht.
- Und vor allem merkt man, wann man gewisse Entscheidungen treffen muss und nicht mehr aufschieben kann. Zumindest für mich mit das Wichtigste: In Detailfragen irgendwann ganz bewusst konkret werden, Kompromisse des theoretisch Möglichen eingehen, nicht alle Optionen offenhalten wollen.
- Sich bewusst machen, dass es nie *DAS* Ergebnis sein wird wie man es machen *könnte*. Ich beurteile das gern im "Halbwertsmodus": kommenden Sonntag in 4 Wochen ist Termin; ein halb so gutes aber trotzdem vollständiges Motiv könnte ich auch locker in 2 Wochen abliefern wenn es sein müsste. Damit wäre ich natürlich nicht zufrieden, aber es wäre allgemein akzeptiert und würde nur denen auffallen die mich gut kennen. Diesen Status, dass ich auch in der Hälfte der verbleibenden Zeit etwas abliefern könnte, versuche ich jederzeit zu halten. Und den "Halbwertszustand" in 4 Wochen, den akzeptiere ich einfach von vornherein, egal wie er sein wird.
- Wetter/Temperaturen wegen Trocknungszeiten einrechnen, manchmal kann man nicht gleich am nächsten Tag weitermachen. Bei Temperaturen unter 15 Grad rechne ich generell einen Tag länger zum Trocknen (Leim, Kleister, Farbe...) ein.
- Dieses Projekt ist auch so überschlagen, dass ich es zur Not nur mit 3-4 Leuten durchführen könnte (wir sind 6), und ich persönlich kann noch kurzfristig den einen oder anderen zusätzlichen Tag frei machen, das aber nur im Notfall, falls mich ne Magen-Darm oder so erwischt und ich das aufholen muss. Davon unabhängig habe ich 1 Woche vorher schon Urlaub, den werde ich aber nicht komplett mit diesem Projekt verbringen. Airbrushen z.B. wird aber in diese Zeit fallen, da ich das bei Tageslicht machen muss.

Mir hilft auch das persönliche Ziel, eine Woche vorher fertig sein zu wollen. Sowas geht ja in der Regel schief, daher sind wir wahrscheinlich "erst" 3 Tage vorher fertig, mit optionalen Kleinigkeiten dann sogar erst am Vortag, dafür aber stressfrei. Die Zeit die noch bleibt nutzt man ja automatisch immer bis zur letzten Sekunde. Nur ich will sie NIEMALS mit Nachtschicht und Heißgebläse zum Trocknen verbringen müssen ;)

Und ja, ich habe noch ein Privatleben. Und ich habe sogar noch ein Projekt ähnlicher Größenordnung zum gleichen Termin am laufen ^^
Termine (Geburtstage, Feste, Verabredungen...) absagen muss ich in der Regel nicht. Es geht eigentlich fast nur Zeit drauf, die ich sowieso "nur" für Sachen wie Modellbau, PC oder Fernsehen verwenden würde.

Heute abend gehts weiter...
Gruß Jochen

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Mittwoch, 3. September 2014, 23:45

Dann berichte ich doch gleich mal weiter.


Eine Radscheibe besteht aus 3 Flächen: Hauptfläche, Ring auf der Außenseite (der Reifen selbst, s. Bildmitte) und Scheibe im Inneren mit 1cm weniger im Durchmesser als die Hauptscheibe (s. linker Bildrand). Letztere dient als Stütze und Anlage für den Zylindermantel.


Der Mantel: ein Pappstreifen, der in die innere Kante geklebt wird.


Darauf wird der zweite vorbereitete Deckel geklebt und auf die Mantelfläche wird nochmal ein schmalerer Pappstreifen rundherum geklebt.


Ein Rad im fertigen Rohbau.


Während der Kollege links nur Fensterdichtungen kaputtmacht, macht der Kollege rechts Sinnvolleres: Ein kreatives Mobile für den Innenraum.


Wie ich das schon beim Grünspecht gemacht habe, laminieren wir Papier (diesmal nur mit Kleister) auf die Oberfläche.
Der Flecktarn hat den Sinn, dass die Feuchtigkeitsmenge so in Grenzen gehalten wird und besser verdunstet. Erst nach dem 3. Gang schließen wir alle Lücken. Damit wird die Pappe auch nie zu schwer und verzieht sich nicht.
Sämtliche Falten kann man so natürlich nicht glattziehen, aber das haben wir auch gar nicht vor. Wichtiger ist es, Spalten zu schließen und über Klebereste hinweg eine einheitliche Oberfläche zu bekommen.


Spätestens jetzt wird deutlich, warum ich an dem Reifen die ganzen Stufen eingeplant habe.


Die Oberkante der Heckscheibe hat sich leicht verzogen. Zu dem Zeitpunkt fehlt aber noch die linke Seitenscheibe als Stütze (ist im Hintergrund in Arbeit).
Wir haben dann aber noch einen passenden Spant entlang der Oberkante eingeklebt, dann hält das beim Trocknen schön die Form.
Das Dach haben wir wegen der Zugänglichkeit noch weggelassen.


Erlkönig.
Gruß Jochen

15

Donnerstag, 4. September 2014, 12:43

Gefällt mir, Euer Golf-Heck. :thumbsup: Die Idee, die Laminierung zur Vorsicht in kleinen Schnipseln herzustellen ist richtig. Obwohl ich glaube, dass Wellpappe hier nicht so anfällig ist wie normaler Karton. Die verträgt schonmal ein wenig Wasser, ohne gleich komplett aus dem Leim zu gehen (Erfahrung mit Umzugskartons, die min. 6 Std in 10cm tiefen Wasser standen).
Schöne Grüße,
Bernd

"Wenn das Ihre Lösung ist, dann hätte ich gerne mein Problem zurück."

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Einführung Kartonmodellbau

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Montag, 8. September 2014, 21:49

So nebenbei muss ja auch noch der Engel gemacht werden. Die gleiche Technik wie bei meinem Grünspecht: Silhouette auf Styroscheiben übertragen, mehrere aufeinanderleimen, durchtrocknen lassen, schnitzen.
Nur dass hier zuerst alle Körperteile einzeln geschnitzt werden, um dann zur finalen Pose passend aneinandergesetzt werden zu können.



Hier der Kopf im Schnelldurchgang - im wahrsten Sinne des Wortes: nach dem Aussägen, Verleimen und Trocknen gestern...



...war das hier das Ergebnis nach ca. 2 Stunden Schnitzarbeit heute abend:





Alles im überzogenen Karrikaturenstil. Die Körperproportionen werden entsprechend der Zeichnung ebenfalls nicht realistisch.
Spontanidee beim Schnitzen war, ihm eine Pinocchio-Nase zu verpassen. Wahrscheinlich wird ihm noch eine Zunge zwischen den Zähnen heraushängen, mal schauen.
Gruß Jochen

17

Dienstag, 9. September 2014, 14:01

Im Team hatten wir da noch so ne Idee für den Engel...


Dieser Flatterantrieb ist natürlich zu klein und unterdimensioniert für unsere Zwecke. Die Flügel müssten größer werden, aber Stöße beim Fahren über Bordsteinkanten und vor allem auch (Fahrt-)wind können bei größerem Hebel ungeahne Kräfte freisetzen, auch dann wenn die Komponenten leicht sind und im Stand alles reibungslos funktioniert.

Also lieber abschauen und ne Nummer größer selbermachen.


Einen passenden Antrieb hätten wir noch übrig (Motor- und Getriebedaten habe ich gerade nicht parat).


"Live-Skizze" des Bewegungsablauf in Originalgröße, wie er in den Körper passen würde.

Soviel mal als Vorschau. Dieser Part ist jetzt delegiert (d.h. Nachbau in Aluprofilen o.ä., Motoreinbau, Befestigungsmöglichkeiten). Mal sehen was dabei rauskommt.
Gruß Jochen

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Mittwoch, 17. September 2014, 12:20

Kleiner Fortschritt auf der Baustelle:


Das Ganze wurde in die endgültige Lage gekippt und mit weiteren Holzleisten fixiert. Im Bild werden gerade die Radläufe angebracht.


Zwischendurch wird immer alles laminiert was geht.
Dann ging es an den Unterboden: Radkästen und Kofferraumboden wurden eingepasst. An "Greeblies" werden wir wahrscheinlich Ersatzradmulde, Tank, Verbundlenkerachse und Auspuffanlage andeuten, alles sehr dunkel und eintönig halten und die Kanten etwas drybrushen. So der weitere Plan an dieser Stelle.

Es müssen nun noch die vorderen Fenster bis zum Schnitt nachgebildet werden. Zierleisten etc. fehlen bis jetzt, es kann aber auch sein dass wir uns da einiges sparen werden.

Inzwischen wurde auch die Flügelmechanik fertiggestellt:



Antriebsscheibe des Motors mit Exzenter.


Die beiden Umlenkhebel am Exzenter - für was so ein alter Meter alles gut ist!


Die beiden Flügellager oben. Vermutlich kommen die Flügel an die äußeren senkrechten Kanten der Blöcke, statt wie ursprünglich geplant an die schrägen Oberkanten.
Die Mechanik war, wie schon erwähnt, nicht meine Arbeit. Dickes Lob an dieser Stelle für die Ausführung!


Einbau der Aufhängung in den Styroklotz des Oberkörpers.
An der vorderen Trägerplatte der Mechanik wurde ein Rohranschluss fest verschraubt. Als Aufhängung und gleichzeitig Kabelführung dienen Wasserleitungsrohre. Das Ende des 45-Grad-Knicks vorn ist die Stelle, an welcher das Seil vom Hals aus nach unten führen wird. Das Seil selbst wird ebenfalls aus einem gebogenen Wasserleitungsrohr hergestellt. Sämtliche Verbindungen sind natürlich gegen Verdrehen gesichert.
Der Schlitz wurde inzwischen wieder mit dem ausgesägten Styroporrest gefüllt und verleimt.

So gehts weiter:
Ebenfalls delegiert wurde ein geschweißtes Grundgerüst in stabiler Pyramidenform, das in den Pappgolf gestellt werden kann und ein Rohrgewinde an der Stelle der späteren Anhängerkupplung haben wird. Daran wird dann das "Seil" (gebogenes Rohr) mit dem Engel befestigt, damit dieser "frei" ca. 2m über dem Golf schwebt.

Mir persönlich ist der Antriebsklotz ja schon fast zu schwer ;D aber unsere Statiker haben mir versichert, dass die Konstruktion das alles aushalten wird, auch eine wilde Fahrt mit dem Trekker... na ich bin gespannt. Einfach klasse, solche Leute im Team zu haben. Allein hätte ich mich an diese Konstruktion sicher nicht rangetraut. Aber wie ich mich kenne werde ich wahrscheinlich trotzdem die Luft anhalten dass alles wie vorgesehen klappt... ;)
In zweienhalb Wochen wissen wir Bescheid.
Gruß Jochen

19

Donnerstag, 18. September 2014, 12:13

Hi Jochen,

paßt jetzt bloß beim Messen auf :du: , denn ohne die zwei Segmente des Gliedermaßstabes wird es ungenau :hey: :lol: :pfeif: :baeh:
Freue mich auf die Umsetzung des Unterbodens.

20

Samstag, 20. September 2014, 08:51

Ach, bissel Schwund ist immer :lol:



Die Seitenteile vor der B-Säule wurden bis zum Boden eingepasst, Fenster wie gehabt mit "Dichtungen" versehen.


Ersatzradmulde ist platziert, und der Sitzbankbereich ist ebenfalls bis zur "Wasserlinie" verkleidet.
Das Auto steht in 2 Richtungen schräg. Deshalb haben wir es hier "frei" auf zwei Tischen stehen, erstmal die ganze Rückbank-Kiste eingebaut, Bodenlinie angepeilt und alles "versunkene" abgeschnitten.
So wird erstmal alles laminiert und grundiert. Die Bauteile für den Unterboden (Schalldämpfer und ein Rohr der Auspuffanlage sieht man schon im Vordergrund) werden separat gebaut, grundiert und abschließend montiert.
Exakte Maße/Verhältnisse werden wir hier nicht mehr einhalten, sonst hätten wir u.a. die Radkästen mit allen Schrägen und Kanten bauen und Träger versetzen müssen. Für diesen Zweck lohnt sich das einfach nicht.

papa von prinzessin hat mich freundlicherweise beraten und wir werden uns so weit es geht nach diesem Layout richten:
https://www.3l2.de/beetle/aufnahmepunkte.jpg
Was ne Umdenkerei jedesmal - wenn ich den Plan von hinten anschaue und dann unser Modell von hinten, dann scheint immer alles auf der falschen Seite :D


Inspiriert von aktuellen Staubsauger-Threads habe ich mir aus der Auspuffanlage erstmal einen "Kobold" gebaut um die Baustelle zu saugen. Der "Kobold" am Staubsauger bin übrigens ich :lol:
Gruß Jochen

21

Mittwoch, 24. September 2014, 07:37

Hi Jochen,

mach nen Nimbus 2000 draus :hey: , dann kannste fliegen. :lol:
Die Baufortschritte gefallen mir gut :ok:

22

Mittwoch, 24. September 2014, 08:09

Sehr geil, dies Sache mit dem Staubsauger.
Vielleicht sollten wir mal ein Gruppenbild der beiden machen :abhau: :abhau: :abhau: :abhau: :abhau: :abhau:
MfG Lukas :wink: :wink: :wink:

23

Mittwoch, 24. September 2014, 09:06

Bin für einen Staubsauger-Thementisch bei den nächsten Wettringer-Tagen :lol:
Nimbus? bin froh wenn der Engel dann pünktlich "fliegt" :D an dem muss ich heute weitermachen. Wird langsam Zeit.
Im Moment ist Kopf und Oberkörper auf der Mechanik platziert und Arme, Unterkörper und Beine vorbereitet. Da muss ich aber noch ein paar Styroporkrümel produzieren. Aktuelles Bild habe ich leider nicht zur Hand.

Vergangenen Samstag hatten wir die erste Wochenend-Session eingelegt:


Platzierung der Schalldämpfer. Die Achse wird auf Höhe der vorhandenen Querstrebe montiert, auch wenn sie nicht exakt an dieser Stelle sitzt.


Achse im Bau.




Passprobe mit Stoßdämpfer.


Bischen Detailing. Nicht ganz Original, aber der allgemeine Wiedererkennungswert zählt.


Ich LIEBE es solche Tech-Greebleteile zu bauen 8)


Ein paar Rohrbögen für die Auspuffanlage.


Mit Grundierung bekommts mal so richtig Form.


Provisorische Passprobe, es fehlt noch der Tank. Der wird aus Styropor gefertigt.

Gestern habe ich die Nachricht bekommen, dass das Gestell fertig ist, welches die Kräfte für den Schwebe-Engel aufnehmen muss.
Heute abend ist wieder unser regulärer Termin, da wird das Gestell eingepasst. Ich hoffe das klappt zügig und wir müssen nicht zu viel improvisieren. Ein Teil vom Unterboden und Ersatzrad muss dafür aufgeschnitten werden.
Kommenden Samstag und evtl. Sonntag sind noch ein paar Stunden eingeplant, danach sollte alles montiert und in Farbe grundiert sein. Kommenden Mittwoch sollten dann nur noch Airbrush- und ähnliche Arbeiten ausstehen (speziell Airbrush werde ich aber auf einen anderen Tag verschieben), dann hätte mein Zeitplan exakt hingehauen. Zur Not haben wir dann immer noch bis Sonntag 5.10. Luft.
Gruß Jochen

24

Sonntag, 28. September 2014, 09:05

Es geht mit dem Engel weiter.


Die Einzelteile wurden mit einer Papierschicht überzogen und nach dem Trocknen mit der Mechanik verklebt.
Das Klebeband dient nur zur Fixierung. Gehalten werden die Teile u.a. durch lange Schrauben, große Unterlegscheiben und Leim, von außen sind die Verschraubungen später nicht mehr sichtbar.


Am Hals der Seilansatz mit der Verschraubung für das Halterohr.


Hier bekommt der Engel sein Röckchen.


Grundierung mit Fassadenweiß, nachdem auch der Rock fertig modelliert und mit Papier laminiert wurde.


Die Flügel bestehen aus Draht und Frostschutzvlies, welches mit Heißkleber Stück für Stück aufgespannt wird.
Gruß Jochen

25

Sonntag, 28. September 2014, 09:42

Und gleich noch das Neueste vom Auto.


Das Gestell, hier noch ein Bild aus der Schweißerei.


So sieht es eingebaut aus. Hat etwa 1 Stunde gedauert, bis alles gepasst hat. Gerechnet hatte ich mindestens mit 2 Stunden und einer Baumarktfahrt, von daher: Perfekt! ;)
Eingebaut hatten wir es am Mittwochabend.

Gestern war dann die zweite Samstags-Session angesagt.

Der Tank besteht aus Styroporplatten.
In den Reifen wurde ein Loch für die Aufnahme einer Dachlatte gesägt, welche die Reifen an unsichtbarer Stelle halten soll.


Tank von außen, noch ohne Spanngurte. Letztere wurden dann aus Streifen von 2mm-Trittschalldämmung geschnitten und direkt grundiert.


Auspuff und erster Reifen.


Der Unterboden zu 99% fertig. An den Rädern haben wir "Ausgleichskisten" basteln müssen; der Radstand war anders nicht zu halten. Solche Sachen fallen erfahrungsgemäß später keinem mehr auf. Weil alle dem Engel unter den Rock schauen werden ;)

Das Gröbste ist fertig. Noch viele Kleinigkeiten stehen an, aber wir sind exakt im Zeitplan und die ToDo-Liste wird langsam übersichtlich. Heute in einer Woche muss alles fertig montiert, dekoriert und abfahrbereit sein.
Gruß Jochen

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Sonntag, 5. Oktober 2014, 17:25

Für Berichterstattung war in den letzten Tagen kaum Zeit (geschweige denn mich in andere Themen einzulesen), aber natürlich haben wir alles pünktlich und relativ entspannt geschafft.
Heute mittag um 13:00 Uhr stand unser Motiv bei bestem Wetter in der Aufstellung, der Schwebeeffekt war perfekt, alles hat bis Umzugsende gehalten und die Flügelmechanik hat funktioniert.

Und jetzt gehts erstmal feiern und auf den Erfolg anstoßen :prost: :party:




Nachbericht kommt diese Tage.
Gruß Jochen

27

Montag, 6. Oktober 2014, 12:57

Moin Jochen.

Meinen Glückwunsch zur gelungenen Präsentation auch an Deine Mitstreiter. :respekt: Tolle Idee - toll umgesetzt. Es hat Spaß gemacht euch über die Schulter zu sehen. :thumbsup:
Schöne Grüße,
Bernd

"Wenn das Ihre Lösung ist, dann hätte ich gerne mein Problem zurück."

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Einführung Kartonmodellbau

28

Montag, 6. Oktober 2014, 13:09

Hi Jochen,

Zitat


Und jetzt gehts erstmal feiern und auf den Erfolg anstoßen :prost: :party:
... :prost: , habt Ihr echt klasse umgesetzt und ich freue mich noch auf ein paar "Rundumbilder", wenn ihr sicherstellen könnt, scharf durch den Sucher zu Gucken :hey:

29

Donnerstag, 9. Oktober 2014, 09:16

Danke euch. Keine Sorge, alle Bilder habe ich natürlich VORHER gemacht ;) Muss jetzt nur noch die Muse finden auszusortieren und einzustellen.
Btw, unsere Kerwe geht ne ganze Woche lang, kann also sein dass ich auch kommendes WE noch nicht dazu komme :lol:
Gruß Jochen

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30

Donnerstag, 9. Oktober 2014, 10:43

meinem herzliches Glückwunsch zu eurem gelungenem Projekt 8o :thumbsup: :hand: und passt auf drauf ;) nicht dass euch noch ne Oberleitung euren (B)Engel runterholt :pfeif: ;) :grins:
mfG :wink:
Roland :thumbup:
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Das Horn Helm Hammerhands soll erschallen in der Klamm, ein letztes Mal.
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„Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ - „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“

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