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Dienstag, 16. September 2025, 13:30

Flying Fish Nautic Kiosk

Hi zusammen,

nach meinem postapokalyptischem zweijahres Projekt "Red Rocket Station" widme ich mich einem neuen Thema.
Diesmal geht es in eine alternative Welt, in der es schwebende, bebaute Installationen gibt - sprich schwebende Felsen und Plattformen, die besiedelt sind und per Luftschiffen und anderen fliegenden Vehikeln angesteuert werden können.
Ideen dazu sammelte ich u.a. auf Pinterest und wollte mich mal selbst an ein entsprechendes Thema wagen und einfach mal meine Ideen einfließen lassen.

Gestartet bin ich wieder mir Hartschaumplatten als Untergrund, welche den Vorteil ihrer Leichtigkeit hat (soll ja später frei an der Wand hängen/ schweben) und ihrer hervorragenden Bearbeitbarkeit.
Zunächst habe ich mir ein Stück zurecht geschnitten, welches ich von Form und Größe für ausreichend hielt.
Zu dem Zeitpunkt wusste ich aber noch gar nicht, wohin die Reise eigentlich geht. Ich hatte kein Konzept, außer dass es ein älteres Haus aus diversen Teilen werden sollte. Die Idee zum maritimen Aussehen entstand erst einige Tage später.



Die ersten Holzbalken als Untergrund für die Holzdielen schnitt ich aus 3mm Leisten



Dann deckte ich die Fläche mit Dielen aus Kaffee-Umrührstäbchen ab. Die Stäbchen wurden allseits noch etwas mit dem Skalpell bearbeitet. So wirken sie älter und natürlicher.






Anschließend setzte ich die ersten Balken für die Wände, ebenfalls wieder aus 3mm Leisten.



Während der Kleber trocknete, gestaltete ich nebenher noch ein kleines Toilettenhäuschen, in der gleichen Bauweise.







Wie bereits angedeutet sollte die Hütte aus diversen Materialien bestehen, also Holz, Stein, Blech...
Also fertigte ich eine kleinere verputzte Steinwand. Dazu wählte ich erneut Hartschaum in etwa 5mm Stärke.
Mit wenig Aufwand ritzte ich einige Ziegel dort hinein, wo der Putz abgefallen sein soll.



Die Fugen wurden etwas verbreitert und ein Ziegel tiefer hinein gedrückt.



Mit verschiedenen Farben von Vallejo färbte ich die Ziegel ein. Die verschiedenen Farben sorgen für mehr Lebendigkeit. Zum Einsatz kamen rote, braune und gelbe Töne.



Nachdem alles getrocknet war, fegte ich eine Mischung aus Gips und sehr feinem Sand in die Fugen. Manchmal mische ich die Sache noch mit einem Wasser-Leim-Gemisch und trage es dann auf.
Diesmal verwendete ich das Pulver trocken und gab anschließend das Wasser-Leim-Gemisch hinzu. Gips und Leim härten in der Regel dann ausreichend aus. Manchmal gebe ich aber noch eine Ladung flüssigen Sekundenkleber hinzu, für optimale Festigkeit.





Die ganze Sache sieht im ersten Moment so aus, als hätte man es komplett versaut, aber das klart nachher schon auf und bekommt dann ein recht realistisches Aussehen.
Die Fugen kann man durch washing dann nach belieben abdunkeln oder mit grünem washing auch vermoost wirken lassen.

Den Rest der Platte kleisterte ich mit Spachtelmasse ein und fuhr mit einem harten Borstenpinsel drüber um den Putz zu simulieren.





Die ersten Stahlplatten, die notdürftig Löcher in der Fassade ausbessern, erstellte ich mit dünnem Blech als alten Getränkedosen und gekauften sehr dünnen Blechen. Die Nieten erstellte ich mit einer Nagelschere und später mit einer spitzen Pinzette.
Anschließend grundiert und mit diversen Rostfarben bemalt.





Geht in Kürze weiter.... ;)

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Dienstag, 16. September 2025, 17:38

Flying Fish Nautic Kiosk Teil 2

So, zwischenzeitlich hat sich am Haus etwas getan.
Hier entstand eher zufällig ein großes Fenster, welches ursprünglich kleiner sein sollte.
Es erinnerte mich an einen Verkaufsschalter und so entstand bereits der Gedanke Kiosk.
Das Thema Maritim kristallisierte sich dann wenig später heraus.



In meinen Modellbauresten fand ich noch einen kleinen Ring, der sich wunderbar als rundes Fenster über der Tür eignete.





Nebenher experimentierte ich noch ein wenig mit sehr dünnen Plastic Sheets, die wenn ich mich nicht Irre aus PVC oderso bestehen.
Da ich kein teures Geld für Lüftungsanlagen und Klimageräte ausgeben wollte, versuchte ich mal etwas ähnliches. Das Klimagerät sieht schon ein wenig...na ja aus und ich weiß noch nicht ob es tatsächlich zum Einsatz kommt.
Allerdings...wer weiß schon wie so ein Teil in einer alternativen Welt aussieht :P
Das Vogelhäuschen hingegen fand ich gut gelungen.






Nach und nach entstand der Innenbereich des Kiosks.
Aus dünnem Holz und Kaffeestäbchen baute ich eine Treppe.





Hier mal die Draufsicht. Das Haus wurde teils schon bemalt. Dafür habe ich eine stark verdünnte Mischung aus Grautönen aufgetragen, oder anders gesagt, das Holz damit getränkt.
Da hier sich nun das maritime Thema manifestiert hatte, entschied ich mich für eine passende Deko, wie hier einen entsprechenden Mast.



Das Vogelhaus habe ich derweil bemalt und findet später seinen Platz am Mast



Irgendwann habe ich über ein Logo und einen Namen für den Kiosk nachgedacht. Da der Kiosk später schweben sollte dachte ich gleich an das Wort "Fly". Als Logo kam mir ein Fisch in den Sinn, also dachte ich direkt an "Flying Fish" und erweiterte den Namen im Nachhinein noch mit "Nautic" und "Kiosk".
Das Logo zeichnete ich vor und malte es anschließend mit dem Pinsel nach.
Dann richtete ich die ganzen Schilder grob aus und baute ein entsprechendes Gestell dafür.










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Dienstag, 16. September 2025, 18:05

Flying Fish Nautic Kiosk Teil 3

Nun ging es noch ein wenig an die Inneneinrichtung, um die ganze Sache lebendiger darzustellen.
Aus Holzresten baute ich Regale und einen Bilderrahmen. Das Bild selbst hab ich ausgedruckt.







Logo und Vogelhaus haben ebenfalls bereits ihren Platz gefunden. Eine rote Leuchtdiode aus Elektroschrott fand ihren Platz auf der Spitze des Masts.
Fand ich irgendwie witzig und sinnig, schließlich fliegen ja genug Vehikel umher, die den Kiosk ansteuern oder umfliegen.
Leider leuchtet die Diode nicht wirklich, dazu müsste ich mich mal intensiver mit Beleuchtung auseinandersetzen. Bisher arbeite ich wie bei meinem Projekt "Red Rocket Station" mit Mikrolichterketten.
Die haben bisher auch ihren Zweck wunderbar und kostengünstig erfüllt, aber man ist eben auch eingeschränkt.



Der Verkaufsschalter hat noch einen Stehtisch und Speisekarten spendiert bekommen.



Und Opa Fisch ist auch bereits eingezogen



Beim Thema Maritim dürfen Fischernetze nicht fehlen, selbst wenn es hoch in den Lüften ja gar kein Meer zum fischen gibt.
Dekotechnisch passt es hier aber.
Die Netze fertigte ich aus Mikro Drahtgeflecht, statt wie meist üblich aus Gaze (Verbandmaterial).
Der Vorteil: das Drahtgeflecht lässt sich formen und verbleibt in dieser Form. Zudem fusselt es nicht so wie Gaze.



Und hier grundiert, lackiert und montiert





Manchmal, wenn ich nicht viel Zeit habe, erledige ich schonmal kleine Dinge. So schwirrte mir irgendwann mal das Thema Bepflanzung durch den Kopf. Da auf einer schwebenden festen Plattform nicht all zu viel wächst, sollten Pflanzen in Kübeln her.
Also überlegt wie ich Kübel herstelle.
Die ersten zwei Kübel entstanden aus Blech von Getränkedosen. Vorsicht beim nachbauen, das Blech ist schweinescharf.
Ich walzte und bog es mir so zurecht, dass ich einmal eine konische und einmal eine zylindrische Form erhielt. Mit Sekundenkleber verklebte ich die Enden. Spachtelmasse nahm ich als Füllung und ließ für die späteren Pflanzen ein kleines Loch.
Nun musste das erst einmal durchtrocknen.





Irgendwann kam mir der Gedanke, dass ein einzelnen Haus mir zu wenig erschien. Irgendetwas fehlte. Vielleicht ein Sendemast. Ein Steg. Ein Lagerhaus. Ich überlegte ein paar Tage und entschied mich zunächst für ein kleines Lagerhaus, welches zudem einen Höhenunterschied zum Kiosk haben sollte und eine eigene schwebende Plattform. Die Plattformen sollen später miteinander verbunden werden.
Wie beim Kiosk begann ich mit dem Holzboden.




Dann entstand das Grundgerüst





Geht in Kürze weiter...

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Dienstag, 16. September 2025, 18:38

Flying Fish Nautic Kiosk Teil 4

Einen Morgen entstand die Idee die schwebenden Plattformen mit ein paar größeren Steinen zu dekorieren, oder alternativ kleinere Felsen, die an und von den Plattformen hingen, ähnlich wie man es aus Fantasyfilmen und Bildern kenn.
Der erste Versuch sah auch gar nicht schlecht aus, wurde letztlich aber von mir verworfen weil es optisch nicht passte. Dann begann ich von vorn.
Ich gestaltete hier zum ersten Mal derartig-e Felsformationen, hatte aber gleich die Idee diese aus Hartschaum, also Styrodur zu bauen.
Da mir kein dicker Styrodurblock von min. 8-10cm Dicke vorlag, nahm ich etwa 1cm dicke Platten und verklebte diese untereinander mit Montagekleber und lösungsmittelfreiem Allzweckkleber.
Das musste dann auch einen ganzen Tag aushärten ehe ich mit der Bearbeitung fortfahren konnte.

Hier mal ein Bild wie die ganze Sache anfangs aussah. Immerhin konnte ich so auch gesammelte Styrodurreste verwerten.



Am nächsten Tag versuchte ich dann zuerst mit dem Skalpell (muss schön scharf sein), die ersten Formen heraus zu schneiden und verschiede Spalten etc. einzuritzen.
Eine Pinzette mit etwas breiteren Greifern half mir kleine Stücke aus dem Styrodur zu ziehen und zu rupfen. Zudem erhielt ich durch drücken und rollen der Pinzette erste kleine Unebenheiten und Strukturen, die die Felsen deutlich realistischer aussehen ließen.





Auch ein Zahnstocher kam zum Einsatz, den ich mit leichtem Druck über die Felsen Zog, hinein drückte und rollen ließ.



Hier mal ein Bild, wie es nach der Bearbeitung aussah. Ich entschied mich bewusst gegen eine Struktur mit Gips, da das Diorama so leicht wie möglich bleiben sollte. Zu sehen ist nur der obere Teil der Felsformationen. Später sollte noch ein unterer Teil gefertigt werden.



In diesem Zustand war ich mir noch nicht ganz sicher ob mir das so gefällt. Das reine Styrodur in dem hellen Ton war so nichtssagend.
Erst als ich die ganze Geschichte in Dark grey einfärbte dachte ich...joa...kann sich sehen lassen.
Weil mir nichts anderes vorlag, nahm ich das kleine Farbpöttchen von Vallejo, welches sich bei dem saugenden noch nicht grad kleinen Styrodurberg recht schnell lehrte.
Später holte ich mir aus dem Baumarkt Mittelgrau als Abtönfarbe, welche eine hervorragende Pigmentierung aufwies und zudem umgerechnet deutlich günstiger war. Zudem war sie heller als das Dark grey, was als Grundierung, insbesondere für die Spalten usw. gar nicht mal schlecht war, mir aber doch etwas zu dunkel wirkte. Kommt aber letztlich immer auf das Gestein an.
Die Farbe lässt sich zudem verdünnen, weshalb man die Menge somit auch noch strecken könnte, was ich aber nicht tat. Zudem griffen die Inhaltsstoffe das Styrodur nicht an.
Hier mal ein paar Bilder dazu. Aufgehellt per Trockenmalen wurde ich hellgrau und sehr wenig weiß von Vallejo.







In gleicher Vorgehensweise wurde nachher auch der Unterteil hergestellt.







Ich glaube für mein erstes Mal Felsgestaltung in der Größe, kann sich die Sache sehen lassen.
Beim nächsten Mal werde ich allerdings versuchen einen Fels aus einem Styrodurblock zu erstellen. Leider ist das Zeug nicht grad billig, vor allem je Stärker man es haben möchte.

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Dienstag, 16. September 2025, 19:04

Flying Fish Nautic Kiosk Teil 5

Das Lagerhaus nahm auch immer mehr Form an.
Die ersten Wände entstanden und erhielten einen Anstrich in rot.
Der Boden bekam ein altes grau. Hier nutzte ich wieder mein verdünntes Graus und tränkte die Dielen.





Irgendwo sah ich mal eine alte Schirmlampe an einer Fabrikhalle. Ich dachte mir, dass eine solche am Lagerhaus auch interessant wirken würde.
Zum Einsatz kamen Alublech von der bereits erwähnten Getränkedose und Modellbauresten.







Nebenher bastelte ich schon mal an den Gütern, die das Lagerhaus beherbergen sollte.

Hier z.B. Kisten, die ich aus Karton fertigte und nur Sichtseiten mit Holzverkleidete. Die ganze Sache sollte dann unter eine Plane, die ich wiederum aus einem Taschentuch herstellte, welches ich in einem Farb-Wasser-Leim-Gemisch tränkte.
Bevor ich es drapierte, legte ich es auf ein Küchentuch um die meiste Feuchtigkeit heraus zu ziehen. Dann legte ich es über die Kisten und ließ es aushärten.





Nachher wurde es behutsam etwas schattiert, wobei ich mir das auch hätte sparen können, weil man es später im Lager eh kaum sieht ;(

Ein paar Dielen sollten auch dort lagern. Zwischen den Dielen klebte ich kleine Abstandhalter, so wie sie in Wirklichkeit auch aus dem Werk kommen.



Der Kiosk war bis dato auch noch nicht fertig und sollte noch ein kleines Ofenrohr bekommen.
Hier verarbeitete ich ein Kunststoff Rundrohr und Blech



Zwischen den Felsformationen und dem Lagerhaus gibt es eine kleine Lücke. Die wollte ich durch eine Absperrung in Form von Pöllern und Ketten herstellen.
Die Pöller stellte ich aus Teilen von Gussästen her, die man in der Regel ja immer wegwirft. Mit einem Mikrobohrer schaffte ich Löcher für den gebogenen Draht, der die Mikroketten halten sollte.
Ich sag euch, das war eine Fummelei...







So, das war's für heute. Nebenher arbeite ich an einem weiteren Diorama (Baubericht hier folgt) und muss mal schauen wann ich wieder Zeit finde meinen Fortschritt zu posten.

Bis dahin frohes bauen!

LG,

Kevin

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Dienstag, 16. September 2025, 19:04

Hallo Kevin,

ich finde schon alleine das Thema total interessant und deine Gestaltung natürlich noch umso mehr! :thumbsup: :thumbsup: Ich bin gerade dabei, eine Kirchenkrippe zu bauen und arbeite hier auch viel mit diesen Hartschaumplatten. Bei uns nennt sich das "roofmate" und ist eben auch so etwas wie Hartschaum, aber bei der großen Anzahl von Hartschaumarten kann ich dir nicht die genaue Bezeichnung nennen. Jedenfalls bekommt man die auf fast jeder Baustelle als Abschnitte nachgeschmissen und man sollte nur darauf achten, dass es die Bezeichnung ...300, oder 3000 hat. Das sind begehbare Platten und in diese lassen sich hervorragend Mauerstrukturen gestalten! Um ein späteres Durscheinen der Plattenfarbe zu verhindern, grundiere ich sie auch in grau. Dazu verwende ich allerdings nur ganz billige Acrylfarben, die auf Wasserbasis in Tuben. Mit diesen Farben werden auch später die Mauern bemalt incl.
Im Bild ein kleiner Ausschnitt, der aber an den Fugen noch verspachtelt wird und noch ein finaler Anstrich folgt.

Stiftung Warentest hat Besteck getestet - das Messer hat am besten abgeschnitten :) !



Gruß Hannes :wink:

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Dienstag, 16. September 2025, 19:10

Antwort

Hallo Hannes,

zunächst mal geilo was du da baust! Sieht mega aus!!! :ok:


Danke für deinen Tipp, werde mich da mal auf die Suche machen!!


LG,


Kevin

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1/35, 1:35, Boot, Diorama, Eigenbau, Haus, Steampunk

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