Das Wettringer Modellbauforum

Bugatti T35 Maßstab 1:8 in Messing Eigenbau auf Basis eines ersteigerten ACA Bausatzes.


Hallo,

Ich möchte hier mal eines meiner aktuellen Projekte vorstellen.
Ich hatte diverse Teile im US Internetauktionshaus No°1 , schon vor längerer Zeit ersteigert, ich denke es handelt sich um ein Art Collection Auto Challenger Bausatz, den glaube ich 100mal hergestellt wurde. der Preis war im Verhältnis wie in E..y, wenn man hierzulande einen schlecht bis mittelmäßig gebauten Pocher ersteigert.
Nach reibungslosem Auktionsverlauf bekam ich ein Karton voller Einzelteile, teilweiße in Tüten verpackt, im, na ja, teils guten, als auch desolatem Zustand.
Ich fing an die Teile zu sichten, reinigen, verputzen( entgraten), richten, vermessen, nachzulöten, auszulöten, wieder einzulöten, verändern, optimieren, drehen, fräsen usw., alle möglichen Eingriffe eben um so weit zukommen wie man auf den Bildern sehen kann. Ich denke mal als Bugatti Fan, an Hand von Bildern und Modelle, bekomme ich das schon irgendwie hin. Meine Rc Trucks habe ich auch so gebaut. Manchmal sogar nur von einem 1:87 Modell kopiert, die übrigens sehr maßhaltig sind.

Und so ging es los. Die ersten Bilder des Rahmens.




Vorderachse



Heckansicht.




Frontansicht mit Kühler.






Mittelteil mit Feuerwand, dieses Bauteil wurde neuangefertigt. Das Lenkgetriebe wurde zur Probe an seinen Einbauort platziert.




Probehalber wird der Motor angepasst. Sind noch die alten Motorteile.



Hier soll mal der Fahrer seinen Dienst tun.



Nachdem mir einige Teile des Motors nicht gefielen, habe ich sie neu hergestellt.
Ölwanne und Kurbelgehäuse sind die alten Teile. Zylinderkopf mit Abdeckplatte( war früher ein Teil, Deckel war nur angedeutet) und Zwischenstück, Abdeckung Antriebskette, wurden neu gefräst und gebohrt.


Hier die Einzelteile






und hier die Teile lose zusammen gesetzt.



incl Wasserpumpe, Ölmeßstab.

Aufbau des Motors. Der mittlere Motorenaufbau wurde begonnen. Der bereich in dem normalerweise die Laufbüchsen und Kolben ihren Platz finden (Messingklotz)wurde mit dem vorderen Aluklötzchen( Antriebskettenabdeckung) und den beidseitig liegenden Kühlwasserkanälen angepasst und verschraubt.
Die 2 Solex Vergaser aus Messingfeinguss incl Halterung sind angepasst. Danach stellte ich verschiedenste Kleinteile für die Regulierung auf den Vergasern her.



Bohren der Kugelköpfe des Regulierungsgestänge.





Auf dem nächsten Foto wird M1 in die Köpfe geschnitten.



Hier mal die Anprobe des Gestänges.



Bugatti ist bekannt für seine speziellen entwickelten Teile wie auch Schrauben und Verbindungen. Sämtliche Schrauben und Bolzen mussten hergestellt werden, da man sie nicht zukaufen bekommt. ZB alle Schrauben mit Vierkantkopf. wurden auf dem Teilapparat aus Sechskantschrauben gefräst. Maße der Gewinde M1,M1,4, M1,6 je 50-100 Stück.

Auf dem Foto Vierkantschraube M1,6 Kopf 1,2x1,2mm die größte verbaute Schraube im originalem optischen Bereich.



Bolzen wurden aus Messing bzw. Stahl gedreht und werden oder wurden bereits mit Schwarzbeize brünniert.
Hier der kleinste Bolzen 0,8mm Durchmesser x 5mm.



Hier beide Verbindungsteile zur Ansicht auf 5 Cent Stück.




Das ist im Moment mit zahlreichen gesammelten Bildern und Zeichnungen meine Vorlage. Bugatti T35 von CMC im Maßstab 1:18.

Seit dem letzten Beitrag, hatte ich mich damit beschäftigt, den Zylinderkopf mit den nötigen Bohrungen zu versehen. Vorne wurden die Wasserstutzen angepasst und der Zylinderkopfdeckel, Ventildeckel verbohrt.
Die Wasserstutzen, wie auch die ÖLwanne und Kurbelwellengehäuse habe ich aus Alloy 70 gegossen, dieses niedrig schmelzende Metall, wird bei ca 70° C flüssig, also in heißem Wasser und man kann wunderbar Teile mit gießen. Ähnlich Silikonform Resin Verfahren. Außerdem können auch Teile darin eingebettet werden, um sie dementsprechend zu bearbeiten. ZB Kugeln oder Perlen. Hält bomben fest, oder auch feine Rohre damit füllen und biegen. Das Material hat als Eigenschaft eine hohe Härte und läßt sich gut mechansch bearbeiten, wobei der Guß sehr sauber ist.




Die Wasserstutzen wurden mit doppelseitigem Klebeband aufgeklebt und verbohrt.
Ebenso der Deckel auf dem Zylinderkopf.




Die Bugattis sind ja wie schon erwähnt, bekannt dafür, das besondere markante Teile oder bestimmte Optiken ins Auge fallen. So auch die Gestaltung des Motorblocks. Nach sehr langer Recherche, wie auch mehrere verzweifelte Versuche der Herstellung eben dieser bestimmten Optik. Manche nennen sie Kreismarmorierung, Perlierung, Pfauenauge usw.
Nach langem Suchen und Ausprobieren, bin ich zufällig auf die Seite von Glashütte Original einem Uhrenhersteller gekommen, da kann man es schön sehen wies geht, da sie div Uhrenbauteile mit dem Verfahren verzieren. Vor allen Dingen die Größe war mein Anliegen, da der Durchmesser nicht 3mm überschreiten sollte.




Hergestellt habe ich letzt endlich die Optik mit einem 3mm Polierstift aus dem Goldschmiedebedarf, gibt es in 5 Stärken sehr Fein bis Hart , je Materialeigenschaft und 2 Durchmessern 2 und 3mm.
Halter gedreht und los. Ist aber eine lustige Arbeit, lieber nix zu Weihnachten.

Damit der Motor ins rechte Rampenlicht gerückt werden kann und er bis zum Einbau einen würdigen Platz findet, habe ich mal auf die schnelle, aus Messingreste einen Motorträger/Ständer zusammen gebrutzelt, blaue Farbe drübba, etwas alt dazu und aussem Alps MD 1000 2 Bugatti Decals rausgeprügelt—fehhdddisch.



Was am längsten Aufhält ist das Anfertigen der Kleinteile bzw. Anbauteile am Motor, aber langsam erkennt man, wo es hinführen soll.
Nachdem soweit sämtliche Teile wie Zündkerzen, die dementsprechenden Zierschrauben beisammen sind, fange ich an den Motor aufzubauen.












Gefällt mir schon ganz gut.

Hallo Marek,

Alloy 70, wie auch die Polierstifte, bekommst Du bei
www.zujeddeloh.de. Da ist das Gießen genau beschrieben, geht auch schon mal in Silikon für Resin, ich gieße großen Teile in Formsand, kleinere Serienteile in hitzebeständigem Silikon für Zinnfiguren.


und Danke an alle für das positive Feedback.

Hallo,


Da ich das gesamte Modell hauptsachlich mechanisch Verbinden möchte, also auf div. Klebstoffe, nur bedingt bestehe, bediene ich mich zu Nieten, einer kleinen alten BOLEY Triebnietmaschine aus dem Uhrmacherhandwerk, vor Jahren mal auf einem Flohmarkt erstanden. Da die verschiedenste Einsätze linear geführt werden, ist kein verkanten möglich und Niete und Bolzen können exakt gesetzt werden. Außerdem ist das Gerät vielseitig einsetzbar zb auch zum Stanzen, lochen, treiben usw.



Die Auspuffkrümmer sind aus Messing Feinguss und waren mit im Sortiment. Ich habe sie grundiert und schon mal zum Finish vorbereitet. Die Schraubenattrappen für die Ventileinstellung wurden gedreht und auf dem Teilapparat mit 4 Bohrungen versehen.




Im Vordergrund die runden größeren Teile, die Unterteile des Solex Vergasers ebenfalls aus Messing Feinguss. Dahinter die Ventilstellschrauben.
Der Auspuffkrümmer wurde mit Haftgrund grau aus der Dose grundiert und mit einem Schokobraun ebenfalls aus der Dose lackiert. Danach mit Revell Acrylics Rost und div Vallejo Dunkeltönen abgezogen.

Im Moment geht’s nur schleppend weiter, da die passendenden Schrauben, die ich benötige, nicht lieferbar sind.

Hallo Herman,

Danke für die Tipps, aber die Händler sind nicht das Problem. Die Schrauben sind im Moment nicht lieferbar.

Hallo Simon,

ja das mit der Version bereitet mir noch Kopfzerbrechen. Aber so wie es sich entwickelt wird es Version A.

Hallo Liebhaber der großen Maßstäbe,


Hier geht es weiter mit den Rädern. Die Felgen bestehen aus 2 Alu Teilen Vorderteil mit 24 ( 15° Teilung) 0,5mm großen Bohrungen, in die später kleine Schrauben gedreht werden. Auf der Drehbank gedreht und auf dem Teilaperrat ausgekammert, habe ich die Teile in einem Tampler ( Vibratoschleifer) mit Granitsplitt entgratet und eine leichte grobe Oberflächenstruktur hergestellt, soll eine genutzte Optik vermitteln und anschließend mit Walnußschalen für ein bisschen Glanz nachpoliert. Als Polierzusatz habe ich Stahlfix genommen. Für die Hinterteile mit Bremstrommel habe ich nur den Poliervorgang gewählt.

Hier sehen wir die Hinterteile in den Walnußschalen.



So sieht der Tampler von vorne aus.



Granitsplitt zum entgraten, schleifen, Kanten leicht abrunden etc




Runde erbsengroße Schleifkörper für Kleinteile, in einer Dose, die einfach in den leeren Tamplerbehälter gelegt wird. Damit man die kleinsten Teile auch wieder findet.



Fertige Felgenrohlinge.




Anprobe ob die Schlappen auch schön bequem sitzen. Schön zu sehen die rennerprobte Optik der Felgenvorderseite.

Hallo weiter gehts,


Mit der Karosserie werde ich die schwierigsten Teile des Bugattis fertigen müssen. Nachdem ja schon das Mittelteil mit Feuerwand und Armaturenbrettbereich hergestellt wurde, fange ich jetzt nach und nach die restlichen Karossenteile an zu fertigen. Ich komme ja beruflich aus dem Bereich CNC, Prozesssteuerungen, Fertigungsautomatisierung etc, hatte auch mal ne selbstgebaute CNC Fräse, ich find aber die Kunst des Modellbaus die Teile mit der Hand mit den dementsprechenden Techniken herzustellen.

Das Heckteil ist bereits gebogen und wird nun am Bandschleifer zurecht geschliffen. Ich mach da kein Schnörkel mit groß Zeichnung und so weiter. Maße an einem Modell abnehmen, Blech zuschneiden und passt. Erfahrung und Können ist die Devise. Identisch müssen die Teile natürlich sein. Kopfzerbrechen bereitet mir allerdings die Herstellung der Lüftungssicken die sich über das ganze Fahrzeug verteilen. Das macht dann erst richtig Spaß.











Zwischendurch hatte ich schon mal Teile für die funktionsfähige Trommelbremse angefertigt.
Bremsbacken als Ring gedreht, mit Bohrungen versehen und mittig durchgesägt. Und den Kleinkram halt. Da werde ich aber nochmals genauer darauf eingehen.

Weiter geht es mit dem Anpassen der Karosserie. Nachdem ich die einzelnen Karossenteile mit M1,4 mm großen Bohrungen angepasst habe , werden diese bei dem Finish auf M 1,6 aufgebohrt, um ein durchdrehen des Gewindes bei der Endmontage zu verhindern, da die Teile noch öfters ab bzw. dran gebaut werden.
Für die Blechbearbeitung verwende ich unter anderem eine Schweizer Profiform 320 Blechbearbeitungsmaschine aus dem Kleingehäusebau. Auf Ihr kann Blech geschnitten und auch gekantet werden. Übrigens, die Maschine eignet sich hervorragend zum schneiden von Polystyrolplatten.
Außerdem wurden das Armaturenbrett und die Feuerwand zur Probe eingebaut.



Hier mein Lötbereich. Ich löte mit einem Ersa 150W Kolben, Lötwasser und Radiolot. Oder mit der Flamme Hartlöten oder Schweißen







Links unten an der Feuerwand habe ich schon mal die Lagerung für die Gasregulierung verschraubt.




Armaturenbrett und Feuerwand, sowie Seitenverkleidung sind aus 0,5mm Alublech und wurden mit der typischen Bugatti Perlierung versehen.









Zum Fixieren der Blechteile verwende ich M 1,4 Inbusschrauben, da man diese schön verschrauben kann.


Heck noch nicht verlötet.


Profiform 320



Alle Schrauben die man auf den Fotos sehen kann sind und werden nur zur Anprobe verwendet. Die jeweils richtigen Schrauben werden erst zu Schluss am fertig erstellten Modell eingedreht.

Hallo,

Da ich im Moment mit den Karosserieteilen beschäftigt bin, vertreibe ich mir die Zeit zwischen durch, mit dem Anfertigen mit div. Kleinteilen.
Die Hinterachse mit dem Differenzialgehäuse wurde als Gussteil und montierter 6mm Achse vom Hersteller mitgeliefert, gefiel mir aber so nicht. Ich entschied die Achse mittig zu halbieren, zu bohren und auf 3 H7 aufzureiben und mit einem 3mm Pass-Stift zusammen zustecken. Später wird sie bei der Endmontage mit wenig Loctite eingeklebt, damit man sie immer wieder leicht demontieren kann. Das Gehäuse ist aus Weißmetall gegossen. Beim späteren Lackieren und Finischen bekommt es seinen realistischen Look. Zusätzlich habe ich 2 Halbwellen gedreht und mit 10 1,6mm Ø großen Bohrungen versehen. Ich hatte mir eigentlich überlegt, ob ich den Wagen im Heck realistischer Bauen und auf möglichst viele Details achten sollte, aber bedauerlicherweise ist die ganze Karosserie in diesem Bereich geschlossen und man sieht nichts mehr davon. Bis auf die Halbwellen eben.

So sah die Hinterachse ursprünglich aus.



Getrennt, geplant, gebohrt, gerieben und mit 3mm Stift.





Und so sollte sie den eingebaut werden.



Ich liebe ja schöne Accessoires, noch mehr als die eigentlichen Modelle. Hier mal ein umgestyltes Snap-on Tool Carbinet, mit Tisch, aus Messing und Holzresten, im Maßstab 1:8.






Dazu der schon zum größten Teil aufgebaute Motor.

Hallo,

Da mir es mir nach gesundheitlichen Einschränkungen, wieder besser geht, habe ich am Bugatti wieder verstärkt Arbeiten können. Was aufhält sind die Blecharbeiten und natürlich die ganzen Kleinteile, ich immer wenn es die Zeit zulässt, zwischendurch schon mal angefertigt werden. Außerdem widme ich mich verschieden Krimskrams das zur Deko eingesetzt werden kann, wie zB Motorständer, Böcken, Werkbänke, Werkzeugkisten etc.

Ich lasse einfach mal ein paar Bilder sprechen.

Hi Jens,

Das ist gar nicht zu schwer wie es aussieht, das kannst Du auch. Einfach mal probieren. Am Anfang hatte ich mir viel zu viel Gedanken gemacht wie sowas gehen könnte, hauptsächlich bei Radien. Ich nehme da einfach was her da geeignet und stabil dazu ist, daß man es darüber verformen kann. Man mus ja nicht immer kloppen, man kanns auch drücken. Du hast doch auch immer gute Einfälle, ein Problem zu lösen. Manchmal ist der erste Schritt der schwierigste und dann kommt die Geschichte ins Rollen. Und wenns schief geht, kommts in die Schrottkiste und wird nochmals begonnen, bis es passt.

Hey Christian,

jetzt mach Dich nicht kleiner als Du bist, Du zauberst doch schöne Modelle. Freut mich, wenn ich weiterhelfen kann.