Nachdem nun die
Victory fertig ist, kommt natürlich unweigerlich die Frage auf: Und jetzt?
Option 1: Lassen wir es gut sein. Größer geht eh nicht mehr. Zeit hast Du auch keine. Das letzte Projekt hat ja nun auch ein paar Jährchen länger als erwartet gedauert. Ob die häusliche Lebensgemeinschaft noch so einen Trumm toleriert ist auch fraglich....
Option 2: Sieht schon ziemlich cool aus und eigentlich wolltest Du doch immer einen französischen Gegner (Opfer?) dazu bauen. Man kann sich ja Zeit lassen. Wäre auch interessant zu sehen ob Du bei der ersten Geschichte was gelernt hast.
Nun man kann ja mal ganz unverbindlich im Internet stöben.
Das Ergebnis habe ich dann mal fotografiert:
OK, ist jetzt nicht wirklich der französische Gegner für die Victory.
Warum also dieses Modell? Es passt thematisch gut in die Zeit. Wie die Victory war auch die Vangauard das Flaggschiff Nelsons bei einer berühmten Seeschlacht, nämlich der
Seeschlacht von Abukir, oder auch Battle of the Nile, wie der Engländer sagt. Weiterhin hat mich das, was ich über Qualität und Wertigkeit des Bausatzes gelesen habe angesprochen, wenn auch der Preis, der dafür aufgerufen wird dementsprechend atemberaubend ist. Wie schon bei der Victory habe ich aber auch hier die Geldfrage verdrängt und mich mit der Tatsache beruhigt, dass die Fixkosten geteilt durch die Anzahl der Stunden, die ich damit verbringen werde deutlich unter dem liegt, was ein Tennisspieler für sein Hobby investiert. Ich bitte auf Diskussion dieser These zu verzichten, das Geld ist bereits ausgegeben.
So, kommen wir nun, wie es neudeutsch in der Genration Youtube heisst zum "unboxing".
Auf den ersten Blick, oder sollte ich sagen Hub, fällt das Gewicht auf. Man bekommt ordentlich was für sein Geld, zumindest, wenn man es in kg bemisst. Also Deckel auf:
Ich gebe zu, meine Vergleichsmöglichkeiten sind nicht sehr groß. Dennoch muss ich sagen, dass im Vergleich zu dem Bausatz der Victroy (Panart), der auch schon nicht gerade billig war, hier ein deutlicher Unterschied sichtbar ist:
1. Als erstes fällt der dicke Stapel Dokumentation auf.
20 großen Bögen mit Bauzeichnungen
Eine bebilderte Bauanleitung mit Kurzbeschreibungen
Eine zweisprachige ausführliche Anleitung (ohne Bilder) - da ist auch eine englische dabei
Eine deutsche Übersetzung (das ist es, was Krick beisteuert, wie ich das sehe. Das Modell kommt nämlich im Original von Amati.
2. Zubehör
Alles ist in verschiedenen Kisten sauber verpackt. Bei der Victory waren die Teile in einer recht primitiven Art verpackt. Auffällig ist die Vielfalt an verschiedenen Fadenstärken für die Takelage - deutlich differenzierter als bei Panart.
3. Beschläge...
... liegen dem Modell für drei Schiffe bei. Ich könnte mir also derzeit auch noch entscheiden die HMS Elephant oder die HMS Bellerophon zu bauen. Auch da wäre der Bezug zu Nelson und Trafalgar gegeben.
Heute habe ich dann begonnen die ersten Teile des Grundgerüstes aus ihren Holzrahmen zu befreien. Ich war ein wenig überrascht, dass die zentrale Kielplatte zweigeteilt ist. Man muss diese dann mit Holzresten verstärkt zusammenleimen. Die Spanten lösen sich einfach aus ihrer Halterung und lassen sich gut zusammenstecken. Innerhalb kurzer Zeit steht das Gerippe (noch nicht geleimt) und man hat schon fast ein Schiff vor sich. (Bei der Vicrory habe ich damals gedacht "Ist doch gar nicht so schwierig." - Den Fehler mache ich diesmal zumindest nicht mehr).
So, ich bin zu faul jetzt noch ein Foto von meinem Steckwerk zu machen, reiche es aber demnächst nach.
Ich werde mich bemühen den Baufortschritt hier zu dokumentieren. Für Anregungen bin ich dankbar.
Soweit so gut. Ich wünsche noch ein schönes Wochenende allerseits.
Grüße aus dem Süden.
Uli