Das Wettringer Modellbauforum

Moin Moin...

So, der Große Hund ist fertig und ich kann mich endlich meiner "Großbaustelle" widmen. Groß meine ich in diesem Sinne auch wörtlich - der 90mm-Samurai von White Models ist nicht gerade klein und dementsprechend auch arbeitsintensiv. Es ging in den letzten Wochen vor dem "Grossen Hund" schon ziemlich zügig voran. Es sei nur kurz gesagt, dass dieser Samurai aus Weissmetall ein absolutes Sahneschnittchen ist und ich diesen beim Sonderverkauf von Moduni für 11 statt 59 Euro geschossen habe. Der MUSSTE also auf den Basteltisch. Qualität ist allererste Sahne und zu meckern gibt es fast nichts, der einzige offensichtliche Schwachpunkt der Figur sind die Federn der Pfeile - viiiiel zu dick. Also war an dieser Stelle scratchen angesagt. Insgesamt zwölf Pfeile sind es geworden. Hier der bisherige Stand der Dinge (es kommen noch ein paar Bilder dazu, muss aber erst mal auf Arbeit):















Lucas.

Moin...

Nachdem das 28mm-Diorama ("Schlacht um Honnoji") fertig ist und das "Shootout-Diorama" in den letzten Zügen, wird es mal wieder Zeit, an dieser Figur weiter zu machen. Bilder vom Baufortschritt gibts dann morgen

Lucas.

Moin,

uiuiui... ganz schön viele Fragen auf einmal... Gehen wir mal der Reihe nach vor.

Sockel/Haltegriff: Nö, da nehme ich meine Hand dafür. Das geht schon...

Shorts: Das ist ein sogenannter haidate bzw. kusazuri (Lendenschurz). War recht üblich vor allem bei ashigaru (Fußsoldaten) des 16. Jahrhunderts.

Arme: Das wird nicht verfüllt, da ich diesen Teil sehr dunkel, nämlich nachtblau, bemalt habe - verziert mit hellblauen Ornamenten. Reine Handarbeit *schwitz*

Vorlagen: Ooooh ja, die habe ich. In Fuldatal habe ich für vier Euro das Buch "Samurai - die Geschichte der berühmten Kriegerkaste Japans" von Mitsuo Kure gekauft. Dort wird historisch gegliedert auf die Rüstungsstile und Ausrüstungen der Samurai und ashigaru eingegangen. Man muss sich aber vor Augen halten, dass das Buch schon etwas Besonderes ist, denn es ist in Japan nicht wie hierzulande üblich, dass die Öffentlichkeit Zugang zu Mittelalterfestspielen usw. hat - das geschieht dort nämlich meistens unter Ausschluss selbiger. Im Buch gibts Fotos ohne Ende und es werden viele Fragen geklärt. Wie sah die Rüstung anfangs aus? Aus wie vielen Teilen besteht sie üblicherweise? Gab es weibliche Samurai? (Richtige Antwort: Ja - und zwar mehr, als man denkt!) und welchen Einfluss hatten die Portugiesen auf die Japaner (Einführung von Schusswaffen, was bei den Traditionalisten unter den Samurai aber meist auf Unverständnis stiess, trotzdem gab es später zB die Saiga-Luntengewehrschützen)

https://www.google.de/imgres?hl=de&sa=X&…:71&tx=93&ty=81

Übrigens... Das Buch oben in der Liste ("Samurai oder Die Würde des Scheiterns") von Ivan Morris lese ich grade - ein SEHR empfehlenswertes Buch. Aber auch verdammt faktenlastig, und damit irre komplex. 'Es hilft aber, die japanische Mentalität zu verstehen - den Japanern wird ja zB gerne mal Fanatismus und blinder Gehorsam vorgeworfen. War aber nicht immer so. Einiges ist nicht belegt, was drin steht, und Morris kramt etwas in der "Ursuppe", trotzdem bemüht er sich (und das muss man ihm hoch anrechnen!), das Ganze trotz aller Komplexität doch überschaubar und verständlich darzulegen.

Die Federn wurden aus Plasticsheet gefertigt. Zwanzig Pfeile zu je drei "Federn"... Höre mir auf. Bin froh, dass ich das hinter mir habe!

Lucas.

Danke. Das geht noch viel filigraner. Es soll Modellbauer geben (selber gesehen), die zB eine Figur des Rasputin bauen, den Umhang mit geometrisch korrekt ausgerichteten Kreisen, Ornamenten usw. bemalen, und zwar drei mal, weil sie mit dem ersten Versuch unzufrieden waren. DAS nenn ich mal "bekloppt". Man kanns auch übertreiben.

Lucas.

Na denn wollen wer mal... Aus der bewährten PUR-Kleber/Vogelsand-Pampe entstand die Grundlage des Waldbodens, ein Resin-Baumstumpf wurde noch mit eingearbeitet und bemalt. Der Waldboden selbst entstand aus getrockneten Birkensamen, etwas getrocknetem Basilikum und Hagebuttentee. Den fertigen Waldboden kann man sich auch teuer kaufen, allerdings ist es zum Großteil das Selbe in Grün, so komme ich viel billiger weg, und mMn siehts auch so nicht ganz blöd aus. Der Schaschlikspieß dient zur Zeit nur als Größenvergleich, dort kommt ein selbst gebautes hata (Banner) hin. Vorlagen dafür habe ich so einige, Reispapier auch. Zum Schluss noch die Figur selber natürlich. Da sie derzeit nicht von alleine steht, wurde sie eben so ins Bild eingefügt.

















Lucas.

Das krieg ich hin

Kleinvieh macht auch Mist... Und daher habe ich den Waldboden noch leicht überarbeitet (zusätzliche Lackschicht für die Pfütze und etwas mehr Laub), ausserdem bekam der Baumstumpf sein Finish mit etwas Moos (GW Camo Green).







Lucas.

@Thomas: Sodele, bittesehr. Der 1/35er Bersaglieri steht daneben und eine Ein-Euro-Münze hab ich auch noch dazugelegt.



Ein richtiger Waldboden braucht natürlich noch etwas mehr Grünzeug als gras, daher habe ich die letzten Reste von Eduards PE-Farnen aufgebraucht und ein paar Pilze gescratcht.

Memo an mich: Am Freitag in Prag neues Grünzeug kaufen





Die Pilze...



...kann man sich ganz einfach selber herstellen! In aller Bescheidenheit, den Trick hab ich mir mal selber beigebracht, und es hat bisher immer wunderbar funktioniert. Zutaten: Zahnstocher oder Plastikrundprofil, je nach gewünschter Stieldicke (Zahnstocher hat aber gleich die Struktur mit drin), einen Locher, Weissleim, Farbe. Wie funktionierts? Total easy - Stiel auf gewünschte Länge schnibbeln, ausgestanztes Papier (Locher) drauf pappen, das Papier mit Weissleim aufdicken, trocknen lassen, bemalen, falls gewünscht den Hut etwas mit Zahnstocher o.ä. eindellen - fertig. Wenns ner immer so einfach wäre



Lucas.

Ups... Das Wichtigste hätte ich doch fast vergessen! Das handgemalte hata. Entstanden aus handelsüblichem Reispapier und einem seeeehr dünnen Tuschestift. Da ich zur Zeit eine eigene Ausstellung vorbereite und ein paar Holzschnitte und Radierungen fertige (Sehnenscheidenentzündungsalarm!!!), wurde mein Reispapierlager stetig gefüllt. Holzdrucke auf Reispapier sehen sehr genial aus, aber wenn man nicht aufpasst, wird aus dem Reispapier ein REISSpapier - scharfe Kanten und hauchdünne Zellulosefolie vertragen sich nicht so besonders Das Selbe gilt auch bei der Bemalung. Dadurch dass der Tuschestift sehr dünn ist, sollte man nicht zu sehr aufdrücken. Sonst kann man von vorne anfangen.

Größe des Banners 25 x 50 mm



Lucas.

Bitteschön - gerne geschehen! Wenn ich sie schon nicht esse (3 Tage Koma zwecks Pilzvergiftung im zarten Alter von 12 reichen aus!), dann kommen sie wenigstens im kleinen Masstab auf den Tisch

Sobald das andere Diorama fertig ist - und das ist nicht mehr wirklich viel, gehts hier weiter

Lucas.

Moin... Hat doch etwas länger gedauert als gedacht. Viele Nebenprojekte, private Dinge und - ich gebs ja nur ungerne zu - teilweise auch keine Lust gehabt

Es hat sich aber so Einiges getan. Fangen wir mal mit dem Kleinkram an: Der Samurai erhielt eine zusätzliche Waffe (die wakizashi heisst, wenn ich nicht falsch liege), das Hanfseil wurde aus Kupferdraht gedreht.



Das Diorama ist wie versprochen fertig - bei den E-Days in Prag gabs nicht nur was zum Gucken, sondern auch was zu Kaufen. Nicht zu knapp übrigens und da ich sowieso nie genug Dioramenzubehör haben kann, kamen mir die "Butterblumen" von ModelScene sehr gelegen. Verarbeitet sehen sie dann so hier aus:





Und der Samurai? Der erhielt noch ein paar farbliche Retuschen hier und da, das Katana (Langschwert) wurde verklebt, ebenso einer der (leicht gekürzten) Scratchbau-Pfeile und die Helmzier wurde vervollständigt.











Bis demnächst...

Lucas.

Moin allerseits...

Der Rest war relativ Kleinkram, nur die Lederriemen des hata wurden etwas interessanter (gefertigt aus schwarz gefärbtem Tamiya-Tape). Die Verklebung des Bogens gestaltete sich schwieriger als gedacht - so simpel wie es aussah, wars dann doch nicht. Trotz Anbohren der Hand, mehreren Anläufen usw wollte der einfach nicht in der Hand halten. Und ehe ich noch die Lackierung versaue, kam Plan B zum Einsatz - dann wird er eben auf dem Baumstumpf neben dem Banner abgelegt.

Morgen schiesse ich dann ein paar Galeriebilder

Bis dahin,

Lucas.

Moin Frank,

Erst mal Danke für die Blumen Danilo Cartacci hat sie modelliert, richtig - und wie mir ein bekannter Figurenbauer auf der Ausstellung in Großenhain letztens flüsterte, hatte er wohl das Gesicht etwas verrissen und daher das Visier des Helms etwas nach unten gezogen - was so normalerweise nicht der Fall war. Wo immer möglich, mache ich mir mein Pflanzenzeug selber - das Einzige Resinteil auf dem Waldboden ist hier der Baumstumpf. Frag mich nicht, von welcher Firma, die gabs mal dutzendweise im Plastikbeutel auf irgendeiner Ausstellung. Und ich habe ihn hier nur aus reiner Faulheit verwendet (zugegeben) - normalerweise kann man sich das auch aus einem entsprechend zurechtgestutzen zerbrochenen Ast machen. Wie imer halt - sich das Original in der Natur angucken und wenn möglich, runter skalieren - Laub > Birkensamen, Stamm > Ast usw.

Gerade WEIL die Figur Anfang der 90er erschien, fand ich den Originalpreis von 56 € bei moduni ganz schön happig und habe dann bei der Sonderaktion zugeschlagen, da hatten sie ihn ja für 12 € rausgekloppt.

Lucas.

Jap, bin ich - vor allem, was dessen Historie angeht. Vor ein paar Wochen ist noch ein Samurai-Diorama ("Schalcht um Honnoji") fertig geworden und eine Geisha-Büste hab ich auch im Bestand. Leider ist der Hautton zu dunkel geworden, die müsste ich noch mal überarbeiten. Porzellan-Optik ist ja eigentlich für die Geishas üblich. Wenn man bedenkt, was alles in der weissen Schminke drin ist - u.a. Nachtigallensch*****... Das wird im selbigen Buch von Arthur Golden übrigens sehr gut erklärt, im Film wird auf die Erklärung verzichtet Hehehe.

Lucas.

Tamiya kenne ich, Aoshima nicht. Ich habe mir mal die PiliPili-Figur angesehen. Die ist ja auch mal genial. Das wäre vielleicht was für Weihnachten

Neee, ich gebe lieber etwas mehr Geld aus und habe eine ORDENTLICHE Arbeitsgrundlage, als zu sparen und nach einer Woche Rumschleiferei und Nacharbeiten das Zeug gefrustet in die Ecke zu schmeissen. Ich hätte auch 30 € für ihn bezahlt, aber 12... Da konnte ich wirklich nicht widerstehen - da schaue ich wirklich über die zu dicken Federn, das falsche Helmvisier usw. drüber weg. Denn zu 90% haut diese Figur nämlich hin - der Rest ist 5% scratch und 5% künstlerische Freiheit



Lucas.