Moin ihr Lieben,
ihr wundert euch bestimmt, hier an dieser Stelle von mir einen AUTO (!)-Baubericht zu finden: Ich bin zwar hauptsächlich als "Beutefliegerbastler" verschrien, aber angefangen habe ich nach meinem Wiedereinstieg vor 25 Jahren mit HO-Krankenwagen. Und das kam daher, dass ich zum einen selbst Rettungsassistent war und mein fester Teampartner mich eines Nachts dadurch überraschte, dass er auf der Wache seine Bastelutensilien auspackte, um an einem Wiking Krankenwagen "Hoch-Lang" von Mercedes eine Opel-Schnauze anzupassen - ob es mich wohl stören würde, wenn er beim Fernsehen ein wenig bastele? Na, da war ich aber überrascht und fortan waren wir beide im tag- wie im nachtdienst das gefürchtete Bastelduo: "müsst ihr immer so viel Platz für eure Bastelei in Anspruch nehmen?" und "Boah, euer Kleber stinkt aber ganz schön!" waren noch die freundlicheren Kommentare! Aber letztlich haben wir die Wartezeit zwischen den Einsätzen sinnvoller verbracht als unsere Kollegen, die die ganze Zeit vor der Glotze (damals hatte kaum jemand Kabelfernsehen und auf der Wache konnte man neben ARD, ZDF und dem SWF sogar RTL, SAT.1 und MTV empfangen
) rumhingen!
Genug der Vorrede - los soll es gehen!
Hier der Auslöser meiner kleinen Bastelei:
(Ein Spontankauf vom Donnerstag, als ich eigentlich nur Plastikprofile im Modellbauladen erwerben wollte, um die Bremsklötze meiner Bf 109 zu bauen - das kleine Autochen lag in einer "Alles-muss-raus!"-Schütte und wollte unbedingt mitkommen! Alos schnell noch 5 Euro auf den Tresen gelegt und -schwupps- vergrösserte der kleine Lieferwagen meine HO-Sammlung)
Zerlegt in seine Einzelteile:
(Die schönen Chromteile werde ich im Prinzip so belassen, nur am Kühler muss ich ein "washing" aufbringen und die Lampen werden farblich ein wenig überarbeitet, sonst sieht das einfach zu spielzeughaft aus!)
Das Vorbild:
Ein Superior Studebaker von 1930 des LA Fire Department - allerdings dient dieses Bild nur der Inspiration: Schließlich habe ich ja einen Ford AA!
Quelle meiner Inspiration
Ein absolut empfehlenswertes Buch, wenn man in der Nische "Krankenwagen aus USA" baut: randvoll mit unglaublich schönen Photos von den Anfängen bis zum Jahr 2000.
Erster Schritt: Das Wäscherei-Logo muss entfernt werden - Mittel der Wahl hierbei: Der DLE Druck- und Lackentferner von Lux-Modellbau. Im Grunde nichts anderes als Dowanol, hatte ich den DLE noch zur Hand; wie gesagt: Dowanol tät´s auch und wäre natürlich wesentlich billiger (100 ml DLE: 7,50 Euro; 1 Liter Dowanol inkl. Versand: 12 Euro!):
So schaut der Aufbau nun aus - die Schriftzüge "Washington" und "No.2" habe ich zunächst belassen, weil ich sie vielleicht weiterverwenden will...
Als Nächstes folgt das Einritzen einer Tür am rechten Aufbau - irgendwie muss der Sanitäter ja in´s Fahrzeuginnere gelangen:
Danach braucht die Tür noch ein Fenster:
Kein Problem: Zunächst wird mit Bleistift und Schablone ein Fenster eingezeichnet und dann folgen die mit einem Handbohrer gesetzten Führungslöcher:
die dann mit einem Skalpell oder Bastelmesser miteinander verbunden werden, sodass ein grober Fensterausschnitt entsteht:
Selbiger wird dann mit Feilen in Form gebracht, sodass das Ergebnis dann so aussieht:
(mir scheint, der Ausschnitt ist ein wenig schief - der Nachteil, wenn man mit "eyeball Mark III" arbeitet, also nach Augenmass...)
Nun soll unser Patient auch nach draußen schauen können - also braucht unsere Ambulance auch im hinteren Bereich des Aufbaus Fenster - dieses Mal habe ich Maskierband als Führungshilfe beim Bohren der Löcher aufgeklebt:
Der Rest folgt dann dem Prozedere beim Erstellen des Türfensters: Ausschneiden und Feilen...fertig:
So, unser Patient kann nun während seiner Fahrt in´s Krankenhaus die Aussicht genießen und wir sollten dafür sorgen, dass er auch bequem liegt...doch davon später!
Michael