Namnd!
Also: Die Toppnanten der Unterrahen waren tatsächlich an den Eselshäuptern oberhalb der Marsen angebracht. Falsch ist die Variante, Den Anfang der Toppnanten an Augen an den Blöcken anzubringen, das kam erst später auf. Ich mache das aber genauso, da es einfach schöner aussieht, ehrlich gesagt!

Richtig wäre es historisch, sie an dem Stropp, der um das Eselshaupt läuft, anzubringen.
Zu den Püttingswanten: Damit beim Anbrassen nicht soviel Rumgequetsche und -schamfielerei stattfand, gab es ja die Schwichtungen: Mit diesen konnten die Wante quasi enger zum Mast hin gebracht werden, so dass sie etwas aus der Schußlinie der Rahen kamen. Dürfte allerdings ein ziemlicher Mehraufwand jedes mal gewesen sein. Zumeist oder zumindest öfters wurden aber die Rahen soweit vorgeholt, dass sie genau dort saßen, wo die Püttingwanten an den Unteranten ansetzten, also an der schmalsten Stelle. Und die Püttingwanten mussten, wie bereits beschrieben, soweit hinten verlaufen, dass sie schon deshalb nicht so dicht an die Rahen kamen.
Und nochwas wichtiges: Die Toppnanten der Marssegel waren gerade in dieser Epoche zumeist gleichzeitig auch
Bramschoten!! Nur, wenn die Bramsegel geborgen waren, wurden sie an einem Durchgehenden beidseitigen Hanger am Marsstengeeselshaupt angesteckt, mittels Knoten oder auch Knebel. Auf vielen Modellen ist es oft falsch dargestellt, war aber wohl häufiger Regel als Ausnahme.
@Oli: Soweit ich weiß waren die Seitentakel der Untermasten etwas weiter auseinander und hatten als oberen Block keine Doppel- sondern Violinblöcke. Nur als Info gemäß Andersson, keine Kritik und nur der Vollständigkeit halber. Aber an meinem momentanen Projekt, bei dem ich mich ja u.a. auch an Andersson halte, muss ich ebenfalls soviel improvisieren, da aufgrund der Schiffskonstruktionseigenheiten vieles historisch korrekt gar nicht umzusetzen ist, hier bediene ich mich ebenfalls "dichterischer Freiheit".
Wichtig finde ich nur, die bei Dir bereits korrekte Gordingführung der Untersegel, die ich bereits beschrieben habe, das geteilte Besanmarsstengestag, das an die hintersten Hoofdtaue der Großuntermastwanten läuft (hatten wir auch schon mal drüber gesprochen) und die gekreuzten nach vorne laufenden Besanmarssegelbrassen der Bagienrah sowie die Dempgordings des Besan, die ebenfalls nach vorne an die hintersten Großuntermast Hoffdtaue und über Blöcke an die Schanzkleidbelegpunkte laufen. Das sind schon mal hauptsächlich und auch umsetzbare Charakteristika englischer Schiffe dieser Epoche. Aber auch wenn man höckelt, hat man eine vollständige Takelage, abgesehen von den eben beschriebenen Feinheiten, die aber sowieso niemandem auffallen dürften...
Ich hoffe, ich konnte etwas helfen?
Schöne Grüße
Chris