Hallo Markus,
aufgrund von reichlich viel Arbeit und dann 2 Wochen Urlaub komme ich erst jetzt zu einer späten Antwort:
Erst einmal der Link von Lindberg:
https://www.lindberg-models.com/models_new-in_the_water.html
Wenn Du rechts oben im Fenster über "Next page" weiterblätterst, gelangst Du zu den einzelnen Modellen.
Dann das riesige Schnellboot von Italerie:
https://www.modellboard.net/index.php?topic=26371.0
Zugegebenermaßen nicht gerade billig - dafür aber kollosal in Größe und Detaillierung, sofern man den exzellenten Ätzteilesatz mit erwirbt.
Dann zur selbst erfundenen Schwierigkeitsskala für RC-Mikromodelle:
Auf der 10 sehe ich das Ansinnen von Martin, die Occident schwimm- und fahrtüchtig zu bekommen.
Dem kleinen Schlepperchen von mir gebe ich eine 9.
Meine kleine Marwede mit Dreifachantrieb und Bugstrahlruder liegt etwa auf einer 8.
Der Revell Harbour Tug, unter Berücksichtigung von Dampferzeuger und Beleuchtung auf einer 7.
Für den Erfolg Deines Projektes gibt es (neben erforderlicher Ahnung und akribischer Ausführung) vor allem zwei Faktoren:
a) Verdrängung
b) Schwerpunkt
Gerade der Schwerpunkt ist oftmals das Killerkriterium.
Mein Vorschlag:
Klebe den Rumpf probvisorisch zusammen (Klebestreifen reichen) und markiere gut sichtbar die Wasserlinie. Dann ab damit ins Gewässer und Auflastung mit x-beliebigen Körpern, bis das Teil auf KWL (Konstruktionswasserlinie) schwimmt.
Notiere Dir dann den Wert auf ner gescheiten Feinwaage.
Im Wasser kannst Du dann direkt sehen, wo der Schwerpunkt des Schiffes liegt. Später gilt es die Zuladung (Motor, Akkus etc.) so zu positionieren, dass Du mit möglichst wenig Zuladung den erforderlichen Schwerpunkt optimal triffst.
Günstig ist dabei den Akku als besonders schweres Teil so zu positionieren, dass Du ihn zur Justage ein Stück nach vorne und hinten verschieben kannst.
In diesem Stadium kannst Du auch mal am Rumpf "kippeln" um zu sehen, wie es sich mit der Stabilität / dem Rollen verhält.
Von dem gemessenen Gewicht (die Gesamtverdrängung) ziehst Du das Gewicht des leeren Rumpfes ab.
Nun wiegst Du die Summe aller übrigen Teile (Aufbauten etc.). Dafür muss Du sie notgedrungen aus den Gussästen lösen. Auch dieses Gewicht wird abgezogen.
Was bleibt, ist die mögliche Zuladung.
Am besten machst Du Dir dann eine einfache Tabelle, in der Du für alle kommenden Komponenten die Masse einträgst. Unten dann die Summe.
Jetzt nackte Logik: Das Gesamtgewicht Deines Bootes inkl. aller RC-Komponenten muss kleiner als die Verdrängung sein. Je größer diese Differenz, umso mehr Blei kannst Du zupacken. Dieses Blei kommt natürlich an die tiefstmögliche Stelle - das hilft gegen die Rollneigung.
Im unwahrscheinlichen Fall, dass die Verdrängung kleiner als das gesamtgewicht ist, heißt es Abspecken. Sprich: so viel Material wie möglich rausholen.
Generell mache ich dieses bei allen Mini-RC-Booten - einfach um den Schwerpunkt abzusenken. Umso stabiler fahren sie dann im Wasser.
Simple Methode sprich Fleißarbeit: alle nicht benötigten Kunststoffbereiche herausschneiden (z. B. durchgehende Decks unterhalb von Aufbauten) und große Teile abschaben / abschleifen.
Mach doch einfach mal die allerersten Hausaufgaben und lass uns die Ergebnisse wissen. Mein Gefühl sagt, dass Dein "Riese" problemlos zum Fahren gebracht werden können sollte.
Viel Erfolg und Spaß wünsch ich Dir,
Johannes