Das Wettringer Modellbauforum

Inzwischen bin ich schon seit einiger Zeit mit der Steuerbordfigur beschäftigt. Dabei hat sich herausgestellt, dass diese kniffliger ist als sie aussieht.

Am Anfang habe ich, wie schon bei der Backbordfigur, ein Relief modelliert um die grundlegenden Formen und Proportionen herauszuarbeiten und die Figur an die Rundung des Achterspiegels anzupassen. Hier in einem recht frühen Stadium noch naggisch:



Schon hier zeigte sich, dass so die Schrägstellung der Schultern und die Haltung des linken Armes nicht richtig machbar waren. Also musste die Dame schon recht früh vom Papier abgelöst und dreidimensional weiterbearbeitet werden. Dass sie dabei wieder den Kopf verlor brauche ich wahrscheinlich kaum noch erwähnen, hatten wir ja alles schon mal . Ein Hals von gerade mal knapp zwei Millimeter Durchmesser aus reinem Magic Sculp ist nun mal nicht gerade sehr belastbar. Okay, ich hätte meinen Figuren auch einen Hals verpassen können wie bei den Vorbildern des Pariser Modells. Deren Hälse sehen aus wie die von Gewichtheberinnen oder Schwergewichtsringerinnen aber ich möchte nun mal schöne schlanke weibliche Hälse. Also auch hier erstmal wieder ein Rückgrat aus 1mm Messingdraht implantiert, damit die Birne hält.



nachdem ich die Schulterschrägstellung wenigstens ein bisschen nachempfinden konnte stellte sich gleich das nächste Problem: Auf den Bildern des Pariser Modells hat die Dame etwas in den Händen, ein Gefäß oder so . Bei meinem Relief hatte ich den rechten Arm am Körper anliegend modelliert, wie da jetzt noch ein Gefäß dazwischenbekommen? Es gab nur eine Möglichkeit! Mittels Skalpell den Arm vom Körper lösen, ihn dann brutalst an der Schulter abzubrechen und etwas nach vorne gedreht wieder anzukleben. Auf dem Bild oben sieht man die Bruchstelle noch. Aber der Eingriff hat sich gelohnt, jetzt ist genügend Platz zwischen Körper und Arm um noch das Gefäß dazwischen zu modellieren.



Und von vorne sieht man an der Schulter fast nichts von dem brutalen Eingriff.



Inzwischen hat das Gefäß seinen Platz gefunden. Zudem habe ich etwas an der Kleidung weitergearbeitet. Das letzte Bild zeigt den aktuellen Zustand nach zwei Tagen Modelliererei:

Zitat von »feuermann6147«

und frage mich wie man so etwas hinbekommt ...

Deswegen modelliere ich lieber als zu schnitzen. Ich finde hier kann man einen guten Erfolg mit 90 Prozent Arbeit und Geduld erreichen. Hier etwas wegnehmen, dort etwas hinzufügen. Alles ist korrigierbar und wenn man genug Zeit investiert, kommt eigentlich immer etwas Brauchbares dabei heraus. An dieser Figur sitze ich beispielsweise jetzt schon etwa 9 Stunden (ohne Wartezeiten zum Aushärten). Ich habe einen Riesenrespekt vor Leuten die so etwas schnitzen können. Einmal irgendwo etwas zu viel weggeschnitzt und alles ist im Eimer

Zitat von »dafi«

ob die Dame noch etwas Material auf ihrer rechten Schulter benötigt

Danke für den Hinweis . Wenn ich die Rückenpartie mache werde ich die Schulter noch etwas höher machen. Mal schauen, wie es dann aussieht.

Kurzes Update: Die Figur hat jetzt auch einen linken Arm. Zudem habe ich die rechte Schulter etwas höher gemacht. Viel ging nicht, denn dann sah es irgendwie Quasimodo-mäßig aus aber ein bisschen sieht man es finde ich. Ein paar Details sind auch dazugekommen und mit der Rückenpartie habe ich auch angefangen aber die ist noch nicht vorzeigbar.

Der Frühling naht...und die Baumärkte haben wieder geöffnet. Das heißt auch, dass mein 2 Monate lang ruhendes Küchenrenovierungsprojekt endlich wieder weitergeht. Leider habe ich deshalb auch wenig Zeit am Schiff zu bauen.

Aber ein bisschen ist es doch weitergegeangen und das möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Inzwischen hat die Dame dieses komische Turban-Hut-Helm Dingens auf, welches auch ihr Vorbild in Paris trägt:



ach ja Paris, die Hauptstadt der Mode ...



...vielleicht hätte ich meinem Supermodel vor dem Fotoshooting auch das Gesicht waschen sollen, hängen jede Menge Magic Sculp Reste in den Augen . Naja beim nächsten Mal dann. Die Rückenpartie habe ich auch angefangen...





...ist aber noch nicht fertig.

So, mehr gibts nicht. Außer vielleicht die beiden Damen das erste Mal vereint am Achterspiegel:

Herzlich Willkommen zu einer neuen Episode des Miniatur-Wahnsinns .

Nach einer Woche harter Küchenrenovierung hatte ich heute endlich mal wieder Zeit mich an mein Modell zu setzen. Dabei ging es nich unbedingt um Fortschritte, sondern eher um ein Experiment. Denn die Figur muss ja zu allem Überfluss auch noch eine Perlenkette tragen, die ich irgendwie in dieser Winzigkeit hinbekommen muss.

Kein Problem dachte ich, denn da die Dame ja überlebensgroß ist...



...könnten vielleicht die 1,5mm großen Kugellagerkugeln passen, die ich bei meiner Prince als Kanonenkugeln verwendet habe...

...tja denkste



Also wollte ich einmal ausprobieren ob ich Kugeln in der richtigen Größe aus Magic Sculp herstellen kann. Dazu erst einmal eine kleine Wurst aus MS hergestellt und der Dame um dem Hals gelegt.



Ja könnte passen! Wer den Wulst jetzt recht dick findet, der sollte sich das nächste Bild anschauen, wo er zum Vergleich neben einer 1,5mm Kugel liegt und die ersten Kugeln, die daraus entstanden sind:



Diese sind vielleicht nicht perfekt rund aber das sind Perlen schließlich auch nicht immer. Wenn das MS ausgehärtet ist, werde ich mal mit der Digitalschieblehre messen, wie groß (oder eher klein) sie geworden sind. Eigentlich brauche ich nur so um die 20-30 Stück aber ich habe ein paar mehr gemacht, damit ich mir die Besten raussuchen kann.



Dann werde sie größenmäßig sortiert, die Größten vorne, die Kleinsten hinten. Und dann versuche ich sie direkt auf die Figur zu kleben. Keine Ahnung ob das klappt , man darf gespannt sein.

Dankeschön aber es ist ja bis dahin noch nicht viel passiert, das Experiment tritt ja jetzt erst in seine entscheidende Phase.

Als nächstes wie gesagt erst mal die Kügelchen sortiert. Sie sind zwischen 0,4mm und gut 0,6mm dick. Ich habe sie grob in drei Größenkategorien eingeteilt (0,4er, 0,5er und 0,6er). Jetzt stellt sich nur noch die Frage: Wie die winzigen Dinger aufnehmen und an Ort und Stelle pappen? Pinzette habe ich erst gar nicht versucht, ich sah schon vor meinem geistigen Auge die Kügelchen überall durch die Gegend fliegen . Also habe ich mir folgendes überlegt:

Zuerst einen möglichst spitzen Zahnstocher heraussuchen und ihn mit etwas Sekundenkleber auf ein Post-it kleben und zwar genau auf der anderen Seite von dessen Klebstoffstreifen.



Dann direkt am Zahnstocher entlang alles Unnötige wegschneiden, damit nur noch ein schmaler Streifen des Post-it übrigbleibt, etwas umklappen und versuchen ob die Kügelchen daran haften bleiben. Tun sie wie man sieht!



Wenn man jetzt noch das Kügelchen in ein winziges Tröpfchen Sekundenkleber dippt und an der gewünschten Stelle anklebt UND sich das Kügelchen dann AUCH NOCH vom Post-it löst hat man gewonnen. Und was soll ich sagen?



Funktioniert ! Hätte ich selbst nicht gedacht aber manchmal funktioneren Dinge nicht obwohl man glaubt es müsste klappen und manchmal klappen die Dinge von denen man dachte das funktioniert nie. Wie man sieht, habe ich von hinten mit den 0,4er Kügelchen angefangen und habe dann vorne mit 0,5er weitergemacht.



Die 0,6er habe ich nicht benutzt, die waren dann doch schon wieder zu groß. Die "Perlen" wirken in der Makroaufnahme zwar trotzdem ziemlich überdimensioniert aber mit dem bloßen Auge fällt das nicht mehr so auf. Der Glanz der Perlen kommt vom Sekundenkleber, den ich dann noch dazwischen laufen lies damit sie gut halten.

Ich würde sagen: Experiment voll geglückt und somit wieder einen kleinen Fortschritt erzielt

Danke Freunde! Bei uns heißt es: Bleed däff ma sei, ma muss sisch nur zu helfä wissä.

Eeendlich ist die Steuerbordfigur auch fertig. Ein paar Kleinigkeiten und Details waren noch zu machen aber jetzt ist es geschafft. Noch ein paar Bilder und dann geht es mit dem Kamel weiter.

Hallo Leute,

momentan habe ich leider tagsüber Null Zeit zum bauen. Deswegen habe ich in letzter Zeit ein paar Nachtschichten eingelegt um wenigstens etwas vorwärts zu kommen. Aus diesem Grund gibt es auch nur einen kleinen Fortschritt zu berichten: Das Kamel schreitet so langsam seiner Vollendung entgegen. Ist mir nicht gerade leicht gefallen aber inzwischen bin ich ziemlich zufrieden damit.

Da ich die Zwischenschritte bei meinen anderen Figuren oft genug dokumentiert habe und ich mehr Zeit zum Bauen haben wollte, gibts nur Bilder vom derzeitigen Stand:











Das lange zottelige Fell um den Hals ist zwar nicht gerade akkurat (bei Kamelen und Dromedaren ist dort entweder nur kurzes Fell oder die Haare sind dicht und pelzig) aber so ähnlich auch beim Pariser Modell dargestellt. Jetzt muss noch etwas der Körper und die Beine bearbeitet werden, dann ist das Figurenensemble fertig und kann aufs Schiff.

Hallo zusammen!

Der Sommer ist vorüber und so langsam beginnt auch für mich wieder die Modellbau Saison. So kann ich heute endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit,wieder eine Kleinigkeit präsentieren.

Es geht nahtlos weiter mit den Figuren oben auf dem Achterspiegel. Diese habe ich inzwischen an einander angepasst und zusammengeklebt. Das sieht von vornejetzt so aus:



Jetzt muss ich das Ganze nur noch von hinten einigermaßen ansehnlich hinbekommen. Im Moment wirkt mir das Pferd noch zu abgehackt, das muss ich anders lösen. Vom Kamel brauchen wir gar nicht erst reden.





Nach einigem Überlegen habe ich mir gedacht es würde harmonischer aussehen wenn die Tiere quasi aus dem Achterspiegel „herauswachsen“ würden. Das habe ich gleich mal beim Pferd ausprobiert.




Sieht finde ich besser aus, auch wenn mir etwas der Ar... das Herz blutet weil ich den einen Fuß mit der mühevoll geschnürten Sandale dafür zuschmieren musste .Auf die gleiche Weise bin ich mit dem Kamel vorgegangen. So finde ich die Ansicht von hinten „organischer“ wie mit abgehackten Tieren. Jetzt wieder aushärten lassen und noch ein bissel schleifen, dann kann ich die Figuren endlich montieren.


Das wars auch schon wieder, ich hoffe ich kann jetzt wieder öfters mal meine Baufortschritte präsentieren.

Damit die Figuren auch gut auf dem Achterspiegel halten habe ich ihnen noch jeweils zwei 1mm Messingstifte verpasst und die korrespondierenden Löcher oben in den Achterspiegel gebohrt. Dabei bin ich zwar an zwei Stellen etwas durchgebrochen aber das läßt sich leicht wieder reparieren.



Die Figuren selbst habe ich mit dickflüssigem 2K Kleber festgeklebt. Das hat den Vorteil, dass es spaltfüllend ist und vor allen hält es jetzt bombenfest. Blieb nur noch die über den Achterspiegelrand wallenden Gewänder anzumodellieren, was hiermit auch erledigt ist. Noch ein klein wenig glätten und schleifen, dann sind die Figuren endlich fertig zum Bemalen.