Ahoi zusammen…
die Mastbacken haben mich in der kurzen Zeit der Abstinenz immer wieder beschäftigt, denn so richtig gefallen haben sie mir nicht….etwas zu knuffig.
Gemäß dem auf einer Regatta geknipsten Mastkopf habe ich sie dann nochmal gemacht und gleich mit den Spuren für die Warten versehen.
Die Wanten
Das Zeesboot hatte, in seiner ürsprünglichen Bauart, Steuer- und Backbord`s je ein Wantenpaar am Großmast. Der Besanmast trug keine, da er öfter gelegt bzw. nicht gebraucht wurde. Da um die Jahrhundertwende für die Wanten zunehmend Stahltrossen verwendet wurden, sollte das nun am Modell auch so sein.
Wenn man sehr viel Erfahrung mit dem Seilschlagen vorweisen kann, sollte es auch vielleicht auch gelingen diese aus Metall zu fertigen. Ich vermag das nicht und glücklicherweise ist es heute kein Problem diese Seile auch in kleinen Stärken zu beschaffen.
Ich nahm also silber-galvanisch-verzinktes Stahldrahtseil in der Stärke 1 mm. Dieses Seil sieht natürlich so funkelnagelneu nicht so wirklich gut aus. Daher wurde es geschwärzt und nach dem Trocknen mit feinster Stahlwolle abgezogen. (Das Schwärzen sollte an der frischen Luft erfolgen, da die Reaktion etwas heftiger abläuft als bei Messing)
Die Optik, die dabei entsteht kommt dem realen Erscheinungsbild sehr nahe. Die Außenseite der Litzen wirkt etwas blanker und zwischen diesen bleibt das Schwarz erhalten.
Nach dem Ablängen der Wantseile wurde der Bereich der Mastschlingen mit schwarzem Seil 0,4 mm gekleidet. Da das Kleiden bei der Zeesboottakelage überschaubar ist, war eine Maschine dafür nicht notwendig. Zum Spannen der Seile tat es eine improvisierte Vorrichtung. Mit dem keilförmigen Holz lassen sich die Schlingen an einem Rundholz halten.
Der gekleidete Bereich wird zu einer Schlinge geformt und vor dem Auflagepunkt der Mastbacken auf 15 mm Länge mit dem 0,4 mm Seil verbunden.
Das „Problem“ mit dem Seilanfang- und Ende löste ich folgendermaßen.
Der „Verdeckte Knoten“ fiel mir aus der Ausbildungszeit wieder ein. Wir hatten damit bei der Verbindung von alten Ölkabeln die Papierisolation abgebunden - und dieser Abbund sollte sich nicht lösen.
Dazu lege ich vor dem Umwickeln auf die ganze Länge eine Schlaufe deren Fäden zwischen den Stahlseilen liegen.
Ein Ende liegt links brach. Mit dem anderen Ende fange ich die Wicklung von links an und binde die Schlaufe mit ein. Am Abschluss wird das Ende durch die Schlaufe geführt. Mit dem links liegenden Ende ziehe ich die Schlaufe mit Fadenende ca. 1/3 bis bzw. wenn es geht bis zur Hälfte unter die Wicklung und knipse überstehende Enden ab.
Nun wird die fertige Schlaufe der Mastkontur und dem Winkel angepasst, was bei dem Material nicht ganz einfach ist.
Weiter geht’s mit den Taljereeps, dem Anschluss der Wanten am Rumpf.