Solange ich noch auf Teile für die Takelage warte, dachte ich mir, kann ich doch schon mal die Segel herstellen.
Zuletzt habe ich das vor vier Jahren gemacht, für die erste Statenjacht:
Material war damals schon Seidenpapier, gefärbt mit Wandfarbe; ich habe auch mit einem an den Mast gezogenen Großsegel experimentiert.
Jetzt wollte ich versuchen, über das damalige Ergebnis hinaus zu kommen.
Als erstes ist es mir mit einem Trick gelungen, den Segelplan aus dem Bausatz auf Seidenpapier zu drucken. Der Trick: Das Seidenpapier ist mit einem dünnen doppelseitigen Klebeband auf ein A 4 Blatt geklebt!
Anschließend habe ich die Segel wieder mit Wandfarbe gestrichen, diesmal verdünnt und zugleich gefärbt mit Tee (English Breakfast Tea) und/oder Kaffee (Nespresso Volluto).
Die Bahnen und die Verstärkungen sind mit dünnem Bleistift aufgemalt. Ich gebe gerne zu, dass diese Segel mehr gemalt als genäht sind!
Dann habe ich in die gedoppelten Ränder dünnen Kupferdraht eingelegt. Die unten gezeigte Vorrichtung ist dabei sehr hilfreich. Äußerste Vorsicht ist geboten. Trotz mehrfacher Lackierung ist das Material immer noch hauchdünn. Kommt es an den falschen Stellen mit Klebstoff in Berührung oder klebt gar auf der Bastelunterlage fest, ist das Segel perdu!
Während der Herstellung der Segel habe ich sie mehrfach mit immer leicht anders getönter Farbe übergestrichen, um den Eindruck alten Stoffes herzustellen. So lassen sich auch zu prominent geratete Bleistiftstriche wieder "abmildern".
Hier der vollständige Segelsatz. Ich hoffe, er passt in Stil und Farbe zum Rumpf.
Und im Detail:
Schmidt