Servus Christian, Thomas, Ingo & Bernd,
Freut mich sehr, dass Euch die Corvette gefällt! Ich will versuchen, den ganzen Vorschusslorbeeren gerecht zu werden
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Nach dem Auftrag des Lackes (und auch schon davor) hatte ich mich mit Rahmen und Motor befasst. Das Internet ist voller Bilder von allen möglichen Zuständen, von original in der Scheune verrostet, bis hin zu Komplettumbauten mit Big Block Motoren, die mit Edelbrock-Vergasern aufgehübscht wurden. Hier zunächst ein Originalexemplar, das der Bausatzversion nahe kommt mit seiner Einspritzanlage:
Auch hier wurde bereits Einiges verändert, der Luftfilter vergrößert und diverse Leitungen und Kabel zusätzlich verlegt. Bevor ich näher darauf eingehe, lasst uns kurz den Rahmen betrachten. Im Original ein klassischer Leiterrahmen mit Einzelradaufhängung und Schraubenfederung vorne, sorgt hinten eine quer eingebaute Blattfeder für hinreichenden Komfort auf dem Highway. Im Kit ist das ein simpel, aber stabil gefertigtes Teil, nicht verzogen, das mit dem Kühler, den vorderen und hinteren Achskomponenten, der Kardanwelle sowie der Auspuffanlage (noch nicht montiert) vervollständigt wird. Die Bremsanlagen sind als simple flache Ringe angelegt, da sie bei den mitgelieferten Felgen ohnehin praktisch unsichtbar bleiben würden. Ich muss zugeben, dieser Aspekt reizte nicht meinen Ehrgeiz, ich hab's so gelassen. Die Achsen sind hier bereits verändert, dazu später mehr.
Hier die Ansicht von oben. Der Motor zeigt sich hier schon in seinem vorläufigen Endzustand, ich gehe gleich auf die Details ein. In früheren BBs wurde zurecht die spartanische Machart kritisiert, da wollte ich jetzt mal gegenhalten

Ich startete mit den Zündkabeln, Anschluss der Lima und dem Kühlwasser-Überlaufschlauch. Der kam dann noch auf die rechte Seite, hier liegt er falsch. Der provisorische "Keilriemen" wurde durch eine passende Evergreenleiste ersetzt.
Hinter dem Motor und vor der eigentlichen Spritzschutzwand befindet sich noch ein weiteres, kleineres Blech. Ich denke mal, das ist ein eigener Spritzschutz für der Zündverteiler, der müsste da eigentlich sitzen. Auch der fehlt im Kit und ich beließ es dabei. Dafür kamen andere Details, die kleinen, aus Blech gepressten Flügelmuttern zum Beispiel:
Mit einem Gewindestück M1,2 kamen sie an ihren Platz.
Am oberen Rand des Kurbelgehäuses, gleich unter dem linken Zylinderfuß, ragt eine kleine Nase hervor: Hier gehört der Ölmessstab hin. Ein Stückchen Kupferdraht, Vinylschlauch und eine Messinghülse - fertig war er.
Weiter ging es mit Schlauchklemmen, aus 0,3mm Draht gebogen, dem Gasgestänge incl. Rückholfeder und einem Sensor mit zugehörigem Kabel, direkt unten am Öleinfüllstutzen.
Hier kam der Wischwasserbehälter. Ich grundierte weiß, klebte eine Hälfte ab und nebelte mit blau ein (Zufälligerweise hatte ich gerade azurblau metallik über

). Dann nochmals mit der Grundierung eingenebelt, etwas Washing und ein hübscher Deckel drauf. Ich grüble noch über die Pumpe, da konnte ich kein Bild finden.
Viele Bilder im Internet sind offensichtlich von restaurierten Fahrzeugen. Somit fehlen die üblicherweise angebrachten Wartungs- und Sicherheitslabel. Erfreulicherweise hat es sich ein britischer Modellbauer angetan, originalgetreue Pickerl in einem Decalbogen zusammenzufassen, passend zum Corvette-Coupé von Agora Models. Ein paar Tage später (und 25€ incl. Zoll und Versand ärmer) waren sie mein
Bei dem Preis musste ich natürlich sichergehen und einen 2400-DPI-Scan abspeichern 
Das kostbare Original bewahre ich auf, hier mein Decalbogen, dann die Rückseite der Mini-Spritzwand.
Hier der vorläufig fertiggestellte Motorraum. Die Corvettes waren anfangs einfache Fahrmaschinen ohne viel Schnickschnack. Es fehlen noch das Lenkgestänge mit Servoleitung und der Haubenfeststeller - auch so eine Monogram-Katastrophe. Am Schluss noch alles ordentlich eingesaut mit Washing-Farben von AK - fürs nächste Posing muss der Besitzer dringend noch mal drüber polieren
Soviel zum Motor und für heute.
Alles Gute, Reinhard