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Realname: Dirk

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1

Freitag, 18. Juli 2025, 03:42

Modellbau - ein aussterbendes Hobby?

Moin,

als Jemand der mit "Hobby- das Magazin der Technik" aufgewachsen ist habe ich mich einmal für die Statistik der beliebtesten Hobby´s der Deutschen beschäftigt.
Die Statistiken fallen unterschiedlich aus, aber tendenziell liegt unser Hobby (was im weitesten Sinne wohl unter "Heimwerken, DIY) fällt, weiter hinter Handy, sozialen Netzwerken usw. zurück.

Dinge wie Angeln, Motorradfahren oder Elektronikbasteln (die Älteren unter uns erinnern sich vielleicht) habe ich überhaupt nicht gesehen.
Offenbar hat sich auch die Sichtweise geändert. Wenn es früher hieß "mein Hobby ist Fußball" dann spielte Derjenige Fußball.
Heute ist damit wohl eher das Ansehen der Spiele auf einem Bildschirm gemeint.

Ich persönlich finde es traurig wenn ich am Ende meines Lebens gefragt würde womit ich meine Zeit verbracht habe nur antworten könnte:
Ich habe auf einen Bilschirm gestarrt.

Ich besitze kein Smartphone. Aus gutem Grund.

Dirk

2

Freitag, 18. Juli 2025, 09:01

Mahlzeit!

Ich habe ein Smartphone- um damit meine Modelle zu fotografieren. Ok, gelegentlich telefoniere ich auch damit, aber das war´s dann auch.

Es gab und gibt immer Leute, die ihre freie Zeit aktiv gestalten- Fußball spielen, Modelle bauen, Frösche aufblasen oder was auch immer, und solche, die sich eher passiv berieseln lassen, "zu meiner Zeit" hieß das vor allem vor der Glotze hocken. Heute sind die Möglichkeiten der Berieselung vielfältiger und sicher auch zeitintensiver/suchterzeugender.

Aber:
Früher gab es in 1:35 den Tiger I von Tamiya, in einer Version. Heute gibt es ihn von gefühlt einem halben Dutzend Herstellern in genauso vielen Varianten, Tendenz weiter steigend. Dazu ein enormer Anstieg auf dem Zubehörmarkt, befeuert von modernen Techniken wie Fotoätzen, Lasercut und jetzt 3D-Druck (die Lawine rollt gerade erst an). Das alles zeigt, dass mit Modellbau offenbar prächtig Geld zu verdienen ist, sonst würde es all das ja nicht geben. Vom Aussterben kann also keine Rede sein.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

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Realname: Dirk

Wohnort: Am Rande des Nordharzes

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3

Freitag, 18. Juli 2025, 09:08

Moin Jochen,

genau mein Humor. :lol:
Du hast Dynamit-Fischen vergessen.
Danke, du hast mir den Tag gerettet.
:lol: Dirk

Es gab und gibt immer Leute, die ihre freie Zeit aktiv gestalten- Fußball spielen, Modelle bauen, Frösche aufblasen

4

Freitag, 18. Juli 2025, 09:15

Moinsen,

ich bin bei Jochen
So eine Modellbau und Zubehörvielfalt wie heute, hat es zu meinem Modellbauanfang nicht gegeben
Ergo kann ich mir auch nicht vorstellen, daß da etwas ausstirbt (Smartphone ist nicht an allem Schuld, es ist nur omnipräsent)

Also, positiv denken:
Es muss nicht jeder Modellbau betreiben - Frösche......geht auch :lol: :lol: :lol:


so long

Wolle
*dersichaufseinenbastelkelleramwochenendefreut

Beiträge: 191

Realname: Martin

Wohnort: Schwalbach am Taunus

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5

Freitag, 18. Juli 2025, 18:23

Moin, ich hab mich neulich von einem YouTube Video berieseln lassen, in dem der Ersteller mal recht übersichtlich dargestellt hat, wie sich die Menge an Bausätzen per Dekade und Hersteller entwickelt hat. Von einem Niedergang kann man hier nicht sprechen. Nichtsdestotrotz habe ich selbst den Eindruck, dass Smartphones und (a)soziale Medien bei der jungen Generation schon einen großen Platz in der Freizeit einnehmen und bei den Ausstellungen eher die ältere Generation zugegen ist. Kann aber auch täuschen.
“I’ve seen things you people wouldn’t believe!
Attack ships on fire off the shoulder of Orion. I’ve seen C-Beams. Sparkling in
the dark near the Tannhauser Gate. All those moments will be lost in time …
like tears in rain … time to die!”

Rutger Hauer alias Roy Batty in “Blade Runner”

Beiträge: 2 209

Realname: Matthias

Wohnort: Schwetzingen, Baden-Württemberg

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6

Freitag, 18. Juli 2025, 23:03

Auch ein schönes Hobby in früheren Jahren: Briefkästen mit Knallkörpern sprengen.

Wir können ja mal spaßeshalber eine Umfrage machen wie alt die Modellbauer hier im Forum sind. Das könnte schon aufschlussreich sein. Mal sehen wie alt der Jüngste und der Älteste ist. Ich fang mal an, ich bin 60 Jahre alt.
Einfach mal machen! Könnte ja gut werden.


Fertig:
H.M.S. Prince 1670 , Millenium Falcon von mpc

Im Bau:
Soleil Royal Holzmodell 1:140

7

Samstag, 19. Juli 2025, 00:15

...es hat sich halt verschoben...

...unser Hobby hat sich denke ich in den letzten 20 - 30 jahren radikal verändert. Es ist von einem "Hobby" für Jugendliche zu einem "ernsthaften Sport" für Ältere (Männer) mutiert. Ich selbst bin auch 56...

8

Samstag, 19. Juli 2025, 07:07

...unser Hobby hat sich denke ich in den letzten 20 - 30 jahren radikal verändert. Es ist von einem "Hobby" für Jugendliche zu einem "ernsthaften Sport" für Ältere (Männer) mutiert.


Das hast Du jetzt schön ausgedrückt. Als ich jung war, ich bin jetzt 59, gab es Modellbaugeschäfte, wo man nach Herzenslust stöbern konnte. Diese Geschäfte gibt es immer noch, aber sie sind jetzt im Internet zu finden und agieren weltweit, weswegen ihre Haltbarkeit wesentlich größer sein dürfte als damals. Auf der anderen Seite haben diese Geschäfte die Jungen im richtigen Alter fast magisch angezogen, und was man dann mit seinem ersten Flugzeugbausatz und den ersten Soldaten lernte war, sich zu konzentrieren, Sorgfalt aufzubringen um ein schönes Resultat zu erzielen, und Stolz zu empfinden für etwas, was man selber auf die Beine/Räder/Ketten gestellt hat. Achtsamkeit nennt man das heute, und das ist eine Tugend, die ich bei jüngeren Menschen überhaupt nicht mehr sehe.

Aber Aussterben tut der Modellbau nicht, er hat sich nur verlagert. Er ist globaler geworden, was man an Großereignissen wie Schebekke gut sehen kann. In dieser Größenordnung hätte es solche Megaevents vor 50 Jahren noch nicht gegeben ...
Aktuell im Bau:
' 57 Corvette Roadster von Monogram

Zuletzt erfolgreich fertiggestellt:
Citroen 2CV Charleston von Revell

9

Samstag, 19. Juli 2025, 12:21

und das ist eine Tugend, die ich bei jüngeren Menschen überhaupt nicht mehr sehe.

Diese Art von Pessimismus ist schon von den alten Griechen überliefert, es handelt sich dabei um eine echte Konstante. Liegt wohl an unserer Art der Wahrnehmung und Wertung.

Ich bin 57, habe immer noch keinen Fernseher und bin, abgesehen von diesem Forum, auch nicht in "sozialen" Netzwerken aktiv. Allerdings lese ich viel, auch im Internet. Das zur Statistik.

Wenn man mal die Vostellungen neuer Forumsmitglieder durchsieht stößt man immer wieder auf dieselbe Biografie: Als Kind/Jugendlicher viel gebaut, dann waren andere Dinge wichtiger, Familie gründen, Geld verdienen, und wenn die Kinder erwachsen sind und der Beruf weniger fordernd kommt eine erneute Hinwendung zum Hobby der Jugend. Wohl dem, der sowas hat.
Leider ist dieses für die Hersteller ja eigentlich sehr nachhaltige Geschäftsmodell bedroht, und zwar eben durch die immer komplexer und damit aufwändiger und teurer werdenden Bausätze, die den Taschengeldbereich weit hinter sich gelassen haben. Nochmal das Beispiel meiner Jugend: Der Tamiya-Tiger kostete damals etwa 35 DM und war damit etwas, worauf ich sparen musste, aber auch konnte. Heute bekommt man für den Betrag (in Euro!) nicht einmal die Ketten. Natürlich sehen die dann auch entsprechend besser aus, aber für Taschengeldempfänger sind sie schlicht unerschwinglich. Das ist die Kehrseite der Transformation zum "ernsthaften Sport". Nicht die Jugend verlässt den Modellbau, der Modellbau verlässt die Jugend.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

10

Samstag, 19. Juli 2025, 13:48

Servus Dirk,
Auch ein schönes Hobby in früheren Jahren: Briefkästen mit Knallkörpern sprengen.
wieso nur entdecke ich mich in diesem Zitat wieder :whistling: Und ja, die Schmattfones (sowie der damit einhergehende Rückzug in virtuelle Scheinwelten) sind ubiquitär, aber doch nützlich. Meine ganzen Fotos fürs Forum wurden mit meinem kleinen Samsung mit Zeiss-Linsen geknipst, geht auch.
Dem Beitrag von Golfkilo stimme ich voll und ganz zu, genau meine Biographie. Angefangen mit Modelleisenbahn, kam ich über die "Enola Gay", ein inadäquates Weihnachtsgeschenk, und die Airfix-BMW zum Modellbau. Es folgten ein Dutzend weitere Motorräder von Revell, Heller und Nagano, da musste ich 2-3 Monate Taschengeld sparen für einen Kit. Ich habe alle aufgehoben und vor einigen Jahren wieder restauriert. Aus dem Dutzend wurden seitdem ca. 170, einschließlich Fertigmodellen von Polistil, Schuko, Gama und Minichamps, einem Batpod in 1:6 und meinen Eigenkreationen. Mit meinem damaligen Taschengeld wäre das nicht gegangen, es ist ein teures Hobby geworden.
Einen Niedergang unseres Hobbys kann ich allerdings nicht erkennen, wenn ich die zahlreichen Beiträge hier im Forum sehe. Die Modellbaumessen bieten reichlich Optionen für jeden Geschmack und Geldbeutel und locken junge wie alte Interessenten an. Ich selbst bin gerade 65 geworden und beabsichtige durchaus, mein "Kreativstudio" noch einige Jahre lang aufzusuchen. Da bin ich aufgeräumt, weg von der Straße und kann nix Schlimmes anstellen ;) Und Statistiken? Denen glaube ich nur, wenn ich sie selber gefälscht habe :lol:
Da Du Deinen Beitrag mitten in der Nacht gepostet hast, könntest Du das Ganze vielleicht mit einer Mütze Schlaf wieder etwas optimistischer sehen :thumbup: In diesem Sinne wünsche ich uns allen weiterhin viel Freude mit unserem kreativen Hobby!
Alles Gute
Reinhard

11

Montag, 21. Juli 2025, 08:42

Moin,

unbewusst gebt ihr Dirk Recht. Eure eigenen Antworten zeigen es auf. Es ist ein Boomer-Hobby. Es stirbt (noch) nicht aus. Es stirbt mit euch aus. Zumindest ist das momentan mein Eindruck. Ich, als Millennial, werde das interessiert beobachten.
Was ich Dirk aber zu den Statistiken sagen muss, ist, solange ich denken kann, war es ein Nischenhobby. Insofern wundern mich die Statistiken nicht. :nixweis:
Noch ein optimistischer Einwurf: Während schon vor 20 Jahren Forumsteilnehmer berichtet haben, dass es sich für die großen Hersteller nicht mehr lohnt neue Modelle von alten Autos (fehlende 3D Daten) rauszubringen, haben alle Hersteller gezeigt, dass es wohl doch noch geht. Und selbst wenn es sich nicht mehr lohnt, der 3D-Druck ist heute schon so gut, dass man damit durchaus auf die großen verzichten könnte.
Grüße Vinc

12

Montag, 21. Juli 2025, 11:29


Moin,

unbewusst gebt ihr Dirk Recht. Eure eigenen Antworten zeigen es auf. Es ist ein Boomer-Hobby. Es stirbt (noch) nicht aus. Es stirbt mit euch aus. Zumindest ist das momentan mein Eindruck. Ich, als Millennial, werde das interessiert beobachten.
Was ich Dirk aber zu den Statistiken sagen muss, ist, solange ich denken kann, war es ein Nischenhobby. Insofern wundern mich die Statistiken nicht.
Noch ein optimistischer Einwurf: Während schon vor 20 Jahren Forumsteilnehmer berichtet haben, dass es sich für die großen Hersteller nicht mehr lohnt neue Modelle von alten Autos (fehlende 3D Daten) rauszubringen, haben alle Hersteller gezeigt, dass es wohl doch noch geht. Und selbst wenn es sich nicht mehr lohnt, der 3D-Druck ist heute schon so gut, dass man damit durchaus auf die großen verzichten könnte.

Moin,
in Ansätzen stimme ich hier zu. Insbesondere gilt es zu unterscheiden, nicht nur wieviele Bausätze und Zubehörsätze verkauft werden, sondern auch auf wieviele Modellbauer sich diese im Durchschnitt verteilen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es durchaus „krankhafte Anhäufer“ gibt, die sich auf mehrere Lebenszeiten hin bevorraten, aber keinesfalls als repräsentative Verbraucher in Sachen Modellbau einzustufen sind.
Dass der3D–Druck jetzt schon den Massenmarkt als Ersatz für die Spritzgusstechnik bedienen könnte, halte ich aus verschiedenen Gründen für nicht machbar. Die Tendenz dahin, dass aber neue Bausätze in Zukunft nur noch als 3D–Drucke erscheinen werden, ist aber unverkennbar da.
Gruß
Thomas

Eine Übersicht meiner fertigen Bauten gibt es hier:
Modelle von Tommy124

KEEP CALM & MODEL ON!

13

Montag, 21. Juli 2025, 11:52

unbewusst gebt ihr Dirk Recht. Eure eigenen Antworten zeigen es auf. Es ist ein Boomer-Hobby. Es stirbt (noch) nicht aus. Es stirbt mit euch aus.


Einspruch. Dass dieses Hobby überwiegend von Leuten in der zweiten Lebenhälfte ausgeübt wird bedeutet nicht, dass es zusammen mit diesen Leuten stirbt. Denn es wachsen auch Leute in der zweiten Lebenshälte nach, die sich wieder einem alten Hobby zuwenden. Das beobachte ich seit 20 Jahren. Das hat nichts damit zu tun ob man sie jetzt Boomer, Post-Boomer, Pre-Kompostis, Neu- oder Altgrünschnäbel nennt.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

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Realname: Thomas Seifried

Wohnort: Güglingen

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14

Montag, 21. Juli 2025, 15:45

Hallo,
also ich bin der Meinung das es das Hobby Modellbau noch solange gibt wie es Menschen gibt.Was ich glaube beobachtet zu haben ist. das es eine Menge Leute gibt die das Hobby zwar pflegen aber damit gerne
hinter dem Berg bleiben.Mir persönlich sind gerade mal 2 Leute bekannt die auch Modellbau betreiben und die offen und ungehemmt darüber sprechen.Wohlgemerkt-es sind,,Plastikmodellbauer,,.Wobei ich
sagen muss das auch in vielen anderen Sparten gerne dieses Klagelied gesungen wird.Mittlerweile bin ich auch 62 und kann mich noch gut erinnern wie vor etwa 30 Jahren die Modellbahner geschrien haben sie
würden es begrüßen wenn ihre Loks,Häuser usw besser detailiert wären.Das Ende dürfte jedem bekannt sein-jetzt wird gejault zu Teuer,zuviel usw.Was vielleicht in der Sparte,,Modellbau,, noch eine Rolle spielen könnte das sogar hier im Forum sichtbar wird ist die Tatsache das es ein paar Modellbauer gibt die oft ihre Modelle zeigen aber wenig oder keine Resonanz erfolgt.Es liegt also an uns und ob wir uns ein paar Sekunden für ein kurzes Lob oder eine angebrachte Kritik nehmen.

Viele Grüße Thomas

15

Sonntag, 24. August 2025, 10:09

Hallo Icedirk,

interessante Fragestellung!

Da ich selber mich kaum der Modellbauszene zuordnen kann (im Herbst 2022 mal den Versuch gestartet und noch nicht viel gemacht) kann ich da kaum was zu schreiben. Aber ich finde die Frage interessant.

Was ich vermute: Modellbau ist nicht unbedingt ein Hobby für schnelle Ergebnisse. Manch eine/r arbeitet über Jahre hinweg an einem einzigen Modell. Diese lange Geduld muss man aufwenden können. Manche beginnen in ihrer Jugend mit paar eher einfachen Plastikbausätzen und legen das Hobby dann auf die Seite, wenn es an die Berufsausbildung, ans Studium geht, danach folgt die Familiengründung. Hier vielleicht wieder ein kurzes Aufleben des Hobbys, wenn man mit seinen eigenen Kindern einfache Modelle baut und dann ist vielleicht erst wieder in der Rente Zeit dafür. Hinzu kommt, daß es nicht unbedingt ein Hobby ist, das man mit anderen zusammen ausübt wie z.B. einen Sport. Man sitzt zuhause viele lange Abende einsam am "Basteltisch", im Hobbykeller. Hie und da vielleicht mal der Austausch auf einer Ausstellung. Aber da kommt dann noch hinzu, daß es viele verschiedene Fachrichtungen gibt: Holz, Plastik, sonstige Materialen und eine Vielzahl an Themen wie Eisenbahn, Schiffe, Autos, Diorahmen etc.

Also ich sehe da schon alleine im Modellbau Gründe dafür, daß es zumindest danach aussehen könnte, als würde er aussterben. Ob er es wirklich tut, kann ich nicht beurteilen. Aber ich finde, daß hier auch das Internet helfen kann, z.B. in Form von Modellbauforen wie diesem hier. Es gibt hier die Möglichkeit der Vernetzung von Hobbykellern und ihren Nutzern/Nutzerinnen. :) Und da will ich hier mal diesem Forum ein Lob schreiben, denn hier gibt es Hilfe, Austausch, Ideen etc und das Ganze in einem sehr freundlichem Miteinander! Bleibt so, wie Ihr seid!

Viel Spaß beim Werkeln, Gruß,
Isa

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Realname: Dirk

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16

Sonntag, 24. August 2025, 16:40

Hallo Isa,

mangelnde Geduld und sich nicht länger als 5 Minuten auf eine Aufgabe konzentrieren können sehe ich oft.
Auf der letzen Ausstellung fragte mich ein Besucher wie lange das denn gedauert hätte (Diorama "Alte Dorfstraße").
Als ich antwortete: "ca. 900 Stunden" wandte er sich mit einem Gesicht als ob ich ihn für dumm verkaufen wollte ab und ging.
Das überstieg ganz klar sein Fassungsvermögen. :lol:
LG
Dirk

Beiträge: 657

Realname: Manfred Bauer

Wohnort: Diessenhofen Schweiz

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17

Montag, 25. August 2025, 10:48

Hallo Dirk





Diese Reaktion von Besuchern an Ausstellungen kenne ich persönlich nur zu gut.



Wenn ich mein Modell der Gotthard - Tunnelbohrmaschine dabei habe und die Leute fragen wie lange ich daran gearbeitet habe und erzähle dass ich dafür etwa 3400 Arbeitsstunden verteilt auf 19 Jahre hatte ernte ich nur ungläubige Blicke.......

Bei uns im Modellbauclub nähert sich das Durchschnittsalter nun zügig gegen 60 und darüber.



Gruss

Manfred
Wer bohrt kommt weiter

18

Freitag, 29. August 2025, 13:08

Ich persönlich finde es traurig wenn ich am Ende meines Lebens gefragt würde womit ich meine Zeit verbracht habe nur antworten könnte:
Ich habe auf einen Bilschirm gestarrt.

Ich besitze kein Smartphone. Aus gutem Grund.

You make my day. --- Ich habe auch kein Smartphone, und ich denke, diese Dinger sind zwar für sehr viele eine Offenbarung geworden, um ihre Tage rum zu kriegen, aber auch ein Fluch, der viele passiv werden lässt. Das werden dann sicher in einigen Jahren Ärzte berichten können, die die Folgeerscheinungen kurieren müssen.

Und wenn ich an meinen letzten Besuch vor zwei oder drei Jahren auf der Modellbaumesse in Friedrichshafen denke, dann war da nicht mehr viel mit Modellbau. Ich sah auch keinen einzigen Stand eines Modellbauhändlers !! Da ist ja mehr los bei einer Oldtimermesse.
Die Menschen sind einfach passiv geworden, Kreativität stirbt langsam aus. Und wer tatsächlich mal kreativ ist und zeigt was man kann, der wird von den einen evtl. bewundert, von anderen als Freak schräg angeschaut und die fragen sich vielleicht, wieso jemand derart viel Zeit für sein 'komisches' Hobby verwendet. Solche passiven Zugucker merken selber gar nicht, dass sie etliche Stunden an ihrem Handy rumdaddeln und oft blind über die Strasse gehen und nur ihren kleinen Monitor im Blick haben.
Ich habe stets mehrere Modelle im Bau, oft gibt es längere Pausen. Aktuell im Bau, bzw. in den letzten Monaten immer mal etwas dran gemacht: die hier gezeigten Modelle im Thread "Querbeet". --- Ansonsten viel Gartenarbeit beim Erstellen eines neuen Gartens auf einem komplett runtergekommenen Geröll- und Müll-Grundstückes. usw .

Beiträge: 330

Realname: Herbert

Wohnort: Niedersachsen zwischen Braunschweig und Hannover

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20

Sonntag, 31. August 2025, 11:36

R.I.P. Speichenradfreak!
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

21

Donnerstag, 4. September 2025, 08:26

Hallo Icedirk und weitere Mitlesende, Mitschreibende,


900 Stunden? Ich finde das betreffende Diorama nicht, würde aber wahrscheinlich zur Erkenntnis kommen, daß ich mehr als 900 Stunden brauchen würde oder es überhaupt nicht schaffen könnte.

Es ist schwierig, Menschen beizubringen, daß manche Dinge einfach ihre Zeit brauchen.

Ich denke da gerade an eine Sache aus meinem Berufsleben. Da gibt es Videos auf YT, wie man eine gewisse Dichtung austauscht. Länge des Videos: 15 min oder gar nur 5 min. Ich meine mich erinnern zu können, wie ein Kommentar darunter zu recht darauf hinwies, daß das Gerät im Video sehr sauber ist und die Realität anders aussieht. Und genau da "klemmt" es dann, wenn ich jemand erklären muss, daß er/sie für einen kompletten Arbeitstag auf das Gerät verzichten muss. Weil ich nämlich mit Reinigungsarbeiten beschäftigt bin, bevor ich die neue Dichtung einsetze. (Zudem läuft das nicht immer alles so glatt wie in einem Video, in welchem ein/e sehr geübte/r Techniker das vorführt, und welches womöglich noch bisschen geschnitten wurde, wo keine Schraube klemmt, kein Gehäuse dumm rumzickt, wenn man es abzieht etc.)

Für mich persöniich: Auch ich bin da mitunter sehr ungeduldig, doch habe ich mich schon recht schnell davon verabschiedet, daß ich jemals was in so toller Präzision erstellen werde, wie ich es hier im Forum sehe. Ich habe halt so meine Grenzen. Mir geht es vor allem um das Tun. Ein bisschen Therapie quasi: Etwas mit den Händen erstellen, etwas erschaffen. Weil ... hat vielleicht mit meinem Job zu tun, will ich nicht näher erläutern. Also bei mir ist der Weg das Ziel und wenn das Modell nicht ganz so toll aussieht wie Eure Modelle, dann bin ich zwar enttäuscht, aber ich habe dennoch Spaß daran. Und ja, es braucht Zeit. Hinzu kommen bei mir: Beruf, Familie etc. Und ich habe ja noch andere Hobbies/Interessen.

Aber ich weiß, daß Eure Arbeit viel, sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Und ich finde es ein schönes und spannendes Hobby und ich schaue manchmal hier rein und bin erstaunt, wie gut Ihr seid. Zudem freundliche "Truppe" hier im Forum. Danke.

Was die Smartphones angeht: Okay, ich bin von der Entwicklung (sind bei manchen bereits an einer Hand festgewachsen) auch nicht so arg begeistert, was die Dauernutzung angeht, andererseits finde ich, gibt es auch tolle Möglichkeiten damit. Sinnvolle Möglichkeiten. Es kommt auf die Nutzung an.

So, ich mache mal weiter.

Frohes und erfolgreiches Werkeln, Gruß,
Isa

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Realname: Dirk

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22

Donnerstag, 4. September 2025, 08:32

Moin Isa,

Das Diorama ist hier:
Im Bau: Diorama "Alte Dorfstraße" für Sturmgeschütz III 1/16 Heller
LG
Dirk
Hallo Icedirk und weitere Mitlesende, Mitschreibende,


900 Stunden? Ich finde das betreffende Diorama nicht, würde aber wahrscheinlich zur Erkenntnis kommen, daß ich mehr als 900 Stunden brauchen würde oder es überhaupt nicht schaffen könnte.


23

Donnerstag, 4. September 2025, 09:21

Hallo Icedirk,


wow! Okay, wenn ich ehrlich bin, ich mag Militärdarstellungen nicht so, gehört aber leider zu unserem Dasein dazu und bietet jede Menge Möglichkeiten, sich "auszutoben", um eine gewisse Atmosphäre reinzubringen.

Die Ausführung ist top! Ich habe mir jetzt nur die Fotos angeschaut, keine Erklärungen gelesen. Die vielen Details! Das Moos, die Türklinke (!), das Tatoo etc. Einfach nur top!

Die 900 Stunden sind nur für das Diorama OHNE Panzer? Ich wüsste nicht, wieviel Stunden ich dafür bräuchte, aber ich würde das überhaupt nicht hinbekommen. Nicht in dieser exzellenten Ausführung! Wer hier wegen 900 Stunden blöde macht, hat vermutlich keine Ahnung. Zumal jeder sein eigenes Tempo hat.

Gefällt trotz Thema!

So, ich muss mal langsam anfangen, den Tag zu nutzen, zudem fällt mir das Tippen derzeit schwer (ich habe da immer noch ein kleines, verletzungsbedingtes Problemchen).


Frohes Werkeln, Gruß,
Isa

24

Donnerstag, 4. September 2025, 09:24

Hallo Icedirk,


vielleicht noch eine kleine Anmerkung: Es ist nochmal ein Unterschied, ob man sich einen Bausatz kauft oder etwas komplett selber gestaltet. Natürlich kann man bei einem Bausatz auch sehr ins Detail gehen, Verbesserungen vornehmen, Dinge noch detaillierter gestalten, ich habe hier schon das eine oder andere gelesen.

Aber ein Diorama gestaltet man ja meist ohne Bausatz (ja, ich weiß, es gibt auch Bausätze dafür). Das ist nochmal eine ganz andere Hausnummer!

So, jetzt aber wirklich ran an den Speck (für mich). Zumal mich das (Ver-)tippen langsam echt nervt.


Gruß, Isa

25

Donnerstag, 4. September 2025, 09:39

Hallo,

und noch etwas fällt mir ein (das Thema beschäftigt mich): Ich habe den Eindruck, daß es (heutzutage) vielfach auch an einer gewissen Beobachtungsgabe fehlt. Den braucht es aber für den Modellbau. So viel Details gibt es, die man einbauen kann. Aber wer schaut denn so genau hin? Wer sieht das Moos an einem alten Gebäude, weiß, wie eine alte Türklinke aussieht, kommt auf die Idee, der Dorfstraße einen Gullideckel zu spendieren etc. Wobei man hier aber durchaus auch das Internet, viel bescholten, zu Rate ziehen kann. Z.B. nachzuschauen, wie eine alte Türklinke aussehen kann. Dennoch braucht es für den Modellbau ein aufmerksames Auge, damit man all das einbauen kann, was möglich ist und Atmosphäre erzeugt.

Gruß,
Isa

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