Hallo zusammen!
So, nachdem ich letztes Mal nur anteasern konnte, gibt’s bei mir heut nun auch mal wieder was zu zeigen. Ich habe im Moment beruflich einfach wenig Zeit, aber so ein ganz kleines Bisschen komme ich am Abend doch voran. Was ist im Einzelnen passiert?
Der Glockenstuhl wurde einer gründlichen Überarbeitung und Ergänzung unterzogen: Das gesamte Innenleben, was für diese Anlage ja charakteristisch (hallo- Glocke

?!?) ist, fehlte einfach. Warum, weiß der Geier. Also wurden erst mal zwei Trägerbalken eingezogen, auf denen das Glockenjoch gelagert ist. Das Glockenjoch habe ich mir dann selbst aus Sheet hergestellt und beidseitig zwei Achsen aus 1mm Messingdraht in Bohrungen angebracht. Das Ganze wurde dann auf den Trägern in metallenen Lagern untergebracht. Diese habe ich mir aus Pfortendeckelscharnierbändern zurechtgebogen, gebohrt und mit kleinen Nägeln an den Trägern befestigt. Somit ist das ganze Konstrukt im Prinzip beweglich wie im Original. Das stellte sich im Nachhinein sogar als sinnvoll heraus, da der Glockenstuhl aufgrund der Decksneigung so schräg steht, dass ich das Joch samt Glocke lotrecht ausrichten konnte, eben so, wie die Glocke der Schwerkraft folgend hängen sollte

. Das Joch hat vorher noch einen Hebelarm aus 0,5mm Messingdraht spendiert bekommen, an welchem sich der Tampen zum Läuten befindet. Die Glocke selbst habe ich mir dann aus einem Zahnstocher gedrechselt, in der unteren Bohrung ein kleines Tampenstück zum Glasen angebracht und unten mittig am Joch festgeklebt. Nach dem Lackieren sah das alles ganz brauchbar aus und funktionierte sogar etwas, mal abgesehen davon, das Holzglocken zugegeben –nun ja, sagen wir mal vorsichtig- etwas „hölzern“ klingen, hätten sie einen Klöppel. Auf diesen habe ich daher verzichtet...
Dann habe ich mich an das Nachthaus gemacht. In diesem steht der Kompass, welcher mit darin rechts und links stehenden Öllampen des nächtens
beleuchtet wird. Á propos Kompass: Da dieser ja auch nicht vorhanden war, musste ich mir erst mal einen basteln. Hierfür kam mir eine Idee: Auch wenn das später sowieso keine Sau sehen kann (, da der Kompass ja
im Nachthaus steht), erwachte in mir der Dafinismus

und forderte seinen Tribut: Ein Kompass ist am Modell mitnichten bloß ein Stück abgelängtes Rundholz (jedenfalls nicht nur), sondern sollte schon eine Kompassrose besitzen, welche sich unter einem Deckglas befindet. Punkt!

Da ich jedoch unmöglich eine so kleine Kompassrose selber malen kann, habe ich mir
eine möglichst kontrastreiche im Netz gesucht und mir diese von jemandem mit Ahnung sowie einem Grafikprogramm auf 4mm Durchmesser verkleinern und ausdrucken lassen. Diese habe ich dann auf meinen Kompassrohling aufgeklebt, den Papierüberstand hinterher mit der Nagelschere
abgeschnitten und dann darauf ein Stück Acrylglas geklebt. Anschließend wurde alles verschliffen und lackiert. Ich weiß nicht mehr, wie oft mir das Miniteil runtergefallen ist und ich es immer wieder mit einer Taschenlampe auf dem Werft-orkus-fußboden suchen musste

. Bis ich mir das Ganze entnervt provisorisch auf einen Zahnstocher geklebt hatte... Der abschließende Goldrand wurde dann nach sorgfältigem Abkleben mit Maskingtape angebracht, sozusagen als letztes Finish. Die ganze Aktion ist an sich sinnentleert, hat jedoch viel Spaß gemacht und hatte zugegebenermaßen eher sportliche Gründe...
Dann habe ich mir das Nachthaus aus Sheet gezimmert und mit detailspendenden Selbigen versehen.
Anschließend habe ich vorne noch eine kleine Scheibe eingesetzt und Bohrungen für die Zurrings und die Rauchabzüge angebracht. Dann habe ich noch Schranktüren angebracht und diese mit Griffringen und Scharnieratrappen versehen. Außerdem habe ich die Beine etwas schräg gefeilt, da ich die Decksneigung auch hier berücksichtigen musste. Zum Schluss wurde feierlich der Kompass in sein vorgesehenes Fach eingesetzt und alles leicht
gedraket. Das Nachthaus erhielt dann noch eine Konsole aus Holz mit Augbolzen, um die Zurrings anzubringen, mit denen das Nachthaus gegen schwere See abgestagt wird.
Danach wurde alles vor dem Ruderstand positioniert. Tatata!!!
Ich hoffe, meine paar kleinen Details gefallen Euch. Falls irgendjemandem das Draking eventuell wieder zu schmutzig aussehen sollte- in Natura finde ich das soweit erst mal stimmig. Gegenstimmen?
Jetzt muss ich erst mal die Geschütze bauen und etwas modifizieren, das wird wieder etwas dauern, seht es mir bitte nach. Wenn ich die vorgesehene Unter- bzw. Innenkonstruktion der einzelnen Decks soweit geschafft habe, geht es dann auch mal an die Rumpfseitenteile, versprochen...
Schöne Grüße
Chris