Lieber Klaus!
Ich kann Dir schon weiterhelfen:
Aber zuerst:
Das runde Deckshaus halte ich für sehr realistisch.
Ebenso das niedrige Oberlicht; perfekt.
Die Lösung mit der Gräting am Bug ist genau so wie ich es dachte; vielleicht war die noch etwas länger.
Nun aber die Theorie:
Die Pumpen/Ankerkettenfrage: Ich meine, dass
- wenn überhaupt- der "Arm" vor den Knechten der Spritbeting verlief - und mit "Schweinsfüßen" an den Kettentrommeln ansetzte - wenn es um das Kettenheben ging. Schau da mal das "größere" Ding auf der Cutty Sark oder der CW Morgan an.
Aber alles, was ich sah - und da danke ich mal Showrodder von Herzen - war
leichter (Kette und Gear): Auf der "Ausgangssloop" waren an jeder Kettentrommel nur "Mitnehmer" (die dort sichtbaren schwarzen Rohre) in die die Spaken gesteckt werden konnten. Damit konnte die relativ leichte Kette geholt werden. Da braucht es dann auch keine "Stopper" etc. Das wäre auch auf der "America" sehr plausibel.
Dann aber könnte es tatsächlich so gewesen sein, dass dieser Arm - den Deine Pumpe hat- schon da vor den Knechten war und eben doch NUR die Pumpe antrieb- und das Gestänge jeweils vor den Knechten lief. WARUM?
Logischerweise war früher die Lenzpumpe immer über dem tiefsten Punkt der Bilge. Nun war die "America" als Rennjacht eine sehr laufaktive Dame. Und gerade um den Großmast war wenig Spaß mit Fußangeln. Zweitens: Zum Deckwaschen sind Pumpen VORNE besser. Auch das Kettengear- das Staub macht- läßt sich so waschen. Dann muss halt das Rohr der Pumpe von der Bilge entlang des Kielschweins laufen und am Knecht hoch. Da gibt es bestimmt Einwände. Aber vergiss nicht: Die "America" war EXTREM modern. Und ein gewaschenes Deck hat mehr gripp.
Aber egal wie: Alles war extrem leichter, als gedacht. Und eventuell- wie die Davids für die Boote - abnehmbar für Rennen.
Die Pumpe hatte eher nur einen Zylinder- und einen abnehmbaren Bügel. Auf jeden Fall war sie klein - denn wäre sie groß gewesen, wäre etwas auf Photos oder Bildern zu sehen.
Vorschlag: Trenne Deine Pumpe, nimm einen Zylinder, platziere ihn stbd vor dem Knecht und setze den Bügel in den dortigen Beschlag.... so in etwa würde das dann auch kaum mehr auffallen, wenn der Bügel entfernt würde.
Der Klüverbaum endet ohnehin über dem Gallion...
Das Gangspill selbst wird oft überdimensionert. Es war, nach dem was ich las, auch eher leicht. Dazu auch das Modell der "America":
https://fitzhenrylaneonline.org/historic…hooner+Yacht%29
Und später - im Bürgerkrieg- brauchte man das schon gar nicht mehr; da waren dann genug Hände - und im Weg war das ja auch bei dem Rigg.
Was gerne vergessen wird, waren die
Festmacher. Die Photos vom Civil War zeigen am Bug und am Heck jeweils Lippen auf der Reeling (so Führungen) und man kann davon augehen, dass die Festmacher an Kreuzhölzern befestigt wurden - so wie das Revell-Modell welche mitschiffs hat.
Das wäre mal, was ich drüber gedacht habe.
Du setzt das ganze extrem fein um. Weit über vielem, was so zu sehen ist. Auch diese Kupferung... war eine gute Entscheidung. Man hat das Boot dann doch lang vor sich...
Mit Spannung schaue ich Dir weiter zu.
With all due respect
Bibi