Nabend!

So, es gibt auch bei mir ein paar Neuigkeiten, mit denen ich mich die letzte Woche über und am Wochenende beschäftigt habe und die Euch heute zeigen möchte!
Zum einen: Meine Rüsten sind nun fertig und sind an den Bordwänden montiert. Auch die "Rüsteisen" sind, wie beschrieben,hergestellt, angebracht und halten nun die Jungfern schön stabil in den Rüsten. Sie sind auch schon lackiert und mit jeweils einem kleinen Nagel als Blende in den Rumpfbohrungen fixiert. Das hält jetzt, denke ich, da das Ganze einen sehr stabilen Eindruck macht und die Zugkräfte der späteren Wanten so an die Bordwand abgeleitet werden und somit die Rüsten entlastet werden. Eben der gleiche Zweck "wie in Groß"!
Und da das so ist, war jetzt erstmal "Hochzeit" angesagt: Es wurde endlich zusammengefügt, was zusammen gehört

: Der Rumpf ist nun montiert, der Spiegel eingesetzt, die Nähte, wo nötig, gespachtelt, verschliffen, nachlackiert und nachgedraket. Danach hab ich den Rumpf erstmal mit einer dünnen Schicht Acryl "versiegelt" um die Lackierung beim Weiterbau zu schützen. Der Glanz wird wieder verschwinden: Ich hab "seidenmatt" lackiert, später kommt nochmal "matt" drüber.
Auch sieht man, dass ich vor der Rumpfmontage schon mal die Ankertrossen eingeklebt habe. Die Trossen habe ich mir auf der "Reeperbahn" meines Freundes selbst hergestellt: Sie ist sogar linksgeschlagen und besteht aus einzelnen geschlagenen Einzelseelen! Muss ja hier mal erwähnt werden!

Die Trossen habe ich übrigens beim Lackieren einfach wieder in die Klüsen zurückgeschoben, damit die nicht mitlackiert werden. Außerdem habe ich schon mal die Betinge an Deck montiert und die Knechte, die ich für das spätere Fallenkardeel aufgebohrt habe und seitlich mit einem Ringbolzen versehen habe, wo dieses seinen Ursprung nimmt, bevor es durch den Fallenblock läuft.
Und so sieht die "Madre" übrigens von unten aus. Mein Holzmodellbaufreund hat mir übrigens gesteckt, das der Plankenverlauf absolut hahnebüchen ist! So wurde niemals beplankt. Aber egal, zumindest ist es jetzt ein homogener, nahtloser Rumpf!
Außerdem habe ich bereits die heraldischen Schilde lackiert, ganz leicht "angedraket", d.h. mit Plakaschmutzwasser ganz leicht die farbe anschliessend gebrochen, damit sie nicht zu schrill farblich rüberkommen und anschliessend angeklebt:
So, und dann kam der Moment der mir fast das Herz rausriss: Ich wollte nun das schöne detaillierte Oberspiegeldecal, die namensgebende Madonna nebst dem Lütten an selbigen anbringen, deswegen hatte ich auch schon mal vorab mit Acryl lackiert, damit das Decal besser auf der doch sehr rauhen Oberspiegelbeplankung hält.
Was ich nicht wusste, mir allerdings von meinem Modellbaudealer bestätigt wurde, als ich ihm mein Leid klagte: JAPANISCHE DECALS SIND TRANSPARENT!!!

Das heißt im Klartext: Ein transparentes Decal auf einer doch sehr dunklen und gedrakten Oberfläche ist ungefähr so spektakulär wie Glasmalerei auf der Innenseite einer Sonnenbrille!!!

wenn ich das gewusst hätte, hätte ich den Untegrund hell gestaltet! Aber jetzt war's nicht mehr zu ändern. Das Bild ist zwar zu erkennen aber selbst für meine Vorliebe für kultivierten Verfall zu dunkel! Naja, ich kann damit leben, werd ich sowieso müssen. Es sieht jetzt eben so aus, wie ein Ölbild oder eine Lasur, die eben Wind und Wetter ausgesetzt war. Zumindest ist es noch ein bisschen heller geworden, als ich's dann noch mit Decalsoftener bearbeitet hatte und anschliessend mit Klarlack versiegelte! Auch musste ich vor dem Anbringen mit einem 4mm Locheisen noch ein Stück rausstanzen, durch das später mal der achteliche Schotausleger hindurchläuft. Aber schaut es Euch selbst an!
Besser wird's jetzt nicht mehr. In Natura sieht's zumindest noch ein bisschen besser aus. Wie man auf den Bildern sieht, habe ich abschliessend noch Ringbolzen in das Ruder, den Spiegel und seitlich des Oberspiegels angebracht, für Sorgleine/ -Kette und Auslegergeeren.
Soweit also zum derzeitigen Stand! Hoffe, sie gefällt Euch bislang immer noch!
Schöne Grüße
Chris