Das Wettringer Modellbauforum

Guten Abend ihr beiden

Matthias
Wer so schön baut wie du, dem sei historisch gesehen alles verziehen. Jetzt muss ich aber selbst Abbitte leisten, denn in der Regel empfehle ich ja die BB's der Champions League durchzuarbeiten. Jetzt ist mir dein Beitrag mit dem Geländer selbst durchgeschlüpft Ich gelobe Besserung. Du hast die Stäbe verdrillt, kein Wunder, bei M 1:140 wäre solch ein Stab bei 3 cm in Realität bei deinem Modell ca. 0,2 mm stark und damit nicht händelbar. Immer schön zu sehen, wie du dich bei diesem Maßstab gekonnt aus der Affäre ziehst.

Chris:
Das ist eine gute Idee mit dem Flachdrücken, aber ich muss wirklich erst herausfinden, was damals wirklich verbaut wurde, Aber ich werde mir mit Vergnügen deine Ausführung noch mal anschauen, danke für den Tipp. Ansonsten mit dem Lob nicht übertreiben, das waren die 12-Pfünder und jetzt muss noch eine Schippe drauf, mit den allseits sichtbaren 8-Pfündern...

Ich bin dem Herrn außerordentlich dankbar, dass auf der SR keine 4-Pfünder eingesetzt waren. Zudem muss ich noch Sünden bei den 8-Pfündern beseitigen...

Wie ? WAS??? Die Drehbassen auch noch?

Wer zur Hölle behauptet, dass bei den Schiffen Drehbassen eingesetzt wurden ???

Beste Grüße

Bernd

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Guten Abend allerseits,

vielen Dank Johann, wie heißt es so schön? Man bemüht sich, um "Durchblick" zu bekommen.

Ich hatte ja versprochen, unter der Rubrik "Käpt'n Lou außer Kurs" von dem ein oder anderen Fauxpas zu berichten, den ich mir ab und an leiste. Heute ist es wieder einmal soweit und es kam richtig dicke...


Ich hatte ja davon berichtet, dass ich bei den 8-Pfündern für das Oberdeck, die ja von allen Seiten gut sichtbar sind, die Fuge der Lafettenwände ausführen will, also in der Art, wie bei diesem Dummy...





Und was macht man mit einem Dummy? Genau, irgendwann ab in den Müll.

Und so verging die Zeit...

Bis ich endlich nach einer längeren Pause wieder etwas mehr Zeit hatte, um mit den 8-Pfündern zu beginnen.

Der Dummy lag im Müll und als schöne Arbeitsvorlage suchte ich mir die beste 12-Pfünderkanone heraus und begann mit der Arbeit...

...nur...

bei den Zwölfpfündern hatte ich noch keine solche Fuge ausgeführt...

... Und nach drei bis 4 Monaten Pause vergisst man schnell was... zumal in meinem Alter...

Ihr ahnt was kommt...

Ich hatte tatsächlich vergessen die Fugen auszuführen und es fiel mir erst auf, als ich die Fotos aller 8-Pfünder machen wollte.

Da habe ich mich an Matthias (Leimprinz) erinnert, er reißt ja auch sehr gerne alles wieder ab.

Also Kanonen wieder demontiert, die Fugen nachgezogen und alles wieder erneut zusammengebaut. Hat eine Weile gedauert...

Was lernt man daraus? Und darum geht es ja. Wenn ich das nächste Mal eine längere Unterbrechung vorhabe, schreibe ich mir vor Beginn der Pause einen Merkzettel an was ich denken muss, bevor es wieder weitergeht.

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So, schwamm drüber und jetzt arbeiten wir in den nächsten Wochen die 8-Pfünder von hinten nach vorne ab.

Die Kanonen Nr. 3 und Nr. 12 sind inzwischen (erneut) fertig und wurden auf dem Deck der obersten Hütte aufgestellt.

Ihr seht die Fugen nicht ? Gemach, gemach, die Details kommen erst ganz zum Schluss...





Beste Grüße

Bernd

Guten Morgen allerseits,

du hast vollkommen recht Schmidt, ich bin allerdings dort noch nicht fertig. Das ist auch daran bemerkbar, dass diese Fläche noch nicht gealtert ist etc. Einer der Gründe besteht darin, dass ich noch en Detail herausfinden muss, wie das damals an der Soleil Royal oder Royal Louis um 1689 gehandhabt wurde. Bei dem Model der Royal Quinze von 1728 wurden die Rückseiten flach ausgeführt.

Christian hat mit seinem Hinweis schon recht, aber das würde mich nicht schrecken, ich habe schon so viele Kanonen abgerissen und wieder eingesetzt, da kommt es auch nicht mehr drauf an und die getakelten Geschütze kommen ohnehin erst zum spätestmöglichen Zeitpunkt aufs Schiff.

Es gibt einen weiteren Grund, warum es dort am Heck bisher nicht weiterging und dein berechtigter Hinweis erlaubt mir, auf die Thematik etwas ausführlicher einzugehen, was den SR-Bauern vermutlich nicht besonders gefallen wird, aber ich kann es nicht ändern.

Man spricht ja im Allgemeinen von insgesamt drei Soleil Royals, die es gegeben hat und das ist - in meinen Augen - nicht ganz zutreffend.

Bei der ersten Soleil Royal muss man nämlich differenzieren, zwischen der Indienstnahme des Schiffes 1669 und ihrer Generalüberholung von 1689.

Übrigens gibt es in der Literatur auch Hinweise, dass die Soleil Royal erst 1671 in Dienst gestellt wurde, was stimmt denn nun ?

Das Schiff wurde zwar 1669 bautechnisch fertiggestellt, aber erst 1671 mit Geschützen bestückt, daher kommt diese zeitliche Fehlspanne zustande.

Man muss aber dann auch wissen, welche Version man baut, die von 1669 oder von 1689 ?

Ich halte mich an die Version von 1689, was man auch an den Rüsteisen gut erkennen kann. 1669 waren diese vermutlich noch als reine Zugstäbe ausgebildet, während ich ineinandergreifende Eisen eingebaut habe, die wahrscheinlich um 1690 schon üblich waren. Aber ich schweife ab.

Zurück zum Thema:

Das Skulpturenprogramm an der SR von 1669 wurde von Charles Le Brun entworfen, während die Heckdekoration 1689 von Jean Bérain stammt und da liegt der Hase im Pfeffer. Heller - und das möchte ich hier ausdrücklich betonen - hat mit diesem Modell einen prima Job gemacht, aber leider stimmen einzelne Skulpturen nicht mit dem tatsächlichen Entwurf von Bérain überein.

Dazu ein Beispiel:

Während sich bei dem Heller Modell eine weibliche Figur auf der Steuerbordseite eine Art Lampe über das Antlitz hält, handelt es sich in Wahrheit - nach dem Entwurf von Jean Bérain - um einen Kopfschmuck aus Elefantenohren und einem Rüssel.

Nein, ihr vermutet falsch. Ich bin nüchtern.

Also wie kommts ?

Ganz einfach. Nach Bérains Skulpturenprogramm handelt es sich bei der Figur an der Backbordseite um eine Allegorie auf Amerika, während die Skulptur an der Backbordseite eine Allegorie auf Afrika darstellt. Beides in den Zeichnungen von Bérain gut am Kopfschmuck zu erkennen, denn an Backbord handelt es sich um einen Federschmuck und an der Steuerbordseite um besagtes Elefantenhaupt.

Diese Figuren versinnbildlichen den Wirkungskreis des Schiffes, denn die Soleil Royal war damals das Flaggschiff der Flotte von Ponant und damit für den atlantischen Raum zuständig, eben von Europa, über Afrika bis zur neuen Welt.

Die meisten anderen Figuren stimmen soweit mit dem Entwurf von Bérain 1689 in etwa überein. Ich muss mir allerdings übelegen, wie ich insgesamt damit umgehe und welche Veränderungen ich an dieser Heckarchitektur durchführen werde. Das ist der Grund, warum es insgesamt dort nicht weitergeht.

Nachfolgend übrigens ein Ausschnitt aus Bérains Zeichnung mit besagtem Kopfschmuck der Allegorie auf Afrika. Es gäbe noch massenhaft zu erzählen, aber das würde an dieser Stelle etwas zu weit führen.



Beste Grüße

Bernd

danke für die Blumen Christian, guten Abend allerseits,

weiter geht es mit der Fertigstellung der 8-Pfünder und deren Aufstellung auf dem Achterdeck.

Was habe ich denn da letztens geschrieben? Die Angaben der Geschütznummern sind falsch. Nicht die Nr. 3 und 12, sondern die Nr. 14 und 16 zeigen die Aufnahmen, sorry.

Die Kanonen für das Achterdeck sind fertig... nicht das Deck oder der Rest, also übt Nachsicht... mit Ausnahme bei den Geschützen.

In Richtung Bug blickend, sind dies auf der Backbordseite die Geschütze Nr. 8, 3, 11 und 5 und in Richtung Steuerbord die Nummern 6, 2, 9 und 10.

In früheren Zeiten hatte ich mich ja dafür ausgesprochen, den Übergang von den Böden zu den Lafettenwänden derart abzuschleifen, dass man den Übergang nicht mehr sieht.

Das muss ich an dieser Stelle korrigieren. Diese Fuge ist zu sehen und wurde von mir bei den 8-Pfündern auch wieder belassen, also nicht wundern.

So, für den Rest braucht's keine Worte mehr.


























Beste Grüße

Bernd

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Guten Abend allerseits und merci Messieurs.

Am heutigen Kaminabend des 4. Advent geht es um die Fertigstellung der restlichen 8-Pfünder auf dem Backdeck und damit um den Abschluss der sichtbaren Kanonen insgesamt. Freilich noch ohne Kanonentakelung. In Richtung Bug blickend, sind dies auf der Backbordseite die Geschütze Nr. 4, 12 und 1 und auf der Steuerbordseite die Kanonen Nr. 13, 15 und 7. Ich habe es leider nicht mehr geschafft, die versprochenen Detailaufnahmen anzufertigen. Also ein paar Kanonen auf die Decks gestellt und auf die Schnelle ein paar Fotos aus der Nähe geschossen. Die "richtigen" Detailaufnahmen liefere ich nach.

Ich suche nach wie vor gute Decksaufnahmen von der Hermione für meine 2 m Ansicht der Geschütze. Sobald ich eine treffende Aufnahme finde, geht es auch damit weiter.

So und nun zu den Aufnahmen ohne weitere Worte.















































Jede dieser 28 sichtbaren Geschütze besteht aus 43 Einzelteilen, was in Summe 1.204 Teile ergibt. Ich erspare mir hier die Wiederholungen. Die 8-Pfünder unterscheiden sich von den 12-Pfündern nur durch die angedeutete Fuge an den Lafettenwänden. Wer Näheres wissen will, den bitte ich hier HIER nachzulesen. Wer sich das übrigens mal aus der Nähe anschauen will, kann gerne vorbei kommen.

Das war der letzte produktive Beitrag in diesem Jahr ihr Lieben. In Kürze geht es für einige Zeit ab ins Warme. Danach habe ich bis etwa April noch zwei andere Projekte abzuschließen die Zeit kosten und meine Aufmerksamkeit verlangen. Anschließend geht es mit dem Bau der Soleil Royal weiter, versprochen.

Abschließend wünsche ich euch ein frohes Weihnachtsfest, verbunden mit einem guten Rutsch ins Neue Jahr oder einfach nur eine gute Zeit.

In diesem Sinne bis demnächst.

Beste Grüße

euer Bernd