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121

Donnerstag, 9. Oktober 2014, 18:55

Noch ein Maler! Respekt - was Ihr so alles macht und könnt! :respekt:
Ich würde die Segel erst bedrucken lassen und dann einlieken. Ich weiß, dass die Segel in eine Art heiße Presse gelegt werden und befürchte, dass die Liektaue sich bei der Aktion vermutlich nicht so sehr darüber freuen könnten und sich verziehen oder geplättet werden. Außerdem schätze ich, dass der Stoff somit ebener ist, was dem Druck- bzw. Aufbügelvorgang zugute kommen dürfte (Meine Theorie). Du wirst eventuell feststellen, dass die Motive dann beim Einlieken durch das Hantieren mit dem Stoff sehr schnell irgendwie blaß und beschädigt aussehen. Daran darfst Du Dich aber nicht weiter stören- durch Bügeln erhalten sie wieder ihre ursprüngliche Farbe zurück. Aber unbedingt vorher einfärben, sonst kriegen die Motive hellere Ränder. Wenn Du außerdem feststellt, dass es oberflächlich einen Unterschied zwischen den Motiven und der ursprünglichen Segelstrucktur geben sollte (unnatürlicher Glanz), das gibt sich nach Behandlung mit dem Versteifer, den musst Du dann auf das erneut angefeuchtete Segel, dass Du zum Formen gut auf die Plastiksegel legen kannst, den Versteifer aufpinseln. dadurch wird alles erstmal milchig weiß, die nächste Panik ("jetzt isses versaut!") stellt sich spätestens jetzt ein. Aber nach dem Trocknen sieht man nichts mehr davon. Wenn Du zu viel Versteifer nimmst, schlägt der übrigens durch und die Segel kleben fest. (Erneute Panikattacke vermutlich! ) Die Segel kannst Du aber wieder vorsichtig abziehen, sie erhalten dann nach kurzer Zeit wieder ihre gewünschte bauchige Form. Falls die Rückseite jetzt durch das Festkleben unnatürlich glänzt, kannst Du das durch dünnes erneutes Einpinseln mit Versteifer weg bekommen. Ansonsten auch mit mattem Acrylklarlack leicht verdünnt (Revell Aquas)...

Jetzt müsstest Du schöne bedruckte und gut geformte Segel erhalten. Achja: Die Gattchen, die Löcher für die Segelbefestigung stichst Du auch erst nachher mit einer dicken Nähnadel ein, am besten durch Unterlegen eines Korkuntersetzers. Und falls sich die Segel wieder irgendwie verformen oder labberig wirken: Mit dem Fön direkt am Schiff in Form frisieren, zur Not mit den Fingern etwas modellieren und abkühlen lassen und gut is. :wink:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

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122

Donnerstag, 9. Oktober 2014, 20:41

Fehlversuch...

`Nabend Leute,

Habe mal gerade eine kleinen Versuch gestartet an meinem Testsegel... ob man das mit bedrucken, bzw. bebügeln von Wappen nicht selbst machen kann. Der Erfog war dann eher mäßig.... wahrscheinlich zu viel hitze. Außerdem müßte ich das wohl ausschneiden, da man die Folie mit drauf bügelt.... was das Segel ziemlich "brettig" macht. Außerdem ist es in dem Bereich auch dunkler. Seht selbst:







wie man sieht....war das Bügeleisen viel zu heiß.... Stoff hat sich verfärbt. Werde ich aber nochmal versuchen...morgen. Alles eine Frage der Tech-Nick..

Schönen Abend noch.... der Dirk. :ok:

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123

Donnerstag, 9. Oktober 2014, 21:28

Eigentlich ist es ja kein Motiv wo man auf der Kunstschule gewesen sein muss. Versuche es doch mal mit Stoffmalstiften. Das Motiv bekommst Du locker auch selbst hin.
Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

124

Freitag, 10. Oktober 2014, 19:15

Hallo Dirk,

entweder sind Deine Ansprüche zu hoch, oder das Bild vermittelt mir einen falschen Eindruck.
Ehrlich gesagt finde ich das Aufbügeln recht gelungen.

Aber gegen einem "Maltest" ala Sweaty ist natürlich auch nichts einzuwenden.

Gruß Ray

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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125

Freitag, 10. Oktober 2014, 20:26

Hi Leute,

Zitat

Versuche es doch mal mit Stoffmalstiften

Tja, das so ´ne Sache... Mit Stoffmalstiften habe ich noch nie gearbeitet und weiß daher nicht wie die sich verhalten. Das Motiv zu malen ist kein Problem, aber das so sauber auf Stoff... fraglich. Außerdem kann man jegliche Farbe vergessen die feucht ist, da sie durch geht und man häßliche Flecken auf der Rückseite hat... schon alles probiert. Auch mit trockenen.... (jetzt lacht nicht)... Buntstiften, Pastellkreiden und Ölkreiden ist das Ergebnis zum vergessen. Das mit dem Bügel wird klappen... mit etwas Übung. Muss das Motiv nur ausschneiden und weniger Hitze... dann sollte das auch klappen. Die Schwierigkeit... bei dem oberen Motiv die Anordnung zu halten ohne sie zu verschieben... könnte schwierig werden.



Zitat

Ehrlich gesagt finde ich das Aufbügeln recht gelungen

Bilder können täuschen... den das sieht in Wirklichkeit schlechter aus als es das Foto wiedergibt. Manoman... mich hat tatsächlich der "das muss man doch selber machen können Virus" befallen. Wenn man bedenkt das ich bei meiner Bounty mich nicht mal getraut habe ein "washing" zu machen...tz tz tz.

Wenn denn das mit dem Bügeln letztlich nicht klappen sollte... hab ich ja immer noch den T-Shirtbedrucker meines Vertrauens.

Gruß, der Dirk. :ok:

126

Samstag, 11. Oktober 2014, 01:32

mich hat tatsächlich der "das muss man doch selber machen können Virus" befallen.

Jaaa, Der grassiert hier schon länger und ist daher schon weit verbreitet...eine wahre Pandemie!
Aber dennoch das kleinere Übel.

Wart ab, wenn dich der dafinismus packt! :verrückt:

lg Mickey
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127

Dienstag, 14. Oktober 2014, 12:42

Moin Leute,

mit einem gewissen Stolz vermelde ich die Fertigstellung meines allerersten Selbstgenähten Segelsatz. :thumbsup: Für diesen Segelsatz habe ich allerdings nur Materialien genommen, die ich in unserm Haushalt gefunden habe...... Bettlaken, normales Nähgarn.... Nur für die Segelbilder habe ich "Transverfolie" gekauft. Leider ist mir dann beim draufbügeln ein kleines Missgeschick unterlaufen... siehe Focksegel, Segelwappen etwas zu groß. Naja... Perfekt ist die ganze Sache noch nicht, dazu fehlt mir doch noch eine gewisse Routine, aber ich denke... mit besseren Materialien und etwas mehr Übung werden die Segel von Modell zu Modell besser. Trotzdem denke ich, man kann die so nehmen. Oder???

So sieht dat dann aus:













Man beachte das verunglückte Focksegel links unten... so´n Schei.... :bang: :motz: :heul: :heul: :heul: Als ich das Ergebnis meines Bügelergusses gesehen habe, ist mir einiges meiner gesunden Gesichtsfarbe entwichen, die Gesichtszüge dazu... entglitten. Jetzt bleibt zu überlegen, ob ich das Focksegel komplett nochmal mache ;( oder großzügig darüber hinweg sehe....?!? :idee: Und wenn ich es tatsächlich nochmal mache, bekomme ich die genau gleiche Färbung hin??????

Eure Meinung dazu wäre mir bei dieser Entscheidung hilfreich.....

Gruß, der Dirk. :ok:

128

Dienstag, 14. Oktober 2014, 14:15

Auf dem Foto sieht das Focksegel gut aus. Nur dass der/das Bonnet durch das Wappen geht, das irritiert.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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129

Dienstag, 14. Oktober 2014, 14:33

Zitat

Nur dass der/das Bonnet durch das Wappen geht, das irritiert.

Yuuuuuuup, genau das ist das Problem........ :heul:

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130

Dienstag, 14. Oktober 2014, 15:13

Das mit der Färbung könnte wirklich ein Problem geben, aber selbst bei 8 Versuchen hast Du immer noch eines weniger als wenn Du den ganzen Satz neu machst.
Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

131

Dienstag, 14. Oktober 2014, 15:37

Entweder Du pfriemelst die Quernaht (oder auch beide) wieder raus und nähst nochmals ein paar Millimeter niedriger ... paar mal mit dem Finger drüber verschwinden die alten Löcher im Stoff ... das wäre vermutlich der geringste Aufwand gepaart mit der vorhandenen Segelfarbe

Oder Du machst eben ein neues Segel ... kleine Abweichungen in der Farbgebung beleben das Gesamterscheinungsbild bestimmt ...
kaum vorstellbar, daß echte Segel alle auf den Punkt die gleiche Färbung hatten ...
wo obendrein das eine oder andere Segel doch bestimmt nach Bedarf ersetzt werden mußte ... irgendeine Geschichte stimmt doch immer ...
Sturmschäden, anderer Segelmacher, frisch aus dem Lager oder lange unter Deck eingelagert oder sonnengebleicht ... da fällt Dr schon was ein.

Wenn ich da diverse Gemälde van der Veldes denke dann ist von Rotbraun über diverse schmutzige Brauntöne, Beige, Grau bis hin zum strahlenden sonnengebleichten Weiß so ziemlich alles drin was man so an einen Mast hängen kann ... kommt zwar nicht allzu häufig bei ihm vor aber manchmal sind schon ganz schön unterschiedliche Segel an einem Schiff

es sollte halt zum Rest Deines Modells stimmig sein ... ich sage nicht, daß Du damit zurecht kommen mußt denn das klingt so nach Kompromiß ... sondern daß es Dir ganz einfach gefallen sollte
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

132

Dienstag, 14. Oktober 2014, 15:53

Zum Färben: Ich habe mittlerweile diverse Segel angefertigt und da ich die zumeist immer mit der gleichen Methode, wohl aber mit unterschiedlich intensiver Färbeplörre hergestellt habe, habe ich festgestellt, dass die Ergebnisse (bei mir zumindest) immer trotzdem sehr ähnlich werden. Das ist zwar nicht gewollt, hat sich aber so gezeigt. Insofern, könntest Du ein neues Segel anfertigen und es probieren. Mit etwas Glück bekommst Du also einen ähnlichen Farbton hin. Ob eventuelle Prunkmotive über die Bonnets gingen, kann ich nicht sagen, ich halte es aber für durchaus möglich. Prunksegel sollten möglichst demonstrativ, repräsentativ und großflächig wirkend sein. Es könnte also auch sein, dass man sie deshalb komplett über die gesamte Segelfläche aufgemalt hat, wenn dann die Bonnets abgenommen wurden/werden mussten, fehlte eben ein Stück. Hier müsste man mal einen Historiker zu Rate ziehen. Ich habe bei meinen Madre-Segeln auch vermieden, über die Bonnets zu gehen mit den Motiven, das Ergebnis waren allerdings am Großuntersegel, dass dieses kleiner war, als ich das (und vermutlich ebenso ein Monarch, Befehlhaber oder Financier) mir vorgestellt und gewünscht hatte. Ich halte es also nicht für ausgeschlossen, da diese Segel ja nicht für den alltäglichen Gebrauch vorgesehen waren sondern nur anlassbezogen angeschlagen wurden, dafür waren sie zu empfindlich und zu teuer...

Ich würde - nur so als Tipp zum Dranlangdenken - auch versuchen, die Motive nicht zu weit nach oben Richtung Rahe anzubringen, das wirkt sehr schnell leicht gestaucht. Entweder mittig oder im "goldenen Schnitt", der Dir als Maler ja bestens bekannt sein dürfte... ;)

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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133

Dienstag, 14. Oktober 2014, 18:12

Hi Freude,

Ich sage...bzw. schreibe es mal mit anderen Worten.... Das Focksegel sieht so Schei.... aus. Finde ich mittlerweile! Darum habe ich beschlossen dieses Segel nochmal zu machen..... :will: ist ja "nur" eins. Selbst wenn ich versuchen würde die Quernaht aufzutrennen, hätte ich höchst wahrscheinlich da einen hässlichen hellen Streifen.... und bevor ich da lange dran rumfummel.....



Zitat

sondern daß es Dir ganz einfach gefallen sollte

So isses! Letztendlich steht das Schiff ja bei mir..... und mein Schiff gefällt mir bis jetzt. Ist so, das da beim Bau auch mal was in die Hose geht.... wenn ich da mit leben kann, ist das gut. Aaaaaaber.... das Focksegel geht sooooooo nicht.

Ob so ein Segelwappen denn nun bis über die Bonnets ging oder nicht habe ich trotz Recherche noch nicht heraus gefunden. Sollte da jemand etwas heraus gefunden habe, so schreibe er bitte. Hat überhaupt schon jemand hier ein Historisches Gemälde von einer Galeone mit Segelwappen gesehen???????



Zitat

die Motive nicht zu weit nach oben Richtung Rahe anzubringen

Tja werter Chris..... ich hatte mich da eigentlich an deiner "La Santissima Madre" orientiert..... Hast aber durchaus Recht..... bin ein wenig.... so im Überschwang...... zu hoch gerutscht. Was beim Großsegel noch so eben geht.... geht beim Focksegel gar nicht.

Manchmal Frage ich mich, ob ich nicht zu viel versuche..... aber wenn nicht, kann ich´s auch nicht lernen. Nech!

An dieser Stelle noch.... vielen Dank für eure Meinungen!!!! :thumbsup: :five:

Gruß, der Dirk. :ok:

134

Dienstag, 14. Oktober 2014, 18:31

hallo Dirk,
ich bin mir eigentlich so ziemlich sicher, das das Wappen nicht auf das Bonnet geht. Ich denke, mehrere Gründe sprechen dagegen:
Die Bonnets waren ja so ungefähr so etwas wie die Vorläufer der Reefbändsel (obwohl diese bei den Wikingern schon bekannt waren, man hat sie dann aber wohl im Laufe der Jahrhunderte vergessen...), sie (also die Bonnets) dienten ja dazu, bei schwerem Wetter die Segelfläche zu verringern, sie wurden also im alltäglichen Seebetrieb verwendet. Die Prunksegel mit den heraldischen Abbildungen aber waren ja wohl etwas besonderes, sozusagen die 1. Garnitur, zum Protzen beim Einlaufen in einen fremden Hafen oder zum Paradieren vor Seiner allerkatholischsten Majestät oder so, sie wurden also wohl eher nur zu besonderen Anlässen angeschlagen. Da aber sowohl Stauraum an Bord ebenso wie Geld in Seiner allerkatholischsten Majestät Kasse knapp waren, denke ich mir mal, dass die gleichen Bonnets sowohl am Prunk- als auch am "normalen" Segel geführt wurden - und dann macht es ja eher keinen Sinn, die Heraldik auf dem Bonnet fortzuführen. Und was Dein Bemühen anbetrifft, für die neue Fock den gleichen Farbton zu erreichen wie bei den anderen Segeln: Segel waren "Verbrauchsmaterial", sie verschlissen und mussten ausgetauscht werden, neue Segel sahen dann zwangsläufig sauberer - weil weniger der Witterung ausgesetzt- aus...
Hagen :wink:
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Joachim Ringelnatz

135

Dienstag, 14. Oktober 2014, 20:35

Hagen! 8o Messerscharfe Kombination. Das klingt plausibel :ok: . Allerdings noch eine Überlegung aus den Tiefen meiner Fantasiekiste: Könnte es theoretisch auch sein, dass Prunksegel, da ja anlassbezogene Parade- und somit Schönwettersegel, höchstens -und wenn überhaupt- ein Bonnet fuhren? Somit wäre die Motivfläche größer. Ein Beispiel wäre die"Santa Maria del Pilar" , die "Prunkbarke" bzw. das Flaggschiff von Karl V. im Mondfeld Band 8 (sein eigenes Modell im Deutschen Technikmuseum in Berlin). Dort ist es so zumindest gelöst... :idee:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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136

Dienstag, 14. Oktober 2014, 22:39

Salü!
Bei der Diskussion um die Segel... ich würde noch eher das Besan- Topsegel neu machen, wenn- und ein passendes dreieckiges machen. Soweit ich mich auskenne, gabs so ein Segel wie von Revell gezeigt, gar nie. Aber eine Prachtgrafik, die über ein komplettes Segel - auch über das Bonnet- geht - ist- selbst wenn es dafür keinen Beleg gibt- doch plausibler als dieses komische Topsegel. Ich hab einen Entwurf mit dem Topsegel hier stehen.... das ist grauenhaft. Wenn Du das achtern passend haben willst, mußt Du die ganze Rah anders anbringen als von Onkel Revell geplant- und dann ist der obere Teil der Rah- achtern vom Mast nur noch sehr kurz... ich schick gern ein Bild. Und mal ein FETTES Kompliment für Deine tollen Segel! Die sehen prächtigst aus!

Bibi
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Mittwoch, 15. Oktober 2014, 13:35

Hallo Leute,

da ich direkt danach gefragt worden bin....... Ist es für euch von Interesse, wenn ich eine Anleitung für die Segelwappen bzw. Anleitung zum Aufbügeln hier einstelle? Braucht man zwar ein bisschen Übung, aber man kann Segelwappen und Flaggen aus Stoff herstellen, ohne einen "T-Shirtbedrucker" zu beauftragen. Da ich das Focksegel eh nochmal mache... mit Segelwappen....!

Gruß, der Dirk. :ok:

138

Mittwoch, 15. Oktober 2014, 13:38

Ist es für euch von Interesse, wenn ich eine Anleitung für die Segelwappen bzw. Anleitung zum Aufbügeln hier einstelle?

Gegenfrage: Ist der Papst katholisch?

Viele Grüße,
Matthias

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139

Mittwoch, 15. Oktober 2014, 13:59

Zitat

Gegenfrage: Ist der Papst katholisch?
Weiß ich nicht.... aber der Vorgänger war aus Bayern.... :lol: :abhau: :D ........Schon Gut... war nur ein Scherz. Frage beantwortet. :ok:

140

Mittwoch, 15. Oktober 2014, 14:03

Zitat

aber der Vorgänger war aus Bayern

dann war der ja wohl nicht katholisch, weil - der war Bayer, das ist zwar wie katholisch - nur eben anders...
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Joachim Ringelnatz

141

Mittwoch, 15. Oktober 2014, 14:08

Wie dem auch sei: Abseits der hier grad entstehenden Pontifikaldiskussion, würde ich mich sehr über einen kleinen Wappendruckworkshop sehr freuen! :ok: :ok: Zu dem Besanmarssegel: Ich habe irgendwo -möglicherweise im Netz- mal eine Diskussion diesbezüglich verfolgt. darin ging es darum, dass es diese trapezförmigen Besanmarssegel wohl gegeben haben soll, nicht zwangsläufig nur die lateinische Dreiecksform, wenngleich wohl nicht häufig. Vielleicht weiß jemand diesbezüglich mehr? Ich werde auch nochmal in mich gehen und diesbezüglich recherchieren oder zumindest Gedanken machen... :idee:

Schöne Grüße

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142

Mittwoch, 15. Oktober 2014, 14:56

Hallo Chris, um von der Pontifikaldiskussion mal wieder zu den wesentlichen Dingen des Lebens zurück zu kehren:
Howardt (Segelkriegsschiffe 1400-1860) erwähnt das Besahnmarssegel nur rudimentär, aber bei Kirsch (Die Galeonen, Seite 47 ff) erwähnt er es mehrfach, spricht aber Grundsätzlich von dreieckigen Lateinersegeln, wobei er sich auch auf Aussagen von Zeitzeugen bezieht, die dieses Besahnmarssegel aber nur für viermastige Schiffe, also solche mit Besahnmast und Bonaventurabesahnmast, erwähnen und es - dann nur für den Besahnmast - als reines "Schönwettersegel" bezeichnen. Bei vielen Schiffen, die ein solches Besahnmarssegel führten, war dann noch zusätzlich in der Besahnmars ein Ausleger nach achtern für die Marssegelschot angebracht...
Es wäre also - neben der Form des Segels - zusätzlich noch zu überlegen, ob es bei einer dreimastigen Galeone überhaupt ein solches Segel aufzuriggen ist...
Hagen :wink:
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143

Mittwoch, 15. Oktober 2014, 15:53

Hagen, Du hast (wie so oft) recht! :ok: Wenn Besanmarssegel, so sind sie lediglich bei Viermastern und vor allem auch eher bei frühen Galeonen und großen Karacken zu finden. Ich glaube mich zu erinnern, dass Howard die Henry Grace a Dieu von 1539 als Beispiel nannte. Hier findet sich so eine Riggform auf Anhieb, googelt man das Schiff mal. Das war jetzt die englische Version. Aber auch bei kontinentalen Schiffen war diese Variante anzutreffen, und auch hier lediglich bei Schiffen mit Besan- und Bonaventuramast. Beispiel: Dieses wunderschöne Modell einer flämischen Galeone von 1593 . (Bitte etwas herunterscrollen! ) Bei der Adler von Lübeck von 1565 sind sie nicht zu sehen, aber die Tatsache, dass der Besanmast zwei Marsen sowie eine Marsstenge aufweist, könnte ein Hinweis sein, dass ein solches Besanmarssegel zumindest u. U. optional geführt worden sein könnte...

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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144

Donnerstag, 16. Oktober 2014, 14:09

Hi Leute,

hier nun die Beschreibung wie ich das mit dem Segelwappen geregelt habe...... erst mal in Text und dann Bilder:

Ich benutze "Transverfolie" so heißt die auf jeden fall. Benutzt man üblicherweise zum Aufbügeln von Bildern auf T-Shirts. Es gibt sie für hellen und für dunklen Stoff, also für Segel halt vorzugsweise die für helle Stoffe. :D Wenn ihr das mit dem Aufbügeln auch machen möchtet, ist es wichtig darauf zu achten, was ihr für einen Drucker habt.... Ich habe einen Tintenstrahldrucker. Bekommen könnt ihr die Transverfolie eigentlich im gut Sortierten Schreibwarengeschäft oder im Internet...(z.B. Ebay). Die Bilder selbst, die ich auf die Segel haben wollte, habe ich kopiert und in Windows Word reingezogen. Da kann man dann gut die Größe ändern... wie man halt braucht... und auch noch bearbeiten. Dann die Transverfolie in den Mixer..... ääääh... nein.... :D in den Drucker und ausdrucken lassen. Vorher aber besser einen Probedruck auf normalen Papier machen zur Kontrolle. Wenn es ausgedruckt ist, mindestens eine halbe Stunde trocknen lassen bevor ihr es verarbeitet.

Aufbügeln.....: Ihr braucht eine festen und harten Untergrund.... Bügelbrett ist zu weich! Bügeleisen auf höchste Stufe stellen und abwarten bis Temperatur erreicht ist. Das Motiv vorzugsweise in Richtung Stoff drauf legen. Dann mit dem heißen Bügeleisen in leicht kreisenden Bewegungen ca. 60-90 Sekunden drüber gehen. Dann warten bis das ganze Werks sich abgekühlt hat. Folie abziehen und voila... Bild sollte drauf sein. Bei beidseitigen Druck... z.B. Flaggen... drauf achten das ihr das Motiv spiegelt ..... funktioniert gut mit Windows Paint (Windows Zubehör-Paint-Bild drehen-Horizontal bzw.Vertikal Spiegeln). Erst die eine Seite aufbügeln... (Folie nicht abziehen) dann die andere....... erst wenn beite Seiten drauf sind, Folie abziehen.

So habe ich das gemacht. Ist aber wahrscheinlich erst ein bisschen Übung fällig und Ihr solltet das auf keinen Fall an euren guten Segeln probieren.... sonst siehe mein Focksegel (auch auf die Größe der Motive achten). Probebügeln ist schon deshalb wichtig, weil nicht jeder Stoff große Hitze abkann und sich eventuell verfärbt.

Jetzt zu den Bildern:







Das neue, noch zu bebügelnde Focksegel







Motiv auswählen.... wie man hier sieht, die Flagge ist gespiegelt







Kopieren.....






Word aufmachen und unter Einfügeoptionen einfach das Symbol anklicken.....





Jetzt das Motiv einfach anklicken und man kann bearbeiten.... Größe....usw.





So sah dann meine fertige Seite aus.... das Segelwappen und die Flaggen..... erst einen Probedruck gemacht und dann auf Transverpapier.





Drauflegen und darauf achten, das es da liegt wo es hin soll.......





60-90 Sekunden in kreisenden Bewegungen und leichten Druck bügeln.....






kalt werden lassen, Folie abziehen und Voila...... Wappen ist drauf. :tanz: :prost:






Das gleiche Verfahren bei Flaggen......











Nach der Ersten Seite aber NICHT Folie abziehen sondern erst die Zweite aufbügeln.... Da das justieren der zweiten Seite etwas Tricky ist... wenn man die erste fertige Seite gegen eine helle Lichtquelle hält und dann die zweite dran hält, sieht man das ganz gut und kann justieren.






Hat geklappt.... nur noch zurechtschneiden. :D :ok: :thumbsup:







Das fertige Focksegel mit handelsüblichen Wäschesteif (Spray) eingesprüht und zur Formgebung auf das Plastiksegel gelegt..... Trocknen lassen.... fertig! Dann... :saufen:

Ich hoffe diese Anleitung ist so Okay... wenn nicht... Kritik wird Dankbar entgegen genommen. :thumbsup: Muss das mit dem Baubericht schreiben auch noch ´n büsschen üben.

Gruß, der Dirk. :ok:

145

Donnerstag, 16. Oktober 2014, 14:25

Ein echter Workshop!! Danke für die Mühe! :ok: :respekt: Das sieht im Ergebnis prima aus. Wenn man jetzt noch den Glanz der Motive auf den Segeln etwas abmildern kann, steht Deine Qualität dem des Profibüglers in Nichts nach. Die Motive, die Du verwendest, hatte ich ja aus dem Internet größtenteils. Da die Auflösung nicht so prall war, hat der T-Shirt-Mokel sie nochmal mit Correldraw nachbearbeitet, daher die hohe Detailgenauigkeit bei den Flaggen und Wappen vor allem!

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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146

Donnerstag, 16. Oktober 2014, 14:30

Herzlichen Dank für diese übersichtliche und aussagefähig bebilderte Anleitung!
Das ist SEHR hilfreich!

Viele Grüße,

Uwe

147

Donnerstag, 16. Oktober 2014, 14:39

eine sehr gute Anleitung und das ergniss sieht auch perfekt aus :thumbsup:
Gruß
Andi :ahoi:



Fertig:RC: 1890 San Francisco Bay Scow Schoner als Fahrmodell im Maßstab 1 : 35
Fertig: RC: surprise 4 1:100
fertig: RC: Exploration Vessel 1:125
fertig: RC: Smit Housten 1:200 von Revell

148

Freitag, 17. Oktober 2014, 14:25

Hallo Dirk, super, dass sich auch mal jemand die Mühe macht, das zu dolumentieren! :ok:

Ich möchte aber dennoch anmerken, dass z.B. bei einem Segelwappen (einseitig) darauf zu achten ist, dass das Motiv spiegelverkehrt auf den Träger bzw. der Folie gedruckt werden muss.
So zumindest meine Erfahrung.

lg Mickey
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149

Freitag, 17. Oktober 2014, 14:58

Zitat

dass z.B. bei einem Segelwappen (einseitig) darauf zu achten ist, dass das Motiv spiegelverkehrt auf den Träger bzw. der Folie gedruckt werden muss


Korrekt!!!!!! Sorry, hatte ich vergessen zu erwähnen..... :huh: Hey Mickey, gut das du das geschrieben hast. :thumbsup: :five:

Gruß, der Dirk. :ok:

150

Freitag, 17. Oktober 2014, 16:10

deshalb nennen wir ihn mickey 'The EYE' !!!!! :D

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