Sie sind nicht angemeldet.

211

Montag, 20. Oktober 2014, 21:11

Respekt, Hagen!
Ich hab allerdings nicht so gaaaanz folgen können. Vielleicht tust du mir den Gefallen und brichst die Angelegenheit auf mein Niveau herunter. Mit anderen Worten: Was soll ich ändern?
Eins habe ich vielleicht verstanden (und bin auch beinahe selbst drauf gekommen): Das Ankerkabel muss dreimal ums Bratspill gerollt werden. Danach sollte es wohl in den beiden Buchten der ersten roten Lukenabdeckung verschwinden. Stimmt das?. Und was mache ich mit der Pertuline?
Danke!
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

212

Montag, 20. Oktober 2014, 22:39

Hallo Schmidt,

Zitat

Das Ankerkabel muss dreimal ums Bratspill gerollt werden. Danach sollte es wohl in den beiden Buchten der ersten roten Lukenabdeckung verschwinden. Stimmt das?

Ja, so würde ich es handhaben. Und was die Pertuline angeht, da Du die Anker auf ihren Lagern liegen hast, würde ich mit ihnen wie folgt verfahren:

Die Pertuline mit dem einen Ende unter dem Kranbalken an einem Ringbolzen oder mit einem doppelten Stopperknoten (nicht -steek, wie ursprünglich, aber fälschlicher weise geschrieben) in einer Bohrung hinter dem Scheibgatt (Knoten AUF! dem Kranbalken!) am Kranbalken befestigen, durch den Ankerring führen und über eine Klampe am Kranbalken (diese Klampe, die seitlich am Kranbalken liegt, kann auch auf der anderen Seite des Kranbalkens liegen, je nach dem, was für die bauliche Situation an Bord praktischer ist) binnenbrods führen, wo sie an einer Klampe, einem Ringbolzen oder einem Poller slippbar belegt ist. Slippbar deswegen, weil der Anker, wenn er klar zum Fallen ist, senkrecht unter dem Kranbalken nur noch in der Pertuline hängt. Wird sie gelöst, fällt der Anker, deswegen muss sie auch slippbar belegt sein, um sie schnell und ohne besonderen Aufwand zu lösen.
Ich hoffe, es war verständlich, wenn Du noch Fragen hast, nur zu...
Hagen
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
Naturgewordene Planken
sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

213

Montag, 20. Oktober 2014, 23:41

Ich hatte auch so meine Schwierigkeite,Hagens sicherlich richtiger Erklärung zu folgen :cracy: . Aber ein Bild sagt ja oft mehr als tausend Worte - jetzt hab ich's auch verstanden! :ok: Danke also für die illustrierte Erklärung! :five:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



214

Dienstag, 21. Oktober 2014, 01:09

Hagen :love: :love: :love:

Was würden wir nur ohne Dich machen?

Schmidt, wirklich wirklich großartig bemalt und gestaltet. :respekt:
Ein herrlicher Anblick!

lg Mickey
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

215

Dienstag, 21. Oktober 2014, 01:32

Zitat

Was würden wir nur ohne Dich machen?

Na, ich würde mal sagen, das, was ihr die ganze Zeit - auch vor meiner "Niederkunft" und auch ohne mich hier im Forum - getan habt oder tun werdet: Wunderschöne und den Umständen entsprechend historisch exakte Modell bauen...
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
Naturgewordene Planken
sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

216

Dienstag, 21. Oktober 2014, 08:32

Zitat

Na, ich würde mal sagen, das, was ihr die ganze Zeit - auch vor meiner "Niederkunft" und auch ohne mich hier im Forum - getan habt oder tun werdet:

dann sagen wir es mal so, ohne dich ging es zwar auch aber MIT dir is schööööner!!!
und man hat dieses wohlige Gefühl, all is approved by a real Seebär!!!
LG Landratte

217

Dienstag, 21. Oktober 2014, 12:30

...ihr macht mir ja janz errötend...
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
Naturgewordene Planken
sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

218

Dienstag, 21. Oktober 2014, 12:57

Achwas!

Errötender als nu bei red ol' roeler is ja nich! :abhau:
Und wo Er Recht hat, hat Er nu ma Recht! :will:

lg rechtgeber Mickey
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

219

Dienstag, 21. Oktober 2014, 13:03

Ja, dem muss ich mich jetzt aber auch nochmal anschließen: Klar kann man viel in der Theorie rumwurmen, aber unser (derzeit roter) Hagen ist hier quasi unser "Reality-Coach"! Und das ist gegenüber anderen Foren vermutlich ein Alleinstellungsmerkmal und sozusagen "unsere" Geheimwaffe... :ok: :ok: :ok:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



220

Dienstag, 21. Oktober 2014, 13:05

Ja ja, der liebe Hagen, hat ja bei mir auch als Takelagen- und Bleggott gewirkt :) :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok: :ok:

LG
Oliver

221

Dienstag, 21. Oktober 2014, 23:41

Ich hab dann mal meine Hausaufgaben gemacht.

1. Bergung des Marssegels.
Hier ein Auschnitt aus einem Foto aus dem Buch von Ab Hoving über den Nachbau der Statenjacht. Ich muss das wohl nicht kommentieren, so strapaziere ich auch nicht mein dünnes Fachvokabular.




2. Anker etc.
Lieber Hagen, bitte sag, dass es so geht. Wenigstens im 17. oder 18. Jahrhundert. Eine Klampe wollte ich nicht an den Kranbalken pappen, weil er seitlich so schön verziert ist. Und die Seilrollen MÜSSEN da liegen, weil drunter Macken sind, die ich für den Umbau in Kauf nehmen musste.








3. Flagge mit Diagonalfalte.
Et voila:



Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

222

Mittwoch, 22. Oktober 2014, 03:38

Hallo Schmidt,
erst noch eine Bemerkung zum Marssegel: So in etwa habe ich mir das auch vorgestellt mit dem Bergen des Marssegels: das Fall wird gefiert, die Rah folgt Isaac Newtons Anweisung (schwerkraft) und kommt auf den Stengestag und wird vom Wind auf die Leeseite der Vorsegel gedrückt, wo man sie dann nach weiterem Fieren des Falls in Empfang nehmen kann. Das Ganze funktioniert allerdings nur, weil a) das Marssegel ein wirkliches Leichtwindsegel ist (ohne Rack und Brassen ist es bei mehr als einem Nonnenfurz auch nicht zu gebrauchen) und b) wenn man es bei Zunahme des Windes schnell genug herunter bekommt, weil es sonst wie "große Wäsche" nach Lee wegweht - weswegen ich gedacht hätte, dass das Segel auch einen Niederholer hat, den es aber nach dem Foto definitiv nicht hat...
Nun noch etwas zum Ankergeschirr: Das wichtigste ist, Das Du, und zwar nur Du ganz alleine, damit zufrieden bist, Du bastelst doch nicht, um mich zufrieden zu stellen!!! Doch muss ich sagen, dass ich es sehr schön finde, es sieht alles sehr stimmig aus!
Was mich allerdings irritiert, ist die Tatsache, dass das Scheibgatt im Kranbalken nur eine Rolle hat und zudem nach vorne hin noch offen ist. Ich gehe aber mal davon aus, das Artitec das Modell sehr gut recherchiert hat und sich eng am Vorbild orientiert hat. Und genauso denke ich, das die Schiffsbauer beim Bau des Originals ebenfalls sehr genau recherchiert haben und somit alles seine Richtgkeit hat. Also habe ich mir so meine Gedanken darüber gemacht, warum das so ist und hätte folgende Lösung: Da die Staatenjacht ja nun mal kein 800-t-Schiff ist und somit keinen tonnenschweren Schlickhaken benötigt, wird der haken mit seinen ein, zwei Zentnern wohl locker auch von ein, zwei Mann an Deck gewuchtet werden können, wenn er unter der Klüse hängt, also wird man nicht unbedingt eine Kattalje gebraucht haben, sondern gleich die Perttuline durch den Ring gezogen und den Haken mit der Pertuline unter den Kranbalken gehievt haben...
Was jetzt nur noch fehlt, sind ein paar dickbäuchige vollgefressene Pfeffersäcke, die dem Schiffer erklären, wie er seine Jacht unfallfrei längseits der "Sieben Provinzen" bekommt - und natürlich der Schiffer, dessen Kappe vor Wut 7 Zentimeter über dem Scheitel schwebt...
Hagen
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
Naturgewordene Planken
sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

Beiträge: 437

Realname: Holger

Wohnort: bei Limburg / Lahn

  • Nachricht senden

223

Mittwoch, 22. Oktober 2014, 10:03

Zitat

Was mich allerdings irritiert, ist die Tatsache, dass das Scheibgatt im Kranbalken nur eine Rolle hat und zudem nach vorne hin noch offen ist.

Das paßt schon. In den Niederlanden ging man das mit dem Anker etwas anders an als in England. Jedenfalls im 17. Jhd, ob das für das 18. auch noch zutrifft weiß ich nicht.
Über die einzelne nach vorn offene Rolle wurde die Perturleine geführt, so wie Schmidt es auch gebaut hat. Zum eigentlichen Hieven des Ankers wurde ein Block unter den Kranbalken gebunden, der korrespondierte dann mit dem Hakenblock zum Aufnehmen des Ankers.
Es gibt Abbildungen dazu, müßte ich rauasuchen.

224

Mittwoch, 22. Oktober 2014, 11:33

Also über die eine oder andere Macke "im Holz" würde ich mir keine großen Gedanken machen ... gibt Charakter.
Alleine die Vorstellung, daß in vielen Betriebsjahren dem einen mal der Anker aus den Händen geglitten ist und der andere ihn alleine auch nicht mehr halten konnte dürfte die eine oder andere tiefe Riefe im Holz von Reeling oder Planken hinterlassen haben.
Zumindest sehen die meisten hölzernen Schiffe, die zudem wie deine Yacht eine jahrelange Patina aufweisen, nicht gerade kratzerfrei aus.

Noch allgemeine OT-Fragen die im Speziellen gar nichts mit deinem Modell zu tun haben ...
denn das gefällt mir einfach supergut so wie es ist:

Würden bei der vorliegenden Wicklung der Ankertrossen ums Bratspill immer beide Ankertrossen gleichzeitig abgewickelt ?
Oder sitzt das so locker auf der Walze, daß es auf der einen Seite mehr oder weniger durchrutscht und nur der Anker der gerade los gemacht wurde auch fällt ... ?
Oder wurde die eine von beiden Seiten extra ein wenig gelockert ?

Und es sind ja auch beide Anker an der Trosse befestigt ..
Irgendwo hatte ich auch mal gelesen, daß Anker auf Fahrt gar nicht an der Trosse befestigt waren ...
Trossen komplett unter Deck und die Öffnungen gegen Wassereinbruch verschlossen ..
Galt das nur für größere Schiffe ?
Oder nur für lange Fahrten wo es eh wochenlang nichts zu ankern gab ?
Oder für eine ganz andere Epoche ?
Oder war das auf Schiffen wie diesem hier, die irgendwo immer in Küstennähe waren, ganz und gar unüblich ?
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

225

Mittwoch, 22. Oktober 2014, 13:05

Zitat

Zum eigentlichen Hieven des Ankers wurde ein Block unter den Kranbalken gebunden, der korrespondierte dann mit dem Hakenblock zum Aufnehmen des Ankers.

Hallo Pollux, jetzt wo Du das sagst, ja, ich meine auch, mich an Abbildungen von Velde & Consorten erinner zu können, auf denen man das sieht...

Zitat

Irgendwo hatte ich auch mal gelesen, daß Anker auf Fahrt gar nicht an der Trosse befestigt waren ...
Trossen komplett unter Deck und die Öffnungen gegen Wassereinbruch verschlossen ..
Galt das nur für größere Schiffe ?
Oder nur für lange Fahrten wo es eh wochenlang nichts zu ankern gab ?
Oder für eine ganz andere Epoche ?
Oder war das auf Schiffen wie diesem hier, die irgendwo immer in Küstennähe waren, ganz und gar unüblich ?

...das hast Du da quasi schon beantwortet: Aus Schiffen, die nach Verlassen des Reviers lange Zeit in See standen, wurde es so gehandhabt; während der Revierfahrt, also in den zu den Häfen führenden Flußmündungen oder so, war der Anker ja immer klar zum Fallen, um ihn jeder Zeit als "Notbbremse" benutzen zu können. Warum man das zum Beispiel im engl. Kanal nicht auch so gehandhabt hat, wo man ja auch jeder Zeit auf Legerwall kommen konnte, erschließt sich mir nicht so ganz, aber na ja... Nach Verlassen des Reviers wurde die Anker dann - wie auch in den von mir transkribierten Logbüchern aus späterer Zeit belegt - auf ihre Lager gelegt, seefest gezurrt und die Ketten/Trossen abgeschlagen und im Kabelgatt gestaut. Aus der Staatenjacht wird man da aber wohl abstand von genommen haben. da sie ja eigentlich nur "Revierfahrt" hatte und den haken alle Nase lang brauchte, um bei Niedrigwasser in irgend einem Priel ankern zu können oder um beim Trockenfallen nicht zu vertreiben...
Aber das alles ist ja nur eine müssige theoretische Diskussion, die mit dem wunderschönen Modell, welches Schmidt aus einigen Gramm Resin mit etwas Farbe und sehr viel künstlerischem Geschick gezaubert hat, nichts zu tun hat...
Hagen
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
Naturgewordene Planken
sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

226

Mittwoch, 22. Oktober 2014, 14:23

Vielen Dank ... wieder ein Stück mehr verstanden ... war mir vorhin beim Bewundern der Bilder so durch den Kopf geschossen ...
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

227

Donnerstag, 23. Oktober 2014, 09:36

Danke für das Anker-Tutorial!

Bevor der richtige Fotograf mit der richtigen Kamera kommt, habe ich schnell noch mal ein paar Aufnahmen vor neutralem Hintergrund gemacht:








Einen schönen Tag wünscht Schmidt

PS: Hier und anderswo war die Rede von der Geschwindigkeit, mit der ich das Modell fertiggestellt habe. Bitte nicht vergessen: Es war meine zweite Statenjacht! Der Baufortschritt hat auch mir gezeigt, wieviel Zeit wir ansonsten mit Planen, Grübeln und Versuchen verbringen. Fällt das alles zu einem großen Teil weg, wird aus dem Basteln fast so etwas wie Handwerk. Und Handwerk geht fix. :D
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

228

Donnerstag, 23. Oktober 2014, 09:55

Moin Schmidt!

Zitat

Und Handerk geht fix. :D
Nun ja...!

Danke Dir nochmal für das Einstellen des Bildes bezüglich Marssegelfierung/-bergung. Jetzt habe ich es begriffen :ok: :ok: : Ich bin davon ausgegangen, dass die Marssegelrah konventionell ein Rack hat. Mit einem solchen, wäre die Rah (wenn man das Rack nicht hätte öffnen können) nicht so ohne weiteres Richtung Deck am Mast abfierbar gewesen, daher mein Zweifel :idee: .

Schöne Grüße und ein sehr schönes Modell ist das! :respekt:

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



229

Donnerstag, 23. Oktober 2014, 10:04

Als (geborener) Rheinländer sage ich da: Wenn irgendwas auf der Welt Bastelwerk war, dann der Kölner Dom. Bis die Preußen kamen, dann ging es fix. Seitdem basteln die Rheinländer wieder dran rum.
Schmidt (Alaaaf!)
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

230

Sonntag, 26. Oktober 2014, 20:04

Erinnert sich jemand? Ich hatte die Probeschnitte aus dem Wettbewerk "Plakadraken gegen Ölschmidten" ein wenig erweitert und anschließend in Styropor versenkt. Eigentlich stehe ich Dioramen ein wenig skeptisch gegenüber; das kriegt doch leicht etwas von Schrebergarten, wenn man es nicht dezent genug anlegt. Hier aber überwog der Reiz, etwas nicht ganz Gewöhnliches mit der 3/4 Schnitte anzufangen.
Ich habe mich allerdings für die kleinste Variante entschieden. (Habe nun wirklich genug Statenjachten gebaut!) Also kein Strand, keine Felsen, keine Strandräuber, keine Rettungsboote etc. etc. Übrigens auch keine Takelage, sondern nur ein abgebrochener Stummelmast. Dafür möchte ich allerdings einen befreundeten Maler bitten, mir ein "barockes" Meer zu malen.
Nun, das ist noch Zukunftsmusik. Zunächst habe ich einen Rahmen gebaut, das Styropor eingelassen und das Tempotaschentuchmeer an die Ränder herangeführt sowie ein wenig weiter (mit Wellen) strukturiert:








Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

231

Dienstag, 28. Oktober 2014, 16:23

Habe mich nun doch erstmal gegen barockes Wasser aus fremder Hand entschieden. Basteln heißt schließlich vor allem Selbermachen, oder?

Ich habe das Tempomeer mit einem selbst angemischten Blaugrün (oder Grünblau) angemalt, rund um den Rumpf etwas aufgehellt. Dann habe ich die Tempowellenkämmchen mit Weiß vorsichtig trockengemalt. Gehlt, äh, fehlt noch der Silikonaufstrich, der Glanz und Tiefe herstellen soll.






Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

232

Dienstag, 28. Oktober 2014, 18:38

Hallo Schmidt,

mir kommt das Wasser etwas eben vor. Ich würde mit Moltofill-Leim-Wasserpampe noch mehr Wellenstruktur rein bringen. Moltofill ist ideal weil es recht lange verarbeitet werden kann, Leim damit das Zeug nicht zu spöde wird und man kann klasse Wellenformen machen. Hab ich eben wieder mal hinter mir da ich gerade ne Eisenbahn in 1:220 (Spur Z) baue. Hier kannst Du Dir das mal ansehen:Z/1:220 Spur Z: Eine kleine Teststrecke (Bilder weiter unten). Das ganze wurde dann noch in verschiedenern Blautönen (je nach Wassertief) angmalen und dann mit Bootslack 4x gestrichen das eine Tiefenwirkung entsteht.

LG
Oliver

233

Dienstag, 28. Oktober 2014, 18:54

Hut ab vor der Leistung bisher. Aber ich schließe mich dem Post vor mir an.

Das ganze Meer sieht etwas zu brav aus. Ich seh darin ein Schiff das bei Sturm einen Mastbruch erlitten hat, dadurch quer geschlagen ist und gerade in einem Wellental zwischen meterhohen Wellen liegt.

Halt meine Meinung.

234

Dienstag, 28. Oktober 2014, 19:27

Verstehe. Aber bitte bedenkt, dass auf einem so kleinen Raum wie dem, den ich nun mal gewählt habe, meterhohe Wellen nicht wirklich zu realisieren wären. Außerdem wollte ich tatsächlich eine eher melancholische als eine dramatische Stimmung. Irgendwann ist jeder Sturm zu Ende, und dann sieht es so aus. Wird auch keine Besatzung an Bord geben.
Ich erwarte von der Silikonschicht allerdings noch ein Mehr an Tiefe.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

235

Dienstag, 28. Oktober 2014, 20:03

Hallo nochmal Schmidt,

mit Silikon bekommst Du ja noch eine gewisse Schichtstärke zusammen und mit einem Löffel und etwas Spüliwasser kannst Du da auch noch etwas mehr Wellenstruktur schaffen. Deine jetzige Wellenstruktur passt irgend wie noch nicht ganz zum Massstab (finde ich)

LG
Oliver

236

Dienstag, 28. Oktober 2014, 20:16

Wir wollen einen Klassiker !
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c…ff_Kanagawa.jpg

.... ehm ... auf den Vulkan bestehen wir bei der Größe der Grundplatte nicht unbedingt ...
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

237

Freitag, 31. Oktober 2014, 11:31

Ich glaube, ihr habt Recht. Mein Wasser passt nicht zu dem Modell. Und das Silikon hat's nicht besser gemacht! Ich könnt's so lassen, spüre aber, dass ich dann keine Lust hätte, das Wrack weiter zu detaillieren






Wie krieg ich das jetzt bloß wieder raus?

:bang: :roll:



Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

238

Freitag, 31. Oktober 2014, 12:09

Hallo Schmidt,

hmmmm, wie Du das wieder raus bekommst ? Ich glaube, so einfach gar nicht. Ich würde mit normalem Druckerpapier einfach die Wasserstrucktur nochmal drüber machen. Das Druckerpapier ist fester als Taschentuch, da bleiben die Strucktur besser erhalten. Dann alles mit Gips-Leim-Wasser einstreichen und anmalen. Zum schluss trocken mit Weiss die Wellenkämme darstellen. Zum Schluss mit Bootslack 3-4x lackieren.

LG
Oliver

239

Freitag, 31. Oktober 2014, 13:18

Gut, aber kann man auf das Silikon was kleben?
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

240

Freitag, 31. Oktober 2014, 13:35

probier es mit Kontaktkleber, das Papier zerkneueln damit eine Struktur rein kommt und dann stellenweise aufkleben. Die Festigkeit kommt dann durch das Gips-Leim-Wassergemisch. Der Leim macht das ganze dann elastisch damit keine Sprünge kommen. Schau mal zu meiner Modelleisenbahn rüber, da kann man das recht gut erkennen wie ich das meine.

LG
Oliver

Zur Zeit sind neben Ihnen 2 Benutzer in diesem Thema unterwegs:

2 Besucher

Werbung