Mahlzeit allerseits!
Wie sie sehen, sehen sie nichts...
Schweren Herzens habe ich die fraglichen Boote wieder abgebaut, Plausibilität geht vor.. Ich habe mir ja sparsamen Umgang mit Kleber angewöhnt, das hat sich hier mal wieder bezahlt gemacht.
Weiter mit der Reling. Die Außenreling besteht aus zwischen den Pfosten leicht durchhängenden Ketten, die natürlich keine Kurven mitmachen. Also wird sie nicht sachte gebogen, sondern an den Pfosten scharf geknickt. Eduard hatte sich das wohl anders gedacht, die Pfostenabstände passen eher zu sanften Biegungen und müssten vor allem an den Rundungen der Ankerbuchten enger sein, aber damit muss ich mich abfinden. Solche Reling habe ich zwar auch schon aus Einzelpfosten und Elastikfaden gebaut, aber dem fiele dann wiederum der dekorative und vorbildentsprechende Durchhang der Ketten zum Opfer.
Berücksichtigt hat Eduard dagegen die Festmachklüsen, da wurde nicht nur der untere Relingzug weggelassen, sondern auch der Pfostenabstand angepasst. Allerdigs sind die Klüsen selber etwas zu hoch..
..weshalb ich bei den größeren auch den mittleren Relingzug entfernt habe. Ist jetzt tatsächlich einer zu wenig, aber die Alternative wäre gewesen, die Klüsen nochmal abzubauen und oben und unten dünner zu schleifen. Fand ich unangemessen.
Der vordere Abschluss war zu kurz, so dass ich Gussast verwendet habe. Da fehlt jetzt der Durchhang, kommt aber noch der tarnende Flaggenmast vor.
Achtern das gleiche Spiel, einmal Rohzustand und einmal fertig bearbeitet.
Von diesen 76er-Kanonen musste ich die Schutzschilde wieder abfummeln, so dicht, wie sie hinter der Wand stehen, wären sie sonst nicht drehbar gewesen. Allerdings wurde deren Funktion hier ja auch von der Wand übernommen.
Die übrigen stehen frei, da ist der Schild sinnvoll.
Der lang herausgezögerte Schritt, Masten setzen und takeln.
Zuerst die Flaggenleinen aus doppeltem, extradünnem Elastikfaden.
Und dann die vorbereiteten Pardunen an ihre Befestigungspunkte geklebt. Da ist es sehr von Vorteil, dass die ganze Takelage bausatzseitig vorgesehen und eingeplant ist, es gibt nämlich tatsächlich Lagerpunkte, an die man die Seile ankleben kann.
Den klaren Beilauffaden der Pardunen grau angemalt, damit ist der vordere Mast fast fertig. Fast..
Die Toppleine vom Bug über die Mastspitzen hatte ich einfach vergessen..
Ich hätte sie natürlich einfach seitlich an den Mast kleben können, aber dann wäre sie aus der Mitte gewesen. Also habe ich, meine mangelnde Vorraussicht verfluchend, bei montiertem Mast durch die obere Stenge, etwa 0,8mm dick, ein 0,3mm-Loch gebohrt. Mit angehaltenem Atem..
Um mir die Sache zu vereinfachen (man lernt ja nicht aus..), habe ich die Flaggenleinen der achteren Mastes schon vor der Montage des Mastes an die Brückenreling geklebt, das werrde ich künftig wohl immer so machen. Deutlich einfacher.
Zuerst den Ruderlageanzeiger..
..dann die Flaggenleinen..
..zuletzt die Pardunen.
Und die Nationalflagge, hier auf relativ dünnes selbstklebendes Papier gedruckt. Gefällt mir nicht so gut wie das superfeine Papier von Tamiya, ist aber besser als die Decals der meisten anderen Hersteller.
Bei den meisten Flotten wurde und wird ja bei Schiff vor Anker nur kleine Nationalflagge am Heck gezeigt, plus teilweise Gösch am Bug, und bei Schiff in See große Nationalflagge am Mast gesetzt. Das war bei der IJN anders, da wehte auch bei Schiff in See nur die kleine Nationalflagge am Heck, die große Flagge im Mast wurde nur bei Gefechtsbereitschaft gesetzt. Nun baue ich meine Modelle ja üblicherweise in Marschkonfiguration, das war aber hier gar nicht möglich, weil die meisten Luken der 76er und 152er Kanonen fest am Rumpf angespritzt sind, und zwar in geöffneter, also gefechtsbereiter Position. Also mal eine Ausnahme von der Regel..