Liebe Modellbauer, Leser und wachsende Schar von Schlepper-Fans,
heute kümmern wir uns um die klassischen Kleinarbeiten im Zuge der Modellfertigstellung. Soll heißen, Kleinteile säubern und kleben, pinseln / spritzen und Decals (Aufkleber) anbringen. In diesem Kapitel verschone ich Euch mit Elektrik und Elektronik, versprochen!
Auch ich gehöre zu den dankbaren Anwendern der hier im Forum beschriebenen Methode, wie man Decals ohne Silbern aufbringt. Für die Anfänger: bei diesem Verfahren sieht man später nicht mehr den dünnen, transparenten Trägerfilm der kleinen Aufkleber.
Beide Bilder zeigen jeweils Zwischenstände im Lackierprozess, noch bewor der abschließende seidenmatte Decklack drauf ist. Zur Kompensation der Aufkleberdicke sind mitunter ein oder zwei zusätzliche lokale Klarlackschichten erforderlich. Diese betten den Aufkleber derart ein, dass er sozusagen im Lack schwimmt:
Schauen wir mal aufs Heck, dort wird bereits feste gearbeitet. Die Tau-Imitation wirkt sehr primitiv - da muss also eine bessere Lösung her.
Man sieht meine dezenten Versuche Gebrauchsspuren darzustellen. Ein so altes Schiff, dazu noch ein reines Arbeitsschiff - das wirkt einfach unrealistisch und nach Spielzeug, wenn man die Oberflächen blitzsauber lackiert. Für die Alterung verwendete ich eine Kombination aus schwarzer Pastellkreide und Trockenmaltechnik:
Hier der Bug des Decks. Es war das erste Mal, dass ich versuchte zu altern. Sehr leicht passiert es, dass Oberflächen statt verölt oder gebraucht einfach nur siffig und schmierig aussehen. Ich empfehle jedem Anfänger erst einmal eine Weile auf lackierten Joghurtbechern zu üben. Aus Respekt vor der Alterungstechnik bin ich ganz bewusst dezent vorgegangen.
Das Schlepper-Projekt besteht gegenwärtig aus folgenden Modulen:
- Rumpfschale mit Antrieb und Ruderanlage
- Deckschale mit elektrischem Buchsenstecker
- vollständiger Aufbau
- Schornstein-Kappe (steckber)
- Ständer
Der gezeigte Aufbau ist ein komplettes Teil, welches in dieser Form abgenommen werden kann:
Und jetzt kommen einfach eine Reihe Ansichten vom gegenwärtigen Baustand. Der Kapität hat sich bereits auf der Brücke eingefunden und der Matrose schaut nach dem rechten:
Für den Notfall liegen Ruderboot und Schlauchboot bereit:
Beim Ruderboot ist die Abdeckplane leicht abgedunkelt um Wölbungen anzudeuten. Auch das Schlauchboot wurde dezent gealtert. Die Aufhängung des Beibootes ist mein Tribut an die Galeonen-Fraktion hier im Forum...
Für mich strahlt die Brücke eine ganz eigene Form von Gemütlichkeit aus:
Aber auch der Blick von achtern hat einen gewissen Charme:
Für alle Wanten / Abspanner / Taue wurden kleine Bohrungen angebracht. Sichtbare Knoten o. äh. gibt es nicht. Hier noch einmal der entscheidende elektrische Anschluss im Schornstein. Im Alltagsbetrieb besteht keine Notwendigkeit den kompletten Aufbau abzunehmen:
Die Schornsteinkappe wurde zwischenzeitlich komplett lackiert. Gegenüber dem rein schwarzen Schornstein ist sie in einem sehr dunklen Antrazit gehalten:
Der Kleine ist so richtig schön handlich. Transportproblem auf dem Weg zum Meer oder zur Badewanne wird es wohl nicht geben:
Zwischendurch immer mal wieder Schwimmversuche. Das ist zwar nicht unbedingt technisch immmer erforderlich, motiviert aber ungemein:
Die exakte Trimmung auf Wasserlinie ist ein bisschen fummelig. Man muss immer wieder Komponenten im Rumpf verrutschen und dann zur Kontrolle alle Aufbauten sauber drauf setzen. Aber irgendwann passt es. Wie man sieht ist das Deck noch immer nur lose aufgelegt:
Versprechen gehalten - diesmal gab es kein Stückchen Draht oder Lötzinn zu sehen.
Das wird beim nächsten Mal wieder ganz anders, ätsch.
Ich hoffe ich konnte gegenüber Bundesliga, Dschungle Camp und Schlag den Raab die Quote halten und freue mich gemeinsam mit Euch das Böötchen so langsam in den Zielhafen zu bringen.
Einen schönen Sonntag wünsch ich Euch!
Johannes