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Sonntag, 15. August 2010, 14:25

Ätzen leichtgemacht

Hallo,

wie schon in meinem "Royal Sovereign"-Baubericht angekündigt hier nun eine Anleitung wie man sich einige Ätzteile mit geringem Aufwand selbst herstellen kann.

Dazu benötigt man:
Bügeleisen
Laserdrucker
Kupferblech 0,05 - 0,1 mm Dicke
Natriumpersulfat
Arbeitsschale aus Kunststoff
Haushaltsthermometer

Zuerst entwirft man seine Ätzvorlage am PC und druckt diese mit einem Laserdrucker auf Kartonpapier aus, welches nicht zu rauh sein sollte. Nur so dringt die Farbe nicht in das Papier ein und kann besser auf das Blech übertragen werden. Ich verwende weissen,dünnen Karton mit einer sehr glatten Oberfläche, ähnlich wie Katalogumschlagseiten.
Wichtig ist, die Vorlage mit Markierungen zu versehen und dann zu spiegeln.
Die Markierungen dienen dazu, das beide Seiten sich genau überdecken und so beide Seiten der Folie exakt mit dem gleichen Muster und in der gleichen Position auf dem Kupferblech befinden.



Ich habe das Ätzen mit 0,05 mm und 0,1 mm dicker Kupferfolie ausprobiert. 0,05 mm eignet sich eher bei kleinen, fragilen Mustern, 0,1 mm bei groberen, grösseren Mustern.
Natürlich dauert der Ätzvorgang länger und man benötigt mehr Natriumpersulfat je dicker das Blech ist.

Anschliessend werden beide Ausdrucke auf dem Blech mit Klebeband fixiert.
Mit dem Bügeleisen wird bei der Temperatureinstellung "Wolle/Seide" das Blech von beiden Seiten etwa für 30 sek aufgeheizt.
Hier hilft nur Ausprobieren, bis die Tonerfarbe sich auf das Blech übertragen hat.



Das abgekühlte Blech wird in die Arbeitsschale zusammen mit warmen Wasser und Spülmittel gegeben. Nach ca. 1 Stunde sollte das Papier sich schon ablösen.



Das restliche Papier wird mit dem Finger leicht abgerubbelt und die letzten Fasern mit einem Glasfaserstift entfernt.



Nun wird in die Arbeitsschale zuerst warmes Wasser (ca. 50C) und 100-200g Natriumpersulfat (je nach Dicke und Größe des Blechs) gegeben.
Die Temperatur ist konstant zu halten ! Arbeitshandschuhe tragen !





Unter leichtem Umrühren sollte sich nun das blanke Kupfer auflösen.
Immer etwas heisses Wasser dazugeben, um die Temperatur von ca. 50C zu halten.

Nach ca. 10 bis 20 min sollte sich das Kupfer aufgelöst haben und nur das Muster zu sehen sein.


Bitte das Wasser als Sondermüll entsorgen !

Mit klarem Wasser abspülen, und anschliessend bemalen.



Ich habe mind. 3 Fehlversuche bgehabt , bis ich mit dem Resultat zufrieden war.
Meine Empfehlung: Lieber mit groberen Mustern beginnen.

2

Sonntag, 15. August 2010, 14:39

Danke für den Tipp und die ausführliche Erklärung :thumbsup:

Das werde ich auf jeden Fall in den nächsten Tagen einmal probieren.
Kannst du vielleicht noch etwas zur "Geruchsbelästigung" sagen?
Stinkt die Bude hinterher und wie sieht es mit Dämpfen aus?

friesische Grüße
Manfred
Diplomatie ist, mit dem Schwein freundlich aber zielorientiert über die Notwendigkeit des Sonntagsbratens zu verhandeln.

3

Sonntag, 15. August 2010, 14:45

Hallo,

nein, irgendeine Geruchsbelästung oder Dämpfe entstehen dabei nicht.

Die Flüssigkeit ist aber nach dem Ätzen giftig, besonders für Fische&Co. . Deshalb -> SONDERMÜLL

4

Montag, 16. August 2010, 00:07

Hallo shippy

Herzlichen Dank für diesen Bericht - ist echt informativ.
Das muss ich unbedingt ausprobieren.

liebe Grüsse

Günther
You never know where the edge is............`til you step over

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