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Plastheniker

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1

Montag, 19. November 2012, 01:25

Professionell gestaltete Holz-Glas-Vitrinen (nicht nur) für Großmodelle selber herstellen

Hallo an alle Interessierten,

wohl jeder Modellbauer ist bestrebt, sein Werk vor Kinderhänden, Staub und Staubsauger(inne)n zu schützen. Ich habe hier im Forum verschiedene Lösungen gesehen. Plexiglashauben erfüllen ihren Zweck, haben aber hinsichtlich der möglichen Abmessungen ihre Grenzen; außerdem ist eine schlichte Plastikhaube für ein aufwendig gebautes Modell, vor allem ein Schiffsmodell, kein sehr stilvoller Rahmen. Da gefällt mir der Beitrag von Kai, insbesondere die einfach-geniale Idee der Stapelvitrinen, mit Abstand am besten.

Aktueller Anlaß, im Forum nach diesem Thema zu suchen, war eine Vorbesprechung der 1:200 Bismarck. Wo eigentlich will der Erbauer ein 1,25m langes Modell unterbringen? Die Möbelindustrie bietet hierzu nichts Passendes.

Vor der gleichen Frage stand ich etwa 1994, als der Bau des 1:8 Fokker-"Museumsmodells" anstand, und dann nochmals etwa 1999, als die 1:200 Yamato begonnen werden sollte. Beide Bausätze, die ja auch noch immer produziert werden, sprengen mit 84cm Spannweite bei 72cm Länge und 131cm Länge jedes Maß. Meine damalige Nachfrage bei Vitrinenherstellern nach dem ungefähren Preis einer passenden Vitrine hat mir die Sprache verschlagen. Also mußte ich mich gezwungenermaßen mit einem Selbstbau befassen- aus heutiger Sicht ziemlich verwegen, da ich absolut keine handwerkliche Erfahrung mit Holz hatte. Nachdem ich mir professionell gebaute Vitrinen genau angesehen, viel gefragt und noch mehr gelesen hatte, begann ich mit der Zeichnung. Zu meiner Überraschung war der Bau dann eigentlich ohne große Probleme, so daß ich für die Yamato-Vitrine noch zusätzlich ein Untergestell gebaut habe.

Die Ergebnisse sehen so aus:








Die Unterschiede zu Kais Bauweise sind offensichtlich:

  • Meine beiden Vitrinen sind für einen maximalen Lichteinfall allseitig, auch oben, verglast, sehen deshalb sehr filigran aus und können frei in den Raum oder vor ein Fenster gestellt werden.
  • Die bei Kai durch die Stapelbarkeit bedingte Proportionierung (unten zierlich, oben massiv) wäre für eine Einzelvitrine nicht sehr vorteilhaft und ist bei mir umgekehrt.
Auf zwei Punkte hat schon Johannes hingewiesen: Saubere Gehrungen müssen aus optischen Gründen sein und Nagelverbindungen können sich beim Bewegen der Vitrine lockern. Auch Schrauben wäre gegen die guten Sitten , der Tischler leimt. Außerdem ist es sinnvoll, die Glasscheiben auch unten und oben in eine Nut zu setzen, da dies nicht nur die Stabilität der Vitrine erhöht (je größer, desto wichtiger), sondern auch sauberer aussieht und das Eindringen von Staub erschwert.

I.


Wer kann nach meiner Anleitung bauen?


Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich, alle notwendigen Informationen werden gegeben. Wer ein unterzubringendes Großmodell gut bauen kann, dessen Geschick reicht auch hier aus. Im übrigen macht der Bau, da etwas ganz Neues und damit eine sportliche Herausforderung, großen Spaß. Außerdem löst beim Betrachter der Hinweis, das man nicht nur das Modell, sondern auch die Vitrine gebaut hat, meist noch mehr Interesse an der Vitrine als am Modell aus.


Welche Kosten entstehen?


Das hängt natürlich maßgeblich von der Vitrinengröße und der Qualität des Materials ab ( mehr dazu unten). Bei der Verwendung bestmöglichen Materials kann von einer Ersparnis von etwa 2/3 gegenüber einer angefertigten Vitrine ausgegangen werden.


Welches Werkzeug wird benötigt?


Obligatorisch ist haushaltsübliches Werkzeug, dazu Leim- bzw. Schraubzwingen nach Bedarf, eine Gehrungssäge mit Längenanschlag (hat wohl jeder engagierte Modellbauer). Wünschenswert ist eine große Spritzpistole samt Kompressor und ein Frästisch (wenn man aus Sportsgeist auch die Fräsarbeiten selbst machen will).


Welche Entscheidungen müssen vor dem Bau getroffen werden?


  • Abmessungen: Der vorsichtige Mensch will sein Modell nach Fertigstellung sofort in die schützende Vitrine setzen können, baut also die Vitrine vor dem Modell. Probieren mit der Vitrinengröße geht daher idR nicht. Da es ausgesprochen schlecht aussieht, wenn das Modell wie in die Vitrine hineigezwängt wirkt, die Vitrine immer großzügig bemessen, als Faustreglel überall eine Handbreit Abstand zum Modell.
  • Wenn die Vitrine nicht wirklich ortsfest, z. B. auf einem Sideboard, plaziert werden soll, eine große Vitrine immer - wie auf meinen Bildern -rollbar machen; Glas ist unglaublich schwer.
  • Farbton des Holzes: Ein dunkler Holzton (bei mir Mahagoni) ist nicht nur attraktiv, bei Ihm lassen sich auch kleinere Paßungenauigkeiten und später Beschädigungen relativ leicht kaschieren.


Wie wird geplant?


Nie ohne Maßzeichnung planen! Diese Zeichnung wiederholt überprüfen und nachrechnen; erst dann entsprechend der Zeichnung die Materialliste aufstellen.


Welches Material wird benötigt und woher bekomme ich es?


  • Die Glasteile liefert der Glaser nach Euren Maßangaben fix und fertig. Die sichtbaren Kanten des Glases (also die, die n i c h t in einer Nut stecken) müssen immer geschliffen sein, da sich sonst das Licht unregelmäßig in ihnen bricht und Verletzungsgefahr besteht; bei den nicht sichtbaren Kanten (also die, die in einer Nut verschwinden) ist dies entbehrlich. Als Glasstärke ist bei größeren Vitrinen wie meinen 4mm richtig; bei eventuellen Glas-Einlegeböden den Glaser fragen. Wer seiner Planung oder der Genauigkeit seiner Arbeit nicht traut, bestellt das Glas erst später (siehe unten bei Schritt 5).
  • Beim Holz kein gewachsenes (Massiv-)Holz nehmen, da dieses, selbst wenn gut abgelgert, bei wechselnder Temperaratur und Luftfeuchtigkeit nicht formstabil ist (Rat meines Holzexperten). Stattdessen für alles entweder furnierte Spanplatte 19mm oder furnierte Tischlerplatte 19mm als Material wählen. Spanplatte ist etwas preisgünstiger, kann aber beim Fräsen und Sägen etwas unsauberere Kanten ergeben. Vor dem Kauf des Holzes vergewissern, daß dort nicht nur die Grundplatte, sondern auch die später andernorts zu fräsenden Streifen geschnitten werden können. Ich habe mein Material seinerzeit in einem speziellen Holz- und Leistenhandel gekauft. Wenn Ihr kein geeinetes Geschäft findet, fragt beim nächsten Tischler. Man nimmt beim gesamten Bau nur ein einziges Mal Massivholz, nämlich für das Einfassen der Bodenplatte: bei einer Bodenvitrine dient dieses in Hartholz sozusagen als massiver Stoßschutz, bei Nicht-Bodenvitrinen dient eine attraktive Fertigleiste als dekorativer Abschluß.


II.


Der Bau Schritt für Schritt


1. Schritt: Materialbestellung


Beim Glaser das Glas in Auftrag geben. Aus 19mm-Platte beim Holzlieferanten die Grundplatte und Streifen von 18mm Breite und Streifen von 25mm Breite schneiden lassen (spätere das Ablängen macht Ihr mit der Gehrungssäge selbst); die Streifen von 18mm bezeichne ich Ihrem zukünftigen Verwendungszweck entsprechend ab sofort als "Glasrahmenleisten", jene von 25mm Breite als "Abschlußkranzleisten". Zusätzlich die im vorigen Absatz beschriebene Massivholzleiste aussuchen, die mindestens 45mm breit sein muß (Grund wird später erklärt). Außerdem eine Rolle Echtholzfurnier zum Aufbügeln kaufen.


2. Schritt: Furnieren der Glasrahmen


Unsere zugeschnitten gekauften Plattenstreifen von 18mm Breite, gesagtermaßen unsere "Glasrahmenleisten", sind logischerweise an den Schnittseiten unfurniert. Hier bügeln wir unser gekauftes Furnier auf. Überstehende Kanten mit Kantenschneider (In jedem Baumarkt) und Schleifpapier glätten. Durch das aufgebügelte Furnier haben nun alle Glasrahmenleisten den quadratischen Querschnitt von etwa 19mm x 19mm.


3. Schritt: Fräsen der Glasrahmen


Gemäß meiner Zeichnung A werden in die eben furnierten Glasrahmen Nuten von 4mm Breite (da soll unser 4mm dickes Glas hinein) und 5mm Tiefe gefräst. Für die Teile des Glasrahmens, die dann später direkt auf die Bodenplatte geleimt werden, genügt ein der beiden Nuten. Ich habe alle Fräsarbeiten mit einem Frästisch selbst erledigt; wie von Kai beschrieben macht dies aber auch ein Tischler.




4. Schritt: Umleimen der Grundplatte


Wir leimen unsere gekaufte Massivholzleiste gemäß Zeichnung 1 um die Grundplatte. Das geschieht so, daß sie an der Unterseite der Grundplatte etwa 5mm, an der Oberseite aber so weit übersteht, daß die später (Zeichnung 3) auf die Grundplatte aufzuleimenden Glasrahmenteile dahinter mehr als nur abgedeckt werden - so ergibt sich von außen ein sauberes, glattes Bild. Sollen später unter die Grundplatte Rollen geschraubt werden, muß unsere Massivholzleiste so breit seit, daß sie unten so weit übersteht, daß die Rollen zur besseren Optik weitgehend verdeckt werden.






Fortsetzung folgt in separatem Posting unten!


Gruß :schlaf:


Jürgen

Hubra

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2

Montag, 19. November 2012, 02:38

Hallo Jürgen. :wink:

In deinem Beitrag, insbesondere nach den letzten Bilder, befinden sich extrem viele Leerzeilen.
Ich nehme mal an, daß Du das noch ändern wirst. :nixweis:
Vielleicht möchtest Du ja auch noch Bilder einfügen, dann gib mir bitte kurz Bescheid und ich entferne meinen Beitrag wieder.

Gruß Micha.

3

Montag, 19. November 2012, 12:22

Hi Jürgen,
tolle Vitrinen, sehr schöner Bericht (bis auf die Leerzeilen, wie Hubra ja schon schrieb).
Meine Kästen sind oben an den Deckelseiten breiter als unten, damit man das
LED-Stripe innen im Deckel nicht sieht. Das ist der einzige Grund.

Wirklich alle Achtung, sehr schöne Vitrinen. :ok: :ok: :ok:

Plastheniker

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4

Montag, 19. November 2012, 15:02

Hallo Michael, hallo Kai,

die unsinnigen Leerzeilen waren alles andere als gewollt, sondern haben mich gestern eine Stunde Nachtschlaf gekostet. Sobald ich nämlich den normal gestalteten Text als Vorschau erscheinen ließ, waren die riesigen Abstände da. Ich habe den Text wieder ausgerichtet, und das Ganze wiederholte sich noch zweimal. Ich habe nach dem vierten Wiederausrichten auf eine Vorschau verzichtet und den Text unmittelbar abgesandt - mit dem von Euch gesehenen und zu Recht beanstandeten Ergebnis.

Mein soeben vorgenommenes fünftes Ausrichten war zwar nun einigermaßen erfolgreich, meine Textausrichtung ist dies aber immer noch nicht ganz. Daß hier irgendetwas nicht funktionieren kann, ist daran zu sehen, daß bei Aufzählungen jene dicken Punkte, die vor jedem Gedanken stehen müßten, teilweise in der Zeile darüber stehen.

Möglicherweise besteht ein Zusammenhang damit, daß ich eigentlich die gesamte Anleitung gestern fertigschreiben wollte und deshalb schon weitere Zeichnungen hochgeladen hatte; da es mir aber dann doch zu spät wurde, habe ich diese erst einmal wieder gelöscht.

Hoffentlich klappt es beim Rest der Anleitung besser.

Gruß

Jürgen

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5

Montag, 19. November 2012, 15:15

Hallo Jürgen.

Ich weiß ja nicht wie Du den Text Formatierst, nur was ich sehen kann ist doch recht Unübersichtlich.
Wenn ich meine Texte verfaße, dann schreibe ich erst einmal alles ganz normal und Formatiere den Text ganz zum Schluß.
Dann braucht man das auch nicht bei jeder Zeile zu wiederholen.

Gruß Micha.

6

Montag, 19. November 2012, 15:15

Versuche es doch mal mit Firefox, falls Du den nicht benutzt.

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7

Montag, 19. November 2012, 18:01

Die Anleitung ist super erklärt! Da bekommt man ja direkt Mut, sich selbst am Bau zu versuchen. Wenn da nur nicht die fehlenden Werkzeuge wären... eine ordentliche Gehrungssäge fehlt mir, hab nur so eine popelige Schiene, bei der alles unordentlich wird. Außerdem wäre ein Frästisch praktisch, da muss ich wohl auf den Tischler zurück kommen.
Vielleicht werde ich es ja mal in den kalten Wintermonaten versuchen :smilie:
The "Earth" without "Art" is just "Eh".

Plastheniker

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8

Montag, 19. November 2012, 20:19

Hallo Kai,

Dein Tip, Firefox zu benutzen war hervorragend.
Bei der Benutzung des sonst eigentlich sehr praktischen T-Online-Browsers nervte der Editor bislang mit ständig neuen Macken.
Beim Schreiben eines Postings eben gerade waren erstmals alle Tastenfunktionen so, wie ich sie aus der normalen Textverarbeitung kenne.
Hoffentlich bleibt es auch beim Schreiben der restlichen Bauanleitung so.

Danke :hand: und Gruß

Jürgen

Plastheniker

unregistriert

9

Montag, 19. November 2012, 22:02

Professionell gestaltete Holz-Glas-Vitrinen (nicht nur) für Großmodelle selber herstellen - Zweiter und letzter Teil

Abermals hallo an alle Interessierten, heute wird die Vitrine fertig.

5. Schritt: Aufleimen der Glasrahmenteile

Entsprechend Zeichnung 2 werden gemäß der geplanten Vitrinenhöhe aus den mit 2 Nuten versehenen Glasrahmenleisten 4 gleich lange Stücke gesägt und senkrecht auf den Ecken der Grundplatte (also in den Ecken der umgeleimten Massivholzleiste) provisorisch fixiert. Es werden dann gemäß Zeichnung 3 aus den Glasrahmenleisten mit nur einer Nut 4 Stücke gesägt, die in den Winkel zwischen Grundplatte und umgeleimter Massivholzleiste exakt zwischen die soeben provisorisch befestigtensenkrechten Glasrahmenleisten passen und dort verleimt werden. Danach werden auch die senkrechten Glasrahmenleisten verleimt. Dabei muß sicher sein, daß alle Nuten wirklich wie auf der Zeichnung so zu einander liegen, daß sich später alle Glasscheiben problemlos einschieben lassen.





6. Schritt: Paßprobe

Wenn noch nicht geschehen, jetzt für die Glasscheiben Maß nehmen und bestellen. Nach Durchtrocknen des Leims werden die Glasscheiben probeweise eingeschoben und ragen wie auf Zeichnung 4 planungsgemäß etwa 5mm hervor. Bei Schwergängigkeit oder Paßproblemen werden die Nuten nachgearbeitet.



7. Schritt: Einen neuen Kasten Bier besorgen :prost: .

8. Schritt: Herstellen des oberen Abschlußkranzes

Auch unsere in Schritt 1 beschriebenen Abschlußkranzleisten furnieren wir an den Schnittseiten wie gewohnt. Sie werden wie in Zeichnung B gefräst. Dabei wird die 4mm-Nut die bislang unbedeckten oberen Glaskanten aufnehmen; in den herausgefrästen Winkel wird später die lose aufzulegende (daher immer wieder abnehmbare) Glas-Abdeckplatte eingelegt werden. Der herausgefräste Winkel wird ebenfalls furniert. Aus diesen so bearbeiteten Abschlußkranzleisten leimen wir nun einen Rahmen, der gemäß Zeichnung 5 auf unsere halbfertige Vitrine lose aufgesteckt werden kann. Er muß aus optischen Gründen gegenüber den senkrechten Glasrahmenteilen innen und außen etwas überstehen, deshalb :idee: seinerzeit die größere Breite von 25mm beim Zuschnitt. Spätestens jetzt für die Glas-Abdeckplatte Maß nehmen und bestellen.





9. Schritt: Letzte Paßprobe

Den Abschlußkranz lose aufstecken, Glasplatte wie in Zeichnung 6 in den ausgefrästen Winkel legen, erforderlichenfalls nacharbeiten.



10. Schritt: Beizen

Ich empfehle Wasserbeize mit anschließendem Klarlackauftrag (also 2 Arbeitsschritte) statt der Verwendung von Lasur (Beize und Klarlack in einem Produkt), weil bei der Verwendung unterschiedlicher Holzarten ggfs. durch mehrmaliges Beizen nur von Teilbereichen der Farbton angeglichen werden kann. Die zu beizenden Oberflächen müssen zunächst gewässert werden, dadurch richten sich die Holzfasern auf. Diese werden nach dem Trocknen mit Schleifpapier glattgeschliffen. Den Schleifstaub mit Bürste und Staubsauger gründlichst entfernen. Es folgt Aufpinseln der Wasserbeize so oft, bis der gewünschte Farbton erreicht ist. Das ganze Werk sieht nach dem Trocknen grauenhaft aus - also nicht erschrecken!

11. Schritt: Fixieren der Wasserbeize mit Klarlack

Wasserbeize ist weder griff- noch wasserfest und völlig matt. Deshalb ist Fixierung mit klarem Kunstharzlack seidenmatt (glänzend würde unmöglich aussehen) erforderlich. Das beste Ergebnis ergibt, wie im Modellbau, eine Spritzlackierung. Der erste Spritzgang erfolgt stark verdünnt als "Grundierung", die die Poren (die des Holzes natürlich) schließt. Nach dem Trocknen sieht das Werk, da jetzt auch noch völlig scheckig, noch wesentlich schlimmer aus als vorher. 2 Tage durchtrocknen lassen, dann nochmals mit 180er überschleifen und den Schleifstaub wieder gründlichst entfern. Dann 3-5 satte Spritzgänge, dabei nach jedem einzelnen längere Zeit ablüften lassen. Den Lack einige Tage gut durchtrocknen lassen.

12. und letzter Schritt: Endmontage

Eventuelle Rollen unterschrauben. Die 4 Glasscheiben einschieben, bei durch Beize und Klarlack wahrscheinlich hervorgerufener nunmehriger Schwergängigkeit die Nuten mit grobem Schleifpapier nacharbeiten. Den Abschlußkranz jetzt aufleimen, in dessen ausgefrästen Winkel ggfs. selbstklebendes Dichtgummi einkleben und Glas-Abdeckplatte auflegen. Fertig! :five:

*****
Das Ganze liest sich sehr viel komplizierter als es tatsächlich ist. Einmal begonnen, erklärt sich beim Bau eigentlich der jeweils nächste Schritt immer von selbst.
So filigran und zerbrechlich eine solche Vitrine aussieht, man erhält ein äußerst dauerhaftes und dekoratives Einzelstück.

Wer an einem Bau interessiert ist und Fragen hat, melde sich bitte hier.

Gruß
Jürgen

Ich werde wahnsinnig, jetzt reagiert die Registerkarte "Dateianhänge" auf Anklicken nicht. Ich sende den Text erst einmal ohne die Zeichnungen ab, damit er nicht verlorengeht und versuche, die Zeichnungen später irgendwie einzufügen, sofern man mich bis dahin nicht abgeholt hat.

Plastheniker

unregistriert

10

Montag, 19. November 2012, 22:41

Kai,

ich nehme mein lobendes Posting teilweise zurück. Mit Firefox reagierte die Registerkarte Dateianhänge auch nach zahlreichen Versuchen auf Anklicken definitiv nicht, mit dem T-Online-Browser klappte es sofort. Dann doch lieber unerwünschte Leerzeilen.

Wenn da nicht der Wurm drin ist. :motz:

Gruß

Jürgen

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