Auch weiterhin habe ich beschlossen mich mit Kleinigkeiten
ganz langsam wieder an das große Werk meiner Surprise heranzutasten.
Eines der Kapitel das ansteht sind die Beiboote, wobei mir
der Gedanke daran schon seit langem ziemliches Muffensausen bescherte.
Einen Scratchbau der kleinen Dinger traue ich mir schlicht
nicht zu.
Wie das Glück es wollte, stieß ich aber kürzlich auf einen
Modellbaukollegen, der anbietet über seine Firma Bausätze des russischen
Herstellerst Falkonet zu importieren. Und das auch noch in meinem Maßstab 1:72.
Natürlich entsprechen die Boote nicht in allen Details
denen, die in den Plänen für die Surprise angegeben werden, aber die Maße sind
fast identisch und da O’Brian nirgends schreibt, dass sich Lucky Jack
ausschließlich auf britische Normboote versteift hätte ist mir das eher
gleichgültig.
Gesehen, bestellt und von Petros prompt geliefert.
Als erstes habe ich mir die kleine Jolle vorgenommen.

Die Bauteile sind sehr sauber aus gutem Holz mit Laser
geschnitten. Die Bauanleitung ist nur auf russisch, aber so gut bebildert, dass
ich nicht einmal meine angeheiratete Übersetzerin/Dolmetscherin bemühen musste.
Allerdings sind die Fotos recht unscharf, so dass man manchmal schon genauer
hingucken muss.
Nett finde ich die Zugabe jeweils einer schön detaillierten
Figur zu den Bausätzen.
Als erste Amtshandlung steht das Straken dieser kleinen
Kielversträrkungen für den Bug an. Die Teile lassen sich gut aus der Halterung
lösen, ohne Schaden zu nehmen. Sie sind aber so filigran, dass man beim
Schleifen und Feilen doch sehr vorsichtig sein sollte. Aber von den fragilsten
Teilchen gibt es sogar oft einen zweiten Satz.
Hier schon am Kiel angebracht.
Der nächste Schritt ist das Herstellen einer, hmm, ja was,
einer Hilfskonstruktion, die dem Boot während des Bauens Stabilität gibt.
Dann die Mallen (ich hoffe, das sind ebensolche, wenn nicht
dann wird mich sicher einer aufklären) in den Kiel einsetzen. Die müssen/sollen
hier noch nicht einmal geklebt werden.
Denn die erwähnte Hilfskonstruktion hält nun alles schön
genau am Platz. Die Passgenauigkeit der gelaserten Teile ist wirklich
faszinierend.
Nun werden die kleinen Leistchen eingefädelt, die die
Spanten ergeben. Dazu müssen sie natürlich gewässert werden, um biegsam genug
zu sein. Das erfordert natürlich auch wieder etwas Fingerspitzengefühl, ist
aber durchaus selbst mit meinen Krallen zu bewerkstelligen. Geklebt wird hier
nur ganz unten, bis zu dem waagrechten Strich auf der Malle. Da die Leisten
nass sind, geht das leider nur mit Sekundenkleber.
Hier nochmal der Blick von richtig rum, um das Prinzip zu
zeigen. Auf ganz oben werden die Leistchen noch mit einem Tupfer Klebstoff
fixiert, so dass sie beim Trocknen in die richtige Form kommen.
Hier die dazugehörige Erklärung aus dem Bauplan, also alles
auch für nicht des Russischen Kundige zu durchschauen.
Dann kommt der (natürlich) schwerste Teil, die Beplankung.