Hallo Leute,
ja, mit der Victory muss ich mal sehen. Danke für Eure Tipps und Aufmunterungen.
Damit aber der Faden nicht reißt – ein weiterer Baubschnitt vom Zeesboot
Das Verkleben des ersten Plankenpaares (den Sandplanken) war nach der erneuten Herstellung der Kiel-Steven-Konstruktion nun die nächste Aufgabe. Die ersten Planken waren der Kontur der Bodenplanke und dem Vor- und Achtersteven anzupassen, was nach etlichen kleinen Schleifkorrekturen einigermaßen passabel gelang. Bei der Klinkerbauweise liegt die nachfolgende Planke auf einer angearbeiteten Phase der bereits verbauten Planke auf (hier auch Landung genannt und mit einer kleinen Schmiege aufgezeichnet).
Diese Phase verläuft zu den Steven in die eingearbeiteten Landungen. So ergibt sich hier ein bündiger Abschluss.
Die zweiten Planken erhielten jeweils zwei Laschungen (Plankenverbindungen), wodurch also drei Teilplankenstücke je Plankengang entstanden sind. Auch hier wieder das Verbolzen miteinander wie schon
beschrieben.
Die Plankenmontage am Rumpf erfolgt kopfüber auf der Konstruktion mit Hilfsspanten, den „Mallen“. Dadurch ist das Verkleben etwas Spannendes, da man die innenliegende Seite erst nach dem Durchhärten des Epoxidharzklebers (etwa nach 24 Stunden) sehen kann. Spannend deshalb, da der Kleber seine Aufgabe sehr ernst nimmt und eine zerstörungsfreie Korrektur kaum möglich ist. Aus diesen Gründen ist es ein Muss, dass die Planke den Mallen ohne Zwang folgt. Das genaue Einpassen erfordert, zumindest bei mir, sehr viel Zeit. Die Planke überziehe ich vor dem Einkleben mit Ballenmattierung (die Klebefläche ausgenommen) und poliere sie mit feinster Stahlwolle Gr.0000 über.
Der Einbau des dritten Plankenganges ging dann schon geübter vonstatten, da sich die Arbeitstechniken verbessern. Am vierten Paar ist die Verjüngung der Plankenenden an den Steven deutlich stärker (s. Bilder unten). In der Rumpfmitte dagegen werden die Planken natürlich breiter. Das Verbinden der Planken an der Kiel/Bodenplanke und den Steven erfolgt am realen Boot mit Nägeln. Bei den Planke-Planke-Verbindungen kommen Nieten und Scheiben, den sogenannten Klinkscheiben oder "Gatchen" zum Einsatz. Dabei werden Löcher durch beide aufeinander liegende Planken gebohrt, durch die dann Kupfernieten/Nägel gesteckt werden. Auf der Innenseite wird die Klinkscheibe aufgesteckt und dann mit dem Splinttreiber vernietet, während von außen ein Gegenhalter das Zurückschlagen der Kupferniete
verhindert.
Diese Vernietungen stelle ich am Modell auf folgende Weise dar. Innen benutze ich gewöhnliche Stecknadeln ohne Glaskopf. Diese werden mit Brüniermittel für tahl und Nickeloberflächen geschwärzt bzw. fast schwarz gebläut. Die Nieten sitzen am Original in einem Abstand von 16,0 cm. Das sind dann am Modell ca 8,0 mm. Mit einer kleinen dafür hergestellten Bohrlehre wird der gleiche Abstand erreicht.
Ich habe mal ein paar davon eingeklebt um einen Eindruck zu vermitteln.
Außen sieht man die Holznägel (Pfropfen), mit denen die Bohrlöcher der Niet- bzw. Nagelköpfe verschlossen werden. Ich nehme für die größeren Bolzenlöcher keine Zahnstocher sondern Rundstäbe aus Birne, welche ich im Bohrschleifer anspitze. Beiden Nieten sind es aufgrund der Masse Zahnstocherspitzen.
Das sind dann ca. 50-70 Dübel und Nieten je Planke – macht bei 18 Planken ääähmm - eine Menge Arbeit. Oh je, vielleicht fällt mir noch was ein um das abzukürzen.
Nach dem Einbau des vierten Plankenpaares widme ich mich nun kurz den Bodenwrangen und den echten Spanten. Dies, da jetzt noch ausreichend Arbeitsraum zur Verfügung steht und ich zur Abwechslung mal was anderes als Planken herstellen will.
An dieser Stelle ein kurzes Resümee: Ich muss mal sagen, dass dieses kleine Boot und seine Klinkerbeplankung schon etwas knifflig ist und ich mir da ganz schön was aufgeladen habe.
Aber - es macht viel Spaß sie entstehen zu sehen.
Mit diesem Teil ist der aktuelle Stand des Zeesbootmodell`s erreicht, so dass es jetzt etwas langsamer weitergeht.
Zum Abschluss noch ein paar Impressionen.