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151

Donnerstag, 16. Januar 2025, 10:42

Moin Jochen,

wohl dem, der sich zu helfen weiß.
Die Beiboot-Misere hast Du fantastisch gelöst.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

152

Donnerstag, 16. Januar 2025, 17:20

Dank euch!

Abgießen kann man als Wissenschaft und Kunst betreiben, wie Kollege Schmidt es so virtuos vorführt, aber für meinen gelegentlichen Hausgebrauch braucht es weder besondere Fertigkeiten noch teure Materialien und Ausrüstung. Im Prinzip ist mit Bild drei des vorherigen Updates ja schon alles gesagt.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

153

Freitag, 14. März 2025, 22:15

Mahlzeit allerseits!

Mal wieder Neuigkeiten vom Dampfbügeleisen des Schreckens:



Kaum habe ich größere Auswahl an feinen Messingröhrchen, sind sie auch schon unentbehrlich.



Ich frage mich dann immer, wie ich vorher ohne zurechtgekommen bin..



Das sind die Boote, die auf Deck gestaut waren, dazu kommen noch vier kleinere an Davits entlang der Reling.



Für die Spanngurte der Ruderboote nehme ich etwas dickeren weißen Elastikfaden. Soweit möglich, bringe ich ihn vor den Booten an.



War so schon fummelig genug.



Das Gestell auf dem Deckshaus ist die Auflage für die Kranbalken, besteht aus Ätzteilen, Plastikrundstab und Messingstreifen. Viel Aufwand für ein Teil, das in der Realität gar nicht genutzt wurde, auf sämtlichen Fotos sieht man die Kranbalken schräg an den Seilen hängend.



Eine ganz gewöhnliche Billigzange, Schinaschrott 5 Zangen für 5 Euro. Interessant wird sie, weil die Riffelung der Backen nicht gegeneinander versetzt ist, sondern symetrisch aufeinander sitzt, Spitze über Spitze, Kerbe über Kerbe. Damit kann man dann gezogenen Gussast zu Ketten quetschen.



So nämlich. Zum Vergleich mal die feinste geätzte Kette aus meiner Kramkiste.



Ergibt dann feine Spannketten zur Sicherung der Dampfpinassen.



Angeklebt, abgelängt, fertig. Ist feiner als jedes Teil, das mir bisher in irgendwelchen Superdetailsets untergekommen ist.
Die schiefe Kette hinten, die mir das gnadenlose Makro offenbart hat, ist natürlich bereits begradigt..
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
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-Otto von Bismarck

Beiträge: 116

Realname: Armin

Wohnort: Reichenau

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154

Samstag, 15. März 2025, 10:59

Moin Jochen,

schön von Dir zu hören. Die Beiboote sind wirklich sehr schön geworden, Respekt, die Lösung mit der Verzurrung ist ausgezeichnet gelöst. Ich denke, dass mit den Bänken kann man in diesem Maßstab so lassen, die Bootsstapel wirken auch so sehr wirklichkeitsnah. Die Microröhrchen verwende ich auch gerne, allerdings hauptsächlich für die Takelage. Man kann wunderbar das Takelgarn in einer Schlaufe durchführen.

Ich freue mich auf mehr.

LG


Armin

155

Samstag, 15. März 2025, 12:38

Moin Jochen,

wunderbare Fortschritte :ok:
Die Sache mit der Zange ist etwas, worauf ich noch nie geachtet habe. Meist habe ich bei den Billigsets am Krabbeltisch nur müde gelächelt und es nicht mal in die Hand genommen. Das wird sich jetzt definitiv ändern. Danke für den Denkanstoß :hand:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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156

Samstag, 15. März 2025, 13:04

Du kommst ja gut voran, Jochen.
Sieht echt toll aus was du aus den Beibooten gezaubert hast.
Grüße, der Jölle.


157

Samstag, 15. März 2025, 14:49

Coole Ideen.
Quetschketten und Microrohrschornsteine.

Die Beibootarmada kommt wirklich sehr gut.

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Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

158

Samstag, 15. März 2025, 20:14

Alles sehr schön. - Stimmige Farbgebung.
Tolle Idee mit der Billig-Zange.

Für die kleineren Geschütze benutze ich bei meiner Borodino Spritzen-Kanülen.
.
.
Ich habe stets mehrere Modelle im Bau, oft gibt es längere Pausen. Aktuell im Bau, bzw. in den letzten Monaten immer mal etwas dran gemacht: die hier gezeigten Modelle im Thread "Querbeet". --- Ansonsten viel Gartenarbeit beim Erstellen eines neuen Gartens auf einem komplett runtergekommenen Geröll- und Müll-Grundstückes. usw .

159

Sonntag, 16. März 2025, 17:38

Dank euch!

Das mit der Zange war tatsächlich eine Zufallsentdeckung, aber natürlich wäre es schön gewesen, da viel eher drauf zu kommen..
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
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-Otto von Bismarck

160

Samstag, 5. April 2025, 20:26

Mahlzeit allerseits!

Weiter ging es mit den Aufbauten, die mich mit ihren vielen Kanonen zunehmend an die Kastelle altertümlicher Segler erinnern.



Vorn



Achtern





Die Reling ist äußerst fummelig, aber bei den Rundungen hat mir die eigens hierfür einseitig gekürzte Pinzette gute Dienste geleistet. Die generische Reling aus dem WEM-Satz, Pfostenabstand 3,5 mm, ist sehr filigran geätzt und aus sehr weichem Messing, weshalb sie gut zu biegen ist. Die Kehrseite ist natürlich die extreme Empfindlichkeit, sie verbiegt sich schon durch zu intensives ansehen.



Nächstes Deck, hier habe ich das Steuerhaus zuerst unter das Kompassdeck geklebt und danach die ganze Einheit auf das Brückendeck. So konnte ich den Übergang zum Kompassdeck sauber verschleifen, wir erinnern uns, es gibt hier keinen Dachüberhang.



Auf dem Achterkastell steht noch eine gesonderte Kompassplattform, alle weiteren Schiffe der Klasse außer diesem hatten auch noch eine zusätzliche zwischen den Schornsteinen. Da bin ich froh, dass ich die nicht auch noch scratch bauen muss..
Links das Bausatzteil, rechts meine Version. Der Unterbau ist aus dem WEM-Satz, das Lochblech aus der Kramkiste.



Reling und Treppe gleichfalls Kramkiste. Treppen enthält auch der WEM-Satz, die sind aber nicht besonders gelungen, so dass ich sie am ganzen Modell ersetzt habe.
Generische Reling habe ich mit den verschiedensten Pfostenabständen, aber nicht mit den hier nötigen 6mm. Aso Stückelei von Ecke zu Ecke.



So nämlich. Die Überstände werden dann ganz vorsichtig mit einem planen Seitenschneider abgeschnitten.



Fertig!



Und an Ort und Stelle. Dir Treppe musste ich doch noch etwas kürzen, damit sie nicht mit dem Aufgang davor kollidiert. Jetzt stehen die Geländerpfosten nicht mehr senkrecht, damit muss und kann ich leben.

Nächster Punkt sind die Schornsteine. Thomas aka Automadellbauer hatte vor einiger Zeit die Frage aufgeworfen, ob diese nicht zu kurz seien. Ich hatte das damals, nach Betrachtung und Interpretation vieler Bilder und Zeichnungen, verneint, musste jetzt aber, bei direktem Vergleich mit den seither in die Höhe gewachsenen Aufbauten nämlich, feststellen, dass sie doch erheblich zu kurz sind. Es gibt ja eine ganze Reihe von Zeichnungen im Netz, die sich in dem Punkt aber leider unterscheiden, und bei der Interpretation von Originalfotos gibt es die bekannten Probleme von Blickwinkel und Parallaxe. So kam ich auch zu keinem eindeutigen Ergebnis. Schlussendlich habe ich am Modell des Tessarevich,wo sie stimmig wirken, gemessen und mich für eine Verlängerung um 11mm entschieden. Die Operation läuft gerade.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
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-Otto von Bismarck

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Realname: Markus

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161

Sonntag, 6. April 2025, 09:38

Hi Jochen
Toll und wieder meinen Respekt für den kleinen Maßstab. :ok:

Bei mir braucht es schon manchmal Eichhörnchenfinger, aber das ist noch krasser. ;) :respekt:

162

Sonntag, 6. April 2025, 10:28

Moin,

wieder mal eine grandiose Arbeit, die Du hier zeigst. Deine Fertigkeiten bei Ätzteilen in 1:350 sind einfach faszinierend. Das Gesamtbild Deiner Modelle wird dadurch extrem aufgewertet :ok:

Die Kehrseite ist natürlich die extreme Empfindlichkeit, sie verbiegt sich schon durch zu intensives ansehen.
Hilft hier vielleicht das Arbeiten mit Sonnenbrille 8)
:abhau:

Ingo
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Realname: Armin

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163

Montag, 7. April 2025, 16:36

Wirklich grossartig ist das Modell bisher geworden. Es könnte glatt als ein Modell in grösserem Massstab durchgehen. Meinen Respekt hast Du!

Die Sekundärartillerie in den kleinen Türmen an Deck waren zu der damaligen Zeit weit verbreitet. Auch auf meinem grade abgeschlossenen Projekt "ERZHERZOG FERDINAND MAX" (k.u.k. Marine) sind diese verbaut.

LG


Armin

164

Montag, 7. April 2025, 16:42

Wirklich klasse was du hier in 1:350 zauberst.
Ich bekomme bei meinen 1:200 Ätzteile ja schon die Kriese, aber was du hier aus dem alten Pott machst, fantastisch.
Grüße, der Jölle.


165

Mittwoch, 21. Mai 2025, 23:06

Mahlzeit allerseits!

Geht langsam, aber geht..



So sehen die verlängerten Schornsteine aus. Durch Messungen am Tessarevich-Modell war ich ja auf 11mm Verlängerung gekommen, das erschien dann aber am Modell doch wiederum etwas zu lang. So habe ich 2mm wieder abgesägt, jetzt bin ich zufrieden, ich meine, dass die Proportionen stimmig wirken.



Noch vor Anbau habe ich Löcher für die Schornsteinstage gebohrt und 0,1mm Kupferdrähte als Platzhalter reingefummelt, an denen ich später die Seile einziehen kann. Dieser Elastikfaden lässt sich weit besser ziehen als schieben.



Aufgestellt und ausgerichtet, dann lange Pause für den Kleber.



Derweil schon mal die Stage vorbereitet, Microröhrchen 0,3/0,5 mm in 4mm Länge simulieren knapp mannshohe Spannschlösser.
Die Montage läuft dann so ab: Zuerst wird das eine Ende des Fadens mit einem Klecks dickflüssigen Sekundenklebers auf Deck geklebt, dann das andere Ende mit dem Platzhalterdraht verklebt. Darauf achten, dass die Klebestelle nicht zu dick wird, muss ja durch die Bohrung im Schornstein passen. Nach Trockenpause den Draht herausziehen und den straff gezogenen Faden in der Bohrung des Schornsteins verkleben. Oben abschneiden, wenn im schwarzen Schornsteininneren etwas dünner schwarzer Faden übersteht macht das nichts, und zuletzt das Röhrchen soweit wie möglich herunterschieben und mit einer Winzigkeit Kleber sichern. Fertig..



Beim zweiten Schornstein stehen die Stage in konventioneller Weise..



..während sie beim vorderen den Platz für den Bootskran freilassen müssen und deshalb statisch weniger wirksam geführt sind.



Microröhrchen und um einen 1mm-Bohrer gewickelter Kupferdraht ergeben Kranhaken.



Eine echte Last kann man da allerdings nicht anhängen.



Hier habe ich noch ein Foto des arg zerzausten Schwesterschiffes Orjol, das zeigt, dass die oberen Ruderboote tatsächlich recht hoch gelagert waren, mehr auf als in dem unteren Boot. Ich habe das Bild zwar erst entdeckt, nachdem ich das so gemacht hatte, aber eine nachträgliche Bestätigung ist ja auch ganz nett..

Bevor ich jetzt nach oben weiterbaue, sprich Masten anfertige, werde ich erstmal die Rumpfseiten komplettieren, da ist noch jede Menge Filigranarbeit zu tun. Außenreling, Anker, Ankerkran, Torpedoschutz, Bereitschaftsboote, Ankerspiere, Stelling, überwiegend kommen hier Ätzteile zum Einsatz.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
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-Otto von Bismarck

166

Donnerstag, 22. Mai 2025, 07:46

Moin,

ich bin immer wieder begeistert von deinen Arbeiten in diesem Maßstab. Allein das Wickeln von Draht um einen 1mm-Bohrer als Kranhaken ... man muss das ja auch noch zurecht schneiden ohne alles wieder zu verbiegen ... :respekt:
[..] aber eine nachträgliche Bestätigung ist ja auch ganz nett.. [..]
Selbst ohne Bestätigung: Wenn das Gesamtbild stimmt ist alles in bester Ordnung!

Ingo
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167

Sonntag, 8. Juni 2025, 19:09

Mahlzeit allerseits!

Kleines Update:



Weiter mit der Außenreling. Im Gegensatz zu den Geländern der Aufbauten, die dreizügig und aus fest installiertem Stahlrohr waren, handelte es sich hier um zweizügige abnehmbare Kettenreling. Sie kann also keine Kurven machen, sondern muss an den Pfosten passend geknickt werden.



Das ist das Resultat etwa einer Stunde Arbeit, es ist der Punkt, wo der Rücken dann meist sagt "Genug gesessen, leg dich wieder hin". Hat also einen ganz profanen Grund, dass ich zuletzt sehr langsam baue.



Flaggenstock (Stecknadel) und eine dreibeinige Stütze, vermutlich für die Sonnensegel. Ist auf fast allen Fotos zu sehen, an Bug und Heck, aber auf keiner Zeichnung. Maße musste ich also schätzen, zum Glück steht auf einem Bild ein Matrose direkt daneben.

Nun geht es an den Rumpfseiten weiter, dazu muss das Modell ausgedockt und 2cm höher wieder eingedockt werden.



Habe die Gelegenheit für Bilder des aktuellen Gesamtstandes genutzt.



Sieht schon fast wie Schiff aus..
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-Otto von Bismarck

168

Sonntag, 8. Juni 2025, 20:34

Moin,

Hat also einen ganz profanen Grund, dass ich zuletzt sehr langsam baue.
Ich hoffe, es ist nichts Ernstes 8)

Das Gesamtbild sieht sehr gut aus, gefällt mir :ok:
Die Kettenreling hat bestimmt den Hintergrund, dass beim Drehen der schweren Türme diese nicht abrasiert wird. Hatten wir auf den S-Booten auch, keine Ketten, aber umklappbar.

Ingo

P.S. Sieht schon mehr als fast wie Schiff aus ;)
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169

Sonntag, 8. Juni 2025, 21:22

Mahlzeit Ingo

Ich hoffe, es ist nichts Ernstes

Na ja, zumindest ist es nichts, was Einfluss auf meine Lebenserwartung hat. Besser wird es aber nicht mehr.

Die Kettenreling hat bestimmt den Hintergrund, dass beim Drehen der schweren Türme diese nicht abrasiert wird

Das war (und ist?) weit verbreitet, z.B. auch bei den Einheiten der Kriegsmarine wurde zur Herstellung der Gefechtsbereitschaft auf ganzer Schiffslänge die Reling niedergelegt. Den Grund habe ich aber nie verstanden, auch bei HA-Rohren in Nullposition liegen diese noch meterhoch über der Reling. Erhöht jedenfalls nicht eben das Gefühl von Sicherheit, womöglich bei schwerer See auf schmalem Zerstörerstahldeck nicht einmal ein Geländer zu haben.. Für mich wäre das jedenfalls nichts.
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-Otto von Bismarck

170

Montag, 9. Juni 2025, 09:07

Moin Jochen

Schön wieder mal was von die zu sehen ( hören ) :) Kann mich dem Ingo nur anschließen . Wie gewohnt erstklassig .
Irgendwie frag ich mich immer wie wohl ein leben zu der Zeit auf diesen alten Pötten wohl war . :nixweis: Leider habe ich keine Marineerfahrung obwohl ich damals zur BW Zeit gerne zur Marine gegangen währe ;( Die Herren wahren der Meinung das ich wohl besser bei den Grenadieren in der Küche aufgehoben währe X( na ja ist lange hehr und nun eh zu spät ^^




Heiko

Eine kleine Weisheit fürs Leben

--Pople niemals in der Nase wenn Du über Kopfsteinpflaster fährst --

171

Montag, 9. Juni 2025, 12:27

Ahoi Jochen.
Der aktuelle Gesamtstand gefällt mir schon ausgesprochen gut.
Jetzt kann es in den Endspurt gehen. :ok:
Grüße, der Jölle.


172

Montag, 9. Juni 2025, 12:53

Mahlzeit die Herren!

@Heiko:
Mit einem Job in der Küche hättest du damals das große Los gezogen, auf russischen Schiffen gab es immer wieder Meutereien wegen schlechtem Essen. Überhaupt würde man für solche Schiffe heute keine Freiwilligen mehr finden, primitivste Lebensumstände, stumpfsinniger Dienst, keinerlei Privatspäre. Dazu, auf russischen Schiffen bis heute, Willkür und Korruption durch Offiziere. Und während die Schiffsführung von feinem Porzellan auf weißen Tischdecken speiste, musste die Mannschaft ihre Pullover opfern, um damit die chronisch lecken Stückpforten abzudichten. Nur für das Seelenheil war bestens gesorgt, tägliche Gottesdienste und Gebete gehörten zur Schiffsroutine. Insgesamt kein schönes Leben..

@Jölle:
Dank dir, doch wird der Endspurt eher ein Zielschleichen werden.. Bin aber selber heiß darauf, den Bau zu vollenden, hat schon lang genug gedauert.
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-Otto von Bismarck

173

Montag, 9. Juni 2025, 13:29

Moin,

[..] Den Grund habe ich aber nie verstanden, auch bei HA-Rohren in Nullposition liegen diese noch meterhoch über der Reling. [..]
Unsere 76mm Oto Melara hatte auch genug Platz zwischen Rohr und Reling, trotzdem wurde abgeklappt. Im Normalfall alles kein Problem, aber was, wenn das Boot / Schiff bei hoher Fahrt und harter Ruderlage den Kurs ändert und sich ordentlich zur Seite neigt? Dank Kreiselstabilisierung bleibt das Rohr stetig am Ziel, egal ob da eine Reling steht oder dann eher stand. OK, schwere Artillerie bei Dickschiffen wird kaum so niedrig gerichtet sein, aber bei Zerstörern macht das schon Sinn.

[..] bei schwerer See auf schmalem Zerstörerstahldeck nicht einmal ein Geländer zu haben. Für mich wäre das jedenfalls nichts. [..]
Bei uns wurde die Back dann erst im letzten Moment betreten. Zu zweit den Mann sichern, der die Reling aufstellt und erst dann das Boot zum Anlegen klarmachen. Ich war froh meine Standard-Manöverstation auf dem Achterdeck zu haben 8)

Ingo
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Realname: Armin

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174

Montag, 9. Juni 2025, 14:52

Moin zusammen,

es gefällt mir unglaublich gut, was du aus diesem Bausatz herausholst! Mancher 1:100 Modellbauer baut nicht so schön.

Zitat von »´golfkilo´«

Die Kettenreling hat bestimmt den Hintergrund, dass beim Drehen der schweren Türme diese nicht abrasiert wird

Das war (und ist?) weit verbreitet, z.B. auch bei den Einheiten der Kriegsmarine wurde zur Herstellung der Gefechtsbereitschaft auf ganzer Schiffslänge die Reling niedergelegt. Den Grund habe ich aber nie verstanden, auch bei HA-Rohren in Nullposition liegen diese noch meterhoch über der Reling.


Der Grund für die umlegbare, bzw. demontierbare Reling liegt weniger darin, dass sie den Geschützrohren im Wege wäre (was aber manchmal auch der Fall ist), sondern dass sie dem Knalldruck der Kanone nicht standhalten würde. Auch die Lüfter auf dem Back- und Achterdeck sind aus diesem Grunde demontierbar ausgeführt. Der Knalldruck eines großkalibrigen Schiffsgeschützes sollte nicht unterschätzt werden. So wurde die erste USS TEXAS von 1895 mit zwei an Steuer- und Backbord diagonal versetzten 30,5cm Geschützen in zwei Türmen gebaut. Die Aufbauten erlaubten das durchschwenken der Kanonenrohre, sodass beide jeweils nach Steuer- oder Backbord schießen konnten - so die Theorie. In der Praxis sah das dann so aus, dass beim ersten Schuss das Deck und die Aufbauten durch den Knalldruck der Kanone empfindlich beschädigt wurden. Man konnte somit dann tatsächlich immer nur mit einer Kanone eine "Breitseite" schießen. Reling und Lüfter sind halt noch empfindlicher als Decks und Aufbauten und somit müssen diese dann weg.

LG


Armin

175

Montag, 9. Juni 2025, 16:08

Mahlzeit Armin
Der Knalldruck eines großkalibrigen Schiffsgeschützes sollte nicht unterschätzt werden.

Das ist natürlich richtig, vor meinem inneren Auge erscheint gerade ein im Netz weit verbreitetes Luftbild einer Iowa-Class beim feuern einer Breitseite 40,6, man kann deutlich sehen, wie die Druckwelle tiefe Beulen in den Ozean drückt. Allgemein galt die Direktive, möglichst nicht über Bug oder Heck zu feuern, sondern mit um wenigstens 30° ausgeschwenkten Rohren, um Schäden am eigenen Schiff zu vermeiden. Die Flugzeugträger der Lexington-Klasse hatten ursprünglich vor und hinter dem Brückenaufbau je zwei Zwillingstürme 20,3cm, diese feuerten aber bei Übungsschießen immer nur nach Steuerbord, aus Sorge, sonst das hölzerne Flugdeck zu zerstören.
Dennoch wundert mich das mit der Reling, es gibt ja eigentlich kaum eine Struktur, die einer Druckwelle besser standhalten kann als ein dünnes Stahlrohr. Hohe Biegefestigkeit und Elastizität bei kleinem Luftwiderstand. Aber sie haben diesen Aufwand ja nicht aus Jux und Tollerei getrieben, und ein besserer Grund als der von dir genannte fällt mir nicht ein..
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