Hallo Allerseits,
nach einer (zugegebenermaßen etwas längeren Pause) geht es weiter.
Ich hatte beim letzten Update ganz vergessen die Gund-Lackierung der Karosserie zu zeigen.
Ich habe ein mattes Mittelgrau genommen und für das Dach ein semigloss Weiß.
Das Dach habe ich (um die Sonnen-Ausbleichung zu simulieren) in der Mitte nicht gespritzt und dann vorsichtig stufenweise abgeschliffen (3000er, 6000er, 8000er)
Nach dem die Lackabplatzer mit der Maskierung alleine nicht fein genug geworden sind, habe ich mit dem Skalpell noch etwas rumgeschabt und mit dicker Pastell-Kreiden-Terpentin-Mischung für etwas Struktur gesorgt:
Wirkt alles noch nicht sooo dolle – ich hoffe, dass ich beim „Weathering-Finish“ dann einen etwas realistischeren Effekt erzielen kann.
Nach dem Versauen des Interieurs und verschiedenen Rettungsversuchen habe ich dann mit dem Altern und Verschmutzen begonnen
Mit Ölfarbe (Lukas) und Faber-Castell Pastellkreiden. Die Ölfarbe verdünne ich mit Terpentin (NICHT Nitro!) bis sie Lasur-Charakter hat.
Die Pastellfarben reibe ich über eine grobe Feile zu feinem Pigment-Staub, den ich auch mit Terpentin löse.
Ich beginne mit dem Unterboden – ich habe ihn mit Revell Semi-Mattschwarz gespritzt.
Ich versuche mich zuerst am Tank-Boden
Nachdem ich etwas Gefühl für den Farbauftrag bekommen habe traue ich mich an den Rest. Die dreckig/rostigen Stellen mache ich mit Pastell-Kreide – die öligen Stellen mit Ölfarbe. Je nach Verdünnungsgrad mit Terpentin variiert die Deckkraft.
Im Innenraum das Gleiche Prinzip. Hier Habe ich leider etwas zuviel des guten getan. Weniger wäre mehr gewesen. Durch den (nach dem Nirto-Unfall) versauten Untergrund habe ich an einigen Stellen auch ziemliche Unsauberkeiten.
Nach dem ich einen chronischen Mangel an passenden Felgen habe, habe ich die Anregung von Dave aufgegriffen und gebe dem Impala einfach nur 3 Räder.
Nun brauche ich aber für das 4. aber eine Brems-Trommel. Die schnitze ich aus einer Felge eines 1:43 Dicast-Fehlkaufs:
Die Felge schleife ich bis zur Nabe ab, und das Gegenstück wird auch zur glatten Scheibe geschliffen. Knifflig: die 6 Löcher für die Felge in halbwegs gleichem Abstand zu bohren..
Nach dem verspachteln und nachschleifen, klebe ich die Loch-Scheibe auf die Trommel … fertsch:
Nach dem schwarzen Matt-Lack und dem Rost-Pastell wirkt es eigentlich ganz gut (OK – ist vielleicht etwas zu groß … ;-(
Was wäre eine richtige JunkYardQueen ohne kaputte Scheibe?
Ich hatte ja schon Experimente mit Wasserglas gemacht und voreilig einen Tipp ins Forum gestellt, der nicht funktioniert, weil das Wasserglas nach einigen Wochen völlig matt wird.
Also habe ich nach alternativen Herstellungsmöglichkeiten für Mikro-Splitter gesucht und bin auf diese Methode gekommen:
Eine Glaskugel blasen.
Mein Vater war Glasbläser und ich kann mich düster an meine ersten versuche selbst Kugeln zu blasen erinnern: Es wurden Kartoffeln.
Und nach dem ich viel zu stark blies wurden sie viel zu dünn und zerbrachen beim kleinsten Stoß zu ….richtig: Mikrosplittern.
Zuerst brauche ich eine Flamme, die heiß genug ist um Glas zu schmelzen. Ich habe vor lägerem einen billig-Bunsenbrenner zum Löten erstanden (wird mit Feuerzeug-Gas betrieben).
Als Glas-Rohling muss eine Pipette herhalten. Wichtig bei der ganzen sache ist das gleichmäßige Erhitzen des Glasstabes:
immer in der Flamme drehen, bis zähflüssig ist und sich vorn schließt.
Wenn man genug Glasmasse geschmolzen hat schnell aus der Flamme nehmen und kräftig aber mit Gefühl reinblasen.
Vorsicht – es kann auch platzen wie ein Luftballon.
Die so kreierte Kugel kann dann zu Splittern zerstoßen werden (Brille aufsetzten!). Je nach Verwendungszweck in verschiedenen Feinheitsgraden.
Das geht ganz gut in einem Babynahrungsglas mit dem hinteren Ende eines Alu-Cutter o.A.
Ich habe übrigens 3 solcher Kugeln benötigt um die Menge an Splittern zu produzieren.
Ich habe mich für eine kaputte Heckscheibe entschieden. Diese Scheiben haben ja die Unart, sich in fiese kleine Splitter aufzulösen. Um den Effekt zu simulieren verwende ich Tesa-Film, den ich von innen gegen die Öffnung klebe. Mit einer guten Nagelschere (besser Hautschere) franse ich ihn aus.
Dann streue ich die Splitter auf der anderen Seite drauf
Der Rest wird abgeklopft / weggepustet …
Fertig ist die eingeschlagene Scheibe. Der Rest der Splitter verteilt sich auf der Heckablage. Holzleim drauf getupft und wieder das Glaspulver drauf verteilt.
In der Zwischenzeit habe ich auch die Stoßstangen mit Alcad verchromt. Mit Glossy-Black grundiert und dann das Alcad wie hier im Forum öfters beschrieben „drübergenebelt“ .
Dann auch mit rotbrauner Ölfarbe-Terpentin-Lasur gealtert. Das hat ganz gut funktioniert – das Alcad hat es auch ohne Klarlack drüber ausgehalten (nur minimal trüb geworden – was so einer alten Stoßstange ganz gut steht).
Auf die Haube habe ich dann mit Baremetal auch das Chevy-Emblem verchromt – fehlt noch die Alterung…
Der vorderen Stoßstange gönne ich dann noch den Gimmik eines kaputten Scheinwerfers. Das mache ich wieder wie die Splitter auf der Heckablage – mit Holzleim: Für den Scherben-Kranz einen Ring aus Holzleim …
.. die Splitter draufgestreut … trocknen lassen …. Überschuss abklopfen …
Fertig. OK – das geht bestimmt auch besser. Ich würde gerne einen weiteren Versuch machen – allerdings verabschiedet sich langsam das Alcad. Durch das ständige begrabschen (auch mit Baumwollhandschuhen) gibt es so langsam die Grundierung preis.
So. Das wars erst mal - als nächstes kommt das Finish. Mal sehen was ich noch retten kann.
Wenn ich mir die Bilder gerade noch mal so ansehe ist es nicht das geworden, was ich im Kopf hatte.
Aber das ist wohl so bei einem Gesellenstück ;-)
Bis denne!