So dann erst ein Mal Business as usual - wie angekündigt gab es neue Netze, und sachgerecht zum Befestigen frisch vernäht, dazu den Faden hinter der Nadel zusammengeklebt und er rutscht nicht mehr raus ...
... und schon viel freundlicher :-)
Durch ein bisschen Zupfen an den rechten Ecken kommt auch ein bisschen Welle und Unordnung rein.
Und auf vielfache Nachfrage einzelner Herren: Es passen tatsächlich zwei Ables auf den Stuhl und es ist nett kuschelich ;-)
Und im Sommer sogar mit Schattenspender, der Mariners Walk.
Und eh noch jemand fragt, die Löcher für die Halsbäume kommen natürlich noch, sobald die Bäumderl kommen :-)
So und jetzt zum viel faszinierenden Thema des Tages, Ladies and Gentlamen, something completely different, and one more thing.
Die Große Heckspiegelverschwörung
Vorgeschichte hat bei Bolitho begonnen, wo Achilles sein wunderbares Modell der Queen Charlotte mit Blindfenstern ausstattet.
Eine ganze Weile frage ich ja auch schon immer wieder nach, ob den auf meiner Vic wirklich das Heck und Seitentaschen so ein Kristallladen waren, wie man ihn in Portsmouth sieht. Die meisten Modelle und Gemälde lassen da nicht viel Rückschlüsse zu, ob da evtl. ein Teil Blindfenster waren. Nur die Zeichnung von John Livesay gab mir bisher einen Anhaltspunkt, da die Heckfenster der Taschen dunkler als die anderen Fenster hinterlegt waren.
Achilles hat bei seiner Queen Charlotte in der Seitentasche Blindfenster, da deren Ausrichtung so ist, dass sie heckwärts auf der richtigen Höhe sitzen, aber die Linie der "Fenster" bugwärts abkippt, um den Schwung der Berghölzer optisch auszugleichen. Dadurch kommen die Fenster vorne fast auf Deckshöhe und es eigentlich keinen Sinn macht diese zu verglasen. Das heißt auch, dass die zur Tasche gehörenden Heckfenster auf der richtigen Höhe liegen, aber aus optischen oder Sicherheitsgründen nicht verglast waren. Der Boden in der Gallerie und der Durchgang sind damit aber "normal" in Bezug auf Höhe und Winkel des entsprechenden Decks. Waren dann in den mittleren Fenstern der Taschen nur kleine Gucköffnungen, wie man sie von den französischen Dreideckern und kleineren englischen Fregatten kennt?
Durch diesen Hinweis aufmerksam geworden habe ich in
First Rate von Rif Winfield die Risse der Schiffe genauer angeschaut und diesen Hänger durchgehend bei allen First Rate festgestellt, schon die Queen von 1692 hatte diesen, wobei die QC 1790 und und die Royal Souvereign von 1786 die Extremsten waren, da dort die vordere Fensterunterkante ja fast auf Deckshöhe liegt. Die Victory in dem a
s fitted Plan ist hier bedeutend entspannter. Ab Ville de Paris 1788 wurde dieser Hänger weniger, um dann bei den letzten Dreideckern fast ganz zu verschwinden.
Aber ich genieße es, durch deine Anstöße immer wieder auf neue Details aufmerksam gemacht zu werden und Sachen zu entdecken, die schon lange unter meiner Nase liegen, die ich aber noch nie entdeckt habe, so wie die lange gesuchten Speigatts ...
Beim Suchen nach Referenz für den oben beschriebenen Hänger habe ich - bestimmt zum hundertsten Mal - das Monamy Swaine Gemälde der Vic im Urzustand betrachtet - Und was sehen meine entzündeten Äuglein, was mir die anderen 99 Mal entgangen war? Der Maler deutet für die Seitentaschen an, dass nur die mittleren Fenster verglast waren.
Also ein Mal als kleine Arbeitsthese meiner Verschwörungstheorie diese auf meine Vic übertragen und etwas Schwarzes hinter die Fenster geschoben, je ein Mal mit und ein Mal ohne:
Entschärft etwas die komische weiße Farbe hinter den vordersten Fenstern.
Das war heute Mal wieder richtig spannend, mal schauen, wie lange Sir Archibald sein Gschäftle noch im Glaskasten verrichten darf ...
Liebe Grüße, Daniel