Hallo Modellbaufreunde,
hier ist es wieder ein kleines Stück weitergegangen, und ich hatte die letzten Fortschritte nicht eingestellt, darum fasse ich diese hier jetzt zusammen.
Ich habe meiner Ente einen Ölfilter samt Anschluss am Motorblock spendiert. Revell hat diesen komplett ignoriert, und wir wissen alle, ohne geht es nicht, und ich habe den Motor ein wenig ententypisch verschmutzt:
Und ich habe mein erstes Fotoätzteil verarbeitet, eingeklebt und grundiert, einen Batteriehalter! Denn natürlich trägt die Batterie sich in dieser kleinen Einbuchtung nicht selbst:
Inzwischen sind auch die Karosserie und viele weitere Teile fertig gespachtelt, angeschliffen, gereinigt und auch grundiert:
Dann könnte jetzt lackiert werden… Wenn ich mich trauen würde.
Ich habe (vermutlich typische Anfänger-) Farbprobleme. Ich nutze nach wie vor die Email Color-Farben von Revell, allerdings nur zum Auftragen per Pinsel, wenn ich etwas mit der Airbrush lackieren möchte, wie eben Karosserie- und Anbauteile, was völliges Neuland für mich ist, nutze ich die Life-Colours-Farben von Elita (
https://www.elita-shop.de/modellbaufarben-lifecolours):
Allerdings finde ich die Life Colours-Grundierung sehr schwer zu verarbeiten, obwohl ich die Enten-Teile jetzt mit eben dieser grundiert habe, aber ich glaube, ich mache es mir etwas einfacher, wenn ich Grundierung und Farbe eines Herstellers verarbeite.
Aber ich habe auch einen Versuch auf einem Teststück mit der Grundierung „Mr Hobby - Gunze SF-289 - Mr. Finishing Surfacer 1500“ samt der passenden Verdünnung „Mr Hobby - Gunze T-108 - Mr. Color Leveling Thinner“ gemacht, und war begeistert, ein Test mit dieser Grundierung samt des Verdünners und einer Lackierung mit Elita Life Colours steht noch aus. Ich werde berichten.
Und ich möchte auch meine Erfahrungen mit Spachtelmassen teilen:
Genutzt habe ich bisher Revell Plasto, Mr Hobby - Gunze P-118 - Mr. White Putty und Vallejo Model Color Plastic Putty, und natürlich haben alle drei ihre Anhänger und positiven Eigenschaften, aber ich bin mit diesen Spachtelmassen nicht zurecht gekommen. Entweder trocknet der Spachtel, bevor er wie gewünscht am Modell aufgetragen wurde (Mr. White Putty), oder er trocknet einfach nicht durch und man schleift „Klümpchen“ wieder heraus (Vallejo Plastic Putty), oder er schrumpft (mir) zu sehr und reisst ein (Revell Plasto).
Sehr zufrieden war ich mit folgendem Produkt: Presto 318337 Feinspachtel 2K (
https://www.service.european-aerosols.co…l/ipg-1096.html)
Ich habe ihn bisher bei einem RC-Schiffsmodell, bei einer Playmobil-Reparatur und bei einem Lego-Figuren-Diorama verwendet, und alles hat sehr gut funktioniert, allerdings ist es natürlich sehr aufwendig, diesen 2K-Spachtel anzumischen, wenn man nur eine Menge in der Größe eines Reiskorns benötigt.
Dann habe ich diesen Spachtel ausprobiert, zuletzt an den Ententeilen: Deluxe Materials - Perfect Plastic Putty BD44 (
https://deluxematerials.co.uk/collection…t-plastic-putty)
Und auch dieses Produkt hat mich sehr begeistert, und ich kam hervorragend damit zurecht. Er war gut zu verarbeiten, gut zu schleifen, ist nicht geschrumpft, und zumindest die Grundierung auf ihm lässt keine Wünsche offen. Natürlich gibt es ihn in vielen deutschen Modellbaushops, und man muss ihn nicht in England kaufen.
Zweiter Teil:
Hallo Modellbaufreunde,
hier ist es wieder ein kleines Stück weitergegangen, allerdings eher rückwärts…
Mein erster Versuch mit einer Airbrush ging leider in die Hose, auch wenn ich hier noch voller Hoffnung war:
Ich habe dann zum Entlacken Methoxypropanol PM von Kremer besorgt, eine Kunststoffbox damit befüllt, die lackierten Bauteile inklusive Karosserie dort hineingelegt (sie alle waren komplett überdeckt), einen Deckel draufgemacht, eine Viertelstunde gewartet, und die Bauteile Stück für Stück herausgeholt und mit einem fusselfreien Lappen vorsichtig von der Farbe befreit, was auch hervorragend funktioniert hat!
Aber: als ich mich der Karosserie zuwenden wollte, sah ich, daß diese noch im Entlackungsmittel liegend „zerbrochen“ war. Der vordere linke Kotflügel war abgetrennt und lag lose neben der Karosserie, wie auch die Heckpartie samt der Aufnahmen für die Rückleuchten. Die „Bruchkanten“ zeigten raue Kanten, als wäre die Dicke des Materials beim „Bad“ geschrumpft, eben bis zu einer Dicke, die an den ohnehin filigranen Kanten zu gering war, um weiter zusammenzuhalten:
Das ist schon doof, da durch das Heraustrennen des Kofferraumdeckels, des Spachtelns und Schleifens eine Menge Arbeit in der Karosserie steckt, und ich nun einen zweiten Bausatz benötige.
Auf den warte ich nun…
Dritter Teil:
Hallo Modellbaufreunde,
hier ist es auch endlich ein Stück weitergegangen, nachdem ich nun über ein Jahr an der Ente baue. In der Zwischenzeit ist auch meine „Ersatz-Karosserie“ eingetroffen, und ich möchte mal wieder ein Update präsentieren.
Ich habe meinem Ölfilter mit einem selbstgedruckten Decal mit „Motul“-Schriftzug einen stilechten Hersteller spendiert:
Und ich habe meiner Ente Zündkerzenstecker und Zündkabel verpasst, welche Revell auch komplett ignoriert hat.
Bei der Ente und meinem Modell sind die Zündkerzen in den Verkleidungen der Zylinderköpfe eingelassen, welche beim Original als Quelle der Warmluft der Entenheizung dienen, bauartbedingt gibt es keinen Zündverteiler und die Zündkabel münden in der Zündspule, die auf dem vorderen Lampenträger festgeschnallt ist. Bei der Ente kommen in der Regel gerade Kerzenstecker zum Einsatz, so auch bei meiner Ente.
Hier die Zündkerzenstecker mit den (noch nicht an der Zündspule angeschlossenen) Zündkabeln:
Die Vordersitze des Bausatzes scheinen „eingelassene“ Rücklehnen zu haben, das ist beim Original nicht so, hier ist der Bezug wie eine „Haube“ über das Feder-Rohrgerüst gestülpt. Und weil mir die Bausatz-Version nicht so zusagte, habe ich die Vordersitze bearbeitet, um sie dem Original anzupassen:
Dann mussten der „Bodenaufbau“ und die „Abdeckung“ des Kofferraums etwas umgearbeitet werden, da ich den Kofferraum ja geöffnet darstellen werde. Beim Bodenaufbau habe ich kleine Bereiche aus den Radkästen herausgearbeitet, um die Aufnahme für die Rückbank und insbesondere der Rückenlehnen-Rückseite etwas zu vergrößern. Ich werde dieser ein wenig Leben einhauchen, weil sie im Bausatz nicht sichtbar, und somit sehr einfach gehalten ist, sie ist dort schlicht nicht vorhanden.
Die Kofferraum-Abdeckung besteht beim Original aus einer Stoff-Kunstleder-Plane, welche den Bereich zwischen Rückbank und Heckscheibe überbrückt und abdeckt und den gesamten Blick in den Kofferraum verdeckt. Das wird das Bauteil aus dem Bausatz bei meiner Ente auch, und weil es ursprünglich nicht vorgesehen ist den Kofferraum geöffnet zu bauen, ist es sehr weit nach unten gezogen, da dieses Teil so Stabilität bringt. Daher habe ich den rot markierten Bereich im nächsten Bild entfernt, um hier das Blickfeld in den Kofferraum zu vergrößern.
Und ich habe meinen Fahrgastzellenboden wie beim Original an bestimmten Bereichen mit einem „Teppich“ versehen, ihn also „beflockt“. Zuerst habe ich die angedeuteten Fußmatten und nicht beflockten Bereiche lackiert, abgeklebt, und dann die Bereiche, die beflockt werden sollen, erneut mit der Airbrush lackiert, und die „Teppichflocken“ vorsichtig aber großzügig auf der noch nassen Farbe ausgeschüttet und die überschüssigen Flocken nach kompletter Durchtrocknung vorsichtig mit einem Rougepinsel abgepinselt. Verwendet habe ich Teppichflocken von „ScaleProduction“ (
https://www.scaleproduction.de/product_i…h-flocking.html)
Und so sieht es jetzt aus:
Die Rückbank besteht beim Original wirklich nur aus dem Stoffbezug, etwas Schaumstoff und einer Metallfeder-Konstruktion, und diese Metallfeder-Konstruktion wollte ich den Fondpassagieren meines Modells auch angedeihen lassen. Ich habe also ein 0,5mm Messingrundprofil zurechtgebogen und zusammengelötet, habe ein paar Miniatur-Zugfedern in unterschiedlicher Länge aus 0,2mm Messing und einem Durchmesser von 2,2mm verbaut und die Konstruktion samt entsprechendem Bereich der Rückbank mit Schaumstoff versehen (lackiert) und gealtert, und sie dort eingelassen:
Revell sieht beim Bausatz als Sicherheitsgurte Fertigteile vor, sowohl für den Frontbereich (einteilig), als auch für die Rückbank (aus einem „Guss“ mit der Rückbank). Ich wollte meine Ente aber mit etwas ansprechenderen Gurten ausstatten, und habe ein paar Änderungen vorgenommen.
Zuerst habe ich die „Vordersitz-Fertig-Gurtteile“ aus dem Bausatz (links) etwas umgestaltet (rechts):
…und diese, nachdem sie samt der Gurtschnallen lackiert wurden, an die fertigen „Innenraum-Seitenteile“ geklebt:
Die Gurtschnallen und weitere 3D-gedruckte Gurt-Teile samt Gurtband sind auch von „ScaleProduction“ (
https://www.scaleproduction.de/product_i…tschnallen.html), die Gurtschlösser habe ich für Frontbereich und Fond angepasst und lackiert…
…und die entsprechenden Teile nach entfernen der „Bausatz-Gurtschlösser“ an den Vordersitzen verbaut, da diese beim Bausatz auch eher rudimentär ausgeführt sind: