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4 621

Dienstag, 15. Oktober 2024, 12:03

Nachdem die Mars ihren Platz gefunden hatte, kamen endlich die Püttingswanten dran. Das sind die Verlängerungen bzw. Ankertaue der Marsstengewanten. Diente dazu die Kraft von oben abzuleiten und den Seemännern praktischerweise zum Hochklettern auf die Mars.

Die Arbeitsvorbereitung war das Brünieren der Ätzteile und das Bemalen der Juffern. Danach wurden die Eisen der Juffern aufgebogen, die Juffer eingesetzet und alles schön zugedrückt und mit etwas Klebstoff gesichert.



Danach wurden die oberen Haken in die Püttingwanten eingebunden. Diese Want war voll gekleidet, auch hier wieder meine Technik mit Ponal/Weißleim.



Erst die Juffern durch die Löcher der Mars gesteckt und dann die Wanten zur Probe eingehängt





Jetzt sieht man, wo die Löcher in der Mars nachgearbeitet werden müssen, damit die Eisen nicht schräg zum sitzen kommen. Auch wurden diejenigen Unterwanten mit einem Faden gekennzeichnet, die die Püttingwanten aufnehmen sollen.



Als nächstes noch die Kleidung der Unterwanten komplettiert und auf gleiche Höhe gebracht.



Dann konnten die Püttingwanten eingehängt werden, einmal um die Wurst gewickelt und an der Want beigebunden.

Nach dem versäubern kam dann das raus :-)







XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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4 622

Dienstag, 15. Oktober 2024, 17:31

Hallo Dafi
Das schaut mal wieder supergeil aus...phantasische Handarbeit bei jedem kleinsten Detail.
:respekt: :respekt: :respekt:
Aber was mich immer mehr fasziniert ist deine Farbgestaltung. Da sind die Einflüsse durch das Sonnenlicht und einer dezenten Aufhellung nahezu realistisch.
...und erst die Farbe der "Taue" ...genial , die sind bei den meisten anderen Modellen zu schwarz oder zu hell
:respekt: :respekt: :respekt:

Schöne Grüße
Robert

4 623

Mittwoch, 16. Oktober 2024, 15:22

DAnke Robert!

Für die nächste Etage habe ich die Wanten der Marsstenge vorbereitet. Auch wenn Steel es nicht explizit erwähnt, in den meisten modernen Quellen ist auch hier die vorderste Want gekleidet, so habe ich mich auch dafür entschieden. Auch ist dort der Stengewantblock zwischen den beiden vorderen Wanten eingebunden.

Zuerst kommen aber die Hanger / Burton Tackles ...



... dann die Stengewantblöcke ...



... und alles am Platze.





Hier sieht man nochmals den Unterschied zwischen den gekleideten und ungekleideten Wanten. Leider fusseln die gekauften Taue im Gegensatz zu meinen selbstgeschlagenen Tauen doch etwas, mit dem bloßen Auge ist das aber nicht sichtbar.



Zum Weiterarbeiten habe ich die Wanten wieder mit Klammern und Schwerkraft nach unten gespannt.



Und dunkle Taue vor dunklem Hintergrund sind auch bei guter Ausleuchtung etwas nervig, deswegen hab ich für diesen Platz eine weiße Pappschablone gefertigt.



Danach wurden die Jungfern wie schon unten eingebunden. Um das Fehlen einer dritten Hand zu kompensieren habe ich dann die zu bearbeitende Want mit einem Faden zur Rahnock gebunden, siehe grüne Pfeile, hilft ungemein.

... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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4 624

Donnerstag, 24. Oktober 2024, 16:47

Es war mal wieder so weit. Meine kleine Dicke mit den Streifen wo schlank machen hatte mal wieder Fernweh und wollte raus.

Evian am Genfer See war diesmal das Ziel, großes Treffen der Franzosen. Und da Madame nicht gerne reist durfte ich auch mitkommen. Und einiges anderes Geraffel.



Die SMS Trinkstein war der Renner! Wie oft der Joachim die Geschichte erzählen musste geht auf keine Kuhhaut, das dafi war ja nie da, ist immer überrall rumgehübbelt. Danke Joachim für die Hilfe!



Auch des Königs Admiral kam gut an, Capitaine sans peur der Kapitän ohne Angst





Diverse Druckteile ...



... Werkzeuge ...



... Bücher ...



... und natürlich Schnittchen, die Franzosen sind ja schließlich Feinschmecker :-)



Und die kleine Dicke mit den Streifen wo schlank machen war auch ganz aufgeregt, ...



...wir haben gleich mal Fotosession mit ihr gemacht.











Lieber Gruß, DAniel
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4 625

Samstag, 28. Dezember 2024, 21:31

Frohe Weihnachten allerseits. Evian ist schon eine Weile her, aber mein kleine Dicke mit den Streifen wo schlank machen schlummert immer noch in ihrer Transportkiste im Womo. War zu viel zu tun in der Zeit vor der Besinnlichkeit.

Trotzdem gab es einiges Neues. Nachreichung wie Aktuelles. Zuerst die Nachreichung :-)

Vor einiger Zeit schon hatte ich wieder einige Geschütze benötigt. Die Proportionen der Bausatzrohre sind eigentlich ganz gut, und mit den Ätzteilen bekommt man auch ganz gut das Wappen drauf. Am diffizilsten war aber immer der Teil, den man am meisten sieht - die Mündung. In der Vergangenheit hatte ich diese immer mit Gußast geschlossen und neu gebohrt, für Einzelstücke akzeptabel, für Masse aber nervig. Da ich die Grundprogrammierung für die Geschütze der USS Constitution ja schon hatte, habe ich aus den zeitgenössischen Plänen die Linien abgenommen und in der Datei aktualisiert und auch das Wappen in der für den Maßstab richtigen Stärke eingebaut. Somit konnte ich recht schnell den ganzen Satz der Geschütze rekonstruieren, die Lafetten nehme ich weiterhin die aus dem Kasten.

Hier mal alt und neu im trauten Gemeinschaftsbild.



Hier der Unterschied der unbehandelten Bausatzkarronade und der Neuen, einmal pur und einmal mit Farbe.







Auch die Langrohre profitieren. Die prinzipiellen Proportionen stimmen ja, aber jetzt sind die Verstärkungsringe klarer definiert und das Wappen passt für den Maßstab.







Hier die 12-Pfünder im Längenvergleich: kurz, mittel, lang, mittel, kurz. Bei der Gelegenheit hab ich auch gleich das Zündschloss angebracht. Denn die sonst dargestellte leere Pfanne sah man eigentlich nie. Entweder war eine Abdeckung drüber oder das Zündschloss war montiert.







Hat sich denke ich schon gelohnt :-)

XXXDAn
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4 626

Montag, 30. Dezember 2024, 13:04

Hallo Daniel,

Schöne Geschütze.
Dann lass es mal ordentlich Böllern
und komme gut ins neue Jahr.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

4 627

Montag, 30. Dezember 2024, 18:06

Schicke Wummen, und das Zündschloss weiß zu gefallen :)
Im Bau: Le Glorieux 1:150 von Heller
Zum DOWNLOAD für Interessierte der Segelplan der Le Glorieux
Nach dem Modell ist vor dem Modell: USS Constitution 1:96 von Revell, in Warteposition.
In Vorbereitung Cutty Sark in 1:96 von Revell.

4 628

Mittwoch, 8. Januar 2025, 11:15

Tja und die kleine Dicke mit den Streifen wo schlank machen sitzt immer noch im Womo fest. Trotzdem gibt es aber immer genug Victory für mich zu tun.

Schon bei den letzten beiden Ausstellungen hat mir sehr das 1910er Modell gefehlt, da ich ja gerne die Entwicklungen am Schiff zeige. Zeit mal wieder nach meiner victorianischen schwarz-weißen Schönheit zu schauen. Die erste Bauphase war Januar bis März 2022. Also auch schon wieder 2 Jahre her.

Kurzer Rückblick: Nach dem Abschleifen und Auffüttern der ganzen Bordwand um eine glatte Ebene zu bekommen sah die Gute ja erst ganz zerfledert aus.



Die Gnade der Farbe brachte dann aber doch wieder etwas Anstand und Würde zurück.



Doch in diesem Zustand habe ich dann eines realisiert: Durch viel Klebstoff und Autospachtel hatten sich die Rumpfhälften doch ein ganzes Stück nach außen verzogen, backbords 2 mm und steuerbords 6 mm :-0

Dann war erst ein mal Frust angesagt, aber auch die Erkenntnis, lass das Material mal in Ruhe ausarbeiten, mal sehen ob das noch was wird.

Und ich glaube, das wird noch was. Die Gute wurde aus ihrem Dornröschenschlaf erlöst und mal gründlich gecheckt. Verformung wurde nicht mehr stärker. Es wird aber einiges an Biegekraft kosten, ich denke aber, dass die Decks dies schaffen können, notfalls mit etwas interner Hilfe. Das kömmt dann aber erst wenn es so weit ist. Warum?

Die Decks kann ich erst einsetzen, wenn die Fensterscheiben eingesetzt sind. Die Fensterscheiben kann ich erst einsetzen, wenn außen gemalt ist. Und außen malen kann ich erst, wenn die Planken angebracht sind. Also hieß es sich um die Planken kümmern.

Früher hatte ich gerne 0,2 mm ABS-Sheet genommen, aber der Plastikkleber hat gerne zu Fingerabdrücken geführt. Holz war mir hierfür zu dick und zu aufwändig in der Materialbeschaffung. Deswegen mal wieder in befreundeten Modellbauerkreisen gewildert und bei den Kartonisten fündig geworden: 250 Gramm Papier/Karton.

Erste Tests waren recht inspirierend.



Im Original waren zur Farbtrennung Leisten in zwei Stärken aufgenagelt. Diese habe ich aus Evergreen gemacht, wobei ich sie aus Handlingsgründen leicht stärker genommen habe.



Also Planken auf der Schlagschere geschnitten ...



... und den Leimtopf geöffnet.



Erste Planken angeklatscht ...





... und auch das konnte mich nicht weiter abschrecken ;-)

Und irgendwann war dann die Backbordhälfte geplankt, unter absichtlicher Missachtung aller Plankierungsschemata.









Und falls nochmals jemand meint, die heute sichtbare Eingangspforte sei original, nein die heute zu sehende Pforte stammt aus diesem Bauzustand und wurde zwischen 1820 und 1828 im Schiff eingebaut. Und zwar eine Pforte weiter hinten als beim Neubau. Und diese Pfortenteile wurden 1920 einfach eine Pforte weiter vorne wieder eingebaut und als Trafalgar deklariert. Honi soit qui mal y pense.





Zum Glück habe ich die Teile schon seit Längerem in meinem Zurüstteilesatz, so musste ich nur zugreifen.

Für mich als Plastikant war das enge planken um das Heck natürlich was Neues. Muss noch etwas aufkäumen, dann passt das.



Und ich weiß nicht, warum mir bei nächsten Bild einige wohlbekannet Zeilen einfielen ...



„Darunter lag für alle sichtbar ein riesiges Raumschiff, hundertfünfzig Meter lang, wie ein glatter Turnschuh geformt, schneeweiß und zum Verrücktwerden schön. In seinem Herzen lag unsichtbar ein kleines goldenes Kästchen, das die raffinierteste Erfindung enthielt, die je gemacht wurde, eine Erfindung, die dieses Raumschiff zu etwas Einzigartigem in der Geschichte der Galaxis machte, eine Erfindung, die dem Raumschiff seinen Namen gab – »Herz aus Gold«.“

– Per Anhalter durch die Galaxis, Kapitel 4

Doch was noch so aussieht ...



... sollt sich mal dahin entwickeln :-)



Wohl bekommts, DAniel
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4 629

Mittwoch, 8. Januar 2025, 14:58

Deine Papierstreifenbeplankung hat was - egal wie, es gefällt mir gut.
Wenn die Rumpfraupe da so nackig rumliegt glaubt man gar nicht, das da mal ein Schmetterling daraus entstehen wird.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Steffen
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4 630

Donnerstag, 9. Januar 2025, 10:59

Danke Steffen, aber Schmetterling? Eher ein Gesicht, dass nur eine Mutter lieben kann. Oder ein dafi ;-)

Wenns mal läuft, dann läufts oder der Sieg der Ungeduld über modellbauerische Vorsicht.

Nachdem ich so weit war, wollte ich natürlich das Ganze auch mit Farbe sehen. Risiko da die Papierbeplankung doch recht empfindlich ist und ich die komplette andere Seite ja noch machen muss. Aber, aber, aber: Es musste einfach sein.

Die Trennleisten hatte ich ja etwas überdimensioniert, deswegen habe ich die dickere noch dünner geschliffen und die Kanten gebrochen. Tat dem Ganzen gut.
Das Maskierband hab ich genommen, um die Papierplanken zu schützen. Hat gut funktioniert.



Nach der ersten weißen Sprayrunde über alles war ein angeschrägter Schaschlickspieß ideal um Körnchen und Unreinheiten rauszudrücken.

[img] [url]https://www.mediaharmonists.de/bilder/Sammler41/Victory-1910-Planking-250107_1869.jpg[/url][/img]

Dann mit Maskierungsband den weißen Streifen großzügig abgedeckt und die Profilleisten zum Formschneiden mit dem Skalpell verwendet, ging echt flugs. Dann schwarzes Spray und die Maskierung runtergemacht und einfach: FREUDE! Hat funktioniert.



Das erste Größenmuster der Rigols hingehängt.



Sehr prägnant sind am zeitgenössischen Rumpf die vielen Anbauten, hier die Fallrohre, wahrscheinlich Sanitär.





Aber mit etwas Farbe fügen sie sich schon so in das Gesamtkunstwerk ein, dass man denkt, die waren schon immer so da ;-)





Enjoy, DAniel
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4 631

Donnerstag, 9. Januar 2025, 14:36

Moin,

meinen vollen Respekt vor deiner Arbeit :love:
Dennoch gefällt sie mir in Biene Maja am besten :nixweis:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

4 632

Freitag, 10. Januar 2025, 09:39

Danke Ingo, doch ich wage zu widersprechen: as build war für mich eindeutig die Schönste :-)

Und weils so schön wird gings gleich weiter.

Einige Fensterpforten worden im Laufe der Zeiten zugeplankt. Damit das immer noch sehr wehrhaft aussieht ...



... wurden die fehlenden Fenster einfach aufgemalt. Honi soit qui mal y pense.





Auch die Artillerie hat ihren Weg zur Passprobe gefunden. Vorne die drei Signalkanonen für den Salut, darüber kurze 12-Pfünder aus dubiosen historischen Beständen ...



... und mittschiffs die historischen Trafalgargeschütze – bzw. das, was man damals dafür hielt ;-)



Und bevor die Fragen kommen, ja, die Rohre saßen damals tatsächlich am unteren Rahmen auf. Unsachgemäß ausgeführte Änderungen in den Pfortendimensionen und falsche Lafetten halt ...

XXXDAn
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4 633

Montag, 13. Januar 2025, 10:27

Auch die Rigols haben ihren Weg auf das Modell gefunden. Hier noch im Paket ...



... und hier schon am Tatort.













Mein Lieblingsdetail :-) Ich hab aber danach gesehen, dass die Holzplatte nur das obere Feld bedeckt, da muss ich wohl noch mal ran.



Am Bug wurde schon mal das Gebiet der Kettenscheuer markiert und auch die Gefängniszelle bekam ihre Gitterstäbe ...



... und auch die Fenster unter dem Poop ihre Fensterlaibungen.



XXXDAn
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4 634

Dienstag, 14. Januar 2025, 09:24

Sodele, bin nochmals über die Ofenrohraustrittsabdeckholzplatte gegangen. Beim genaueren Hinschauen fiel auf, dass der Abstützblock auch ein Ziegelstein sein könnte. Nachdem das ganze Werfgelände aus rotem Ziegelstein ist, hab ich diesen bei der Gelegenheit auch eingefärbt.



Hier noch mal mein Leitbild. Der Schuh für den Anker ist noch viel zu klein, aber der Rest kommt schon langsam :-)



Ohne Farbe noch deutlicher.



XXXDAn
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4 635

Dienstag, 14. Januar 2025, 22:57

Hallo,

solche Foto-Modelle gefallen mir so richtig! Etwas Detektiv-Arbeit (natürlich in diesem Fall Cold Case :lol: ) und etwas Knobelei. Klasse :ok: :ok: :ok:

Beste Grüße

Harald

4 636

Mittwoch, 15. Januar 2025, 07:25

Hallo Dafi,
baust Du die die Biene in schwarzweiss weil Du nur Schwarzweissfotos hast oder gibt es einen anderen Grund? ;)
Gruß Steffen
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4 637

Mittwoch, 15. Januar 2025, 13:16

Danke Harald und Steffen, ist in der Tat ein interessantes Objekt. Mit 104 Jahren war dies ja auch bis vorletztes Jahr auch die langlebigste Erscheinung des Schiffes. Aber es gibt viel Bilder von außen, aber sehr wenig Verwertbares von innen.

Und wenn die Schwarz-Weiß-Variante fertig ist, kommt noch eine braune Variante dran, ich hab nämlich noch einige sepiafarbene Bilder. Muss bloß noch herausfinden, wie oft die wann auf Braun umgestrichen wurde, da die Bilder recht durchmischt in der Reihenfolge aussehen ...

;-)

XXXDAn
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4 638

Mittwoch, 29. Januar 2025, 17:50

Ein wenig weitergekommen die letzten Tage.

Zuerst die Poop-Reling beplankt, dann den geschwungenen Abschluss zur Achterdeckreling gebaut, mittels Kabelbinder die Abschlussleiste angedrückt.



Danach an der Seitentasche die Baluster runtergeschliffen, geht mittlerweile recht fix.



Zuerst das dominante senkrechte hintere Abschlussprofil gebaut.
Dann kamen die anderen Rahmen dran.



Das ganze gespritzt und die weißen Baluster aufgeklebt ...



... und dann - oh Grauß - ...

...

...

...

XXXDAn
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4 639

Mittwoch, 29. Januar 2025, 22:03

Hallo,

Frage von einem Unwissenden: was ist das für eine Tülle auf dem Sekundenkleber. Schon öfters gesehen, aber jetzt frag ich mal....

Harald

4 640

Donnerstag, 30. Januar 2025, 07:45

Gerne, ist die beste Erfindung seit es Spieße zum Rösten von Marshmallows gibt :-)

Seit einiger Zeit nehme ich für meine Sekundenkleber Applikationstüllen.

Haben sich extrem bewährt. Beim normalen Arbeiten setzt sich die Spitze in der Regel nicht zu, nach einiger Zeit rumliegen schneide ich ein Zehntelmilimeter herunter. Deckel verwende ich nur noch, wenn ich mit meinem Geraffel unterwegs bin. Sicher in der Applikation und spart auch Kleber, da nicht so viel raustropft. Auch das Hantieren mit Stäbchen oder Ähnlichem entfällt.

Vor dem Aufsetzen des Hütchens kürze ich nur den Überwurf, damit sich nicht zu viel Kleber vor der Spitze sammeln kann.



Einziger Hinweis: Beim Drücken immer schauen ob sich auch Kleber in der Kanülle sofort nach oben bewegt. Wenn nicht, ja nicht weiterdrücken, denn dann ist die Spitze verstopft. Dann sehr vorsichtig oben freischneiden, den der Kleber steht dann unter Druck und macht schnell einen dicken Tropfen, der seinem Namen Ehre macht und tropft. Dabei immer weit weg vom Modell und über einem Zewa oder Ähnlichem hantieren.

Hier ein Beispielanbieter. Lohnt das kleine Geld alle mal nach meiner Erfahrung.
https://www.amazon.de/gp/product/B07W5V8…0?ie=UTF8&psc=1

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4 641

Donnerstag, 30. Januar 2025, 15:05

Super! Danke für die ausführliche Antwort :ok:

Mit besten Grüßen, Harald

4 642

Freitag, 31. Januar 2025, 11:56

Gamechanger!
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

4 643

Montag, 3. Februar 2025, 12:34

Als das tolle Stück an der Bordwand dran war kam mir das alles nicht düster genug vor. Banger Blick, und tatsächlich, die weißen Bauster, auf die ich mich so sehr gefreut hatte waren damals einfach nicht. Mist. Und übermalen sah scheiße aus. Tut mir leid, war aber so.

Als macht dafi das, was dafi am besten kann: Destruction!



Also die weißen Baluster rausgebrochen und neue schwarz gespritzte eingesetzt. Jetzt fehlt noch der Lidstrich in den breiten weißen Profilen und dann könnte das gehen. Es ist ja sowieso nur eine Annäherung, da sonst die Seitengalerien komplett neu aufgebaut werden müssten. Zum damalige Zeitpunkt waren die Kurven weniger ausgeprägt und das ganze Konstrukt kantiger. Aber sehr viel besser lässt sich das mit meinem bisherigen Unterlagenstand auch nicht rekostruktieren. Vielleicht später mal, es könnten ja noch neue Quellen auftun.



Und da ich gerade am Pfriemeln war kamen noch die Rutschen für die Signalkanonen. Wahrscheinlich, dass Pulver- und Kartuschereste nicht an der Bordwand hängen bleiben.



XXXDAn
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4 644

Dienstag, 4. Februar 2025, 18:52

Parallel zur 1910er Vic hatte ich mich etwas mit den Booten beschäftigt. Beziehungsweise mit deren Riemen. Denn was die Landratte landläufig als Ruder bezeichnet ist für den Seemann nur das kleine Blatt hinten, das zum Steuern dient. Auslöser waren mal wieder die Stechpaddel, die sich auf einem ansonsten tollen Modell eingefunden hatten.

Zum Glück erhielt ich einen Hinweis auf die zeitgenössischen Unterlagen von David Steel, da ich weder Größe noch Form im Gefühl hatte. Die für mich relevanten Größen waren die Sweeps für die größeren Arbeitsboote mit geraden Blättern und die Oars mit gebogenen Blätter für die kleinere Boote.

Zuerst die Sweeps. Habe einen interessante Forrmverlauf. Die dünne runde Nock, der quadratische Griff, der rund bis elliptische Schaft, der dann in das Flach des Blattes überführt wird.







Diese Sweeps ähneln den Riemen der Galeeren dieser Zeit, die allerdings noch Handteile am Griff hatten.

Und hier das Oar.







Hier ist die Formgebung noch differenzierter: runde Nock, rechteckiger Griff, elliptischer Schaft und das geschwungene Blatt. Hier sind zeitgenössische Modelle viel entspannter im Knick, weswegen ich diesen dann auch nicht so ectrem wie bei Steel ausgeformt habe. Diese Riemen haben am Blatt eine Verstärkung gegen Splittern, in den zeitgenössischen Modellen meist als Ring ausgebildet und nicht über die untere Kante wie bei Steel.

Und wie so immer der Trugschluss: Ist ja programmiert kann also gleich gedruckt werde :-)

Pusteküchele.



Hat einiges an Überzeugugskraft geostet aber zum Schluss kam was Brauchbares raus.



Dann noch etwas Farbe drauf, dunkelbraune Grundierung und ein hellerer Ton als Brushing.



[img] [url]https://www.mediaharmonists.de/bilder/Sammler41/Victory-oars-250202_0755.jpg[/url][/img]

Und als Zuckerle noch eine Nahaufnahme :-)



XXXDA
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4 645

Dienstag, 4. Februar 2025, 20:59

Hallo Dafi
Sehr interessantes Detailwissen...und doch waren diese Dinger zuhauf auf allen Schiffen. Seltsam dass es dazu nur wenig Literatur gibt.

Das damalige Design ist bewundernswert. Toll ausbalanciert und fast wie Turbinenblätter ausgebildet. Das gab damit sicher viel Kraft und Speed.
Deine 3D Umsetzung ist aber auch vom Feinsten!
Schöne Grüße
Robert

4 646

Montag, 17. Februar 2025, 14:49

Danke Robert!

Und wie so üblich bringt die Klärung der einen Frage gleich wieder eine ganze Reihe weiterführender mit sich. Wie saßen denn die Rudergäste dort? Denn in der Bausatzvariante sitzen die viel zu hoch, so thront der Gast links so hoch, dass wenn das Blatt aus dem Wasser ist, es gegen seine Knie schlägt.



Wenn man die Ducht auf die richtige Höhe bringt wie rechts, sieht das schon anders aus.



Beim genauen Hinschauen sieht man auch, dass die Füße des Gasts jetzt nicht mehr baumeln, sondern auf den Planken im Boden gut aufsitzen.



Dazu war einfach einige Evergreenprofile eingezogen, die die Originalkonstruktion widerspiegeln.



Damit kann ich dann hoffentlich das Zusammenspiel Gast, Ducht, Dollbord und Riemen nachprüfen.

Nach Kiel, Achtersteven, Dollbord und Spanten ging es dann mit Farbe weiter. Erst ein dunkleres Braun, dann verdünnte Tusche und dann ein helles Braun als Drybrush.



Jetzt konnten die Bodenplanken mit etwas Abstand für Luft und Lücken für die Bodenablässe gelegt werden.



Dann kam nochmals eine Sitzprobe zur Kontrolle der Duchtenhöhe.



Der klebestreifen gibt eine gute Führung für das Festkleben des Duchtwegers, auf dem die Duchten sitzen.



Dann kamen schon die Duchten, die Duchten der Achterplicht und die Back dran.





Und hier nochmal im Vergleich mit dem original Bausatzteilen ;-)



XXXDAn
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4 647

Montag, 17. Februar 2025, 15:04

Sehr sauber recherchiert und gebaut :ok:
Im Bau: Le Glorieux 1:150 von Heller
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4 648

Montag, 17. Februar 2025, 16:59

Kleine Kunstwerke für sich,
die auch noch nach anatomischen Aspekten
geschaffen wurden.
Respekt!

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Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

4 649

Montag, 10. März 2025, 09:14

DAnke!

Da ich ja immer noch eine kopfbildgesteuerte Landratte bin, ok, der große Zeh wurde mittlerweile fast nass, hab ich dann gleich ein Mal mein Bötchen auf Wasserlinie gebracht und die Ruderer und deren Riemen so wie die Dollen es suggerieren als double banked - also nebeneinander sitzend - reingeschmissen und ...



... und eine Überraschung erlebt. Wenn man die kleinen Lederdreiecke in den Dollen einsetzt ragt der Riemen deutlich über die Bootsmitte hinaus, fast bis zur anderen Seite. So könnten die Rudergäste weder ihren Riemen richtig greifen, noch kämen sie am Riemen des Nebenmanns vorbei.



Und noch etwas sieht man: Die Rudergäste sitzen viel zu nah an der Bordwand, um einen effektiven Winkel zum kraftvollen Rudern zu bekommen. Selbst wenn man des Lederdreieck ignorieren würde und das Ruder weiter rausschöbe, würde hier immer noch keine wirklich gangbare Handhabe erzielt werden. Deshalb haben die modernen Achter auch diese auskragenden Gestelle für die Dollen, da die Ruderer direkt in Linie hintereinander sitzen, um einen schlanken Rumpf zu erzielen.

So ergab sich für meine 32ft Pinasse sehr schnell, dass nur eine single banked Verwendung Sinn macht, bei der der Rudernde auf der gegenüberliegenden Seite zur Dolle sitzt.



Hier sieht man schön, dass die Länge der Ruder im Verhältnis zum Leather Button Sinn macht und auch die Rudergäste einen gesunden Hebel für die Bedienung der Riemen haben. Daraus ergaben sich dann noch einige bauliche Besonderheiten, auf die ich noch kommen werde.









Daraufhin habe ich auch die breitere Launch ausprobiert. Hier sieht Steel gerade Blätter ohne Leather Button vor.



Hier bietet sich die double banked Nutzung an. Die Launch ist breit genug, dass sich die Ruder in der Bootsmitte nicht kreuzen, die Gäste haben in der Mitte ausreichend Platz und sitzen auch weit genug von der Bordwand entfernt, um einen vernünftigen Hebel zu haben. Über das MSW fand ich auch den Hinweis auf Lavery's The Arming and Fitting of English Ships of War in dem er zitiert "in 1783 it was ordered that all launches should be equipped to row double banked." . Passt also :-)







Als Fazit habe ich dementsprechend mal schnell-schnell per Photoshop an meiner Pinasse die überzähligen Dollen entfernt :-)



Somit ergibt sich auch bei gestauten Booten ein schönes unterscheidendes Detail zwischen den beiden Sitz-/Ruderarten.

XXXDAn
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4 650

Montag, 10. März 2025, 11:22

Moin,

interessante Einblicke und tolle Fakten die Du uns wieder präsentierst. Danke dafür :hand:
Aber, bist Du dir sicher mit der Position der Lederdreiecke?

Aus eigener Erfahrung in einem Standard-Kutter der Marine, der mit 8,5m eine ähnliche Länge wie eine 32ft-Pinasse hat, weiß ich, dass es auch zu zweit nebeneinander problemlos geht. Der kurze Hebel ist anstrengend, ohne Frage, aber es geht.

Ingo
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