Liebe Modellbaukollegen,
1950 gewann der Alfa Romeo Tipo 158 Alfetta die GP-Meisterschaft. 1951 kam es zur letzten Entwicklungsstufe des Alfetta. Da alle Modifikationen insgesamt ziemlich radikal waren, hieß der Alfetta dann nicht mehr Tipo 158, sondern Tipo 159. Nach diesen Modifikationen gewann der Alfetta auch 1951 die GP-Meisterschaft. Ein Untertyp namens Tipo 159A wies folgende wesentliche Verbesserungen auf:
• die Leistung des 1,5-Liter-Motors wurde auf 425 PS erhöht
• die Eingelenk-Pendelachse wurde durch eine De-Dion-Hinterradaufhängung ersetzt
• der simple Zweirohr-Leiterrahmen wurde durch einen angeschweißten Überbau aus dünnen Stahlrohren versteift
• wegen des extrem gestiegenen Kraftstoffverbrauchs wurden immer ein oder zwei Zusatztanks im Fahrerraum eingebaut
• die Karosserie, insbesondere das Heck, war rundlicher
• der Einzelauspuff wurde durch zwei separate Auspuffe ersetzt
• die seitliche Reihe von Lüftungsschlitzen unterhalb des Quadrofoglio wurde entfernt
Meine Modelle zeigen diesen Tipo 159A.
Wie üblich basieren meine Modelle auf den kruden 1:20 Casadio/Revival-Bausätzen. Obwohl die Alfetta einer der rudimentärsten und einfachsten Casadio/Revival-Bausätze ist, ist
sie einer der besseren (wenn man dieses Wort verwenden kann), da hier die meisten Bausatzteile korrekt sind.
Wie wahrscheinlich bekannt ist, haben alle Standard-Casadio/Revival-Bausätze Karosserieteile aus Metall und vorgefertigte Speichenräder. In den Achtzigern oder Neunzigern produzierte Casadio/Revival jedoch vorübergehend ganz erheblich billigere Versionen der meisten Bausätze mit Karosserieteilen aus Kunststoff und einfachen „Speichen“-Rädern aus Kunststoff. Für meine folgenden beiden Modelle der Alfetta verwendete ich zwei dieser billigeren Kunststoffbausätze.
Aus dem Kasten gebaut hätte sich ungefähr so etwas ergeben:
Die Überarbeitung der Kunststoffkarosserieteile war im Vergleich zu den Problemen mit den Metallkarosserien ein Vergnügen. Daher nahm ich den zusätzlichen Aufwand, meine eigenen Speichenräder herzustellen, gerne in Kauf. Ein echtes Problem war das Kühlergrill. Der Bausatz enthält ein eigentlich brauchbares Kunststoffgrill. Es war jedoch unmöglich, die extrem dicken Grate so gleichmäßig zu entfernen, dass die Kühlergrillstäbe lackiert akzeptabel aussahen. Es hat einiges Kopfzerbrechen bereitet, einen passenden doppelt konvexen Kühlergrill aus Draht herzustellen.
Alles im Bausatz Fehlende zu ergänzen, Speichenräder anzufertigen und das Kühlergrill zu ersetzen erforderte ungefähr 1000 Stunden für beide Modelle, die dann so aussehen: