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1

Donnerstag, 16. Juni 2011, 18:44

Lockheed Sea Shadow (IX-529)

Bausatzvorstellung:
LOCKHEED SEA SHADOW (IX-529)




Modell: REVELL Lockheed Sea Shadow (IX-529)
Hersteller: REVELL
Modellnr.: 05088
Masstab: 1/144
Teile: 36
Spritzlinge: 4 schwarze und 1 Klarsicht inkl. Rumpf-/Aufbauschalen
Preis: zur Produktionszeit ca. 15 Euro, ab und an über Auktionen für 12 bis 22 Euro zu erwerben
Herstellungsjahr: Produktion bis geschätzt 2002
Verfügbarkeit: Produktion eingestellt, mittlerweile selten, hin und wieder über Auktionen zu erwerben
Besonderheiten: Absolut ungewöhnliche Aufbauform mit integrierten Katamaran-Rümpfen mit / SWATH-Technologie


Original:



(Quelle: Wikipedia)
Die Sea Shadow (IX-529) ist ein Versuchsschiff, das die United States Navy und die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) in den 1980er Jahren unter strenger Geheimhaltung von Lockheed bauen ließ. Sie ist 50 Meter lang, unbewaffnet und besitzt einen SWATH-Rumpf. Sie gilt als das erste echte Tarnkappenschiff, und wurde zur Erforschung von Techniken zur Signalreduktion und Automatisierung gebaut und genutzt. So flossen auf der Sea Shadow erstmals eingesetzte Technologien in spätere Kriegsschiffklassen der US Navy ein.
1985 wurde die Sea Shadow an die Navy ausgeliefert, bereits 1986 aber wieder eingemottet. Erst mit der Reaktivierung 1993 wurde das Schiff der Öffentlichkeit gezeigt. Zwischen 1994 und 1999 wurde das Schiff ein zweites Mal stillgelegt, 2006 dann endgültig. Die Navy will die Sea Shadow als Museum stiften, wenn sich ein Betreiber findet.
Die Sea Shadow wurde in einem Gemeinschaftsprojekt der DARPA, der US Navy und Lockheed entwickelt.


Modell:
Das 34,7 cm lange Modell im Maßstab 1/144 besteht aus lediglich 36 Bauteilen, wobei wenige Platten- und Röhrenförmige Teile für den Aufbau und die integrierten, kufenartigen Rumpfkörper den wesentlichen Anteil ausmachen.
Das Original ist auf den ersten Blick vorbildgerecht nachempfunden, eine exakte Prüfung der Vorbildtreue wurde nicht durchgeführt.
Aufgrund der extrem außergewöhnlichen, ja einzigartigen Gestaltung der Schiffsform ist das resultierende Modell in jedem Fall ein Hingucker. Da der Gesamteindruck primär von den großen planen Flächen bestimmt wird, ist eine sehr saubere Bauausführung in Verbindung mit einer exzellenten Lackierung entscheidend für die spätere Anmutung.
Das Modell lässt sich gleichermaßen als Standmodell oder als Teil eines Wasser-Dioramas ausführen. Im Internet finden sich auch Realisierungen, die ein schwimmendes Schiff gleichermaßen ober- und unterhalb der Wasseroberfläche zeigen.
Die Spritzgussqualität des Bausatzes ist ordentlich. Ein leichter Verzug macher der großen und dünnen Bauteile in Verbindung mit zahllosen Spritzmarken erfordern einige Nacharbeit im Bereich Spachteln und Schleifen.
Fischhäute hingegen sind kaum vorhanden. Erfreulich sind einige nette Oberflächenstrukturen, die die planen Flächen zumindest ein Stück weit auflockern.
Ein vergleichsweise großer Prozentsatz der Bauteile verschwindet im Schiffsinneren, vornehmlich genutzt zur Gestaltung des Cockpits, welches nach Fertigstellung nicht mehr zu sehen ist. Ohne diese Maßnahme wäre der Bausatz vermutlich mit 15 Teilen ausgekommen.


Aufbauseitenwände mit Rumpfschalen:
Die 4 Bauteile aus schwarzem Kunststoff für die beiden Seitenwände und die Katamaranrumpfkufen bilden den wesentlichen Teil des Modells. Die Oberfläche ist einwandfrei, die Passform ordentlich.
Eine blitzsaubere Verklebung dieser 4 Bauteile bestimmt im Wesentlichen die spätere Erscheinung des Modells.



Aufbau und Kleinteile:
Zwei weitere schwarze Spritzgussäste beherbergen alle übrigen Aufbau- und Anbauteile. Auch hier gilt qualitativ das Gleiche wie zuvor.
Zur Montage des trapezförmigen Aufbaus werden zwei Spanten eingesetzt, die den einzelnen Anbauplatten Halt geben.




Ständer:
Ein Bootsständer ist im Bausatz nicht enthalten.


Fenster:
Ein kleiner transparenter Spritzgussast trägt die Fensterscheiben und vereinzelte Kleinteile.



Decals:
Dem Bausatz liegt ein recht großes Decal-Blatt mit außergewöhnlich ausladenden Markierungen bei. Die saubere Anbringung ohne Silbern ist eine ganz besondere Herausforderung.



Bauanleitung:
Die Bauanleitung besteht aus einem Faltblatt mit 6 DIN A4 Seiten in typischem REVELL-Erscheinungsbild. Sie enthält alle für den Aufbau erforderlichen Informationen.




Interessante Links:
Im Internet findet sich eine Vielzahl an Informationen zum Vorbild, als auch zu diversen Modell-Realisierungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sea_Shadow_(IX-529)


Fazit:
Der Bausatz gestattet den vergleichweise raschen Aufbau eines Modells, welches aufgrund seiner außergewöhnlichen Form einzigartig bleiben wird. In Ermangelung von Bewaffnung kann man es als Technologieträger verstehen, auch wenn die Entwicklungsbudgets sicherlich vom Militärhaushalt bereitgestellt wurden.
Die Qualität ist in Ordnung, ebenso das Preis-/Leistungsverhältnis. Baulich ist das Modell nicht sonderlich anspruchsvoll. Lediglich im Falle eines gehobenen Oberflächenanspruchs kommen auf den Erbauer umfangreichere Arbeiten zur Säuberung von Flächen und Kanten zu.
Die Lackierung ist das entscheidende Kriterium für die finale Anmutung.
Der Bausatz ist als empfehlenswert zu bewerten.


Persönliche Anmerkung:
Ich habe den Bausatz mit der Zielsetzung erworben, zwei Miniaturantriebe aus einem Mini-China-RC-Boot zu installieren.
In diesem Fall fährt das Boot vergleichbar zu einer Panzersteuerung.
Eine erste Überschlagsrechnung zeigte ein ernstes Verdrängungsdefizit, was noch einiges Kopfzerbrechen bereitet...


Zum Baubericht: Wird in ferner Zukunft folgen....

Zur Bildergalerie: Wird bestenfalls im Anschluss folgen....

Gruß und viel Spaß,
Johannes

2

Freitag, 17. Juni 2011, 11:15

Das Schiff war ein reiner Versuchsträger und hatte auch im Original wenig Auftrieb. Der Schiffsrumpf war leer. Da schnell fahren mit Swath Schiffen nicht möglich ist (das weiß man seit der Sea Shadow), werden Lotsenboote, Zollschiffe und Patrouillenboote als angenehm ruhig im Wasser liegende Schiffe genutzt.

Zollschiff https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Helgoland.JPG&filetimestamp=20100118210150

Patrouillenboot https://www.masoc.lv/masoc/index.php?option=com_content&view=article&id=192&Itemid=67&lang=2

Experimentalschiff https://en.wikipedia.org/wiki/Sea_Slice

Schnellfähren und Militärtransporter werden als Katamarane gebaut und solche Schiffe erreichen 40-55 kn Geschwindigkeit

Sea Fighter https://en.wikipedia.org/wiki/Sea_Fighter

  • »jo-loom« ist der Autor dieses Themas

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Realname: Johannes

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3

Freitag, 17. Juni 2011, 12:39

Hallo Garsvik,

tolle Links hast Du da eingestellt, Danke!

Das Dilemma eines jeden Modellschiffs: Die Oberfläche eines getauchten Körpers verhält sich quadratisch zum Maßstab, die Verdrängung (das Volumen) gar kubisch. Oder übersetzt: Halbe Rumpflänge bedeutet ein Achtel Verdrängung.
Das ist die ganze Krux beim Miniaturmodellbau.

Dass Katamarankonzepte nicht zwangsläufig Geschwindigkeitsprobleme bereiten zeigen bestens die Class 1 Offshore Powerboats. Alternativ jeder Kat-Segler.
Ihr Problem ist die primär die Inkompatibilität mit Wellengang - bei schwerer See ne Katastrophe.

Aber so schnell geben wir nicht auf - irgendwann wird die Sea Shadow auch in 1/144 im Pool fahren und sei es bei spiegelglattem Wasser...

Gruß,
Johannes

4

Freitag, 17. Juni 2011, 19:21

Hi Hohannes,

na da haste dir aber was ganz feines ausgesucht :sabber: :sabber: Das Ding sieht aus wie n Haus bei Hochwasser,aber auf jeden Fall n Hingucker :rolleyes: :thumbup:
Gruß Sven :wink:

Im Bau: USS Ticonderoga CV-14 1:350

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