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61

Sonntag, 13. November 2011, 17:09

Hallo Leute,
zu den getönten Fenstern:

Man kann das stellenweise auch bei kleinen Modellen deutlich sehen, dass sie getönt sind.
Allerdings benötigt man für einen guten Effekt einen gewissen Abstand der getönten Fenster vom "Milchglas",
das von hinten (innen ) beleuchtet wird.
Die Farben der LEDs machen auch ne Menge aus...
Testet also auch das mal aus.

Tipp:
Wenn ein kleines verspiegeltes Stückchen Kunststoff mit etwas Abstand, beweglich vor die Fenster (Milchglas) gehängt wird,
dann hat man den Effekt eines ab und zu vorbeigehenden Menschen...

lg,
Frank
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Realname: Johannes

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62

Sonntag, 13. November 2011, 17:19

Im Moment hirne ich vor allem über Gewichtseinsparung und Decksausschnitt. Eine Rumpfhälfte wurde nach
jedem Schleifgang schwerer, bis ich feststellte, daß die Waage durch die statische Elektrizität des Bauteils
beeinflusst wird

Dann dreh doch mal das Bauteil auf der Waage um.
Nach Adam Riese müssten sich dann die Polaritäten abstoßen und Du hast auf einen Schlag deutlich Gewicht gespart...

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63

Sonntag, 13. November 2011, 17:29

Zitat

und lassen sie ähnlich Tractor Pulling gegeneinander im Pool ziehen. Der Verlierer zahlt nen 10er Fässchen

Ich könnte evtl. nen Tractor-Puller zur Verfügung stellen :baeh: :baeh: :baeh:
Ich zieh an Land und du zu Wasser :abhau: :abhau:

Gruß,

Emanuel

64

Sonntag, 13. November 2011, 18:05

Nochwas zum Glas: man kann sich ja auch einen zweiten Satz Klarteile bei Revell bestellen und daraus die Fenster schneiden - so hätte man die exakte Tönung.

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Realname: Johannes

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65

Montag, 14. November 2011, 00:15

Hi Martin,

gleichermaßen zum Trost (weil auch ich Blut und Wasser schwitze), als auch zur Motivation (weil es hier in kleinen Schritten voran geht) ein Kurzeinblick zur Reglerentwicklung für die Antriebe der Sunseeker:



Lediglich die kleine grüne Leiterplatte ist der Brushless-Regler. Es handelt sich um das gute Stück aus Hongkong mit schlappen 3,9 Gramm, dafür aber 10 Ampere Schaltvermögen.
Alles andere ist Schnickschnack für die Softwareentwicklung:
  • Ein Spannungsanschluss für LiPo 2S (7,4 Volt) - vielleicht klappts ja auch mit LiPo 1S (3,7 Volt)
  • Ein Kabel zum Einstecken im Empfänger
  • Ein 6-poliger Stiftstecker für das Programmier-Interface
  • Ein Taster zum Anschalten
  • 6 Leuchtdioden (2 x 3) zur Anzeige der Spannung an den 3 Motorphasen
  • 3 Leuchtdioden zur Spannungsanzeige (Akku, 5 V des Reglers, 5 V für BEC)
  • 6 kleine rote Leuchtdioden zur Anzeige des Kommutierungsschritts
  • 3 kleine grüne Leuchtdioden zur Anzeige von Vorwärts/Rückwärts, Startphase und Normalbetrieb
  • Lautsprecher zum Testen der Betriebs-Töne (die sonst über die Motoren erzeugt werden)

Im Augenblick liege ich bei knapp über 2000 Zeilen Assembler-Code fürs Programm. Das ganze Thema ist nicht ganz so trivial. So nen Brushless-Motor will halt schon erst mal in Wallung gebracht werden...

Gruß,
Johannes

66

Montag, 14. November 2011, 00:42

Hallo alle zusammen,

hier ein paar geradezu niederschmetternde Fakten zum Gewicht: würde man sich an der Revell-Bemalanleitung orientieren
und den Farbsprung von Unterwasserschiff zu Bordwand als Wasserlinie interpretieren, trüge das Boot gute 350 Gramm.
ABER: Wenn man sich Fotos des Originals anschaut, so liegt die Sunseeker deutlich höher - um eine vorbildgetreue
Wasserlage zu erreichen, dürfte das Modell nicht mehr als 200 Gramm wiegen. Nun wiegen allein die Bauteile des Modells aber
schon 204 Gramm - da ist also fleißiges Abspecken notwendig, wenn da noch Technik rein soll. So werde ich auch endlich
auf good old Jo hören und leichteste Brushlesstechnik einbauen - so gesehen freue ich mich, daß es an der Reglerfront
Fortschritte zu verzeichnen gibt.

@Jo: Kann der Regler auch Rückwärts? Fürs Rangieren würde es ja reichen, wenn nur der mittlere Motor rückwärts läuft.

Und bei der Suche nach einer Möglichkeit der Darstellung der Metallreling habe ich 1er Aluschweißdraht geordert - mal sehen,
wie der sich von der Stabilität her verhält. Da ließen sich gegenüber Edelstahl wieder ein paar Zehntel einsparen.

Grüße und gute Nacht,
Martin

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67

Montag, 14. November 2011, 01:31

Nochmals hi Martin,

ad 1) Der Regler aus Hongkong kann, das ist ja gerade der Witz an der Sache, wie nahezu alle dieser Lightweight / Low cost Regler nur Vorwärts. Aus genau diesem Grund schreib ich ja ne komplett neue Software, extra zugeschnitten auf die typischen Bootsbelange.

ad 2) Auch wenn es mal wieder eine fiese Ochsentour wird - aber aufgrund des Volumens aller Bauteile sollte da ordentlich was an Gewicht zu holen sein. Gemäß Erfahrung im besten Fall 30 bis 40%, also 60 bis 80 Gramm. Damit wäre man dann schon mal tendenziell auf dem richtigen Weg.

Gruß,
Johannes

68

Donnerstag, 8. Dezember 2011, 00:32

Liebe Gemeinde,

inzwischen habe ich einen Käufer für meine Yacht gefunden: Helmut R. aus Frankfurt/Main. Er kann sich den Kahn leisten, schließlich
hat er eine Menge Geld verdient, indem er auf einen Preisanstieg von Getreide in Somalia spekuliert hat.



Währenddessen schreiten die Arbeiten an der Sunseeker munter voran. Hier mal ein Blick auf die Reling des Originals:



Maßstäblich runtergerechnet käme sie auf einen Durchmesser von ca. 0,6mm, während Revell eine Dicke von 1mm vorsieht:



Also ist es wohl das Naheliegendste, sie durch Draht zu ersetzen (nicht zuletzt spart man sich dadurch das Gepfriemel mit BMF). Der
dünnste Alu-Schweißdraht misst 0,8mm, das geht. Also schnell mal eine Rolle besorgt...



...und ein Stück geradegebogen.



Um alle Relingelemente später exakt platzieren zu können, wurden die entsprechenden Bauteile zunächst mal gescannt.



(So sehe ich übrigens aus, wenn ich fotografiere.) Als nächstes wurde mal ein Stück Reling abgeknipst...



....die Stümpfe geplant...



...und gebohrt.



So würde das dann später in etwa aussehen:




Auch die Serienproduktion der Antriebe läuft weiter, ...



...hier die im Gegensatz zum Prototypen leicht modifizierten Gehäuse der Propellerwellen.



Inzwischen hat sich Helmut R. zu einer Werksbesichtigung eingefunden.



Er schien sich aber nicht sonderlich für die technischen Details zu interessieren und verschwand recht schnell wieder.



Zwischenzeitlich wurde er kurz in der Werkskantine gesichtet, wo er über das Essen meckerte.



Später soll er noch auf der Damentoilette gespannt haben...



...bevor er im Hafen eine passende Mannschaft für seine Predator angeheuert hat.



Was Helmut R. freilich noch nicht weiß: Die Damen werden ihn kurz nach dem Ablegen über Bord gehen lassen und anschließend Kurs
auf Borneo nehmen, um die Orang-Utans vor dem Aussterben zu retten.



Also werde ich mich mit dem Bau mal etwas beeilen.

Grüße,
Martin

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69

Donnerstag, 8. Dezember 2011, 00:49

Sag mal Martin - was für Drogen nimmst denn Du???
Viel wichtigere Frage: könnt ich davon auch was haben...?

Bei der Reling musste gut aufpassen - weil die 500 Meter liefern nicht allzu viel Luft für Verschnitt. Schaut aber klasse aus! Alu-Schweißdraht bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass der so weich ist wie Alu - wie schauts aus im vergleich zu VA?

Noch nicht so gang geschnallt hab ich die Veränderungen an den Antrieben - wird aber bestimmt noch aufgeklärt.

Im Antriebsbereich immer dran denken: alle guten Dinge sind 3!

Cheerio, Miss Sophie, nebst Gruß ans Äff'sche,
Jo.

70

Donnerstag, 8. Dezember 2011, 01:05

Hallo Jo,

die verwendeten Drogen sind Apfelschorle (mit naturtrübem Apfelsaft) sowie Zigarillos, kannst gerne was davon abhaben.

Der Aluschweißdraht ist eine Legierung mit 5% Magnesium, der ist wesentlich zäher als der butterweiche Basteldraht aus
Reinaluminium. Bei der Menge bin ich allerdings auch nicht sicher, ob sie reicht.

Die Änderungen bei den Antrieben werden tatsächlich erst ersichtlich, wenn man mal die Teile nebeneinanderlegt, wozu
ich die neue Version erstmal fertigkriegen muß.

Viele Grüße,
Martin

72

Donnerstag, 8. Dezember 2011, 11:57

So lang man den Martin hat, braucht man kein Fernsehen mehr...
De vereint Doku, Soap Opera und Thriller in einem Baubericht... :D

Und dann ist das auch noch so faszinierend wie ein alter Sherlock Holmes Film (Bin Fan davon). :ok:

Hört bloß nicht auf mit dem Basteln / Bauberichte schreiben...
(Und immer gut Apfelschorle bereithalten... Zigarillos- na ja...) :D

lg,
Frank
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73

Donnerstag, 8. Dezember 2011, 22:56

ich finds einfach genial, solche texte und dann solche mikroskopie in scatche eingebaut....

macht echt spass hier mit zu lesen...

mach weiter so

PS:
das willschauchkönnen in 150 jahren vll ;( :huh: so ne yacht zu bauen...schnief schluchzs
Gruß
Andi :ahoi:



Fertig:RC: 1890 San Francisco Bay Scow Schoner als Fahrmodell im Maßstab 1 : 35
Fertig: RC: surprise 4 1:100
fertig: RC: Exploration Vessel 1:125
fertig: RC: Smit Housten 1:200 von Revell

74

Sonntag, 25. Dezember 2011, 00:53

Liebe Gemeinde,

wie manche von euch vielleicht wissen, feiern wir heute das Fest der Liebe. Also habe ich mir aus Gründen technischer Selbstverliebtheit
eine kleine Ergänzung meines Maschinenparks gegönnt: Einen Koordinatentisch sowie einen Teilapparat. Der Erste ermöglicht, das Werk-
stück mittels Handrädern in zwei Ebenen unter der Bohrmaschine zu bewegen. Der Zweite ist nichts weiter als ein Spannfutter, welches
sich in seiner Basis verdrehen lässt, wobei der aktuelle Winkel auf einer Skala angezeigt wird. Der Teilapparat lässt sich sowohl waagerecht
als auch wie hier senkrecht auf dem Koordinatentisch montieren.



Nachdem ich die Kinder ins Bett geschickt hatte, konnte ich das Ganze mal an der Predator testen. Hier die Ausgangslage, ein aus dem
letzten Teil bekannter Rohling eines Propellerwellengehäuses.



Die mittige Bohrung erhält später ein M 1,4 - Gewinde, dort werden die Anlenkungen der seitlichen Streben aufgeschraubt, welche sich
passiv mitbewegen. Viel wichtiger ist aber die nun folgende Querbohrung, welche die schräg nach oben verlaufenden Streben aufnimmt.
Diese dienen der Einstellung des Eintauchwinkels und vor allem (wenn auch nur beim Modell) der Übertragung der Lenkbewegung auf die
Schrauben. Diese Bohrungen laufen durch den dickeren Teil des Gehäuses, 2,5 mm links des schon vorhandenen Lochs und 2 mm über
der Mitte des Rundstücks.

Als erstes wird ein Bohrer in die vorhandene Bohrung gesteckt, das Werkstück über einen im Bohrfutter eingespannten Dorn anvisiert
und so senkrecht ausgerichtet.



Jetzt wird die vorhandene Bohrung des Werkstücks mittells Koordinatentisch genau mittig unter das Bohrfutter gebracht - beim Sondieren
hilft ein angespitzter Messingdraht.



Jetzt wird das Werkstück mithilfe der Skala des Teilapparats um 90 Grad gedreht.



Über den Koordinatentisch wird der Teilapparat mit dem Werkstück 2,5 mm nach rechts und 2 mm nach vorne bewegt. Jetzt kann mit
dem Gravierstichel gekörnt...



...und anschließend gebohrt werden.



Test: ist winklig.



Und fertig.



Der nächste Teil wird dann wahrscheinlich wieder unterhaltsamer.

Schöne Feiertage!

Martin

75

Montag, 26. Dezember 2011, 11:26

Der nächste Teil wird dann wahrscheinlich wieder unterhaltsamer.

... Wenn´s noch Unterhaltsamer wird, fang ich an auf die genannten Maschinen zu sparen! :S

Weißt du, Martin, wenn man diese Maschinen noch nicht wirklich kennt, dann sieht das alles ein wenig wie Zauberei aus.
Vor allem wirkt das so einfach...
Und das ist es bestimmt nicht!
- Vor allem dürfte es sich bei dem langsam geweckten Wunsch, so etwas auch zu machen um eine Fantasie meiner selbst zu handeln,
da ich wohl kaum die Maschinen einfach so zu bedienen wüsste und auch sicher das Geld dafür nicht über hätte.
Aber du bringst einen da schon zum Träumen...

lg,
Frank
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76

Freitag, 30. Dezember 2011, 00:52

Hallo Frank,

die neuen Geräte liegen preislich jeweils bei etwa einer halben bis ganzen Tankfüllung, aber man muß Prioritäten setzen. Bleibt der
Saab (darf man jetzt sagen, ist keine Schleichwerbung mehr) halt mal öfter in der Garage.

Eigentlich stand auf meiner "Zu erledigen" - Liste als nächstes eine Bausatzvorstellung von Lindbergs/Frogs Harriet Lane bzw. deren
Derivat "Blockade Runner", doch leider trödelt der Weihnachtsmann (Hinweis an einen der Leser). Also geht es stattdessen hier weiter.

Die Wellengehäuse durften sich in mehreren Schritten noch etwas an die Trennscheibe schmiegen...



...bis sie einigermaßen rund waren.



Um die unteren Gabeln der Streben, die noch anzufertigen wären, mit den Gehäusen zu verbinden, wurden noch ein paar Bölzchen
gedreht und am Ende mit einem Gewinde M 1,4 versehen.





Warum das Oberflächenbild so mies ist, wüsste ich auch gerne. Vermutlich ist die Materialqualität minderwertig.



Das 0,8er Loch entstand in Sekundenschnelle mit dem vorhandenen Equipment und dient dem Gegenhalten, so musste ich keinen
Sechskant feilen (die Mutter ist übrigens ein Fertigteil).



Alles mal 3...



...und das war's auch schon wieder.

Schlaft gut!

Martin

77

Freitag, 30. Dezember 2011, 02:48

...öhm...

...sehe ich da wirklich Längsrisse auf den Bildern, oder ist das eine optische Täuschung? :nixweis:

LG, Dirk
Es gibt viel zu tun!

...also fangt schon mal an... :)

78

Freitag, 30. Dezember 2011, 03:05

Keine Risse (die Teile werden ja nicht beansprucht), allenfalls Kratzer, welche durch
ungünstigen Lichtwinkel tiefer scheinen, als sie sind. Kein Grund zur Sorge! :ok:

79

Sonntag, 1. Januar 2012, 18:54

Liebe Kinder!

was wird das? Stückchen Alu, frisch gedreht...



...und gebohrt.



Jetzt 'nen Bohrer reingesteckt...



...und das Ganze mit der Trennscheibe fluchtend ausgerichtet.



Jetzt das Teil mit der Trennscheibe bearbeitet...



...und dann sieht das erstmal so aus:



Und weiter geht`s nach der Maus!

81

Sonntag, 1. Januar 2012, 18:54

Jetzt wurde das Teil um 90 Grad gedreht und nochmal geschliffen.



Dann auf einer Seite auf 1,6 mm aufgebohrt...



...und in die andere Seite kommt ein Gewinde M 1,4 (zur besseren Zentrierung wird der Gewindebohrer durch das 1,6er Loch geführt).



Bolzen passt.



Nach der Montage wird noch mit einer Mutter gekontert.



Als nächstes folgt dann die Feinbearbeitung - abrunden und so.

Bis dann!
Martin

82

Freitag, 13. Januar 2012, 00:44

Liebe Forensiker,

und weiter geht's. Die Gabeln erhielten mittels gedrehter Schablone noch etwas Feinschliff.





Nun legen wir die Beilage für einen Moment zur Seite...



...und widmen uns dem Hauptgericht: Den Propellern. Mein erster Test vom Anfang dieses Berichts war ein netter Versuch, aber noch
viel zu weit entfernt von dem hier:



Um diesem Idealbild wenigstens ansatzweise nahezukommen, wurden nächst mal die Anforderungen aufgelistet, welche die
Modellschrauben erfüllen sollten. Diese Liste teilt sich wie folgt auf:

A) Die Schrauben sollen geil aussehen.

B) Zweitrangige Anforderungen.

Unter B fällt als erstes die Schränkung. Der Anstellwinkel der Blätter beträgt an der Nabe ca. 60 Grad (bezogen auf die Rotationsebene),
außen hingegen nur noch 30 Grad.

(Durch die Schränkung könnte man annehmen, die Blätter wären konkav gewölbt, tatsächlich sind sie bikonvex. Die scheinbare Wölbung
ist eine optische Täuschung, begünstigt durch die abgerundete Kontur am Außenrand. Soviel zum Thema nutzlose Informationen.)

Als zweites sollten die Propeller 6 Blätter kriegen - so sind immer mindestens 3 pro Schraube im Wasser.

Da es schwer möglich ist, die Schrauben mit Hausmitteln aus dem Vollen zu nagen, werden sie zusammengesetzt, womit die Materialwahl
aufgrund der guten Lötbarkeit auf Messing fiel. Fangen wir an mit der Nabe: Diese erhielt mittels 0,35er Trennscheibe 6 Einschnitte
im angestrebten Anstellwinkel, wozu der Teilapparat schräg eingespannt wurde (kurioserweise lässt sich dieser ohne zusätzliche Tricks
bombenfest im Schraubstock mit dem passenden Winkel von 30 Grad zur Vertikalen einspannen).



Um eine mögliche Frage gleich zu beantworten: Zur Herstellung gegenläufiger Schrauben wird das Werkstück einfach von der anderen
Seite an das Werkzeug gefahren. Hier das Ergebnis nach 6mal Fräsen:



Und nachbearbeitet:



Hier mal mit einem hastig ausgeschnittenen Stück Blech, so etwa könnte das später aussehen:



Allerdings werden die Blätter nicht aus Blech gefertigt, vielmehr wird dieses 25er Rundstück eine Rolle spielen:



Dazu im nächsten Teil mehr!

Viele Grüße,
Martin

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Realname: Johannes

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83

Freitag, 13. Januar 2012, 01:16

Phänomenal, sozusagen bikonvex phänomenal, Martin!

Jetzt wünsche ich Dir (und uns) vor allem einmal gute Gesundheit.
Erste flinke Hochrechnungen haben unter Berücksichtigung des bislang erzielten Baufortschritts vom Heckabschluss der Sunseeker bis zu den Quirlen ergeben, dass der Kübel in etwa um 2324 herum seiner Erstwasserung entgegen gehen wird.
Und das wollen wir natürlich unbedingt noch erleben, bevor sich dann der Holzdeckel schließt und wir diesen Genuss zu Petrus tragen.

Ich drück Dir ja so sehr die Daumen, dass die Antriebe am Ende wirklich flutschen. Die Brushless-Regler werden auf jeden Fall parat stehen - der Prototyp läuft seit einiger Zeit und ich hab ne Nachschublieferung der Spender-Module aus Hongkong bekommen.

Freu mich auf nächste Woche, wenn die Sunseeker wieder einen Zuneigungsslot bekommt!

Gruß,
Johannes

84

Freitag, 13. Januar 2012, 17:28

Hallo Leute!
Hier hat die Faszination ja kein Ende!

Ich erblasse, ob des Know-Hows und der damit einhergehenden Fertigkeit in der Fertigung.
Im weiteren erwarte ich gebannt weiteres...

Wie ein bekanntes Spitzohr immer zu sagen pflegte: Faszinierend!

lg,
Frank
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85

Freitag, 13. Januar 2012, 19:58

Da kann man Johannes und Frank nichts mehr hinzufügen, es ist alles schon gesagt, incredibile, aber wo ist die Maus? und ein Stück Sushi zum Größenvergleich wäre noch schön gewesen :wink: :thumbsup: :thumbsup:

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