Das wird ein sehr schönes Modell. Leider finde ich den Bericht erst jetzt.
Mir gefällt deine strukturierte Vorgehensweise mit den Spanten sehr gut.
Trotzdem möchte ich zu diesem Zeitpunkt des Deckbaus einhaken. Noch ist Zeit für kleine Korrekturen … wenn du magst.
Das Deck stimmt nämlich hinsichtlich der Beplankung und Nagelung im zentralen Bereich nicht.
So, wie du das jetzt gemacht hast würden dir diverse Decksplanken einseitig ohne jeden Halt nach innen klappen.
Kurze Plankenstücke werden immer vermieden … auch wenn sie scheinbar noch so schön ins sonstige Plankenverlegebild passen. Stabilität geht immer vor Schönheit.
Je länger eine Planke desto stabiler die Gesamtkonstruktion. Jede Unterbrechung im Sinne eines Plankenstoßes hat nicht nur weniger Stabilität sondern ist obendrein auch noch eine potenzielle Öffnung für eindringendes Wasser, die mühsam versiegelt werden muß.
Deswegen sind kurze Reststücke zu vermeiden und findet man im Bereiche der Längsachse, wo es die vielen Decksdurchbrüche gibt, deshalb so gut wie nicht. Dort gibt es das sonstige Verlegebild Inder Regel nicht.
Auch zu Zeiten ohne festes Verlegemuster hat man nicht willkürlich jegliche vorhandene Hölzer vernagelt sondern ist man immer nach der maximal nutzbaren Länge, die vorhanden war, vorgegangen.
Denk immer dran, daß vor und nach jedem Durchbruch im Sinne eines Niedergangs, Gräting oder auch Decksaufbaus zusätzliche Querbalken/Wechsel erforderlich sind ( Ausnahme, daß das Loch im Deck genau den Standard-Balkenabstand hat )
Die bis zu dem Decksaufbau laufenden Planken werden also an dem direkt anliegenden Wechselbalken festgenagelt.
Das siehst du auf dem von dir gezeigten Bild mit der Gräting geradezu vorbildlich.
Das gleiche gilt auch vor und nach Masten.
Und wenn wir schon bei Thema Mast sind. Ich halte es für wenig wahrscheinlich, daß der Mast fast axial genau in einem der wichtigen Decksbalken sitzt … diesen für die Stabilität des Mastes enorm wichtigen Balken dabei durchschneidet … er dadurch sehr wichtigen Halt verliert … zusätzlich auch noch das Deck an dieser Stelle schwächt … somit eine enorm aufwendige Haltekonstruktion für Mast und Deck aus diversen weiteren Querbalken und Wechseln unumgänglich erforderlich macht. ( In einem Modell natürlich eine rein theoretische Überlegung )
Der Mast sollte entweder einige Millimeter weiter hinten sitzen ( außerhalb des Balkens ) oder das Raster der Decksbalken angepaßt werden. In deiner Konstruktionsgrafik in Beitrag 22 saß der Mast in dieser Hinsicht deutlich richtiger.
Mir ist klar, daß das nicht Deine Schuld ist. Zu diesen Schiffen gab und gibt es in der Regel keine Pläne, da sie nur nach Bestecken gebaut wurden. Leider haben sich aber viele, die in unserer modernen Zeit bemüht haben Pläne zu zeichnen, leider nicht um solche wichtigen konstruktiven, gegenseitigen Abhängigkeiten einer hölzernen Konstruktion gekümmert … sofern man darauf überhaupt geachtet hat.
Hier noch ein Vorschlag für Nagelung und zu entfernende Stöße im Bereich dieses Bildes. Wahrscheinlich auch noch verbesserungsfähig … insbesondere im Bereich des Mastfußes.
Der Vorschlag wurde entfernt.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus
"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )
Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )