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Samstag, 25. Juli 2015, 12:25

Bemalung und Alterung an U-booten

Guten Tag liebe Wettringer,

wie der Titel bereits verpsrechen lässt, geht es um die Bemalung und Alterung von U-booten. Ich selbst habe noch nie Schiffe oder U-boote gebaut, vor Jahren bekam ich Revells Typ VII C/41 in 1/72 geschenkt.... und seitdem ömmelt das gute Stück im Regal rum.
Nachdem ich aufgrund wenig Zeit mein Flugzeug verhunst habe, wollte ich nun mein U-boot bearbeiten, einen kleinen Modellbauer Tapetenwechsel :P. Jetzt habe ich mich an die Recherche gemacht, einen Anstrich habe ich bereits, allerdings habe ich keine Ahnung welche Alterungsmethoden bei U-booten gelten und welche nicht.

Bevor ich nun anfange drauf loszupinseln, dachte ich mir ich frage die erfahrenen von euch auf diesem Gebiet, dafür hab ich mich ja hier angemeldet :D

Es soll ein stark mitgenommenes Exemplar werden, das 1942 in Dienst gestellt wurde und erst 1945 versenkt wurde. Bei U-307 hat es mir vor allem der Anstrich angetan.

Nun meine Fragen:

Ich hatte vor das U-boot in einem Rostfarbton zu grundieren, macht das Sinn oder soll ich das Boot eher in dem einem Mausgrauton brushen? Ich hatte nämlich vor zuerst mit Rost zu grundieren, mit Salz Lackabplatzer darzustellen. Dies dann erneut zu grundieren diesmal mit einem Grauton, hierauf erneut mit Salz Lackschäden (allerdings weniger) darzustellen. Darauf wollte ich schließlich den eigentlichen Anstrich draufbrushen. Welcher Rostfarbton ist hier zu empfehlen?

Hier habe ich mich allerdings gefragt ob solche abgeplatzen Lackschäden an einem U-boot überhaupt Sinn machen oder ob der Lack eher abgewaschen wird? Jedoch an stellen wie Kiel, Kanten, den Rudern und vorne an der Nase müsste er doch abplatzen, sei es durch starken Seegang, Treibgut oder Eisschollen?

Meine nächste Frage wäre auch ob ein Preshading angebracht ist? Bei einem mitgenommenen Exemplar dürfte das doch relativ stark ausfallen dürfen oder?

Dellen und Beulen im Druckkörper dürften auch keine Probleme darstellen oder?

Falls schon einmal jemand diesen Bausatz gehabt hat oder einen ähnlich (ich erinnere mich an nur einen BB in diese Richtung), welchen Äzteilsatz kann man von Eduard am ehesten empfehlen? 53015 oder 53008?

Ich habe vor einiger damit begonnen meine eigenen Rostpigmente herzustellen, nun habe ich momentan das Problem, dass ich nicht weiß, wie ich die Faserreste herrausbekomme und wie ich das Pulver feiner malen kann, kennt sich einer der Herren auf diesem Gebiet besser aus? Bzw findet sich überhaupt verwendung für diese Pigmente am Modell?


Ziemlich viele Fragen und Fragen in den Fragen :rolleyes: Ich entschuldige mich schoneinmal für etwaige Anfängerfehler .. Über eure Antworten würde ich mich sehr freuen und natürlich auch noch weitere Tipps :)!!
Für die nicht gefundenen Tippfehler entschuldige ich mich ebenfalls im Vorraus :P

MfG Sgt Waffles
"Ein Mann der sein Wort nicht hält, ... das isn Kackvogel." - Tony Montana (Scarface 1983)

“Between your faith and my Glock nine millimeter, I’ll take the Glock.” - Arnold Schwarzenegger (End of Days 1999)

2

Sonntag, 26. Juli 2015, 19:06

Moin.

Ein interessantes Projekt, das Du Dir da ausgesucht hast. Ich versuchr mal Dir den einen oder anderen Tipp zu geben.

Lackabplatzer - bei einem Boot nach längerer fahrt unbedingt - besonders am Turm. Meist wurde aber nur die graue Farbe abgewaschen, der Rostschutz (rotbraun) erwies sich als widerstandsfähiger. Dem entsprechend würde ich mit Rotbraun grundieren.
Rost - ja, aber eher dezent. Nicht vergessen, dass die Boote zwischen den Einsätzen immer in der Werft waren.
Dellen und Beulen - eher nein (im Druckkörper - nicht sichtbar - sowieso nicht), die Bleche der Außenhaut zeigen bestenfalls leichte Dellen am Bug. Ein U-Boot bietet nicht viel Fläche für Seeschlag.

Besorge Dir gutes Bildmaterial. Ich habe hier die Reihe "U-Boote im Focus". Ich kann ja mal schauen, ob U 307 dort abgebildet ist. Dort gibt es aber auch jede Menge Bilder von U-Booten bei Rückkehr von Feindfahrt.

Ich hoffe, das hilft erstmal weiter.
Schöne Grüße,
Bernd

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3

Sonntag, 26. Juli 2015, 22:58

Vielen Dank für deine Antwort Bernd :)!!

Das hilft mir schonmal sehr viel weiter! Mir bleibt jetzt nur eine Frage auf deine Antworten :)

Soll ich den Rostschutz dann nochmal mit grau nachgrundieren um das abplatzen mehrerer Farbschichten darzustellen, oder wurde auf den Rostschutz direkt das eigentlich Tarnschema aufgebracht?

Was Bildmaterial angeht, im Internet findet man bekanntlich alles, bin in diesem Fall jedoch an meine Grenzen gestoßen. Gibt es hier noch andere bilderreiche Lektüren die du mir empfehlen kannst?

Dankeschön schoneinmal im vorraus :)

MfG Sgt Waffles
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4

Montag, 27. Juli 2015, 07:35

Moin.

Grundsätzlich wurde zum Stapellauf, bzw. zur Indienststellung der normale graue Anstrich auf den Rostschutz aufgebracht. Darauf wurden dann eventuelle Tarnmuster gemalt, oder auch Ausbesserungen des Grundanstrichs. Auf Grund dessen hast Du die Wahl. Entweder lediglich abgeplatztes Tarnmuster - das Grau kommt dann durch. Oder der Anstrich wurde bis auf die Grundierung abgewaschen - dann Mennigerot als Rostschutz. Der Rostschutz wurde in der Regel nur bei Beschädigungen (Ramming o.ä.) ebenfalls abgeschabt. Gemalt meint übrigens Farbeimer und Pinsel. Das Gleiche geht daher auch in Modell. Die Farbschichten waren mitnichten so homogen wie beim Airbrush.
Schöne Grüße,
Bernd

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5

Montag, 27. Juli 2015, 07:46

Moin Zusammen,

mit dem nicht so homogenen Anstrich hat Lemmi vollkommen recht, man darf aber den Maßstab nicht aus den Augen lassen. Bei 1:72 wirkt es zumindest deutlich homogener als 1:1.

VG OLaf
Gruß, Olaf

___________________________________________________________
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6

Montag, 27. Juli 2015, 19:01

Bei 1:72 wirkt es zumindest deutlich homogener als 1:1.
Stimmt, den Maßstabseffekt sollte man nicht außer acht lassen. Guter Hinweis, Olaf.

Literatur - also gute Reihen, die nicht nur die sattsam bekannten Bilder in Endlosschleife wiederholen sind schwer zu finden. "U-Boote im Focus" ist da sehr ergiebig. Dort habe ich jetzt auch gesehen, was Du mit dem Anstrich, der es Dir angetan hat, meinst. Er ist in der Edition Nr. 4 veröffentlicht und ist wirklich mal etwas anderes. Ansonsten sind über meine Bibliothek verstreut immer mal interessante Bilder zu finden. Gute Detailansichten eines VIIC-Bootes bietet ein Band über eine Feindfahrt von U 564 (Teddy Suhren) von L. Patterson. Der Nachteil - in Deutschland als TB erschienen, während die englische Originalausgabe im Format ca. 30 x 30cm daher kommt. Ich habe mir das TB trotzdem noch besorgt, man gönnt sich ja sonst nichts. :D Eine weitere Recherchemöglichkeit ist das U-Boot-Archiv in Cuxhaven.
Schöne Grüße,
Bernd

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7

Mittwoch, 29. Juli 2015, 13:26

OK vielen dank :)

Jetzt weiß ich wie ich vorgehen werde!

Ich bin nur am überlegen ob die Lackabplatzer eventuell mit der Salzmethode nicht zu groß werden. Und wie ich etwas gegen das von euch angesprochene homogene Farbschema tun kann, den mit dem Pinsel dieses Monster zu bestreichen wäre fatal. Die Farbe ließe sich bei dieser Größe und Menge kaum glatt genug auftragen lassen und es würden 1000% pinselspuren zurückbleiben ...

MfG Sgt Waffles
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8

Donnerstag, 30. Juli 2015, 20:12

Habe mich dazu entschlossen den Bausatz doch eher konservativ anzugehen. Heißt nix mit Salz, ich grundiere mit XF9 Hull Red von Tamiya, lege ein Pre shading drüber und sprühe dann den normalen Tarnastrich drauf. Alterung etc mach ich dann mit drypainting, waching und die abplatzer versuche ich durch chipping zu erzeugen. Möchte bei diesem Bausatz ungern etwas falsch machen ...

Wie würdet ihr Leser da vorgehen?

MfG Sgt Waffles
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