Dieser Baubericht ist aufgeteilt in die Einleitung und den eigentlichen Baubericht.
Eine Vorstellung des Bausatzes selber gibt es hier:
Kopro: Skoda D.1 1/72
Die Einleitung besteht aus einer Beschreibung warum ich den überhaupt baue, sowie einer kurzen Beschreibung des Originals und der Referenzen.
Zur Warnung: Die Einleitung ist bissel laberig und erklärt vor allem, warum ich mir diesen Bausatz ausgesucht habe und was mit dem Bau und dem Bericht darüber eigentlich erreichen will. Wer mag, kann einfach „drüberschauen“, bis zum „------------Hier geht’s los ----------„.
Meine Gründe für den Baubericht:
Das wird der dritte Flugzeugbausatz, den ich fertig stelle. Mein dritter angefangener (eine TF-104G in 1/144 von Revell) wird erst danach weitergemacht und wird dann als der 4te fertiggestellt, da hege ich derzeit noch negative Gefühle, seit meine Freundin das Fahrwerk abbrach. Das des Modells natürlich, nicht ihres, das ist so attraktiv wie eh und je

Warum hab ich mir nun ausgerechnet dieses ziemlich alte Modell eines wenig wichtigen und eher obskuren Flugzeugs ausgesucht und warum schreibe ich dann auch noch einen Baubericht ?
Ich bin noch (Wieder-) Anfänger, wobei mein Wissen und Können im ersten Teil meiner Modellbau“karriere“ vor ca. 26 Jahren wirklich marginal war (abtrennen/zusammenkleben/“fliegt“) . Ich möchte den Bausatz vorwiegend zum Üben diverser Techniken verwenden. Aufgrund meiner persönlichen Situation (viel mehr Zeit zum Lesen als zum Bauen) hält mein manuelles Geschick mit meinem Wissen nicht Schritt.
Ich wollte zum Üben explizit keinen „Schüttelbausatz“ bauen. Man kriegt zwar schnellere Erfolgserlebnisse und wahrscheinlich ist aucb das Ergebnis besser, Grundfertigkeiten lernt kann man dabei aber sicher nicht so viel. Die Skoda ist zwar alt, aber trotzdem ein ganz gelungenes Modell mit recht feinen Details und ist auch von Form und Aussehen her recht attraktiv. Das es nur sehr wenig Referenzmaterial und Fotos dazu gibt, meines Wissens gar keine vom Inneren, ist zwar einerseits ein Nachteil, für mein Übungsprojekt aber auch ein gewisser Vorteil, da nicht alles unbedingt 100% maßgenau sein muß, wenn die Maße eben nicht bekannt sind.
Vor allem will ich an der Skoda meine „bautechnischen“ Fertigkeiten üben und diverse Werkzeuge und Materialien ausprobieren. Die „malerischen“ sind für mich einfach nicht so relevant und interessant und spielen für mich persönlich eine deutlich untergeordnete Rolle.
Was ich vor allem an der Skoda üben möchte ist:
- Sauberer Bau auch bei Modellen mit vielen erhabenen Oberflächendetails, inklusive gegebenenfalls der Restaurierung erhabener Nieten und Panellines.
- Die Detaillierung eines rudimentär vorhandenen Cockpits im Scratchbau, inklusive des Nachbaus der Struktur (Stringer, Spanten etc. ) und der Armaturen (Hebel, Instrumente etc.)
- Die Verspannung eines Flugzeugs mit Spanndrähten und Streben.
- Naturgetreuere Darstellung von Steuerflächen durch Abtrennen und neu anbringen (natürlich in Übereinstimmung mit der Stellung des Knüppels und der Ruder.
- Ausprobieren von und üben mit diversen, mir bisher nicht vertrauten Werkzeugen (Wachsspachtelgerät, Ätzteile kleben mit Wachs, etc. ).
- Saubere, einfarbige Lackierung, evtl. Preshading und das Spritzen von Hoheitskennzeichen und Kennungen.
Den Baubericht schreibe ich zum Einen, weil vielleicht auch für andere (Wieder-) Anfänger interessant ist, wie ich da herangehe und welche Fehler ich mache. Zum Anderen einfach für mich selbst, um mich im Bau ein bischen zu bremsen und eine gewisse Konstanz zu erreichen. Das Schreiben des Berichts wird mich (hoffentlich) dazu bringen, mehr über das, was ich eigentlich machen will, nachzudenken und etwas geplanter vorzugehen.
Original und Referenz
Zur Skoda D.1 ist (zumindest hierzulande) nicht viel bekannt und nicht sehr viel in Erfahrung zu bringen. Es handelt sich um einen tschechischen Lizenzbau der Dewoitine D-21, ein einsitziger Hochdecker, der als Jagdflugzeug 1925 von Emile Dewoitine entwickelt wurde.
Die D.1 wurde als Polizei- und Schulmaschine eingesetzt. Militärisch gesehen war die D.1 bedeutungslos, der Kampfeinsatz beschränkt sich auf einen „Abschuß“, bei dem ein Luftfahrzeug zur Landung gezwungen wurde. Welcher Art dieses Luftfahrzeug war, ist allerdings nicht in Erfahrung zu bringen.
Das Vorbild, die Dewoitine D.21 war ein marginaler Exporterfolg, sie wurde bei der türkischen Luftwaffe und der argentinischen Marineluftwaffe eingesetzt. Gebaut werden soll eine der beiden mit den Kopro-Abziehbildern darstellbaren Varianten, eine Polizeimaschine in einem komplett grünen Finish. An die Naturmetalldarstellung wage ich mich dann mal in ‚nem Jahr oder so,
Ein Problem ergab sich bereits recht früh bei der Recherche: Es gibt kaum Fotos der D.1, auch von der D.21 gibt es nur wenige und es ist mir trotz einiger Recherche nicht gelungen, Bilder des Cockpit-Inneren aufzutreiben. Dumm, da das genau der Bereich war, mit dem ich anfangen und am meisten „Scratch“ bauen wollte.
Ich stieß aber auf einige Fotos des Inneren der Dewoitine D.27. Diese wurde ein paar Jahre später entwickelt. Da sich viele Dewoitine - Modelle nur marginal unterscheiden und Emile Dewoitine in den Jahren zwischen der Entwicklung dieser beiden Modelle auch mit dem Konkurs und Wiederaufbau des Unternehmens beschäftigt war, schließe ich einfach mal, dass sich seine Konstruktionsmethoden wohl nicht so extrem weiterentwickeln konnten. Die beiden Maschinen, beides Einsitzer-Hochdecker in gleicher Bauweise, verwenden denselben Motor und sind sich auch sonst sehr ähnlich. Da der Motor gleich ist, dürften auch die entsprechenden Instrumente und Bedienelemente im Inneren recht ähnlich sein.
Ich nehme also als Referenz für das Äußere die mir bekannten Bilder der D.1 und D.21 und für das Cockpit-Innere die Bilder der D.27.
So sieht die D.21 von aussen aus:
Und damit gehts dann hier auch los:
Das Cockpit
Beginnen werde ich mit dem Bau beim Cockpit. Als Grundlage dienen mir die hier gezeigten Fotos des Inneren einer Dewoitine D.27.
Und in etwas anderem Winkel:
Auch wenn man das meiste hier nicht mehr sieht, sobald die Kiste zusammengebaut ist und das so eigentlich sinnlos ist: Das möchte ich soweit wie möglich darstellen. Schließlich dient das hier vor allem zum Üben und nicht zum Herzeigen des fertigen Produkts.
Die Skoda hat recht wenige Teile, die alle erstmal ein Spülibad genommen haben und ein bischen mit dem Schwamm geschrubbt wurden. Nach ein paar Jahrzehnten auf dem Speicher rumgammeln muß das schon mal sein.
Dann wurden alle wesentlichen, nicht zu kleinen Teile schon mal abgetrennt und weitgehend und von Gussgrat, „Flash“ und ähnlichen Widrigkeiten befreit.
Gedanken habe ich mir schon mal gemacht, welche Teile ich eigentlich brauche:
Nachdem ich jetzt die Struktur etwa festgelegt habe, überlege ich mir mal, welche Teile ich eigentlich brauche:
Schotts, Spanten, Stringer und andere Strukturelemente
1: Vordere Verstärkung mit „Firewall“
2: Verstärkung direkt hinter Panel, Form eines rechteckigen „Us“
3a/b: Stringer etwa in Höhe Mitte Sitzfläche, gelocht.
4: Schott hinter Sitz, Abschluß in Rumpf (Nicht im Bild).
5a/b: zwischen 1: und 2, schmaler als 3 und gelocht
6a/b:oberster Spant, dicker als andere, hier endet links Schott 3 oben. Befestigung für Hebel
7a/b: schmaler Spant, zwischen 7 und 8. Links und rechts Hebelbefestigung.
8a/b: unterster Spant.
9: Bodenblech in der Mitte des Bodens, auf der der Knüppel und Ruder angebracht sind.
Armaturen (Hebel, Räder, Ruderpedale etc.)
Panel 1: Instrumentenpanel (Bausatzteil wird genommen).
Hebel 1: links am Instrumentenbrett.
Hebel 2, 3,4: Links als eine Gruppe angebracht.
Trimmrad 1: Links neben Sitz. Rad, gelochte Streben und zweites gelochtes Rad
Drehschalter 1: rechte Seite, oben angebracht, weiße Skala mit rotem Knebel
Hebel 5: rechte Seite, „Doppelhebel“.
Sonstiges
1: Halterung, links, für Durchführung Kabel etc., dreieckig
2: Kartenhalter rechts
3: Steuerknüppel mit Gestänge
4: Ruderpedale mit Hydraulikzylinder(?) Gestänge und Schläuchen/Drähten.
5. Sitz (Bausatzteil)
6: Lederumrandung des Cockpits
7: Gurtzeug (nicht im Bild)
8: Zwei Kästen um das untere Ende der Spanten 5a/b.
Die ebenfalls links seitlich sichtbare Halterung neben dem Sitz ignoriere ich einfach, da ich keine Ahnung habe, was daran befestigt war. Sieht aus, wie eine Halterung für ein weiteres Rad, aber ich geh mal einfach davon aus, das das in der D.1 nicht vorhanden war.
Anfangen werde ich mit den 3 wichtigsten Querverstärkungen, 1, 2 und 4.
Und damit werde ich dann heute Abend (so mir mein Töchterlein Zeit läßt) beginnen: Ich werde das ganze mal provisorisch zusammenpacken, ein Bild davon machen und die Positionen der Struktur einzeichnen. Und dann sind erstmal die o.a. Elemente dran und es gibt das erste Update mit Modellbildern