Rumpfausbau … immer noch
Wir hatten etwas Regen……..und nachdem der Plichtboden fertig war habe ich mich dann doch noch dazu entschlossen eine Sektion daraus zum Herausnehmen herzustellen. Unter dem Bodendeckel gelangte man zu weiterem Stauraum z.B. um dort Reparaturhölzer, Segel und Netze zu verstauen.
Im
Zuge der Arbeiten am Rumpfausbau stehen wir nun am Vorunner (auch Hütte oder Kajüte). Dieser Raum, ich bleib mal bei dem Begriff „Hütte“, liegt zwischen Haupt- und Bugschott und ist sozusagen der „feine Salon“ des Bootes - haha. Nein - dieser ist in der gebauten Version nicht wirklich üppig. Viele der heutigen Zeesbooteigner haben da zu Gunsten der Bequemlichkeit viel mehr Bootsraum zu Kaküten umgebaut aber um 1920 war das ein recht einfach gehaltenes Refugium. Der Planausschnitt zeigt die Lage im Boot.
In der Mitte unter dem Aufbau konnte man kaum stehen – in die Koje fiel man nur gebückt. Von den Maßen her ist daher anzunehmen, dass sich immer nur einer der beiden Bootsleute dort aufgehalten, geschlafen oder Essen zubereitet haben. Über eine kleine Stiege erreicht man das Innere der Hütte. Hier befinden sich laut Plan zwei Schlafplätze, die Kochstelle (Ofen) und einiger Stauraum für Lebensmittel Geschirr und die persönliche Habe.
Das nach oben abschließende Konstrukt besteht wieder aus halben Decksbalken – hier in einer etwas stärkeren Qualität, da diese den Aufbau tragen werden. Diese lagern auf den Balkwegern. Auf den halben Decksbalken liegt innen jeweils ein Längsholz, welches in die Decksbalken an den Schott`s mit einem Schwalbenschwanz eingelassen ist. Der somit entstandene Trapezrahmen folgt der Balkenbucht und bildet die Basis für den späteren Decksaufbau.
Ein weiteres Paar der Poller wurde am Hauptschott platziert. Die Zeesboote tragen meist zwei Paar Poller am Vorschiff und ein Paar achtern. Diese sind nun komplett.
Da auch im Bereich der Hütte das Zimmerwerk teilweise sichtbar sein soll, ist eine Seite nicht möbliert dargestellt. Dies ersparte mir auch den Bau beider Kojen. Dafür habe ich die eine Koje bzw. das Kojenbett detaillierter und ggf. mit viel Interpretation meinerseits hergestellt.
Die Schlafstatt passt sich der Rumpfform an und verjüngt sich bugwärts zu Gunsten eines kleinen Regal`s oder Schränkchen`s. Die Auflage besteht aus einem Lattenrost und wird seitlich durch ein Rahmenholz geschlossen, welches das „Überbordgehen“ verhindert. Im unteren Bereich finden noch zwei kleine Schübe für „Dies und Das“ ihren Platz. Die Innenwand der Hütte ist vom Kojenbett bis zum Balkweger hinauf einfach beplankt.
Die kleine Stiege oder Treppe steht derweil nur provisorisch auf dem vorhandenen Boden und wird noch eingepasst.
Den Ofen muss ich noch schuldig bleiben, da mir zur Herstellung noch einige Dinge fehlen. Ebenso werden einige Einrichtungsgegenstände noch folgen.
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Es hat sich bisher bewährt mit dem Verkleben von Bauteilen abzuwarten, da man hier und da immer wieder nochmal an die ein oder andere Stelle ran muss. So hat sich im Lauf der Zeit ein Baukasten mit 66 Teilen angesammelt, welche nicht fest im Rumpf verbaut sind. Hier mal dargestellt.
Alles zusammengesteckt ergibt sich so der derzeitige Bauzustand des Zeesbootes.