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  • »jo-loom« ist der Autor dieses Themas

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211

Dienstag, 24. Mai 2011, 17:10

Hier mal rasch die Antworten:
  1. In dem Modell kommt absichtlich eine Billigstfernsteuerung zum Einsatz, die aus einem China-Spielzeug "entwedet" wurde. Diese hat links 2 Tasten (vor/zurück) und rechts umgebaut 2 Tasten (links/rechts)
  2. Im Original China-Böötchen waren 2 Motoren installiert, die man wie im Panzer oder bei einer Raupe steuerte - also kein Ruder
  3. Der Antriebsmotor des Schleppers ist übernommen und kann nur an/aus bzw. vorwärts/rückwärts gesteuert werden
  4. Die Ruderfunktion ist a weng komplizierter: Hier sitzt ein zerlegtes und erweitertes Mikro-Servo einer normalen Fernsteuerung - dieses beinhaltet eine komplette Lageregelung (in meinem Fall für etwa +/- 80° Bewegung des Ruders.
    Die Übersetzung von den 2 Tastendrücken (links/rechts) auf das Servo-Signal übernimmt eine kleine Mikrocontrollerschaltung von mir. Aktuell habe ich 9 Positionen, 4 nach links, 4 nach rechts und 1 Mitte. Jeder Tastendruck stellt das Ruder eine Position weiter. Will man also von geradeaus auf "hart backbord", so muss man am Sende 4 mal die Taste links drücken.
    Der Motor für die Ruderpositionierung läuft immer nur solange, bis die gewünschte neue Ruderposition erreicht ist. Dies dauert je nach Weg eine Viertelsekunde bis maximal 2 Sekunden. Danach steht er still. Das Schneckengetriebe ist ja selbsthemmend und hält anschließend wunderbar das Ruder in Position.

Kammerfeger

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212

Dienstag, 24. Mai 2011, 17:30

@Jo, erstmal danke, ;)

noch 2 Fragen - wieviel Platz hast du

a) von der Oberkante des Ruder-Ritzels bis zum Rumpf-Boden?

b) von der Platine bis zur Flucht (Vorderkante) des Ruder-Ritzels? Edit: wurde schon beantwortet 15 mm

c) warum da ein derartiges Getriebe verbaut wurde? ( nehme mal an, nur um miz der Schnecke das Ruder-Ritzel bedienen zu können!? )

  • »jo-loom« ist der Autor dieses Themas

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213

Dienstag, 24. Mai 2011, 17:42

Auf die Schnelle:
  • Die lichte Höhe im Heckbereich von der Montageplatte bis zur Rumpfoberkante beträgt 7,6 mm
  • Das Maß von der Montageplatte bis zur Oberkante des Ruderantriebsritzels liegt bei etw 3,7 mm
  • Die Zahnräder des Getriebes haben einen Durchmesser von ca. 6,5 mm
  • Das Getriebe ist erforderlich, da diese kleinen Motoren zwar immense Drehzahlen haben (ca. 20.000 U/min) aber absolut null Drehmoment

Zum besseren Verständnis noch:
a) Es gibt absolut keinen Aktuator (ganz gleich in welcher Technologie), der in dieser Größe einen nenneswerte Kraft liefert - man muss also zwangsläufig immer über Drehzahl gehen
b) Dein Vorschlag mit einem längsliegenden Motor, der direkt über zwei Kegelzahnräder die Ruderachse bewegt, wäre natürlich zehnmal simpler - nur solche Motoren gibt es halt nicht
c) Die angegebenen Maße sind auf Höhe der Ruderachse gemessen - die Montageplatte fällt nach vorne leicht ab, um ca. 1,5 mm

Kammerfeger

unregistriert

214

Mittwoch, 25. Mai 2011, 00:51

HI Jo,

wie aus Beitrag 202 ersichtlich, ist die Lösung ja perfekt. :ok:

Sorry, meine etwas "komischen" Fragen bzw. "Anregungen". bin elektronisch gesehen ne absolute Dunkel-Leuchte. :nixweis:

HAtte meine INfo´s von nem netten Verkäufer ( er ist Verkäufer und war nett, kompetent lass ich mal dahingestellt ...) aus einem bekannten Elektronik-Shop.

Hatte bzw. habe ( nun doch wieder ) selbiges Problem ja bei mein Lambo. mit den Klappis und dem Antrieb.

Mir wurde mitgeteilt, dass es ne (elektronische) Möglichkeit gäbe, die Drehzahl des Motors entsprechend zu verringern. ( dürfte wohl Nonsens sein )
"Nun ist mir auch klar warum meiner manchmal hakt, und nicht gleich anspringt -> hohe DZ geringes DM - Danke ;) )

Noch nicht ganz klar hingegen ist mir, warum der Einbau eines einfachen "mechanischen" Servos ( Das ding mit dem T-Stück obendrauf ) nicht funktioniert? :cracy:

Sorry, wenn da noch ein paar "dumme" Fragen -> Fragen eines Dümmlings kommen, aber vielleicht finde ich so eine passende Lösung für meine Anliegen. ( :heul: )


PS: ziehe nebst meinem Hut vor deinen Arbeiten :ok: ; meine Lösungsvorschläge dezent zurück :pfeif:

  • »jo-loom« ist der Autor dieses Themas

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215

Mittwoch, 25. Mai 2011, 01:54

Et lööft - et lööft - juhuu!

Herzlich willkommen zur guten Stimmung,
das positive Karma hält an - auch heute liefs prima!

Ich mags kaum glauben - das ursprüngliche Konzept mit einer praktisch aufgelösten Servo-Lageregelung klappt mittlerweile perfekt.
Nach den Erfolgen mit dem sauber arbeitenden Ruderantrieb bekam ich Mut noch einmal die Rückkopplung mit dem Poti auszuprobieren:



Und siehe da - von Anfang an klappte es wunderbar. Die ursprünglichen Probleme lagen daher sicherlich an den Reibungsverlusten und dem Spiel im Antrieb.
Mit ein bisschen Tüfteln hab ich die beste Ausrichtung für das Poti ermittelt und dieses dann noch etwas unterfüttert. Zudem musste ich an den Einfassungen ein wenig herumfräsen. Weiterhin habe ich das Poti-Zahnrad aufgebohrt (mit einer Fixiermaske wie zuvor beschrieben), so dass ich es tiefer auf den Poti-Mitnehmerstift setzen konnte.
Zum Schluss folgten noch zwei Achslagerböcke für das obere Ende der Poti-Achse und das Ruderantriebsritzel.
Allen Ernstes: man kann hören und fühlen, ob solch ein mechanisches System vernünftig läuft. Zu Beginn wackelte überall irgendetwas, der Sound variierte permanent, ebenso die Drehzahl.
Nun kann man an- und ausstellen soviel man will, man kann die Position lustig hin- und herregeln - nichts wackelt mehr und es summt stets gleichmäßig vor sich hin.

Und jetzt kommt noch ein Bild von dem, wo ich seit einigen Modellbau-Sitzungen unentwegt draufstarre, der Rumpf mit Akku-Pack und Servotester:



Weitere Schritte:
Als nächstes werde ich jetzt noch die neu vebauten Teile im Heck mit Polystyrolpampe fixieren.
Danach kommt der Umbau der Empfängerplatine, die ganz nach Backbord rutscht. Dies schafft Platz um auf der Steuerbordseite die Servoelektronik unterzubringen.
Anschließend muss ich den Krempel neu verdrahten. An meinen Mikrocontroller kommen 6 dünne Leitungen, damit ich ihn wieder umprogrammieren kann.
Und schlussendlich werde ich am Ruder-Potentiometer noch 2 Widerstände in Reihe schalten. Dies erlaubt den Arbeitsbereich zu vergrößern. Im Augenblick macht das Ruder etwa +/- 50°, ich will aber auf nahezu +/- 80° kommen. Das Potentiometer hat einen deutlich größeren Arbeitsbereich, so dass es da keine Probleme geben wird.
Alles Genannte ist mehr oder weniger Routine, da erwarte ich keinerlei Probleme. Mal schaun, obs stimmt...

Lessons learned:
Nach diesem immensen Hickhack möchte ich einfach noch einmal die gesammelten Erfahrungen zusammenfassen:
  • Es ist für den privaten Modellbauer möglich im Mikrobereich eine derartige Antriebsmechanik ans Laufen zu bekommen
  • Der Erfolg erfordert penibelste Arbeitsweise in allen Bereichen
  • Mechanische Toleranzen müssen im Bereich unter einem Zehntel Millimeter bleiben
  • Zahnflanken müssen perfekt ineinander greifen, ohne aneinander zu stoßen
  • Wellen müssen exakt parallel bzw. rechtwinklig verlaufen
  • Wellen sollten an beiden Enden Aufnahmen haben - mit einem genau definierten Axialspiel
  • Getriebegehäuse / Getriebewände sollten bestmöglich verstärkt sein, so dass im Betrieb keinerlei Verzug entstehen kann
  • Alle Oberflächen von Zahnrädern und Getriebegehäusebauteilen sollten fein geschliffen werden und an allen Kanten gefast werden
  • Auf die Vermeidung von mechanische Überbestimmung ist zu achten - also z. B. keine 3 Lagerpunkte für eine Welle

Es war ein reichlich steiniger Weg bis hierher. Arg viel gelernt - wie üblich aufgrund zahlloser Fehler. Aber nun bin ich mir sicher, bei möglichen Wiederholungen des Aufbaus relativ flott und problemfrei ins Ziel zu kommen.

Machts gut - bis demnächst,
Johannes

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216

Mittwoch, 25. Mai 2011, 02:06

@ Kammerfeger:

Erst einmal: Dumme Fragen gibt es nicht - nur dumme Antworten. Ich freu mich doch über jede Form von mitdenken, mitfiebern, mitleiden - genauso aber auch, wenn jemand sich möglicherweise sogar was abgucken kann.

Bei Deinem Lambo würde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit ein kleines Linearservo für die Klappleuchten einsetzen - der Maßstab war doch relativ groß.
Solltest Du gar reichlich Platz haben, dann kannst Du natürlich traditionelle Dreh-Servos nehmen.

In meinem Fall waren halt selbst diese Mikro-Drehservos zu groß um sie unterzubringen. Selbst wenn ich eins reingequetscht hätte, dann wäre der Schwerpunkt weiter in Richtung Bug und zudem nach oben gewandet.

Wünsche Dir viel Erfolg - und halt durch, so ganz easy ist das alles nicht...

Gruß,
Johannes

217

Mittwoch, 25. Mai 2011, 15:40

Mensch, da steppt der Bär. Man muss schon staunen, wie hartnäckig du an dem Problem getüftelt hast. Wahrscheinlich hätte ich schon längst aufgegeben. Nun wird es aber höchste Zeit, Johannes, das der Kleinkram fertig wird und dann kann der kleine Schlepper mal zeigen, was er so drauf hat.
ICH WILL EIN VIDEO SEHEN!!!!

Gruß Jan

218

Mittwoch, 25. Mai 2011, 16:15

Mahlzeit!!

Großes Kino im sehr kleinen Maßstab!!

Klasse Umsetzung und vor allem ein locker, flockiger Bericht, der auch verständlich ist.

Wo hast Du eigentlich diese gigantischen, großen Batterien her? Halb so groß wie das Schiff!! :lol: :abhau:

Da bleibe ich weiter dran!! :ok: :ok:
Over, Ende und Out!!!

Gruß Daddel


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219

Mittwoch, 25. Mai 2011, 16:30

Hi Daddel,

das ist genau wie im richtigen Leben!
Umgib Dich stets mit richtig hässlichen superdicken Menschen - und man schaut plötzlich ganz gut aus...

Mein kleiner Schlepper hält sich dran.

220

Mittwoch, 25. Mai 2011, 16:59

Hoi Johannes :wink:
Da hast Du aber eine anständige Ruderanlage konstruiert, grossen :respekt: sieht ja fast wie ein Sauber Maschinchen aus. ;)
LG
Sergio
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221

Freitag, 27. Mai 2011, 00:18

Albtraum und Wunder!

Mit einem mittlerweile wieder halbwegs freundlichen Willkommensgruß...
Ha - Ihr habt wohl gedacht hier geht nichts mehr voran, gelle? Falsch gelegen! Hier passierte gewaltig was - nur dummerweise mit vollem Tempo rückwärts.
Gestern dachte ich mir "setzte mal hurtig die Leiterplatten ein machste mal schnell die Verdrahtung fertig, vielleicht hast du danach noch Zeit für die Deckbefestigung?"
Doch geschwinden Schrittes näherte sich der Super-Gau!

Erst einmal ging es jedoch frohen Mutes in Vorwärtsrichtung. Die Empfängerleiterplatte wanderte ganz bis auf Anschlag zur Backbordseite. Die fetten Dioden habe ich durch kleinere ersetzt. Dann kam noch die Erneuerung der Verdrahtung für die Empfängerleiterplatte und die Anschlüsse für den Beleuchtungsstecker.
Auf der Steuerbordseite habe ich eine Montageplatte für die kommende Servoelektronik und das eigene Interface angebrracht. Der schmale Streifen dient zur sicheren Abtrennung vom Empfänger:



So weit, so gut. Dann ging es an die Verdrahtung von Servoelektronik und Interface. Nachdem 50% komplett waren, dachte ich mir: ein Zwischen-Testlauf kann nicht schaden.
Auf einen Schlag schlechte Laune - und zwar allerschlechteste! Kennt Ihr das Geräusch, wenn ein schnell drehendes Zahnrad über ein blockiertes, stehendes ratscht? Jedenfalls drehte der Motor freudig, bewegte auch die erste Getriebestufe - doch am Ende der Kette tat sich nichts. Mitternacht war bereits vorbei und ich hätte (sorry) kotzen können. Arg müde war es natürlich chancenlos nen Fehler zu finden. Mein Inneres drängte in der Werkstatt den Fäustel zu holen und dem ganzen Leiden ein Ende zu bereiten.
Mit riesig dickem Hals aufgeräumt, aus purem Trotz mich meinem täglichen Baubericht verweigert, noch rasch Frau und Kinder geschlagen und wütend ins Bett.
Es war mir schleierhaft, was da passiert sein könnte - alles lief doch zuvor wirklich perfekt.

Heute dann zusammengerissen und nochmals das Thema angeschaut. Nach einiger Überwindung riss ich die Fixierung des Ruderachsritzels raus - damit konnte ich das Ritzel abheben und die Kopplung an das Poti lösen. Und siehe da - es ratterte immer noch - obwohl keine Belastung auf dem Getriebe lag.
Das macht vielleicht Freude, wenn man sein eigenes Werk wieder zerrupft, nachdem da so viel Arbeit drin steckte.



Also alles genauestens unter der Leuchtlupe angesehen - und dann entdeckte ich die Ursache. Ich Voll-Depp muss irgendwann mit dem Lötkolben das dritte Ritzel berührt haben. Auf jeden Fall waren ca. 5 Zähne angeschmolzen:



Glück im Unglück: Das beschädigte Ritzel saß auf der Achse, die ich noch entfernen konnte. Und vom zweiten geschlachteten Servo hatte ich ja noch Ersatz. Also Augen zu und durch. Alles wieder zusammengesetzt - und aha: es lief wieder.
Ich hab dann noch weitestgehend die Verdrahtung komplettiert. Fehlt nicht mehr viel. Dazu morgen mehr. Muss jetzt ins Bett - morgen Höchststrafe: um 6 Uhr aufstehn...

Soweit die neuesten Katastrophenberichte - wenigstens wieder mit abschließendem Lichtblick,
Johannes

222

Samstag, 28. Mai 2011, 07:03

Oh, oh, geglilltes Zahnlädchen sein nix gut. :abhau:

LG
Sergio
In der Werft : Revenge 1577
Fertig : Avalon

223

Samstag, 28. Mai 2011, 07:38

Moin Jo,
du machst aber auch Sachen – tz –tz –tz :du:

Also, das Leute sich beim Hobby die Knochen brechen, sich den Finger absäbeln, oder sich nen Nagel durch den Fuß schießen :cracy: hab ich ja alles schon gehört,
aber das sich einer mit dem Lötkolben die Zähne ausschlägt, ist sicherlich neu und einmalig.

Ich kann dir da meinen Zahnarzt empfehlen, der Überkront, oder setzt ne Brücke, der kann sogar importieren :thumbsup:
ach ne – implantieren … :abhau:

Lieber Gruß
Dieter
Mann kann über alles reden - nur nicht mit jeder 8o
... einfach tief Luft holen...

224

Samstag, 28. Mai 2011, 08:22

Oha, da ging es aber heiß her bei dir zu Hause. Schön, dass du den Fehler gefunden hast. Nun will ich aber echt mal langsam ein Video sehen, wie der Kutter im 10 Liter Eimer seine Runden dreht.
Geht er unter, brauchst du den Rest dann auch nicht mehr machen. Reine Zeitverschwendung ;) .
Also rinnjehauen, Johannes.

Gruß Jan :ahoi:

P.s. Mir scheint, als sollte man Dieters Zahnarzt lieber meiden. Nicht das er viel mehr Zähne bohrt und dabei vielleicht noch vergisst, die Löcher wieder zu verschließen.

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225

Sonntag, 29. Mai 2011, 00:30

Feinjustage, Aufräumen und - fertig lustig!

Hallo und herzlich willkommen am späten Samstagabend,
vermutlich könnt Ihr es allmählich schon nicht mehr sehen - aber glaubt mir, mir gehts genauso! Immerhin schaue ich schon seit geraumer Zeit unentwegt auf dieses unentwegt gleiche Motiv...
Aber weil Ihr so tapfer mitgemacht habt, gibts auch ne Belohnung: Heute schließen wir das Drama hoffentlich ab!

Los ging es in Erinnerung an den Geometrie-Unterricht mit dem Basteln einer Winkelschablone:



Diese habe ich auf dem Heck vom Schlepper fixiert. Aus einem Zahnstocher und einem aufgeklebten 0,3 mm Streifen entstand ein Zeiger. Somit konnte ich prima den erzielbaren Ruderausschlag und die Linearität der einzelnen Stufen überprüfen:



Dann hab ich mir ein Sortiment Widerstände parat gelegt. Der Grund: Ein Drehservo hat normalerweise einen Arbeitsbereich von +/- 60°, allerdings inklusive Nutzung der Trimmung am Sender. In meinem Fall habe ich ja eine Untersetzung von 20 Zähne auf 18 Zähne zwischen Ruderachse und Servo-Poti. Auf jeden Fall kam ich nur auf +/- 45°, mir zu wenig. Jetzt kann man aber dadurch, dass man an beiden Seiten einen Widerstand an das Servo-Poti lötet, den Arbeitsbereich erweitern:



Mit einiger Fummelei hab ich dann wieder den Programmierstecker an meinen Interface-Chip gefriemelt und einen Steckadapter zum Ausprobieren verschiedener Widerstände ergänzt. Die Software musste ich nochmal geringfügiig überarbeiten, da die Drehrichtung nicht mehr stimmte und ich den Software-Nullpunkt wieder zurücksetzen musste:



Nachdem ich alles am Laufen und die gewünschten Widerstandswerte ermittelt hatte, ging es ans Aufräumen, sprich an die endgültige Verdrahtung. Bin ganz happy - schaut deutlich aufgeräumter aus, als bei mir auf dem Arbeitsplatz:



Hier noch einmal der technisch komplette Rumpfaufbau inklusive Größenreferenz:



Bei dem Ruderausschlag habe ich mich schlussendlich auf +/- 60° entschieden. Damit steht das Ruder in den Endlagen schon sehr stark angewinkelt. Die 4 Stufen pro Seite liegen genau um 15° versetzt. Zuvor hatte ich auch 70° und mehr probiert - bin aber der Überzeugung, dass das strömungstechnisch keinerlei Sinn macht:



So - und für alle unter Euch, die entweder alles schon wieder vegessen haben oder neu im Baubericht eingestiegen sind, hab ich mir die Mühe gemacht und nochmals einen Überblick zusammengestellt. Ich hoffe, dass damit wenigstens im Groben klar ist, was beim kleinen Schlepper unter der Gürtellinie so abgeht:



Joderle - das Kapitel Ruderansteuerung war schon ne Qual. Habt Dank, dass Ihr durchgehalten habt! Morgen werde ich dann noch feste testen und vor allem mal nen Probelauf im Pool angehen.
Baulich kommt jetzt beim Rumpf noch eine umlaufende Dichtung und eine verschraubbare Decksbefestigung. Dann noch eine Eigenbau-Schiffsschraube und es kann lackiert werden.
Am Aufbau ist es ja auch gar nicht mehr so schrecklich viel...

Nach wie vor hoffe ich, dass es Euch Spaß macht und freu mich aufs Wiedersehen,
genießt einen schönen Sonntag,
Gruß,
Johannes

P.S.: ich werd alles Machbare probieren, um irgendwie nen Video zusammenzustricken - ist nicht einfach ohne Equipment...

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226

Sonntag, 29. Mai 2011, 00:49

Especially for you: Bewegte bunt Bild'sche

Jawoll - hier ist es, mein High Tech Fidäo.
Sorry für die miserable Qualität - mehr geht einfach nicht mit meiner Knipse. Es steht Euch aber frei mir ne gescheite Video-Kamera zu sponsorn...

Und nu - <<klick mich sanft>>

227

Sonntag, 29. Mai 2011, 05:46

Look Master it lives, it lives :ok: :ok: :ok:

Besten Dank auch fürs Video

LG
Sergio
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Fertig : Avalon

228

Sonntag, 29. Mai 2011, 16:33

Hallo Jo,

schön, daß du nochmal einen Cent draufgelegt hast - die Makrofotos täuschen ja
über die wahre Größe hinweg. Da wird einem noch mal klar, in welchen Dimensionen
du eigentlich arbeitest. Und das als Kaukasier mit großen Händen (Filmzitat). Deshalb
nochmal:

:respekt: :respekt: :respekt: :respekt: :respekt: :respekt: :respekt: :respekt: :respekt: :respekt:

Viele Grüße,
Martin

229

Sonntag, 29. Mai 2011, 16:57

hi,

ich bin zwar ein Mittleser deiner Bauberichte, habe aber schon vor ein paar monate es aufgegeben diese Technik alles zu kapieren :)
Ich respektiere dich dafür was du alles mit so einem Schiff auf die Beine stellst :respekt: :respekt: :thumbsup:

Mfg

Stefan
Denn die Dinge,die wir erst lernen müssen,bevor wir sie tun,lernen wir beim Tun -Aristoteles

Fertiggestellt: Diorama Ford Mustang 1967
In der Werft: U.S.S. Constitution(1:96)

230

Sonntag, 29. Mai 2011, 19:47

Bewundernswerte Ausdauer, alle Achtung!



Garsvik

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231

Sonntag, 29. Mai 2011, 23:34

(Almost) ready for takeoff...

Hallo Ihr Lieben und willkommen,
Es ist zwar reichlich beknackt ganz ohne Bilder, aber hier kommen die heutigen News rein in Textform.
Wochende = Family, somit kam ich nur sporadisch in kurzen Häppchen dazu, mich um unseren jüngsten Sproß zu kümmern.

Am Mittag hab ichs gewagt: Die Umwälzpumpe vom Pool abgestellt, ne Weile gewartet bis auch die letzte Strömung sich beruhigt hatte, spiegelglattes Wasser - und dann los.
Der kleine Schlepper zog los und drehte, dass es eine wahre Freude war. In der ersten Ruderstellung (15°) geht er bereits gut in die Kurve. In Stellung 3 und 4 dreht er in beiden Richtungen praktisch auf einem A4-Blatt.

Der Nachmittag war dann blockiert von nem Rudel Kids, die meinen Test track in Beschlag nahmen und mir keine Chance ließen. Am Abend dann wollte ich extra für Euch nen Filmchen drehen. Also Stativ rausgekramt, alles aufgeräumt und dann...
Habs etwas übertrieben! Damit es schön ausschaut, klipste ich das Deck auf den Rumpf und setze den Aufbau oben drauf. Damit liegt der Schlepper aber reichlich tief. Da bislang noch nichts verklebt oder abgedichtet ist, kann super leicht Wasser eindringen. Alleine schon beim unvorsichtigen ins Wasser lassen mit zwei Fingerspitzen.
Ende vom Lied: Die Kiste war ein Viertel voll Wasser und nichts lief mehr. Allerdings gabs auch zuvor ab und an Schwierigkeiten.

Nun hab ich mir ganz in Ruhe Zeit genommen und alle aufgetretenen Probleme mal angesehen:

Punkt 1:
Die gesamte Fehlfunktion konnte ich glücklicherweise in den Griff bekommen, indem ich das Boot sehr sorgfältig mit der Airbrushpistole ausgeblasen habe. Es lag also nur an Wasserresten.

Punkt 2:
Der Antriebsmotor hing jedes dritte Mal. Vermutung: Zu viel Reibung. Also hab ich die Antriebswelle in der Mitte zwischen beiden Enden von 1,5 mm auf 1,3 mm runtergeschliffen. Damit läuft sie praktisch nur noch auf den Enden. Zudem kam ein bisschen Öl dran.
Das half aber erstaunlicherweise gar nicht so viel. Drum hab ich mal gemessen und siehe da: die Versorgungsspannung vom Empfänger war mit 1,7 Volt arg niedrig. Die beiden kleinen Dioden, die ich vor kurzem zur Spannungsreduktion eingesetzt habe, erzeugen bei dem Strombedarf des Antriebsmotors einen zu hohen Spannungsabfall. Also hab ich sie wieder gegen die dicken von vorher getauscht. Nun liegen am Empfänger unter Last 2,2 Volt an. Der Antriebsmotor läuft auch deutlich stärker und blieb seitdem nicht mehr hängen.

Punkt 3:
Zwischenzeitlich gab es Fehlfunktionen beim Fahren. Ich vermute, dass dies an der sehr niedrigen Empfängerspannung hing und hoffe, dass es durch den Tausch der Dioden behoben ist. Im "Labor", sprich auf dem Küchentisch, klappts im Moment zuverlässig.

Punkt 4:
Insgesamt zweimal blieb wieder das Getriebe von der Ruderanlenkung hängen bzw. ratterte. Hier werde ich morgen wohl die erste Getriebeachse noch einmal geringfügig verschieben, so dass die Zähne stärker in einander greifen.

Bei industriellen Produktentwicklungen gilt etwa Faktor 5 bis 10 zwischen den Kosten für einen Prototyp und denen für ein Serienprodukt. Ich merke im Moment deutlich warum. Eine zuverlässige Betriebssicherheit zu erreichen erfordert schon eine Menge Tests und Erprobung und kontinuierliche Verbesserungen. Aber mein Ziel, so trivial das auch klingt, ist wirklich den Schlepper aus dem Regal nehmen zu können, einzuschalten und loszufahren. Klingt soooo einfach und ist doch riesig schwer zu erreichen.
Aber ich glaub nach wie vor dran es hinzubekommen.

Beim nächsten Mal gibts dann wieder nen gescheiten Baubericht. Wollte Euch aber zumindest informieren, was so der Stand ist.

Bis bald, einen schönen Wochenanfang und Gruß,
Johannes

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232

Sonntag, 29. Mai 2011, 23:59

Mini-Appetithäppchen

Hier eine der ganz wenigen Video-Sequenzen, auf der wenigstens ein klein bisschen was zu sehen ist. Bestimmt kommt demnächst ein vernünftiger Movie.

<<Appetithäppchen>>

233

Montag, 30. Mai 2011, 00:54

Hallo Jo,

zum Appetithäppchen: ist wohl noch etwas schüchtern, der kleine. Aber das gibt sich noch!

Viele Grüße,
Martin

234

Dienstag, 31. Mai 2011, 17:16

Es lebt!! Es lebt!!!
Toll Johannes, nun kann es ja nur noch den Endspurt geben. Und dann will ich ein Video von der Jungfernfahrt sehen!!!

Gruß Jan

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235

Dienstag, 31. Mai 2011, 19:03

Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr...

Jawoll, jawoll, jawoll! Tätärätäää: Es gibt ein neues Video!
Ich könnt Euch ja jetzt in gewohnter Weise stundenlang die Ohren vollheulen, was gestern wieder alles megamäßig schiefgegangen ist...
Doch stattdessen freu ich mich erst einmal dass alle Steppenbrände gelöscht sind und zeig Euch eine erste Mini-Testfahrt auf hoher See.
In gewohnter Weise ein Schrott-Video - tut mir leid, besser geht leider nicht.

<<Der kleine Schlepper auf hoher See - guckst Du>>

Viel Spaß und Gruß,
Johannes

236

Dienstag, 31. Mai 2011, 20:10

So ich melde mich hier als interessierter Mitleser auch mal zu Wort.
Hab zwar nur sehr wenig Ahnung was du hier machst, bzw wie du es machst. Dafür ist mein technisches Verständnis leider ein paar Leveln zu niedrig, aber ich bin echt begeistert von diesem Bau.
Sitze hier immer nur mit einem erstaunten Gesicht und offenem Mund was du hier zusammenbaust.
Also auch wenn das meiste hier mir eher spanisch vorkommt werd ich hier immer wieder gerne reinlesen und bewundernd zusehen was du hier baust.
Grüße Stefan
Im Bau: H.M.S Victory (Revell, 1:225)
In Planung: U.S.S. Constitution (Revell, 1:144)

237

Dienstag, 31. Mai 2011, 20:35

Man gut, das keine Wasserläufer auf dem Wasser waren :abhau:

. . . aber zum halb vollen Pool und zum halben Böötchen fehlte jetzt irgendwie noch die halb Flasch Bier :prost:

Glückwunsch zum geglückten Video
Dieter
Mann kann über alles reden - nur nicht mit jeder 8o
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238

Dienstag, 31. Mai 2011, 21:32

Hey, hey, hey, Dieter - vehementer Einspruch, da liegst Du komplett daneben, weil:

1. der Pool ist fast voll (1,50 tief - Rest ist Planschreserve)
2. das Bier ist ganz leer
3. wäre das Böötchen komplett inkl. Aufbau, dann hättest Du vermutlich auf dem Video sehr deutlich die Wassertiefe sehen können

ich bastele nämlich gerade am Dichtungskonzept...
mehr später

Mit den Wasserläufern hast Du freilich recht! Ich muss höllisch aufpassen, weil bereits auf der Oberfläche schwimmende Tannennadeln bei einer Kollision nen Loch in den Rumpf rammen könnten...

Gruß,
Johannes

239

Dienstag, 31. Mai 2011, 22:10

Jo, Einspruch angenommenm, bei 1, 50 m wirst du wahrscheinlich schon selbst abgesoffen sein :abhau:


>>>>>>> kei Mensch kann größer sein, um solcher Minniarbeteien zu machen .... :pfeif:


Dieter
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240

Dienstag, 31. Mai 2011, 22:20

Ok, Dieter - weil Du es bist:
Ab sofort darfst Du mich Gremlin nennen...
Von mir aus auch Rumpelstilzchen

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