Herzlich willkommen zu einer neuen Folge rheinischen Frohsinns gepaart mit technischer Selbstverliebtheit, diesmal mit einer kleinen
Verbesserung in Sachen Querbohren. Denn die Vorgehensweise mit der Bohrschablone wie in Eintrag Nr. 13 beschrieben hat einen
erschütternden Nachteil: Die Schablone unterliegt Verschleiß, das Bohrloch weitet sich mit jedem Bohrvorgang, was zu einer gewissen
Unpräzision betreffs der genauen Mittigkeit der Löcher führt. Also nochmal nachgegrübelt und einen Weg ohne Schablone gefunden.
Den Anfang macht wieder ein Stück Alu in 6 x 20, zurechtgestutzt auf die Aufnahmebedingungen im Drehstahlhalter. Dann wurde mit
dem Gravierstichel wieder eine V-Nut eingearbeitet:
In diese wird nun das Werkstück (hier ein Rohling für eins der Kardangelenke) eingelegt...
...und mit Tape gesichert. Hier nur für's Foto, denn...
... zunächst mal muß das Aluteil präzise eingespannt werden. Dazu wird es an das Spannfutter der Drehbank gedrückt, damit die
Oberfläche genau rechtwinklig zur Drehachse des Futters liegt.
Dann also rasch den Rohling ans Alu getaped und mit einem angespitzten Messingdraht die Lage der Bohrung ermittelt (in diesem Fall
1mm vom Ende des Drehlings entfernt, wozu die Nadel genau auf die Kante justiert und dann der Schlitten einen mm weitergedreht wird).
Mit dem Gravierstichel geht das nicht, da dessen Spitze leicht außermittig liegt (sonst würde er gar nicht funktionieren). Dafür darf er
aber nun ankörnen:
Zumindest sollte man Philatelisten für die Erfindung der Briefmarkenlupe dankbar sein.
Nun kann also gebohrt werden.
Hier soweit fertig inklusive einer 2 mm - Durchgangsbohrung, welche später beim Verlöten mit der Welle hilft. Das Teil wird natürlich
noch vom Drehling abgestochen (wäre sonst zu schwer).
Und damit der Frohsinn nicht zu kurz kommt, hier zu Johannes' persönlicher Belustigung die geplante Motorisierung:
Der Motor ist identisch mit dem, welchen man in den meisten Servos der Standardgröße findet, sollte sich also über die Servoelektronik
regeln lassen (warum ich nicht gleich den aus dem Servo nehme? Ich kriege das Ritzel nicht ab!).
Ich will aber nicht ausschließen, daß ich nach der ersten Testfahrt im Juni 2018 doch noch auf Brushless umsteige - mal sehen!
Viele Grüße,
Martin