8 Jahre (oder 2965 Tage) sind eine lange Zeit. Ich hatte damals diesen Baubericht gestartet, weil ich mich in einer Bastel-Übergangsphase befand unddas ein oder andere ausprobieren wollte. Tatsächlich habe ich mich dann in den nächsten Jahren fast ausschließlich mit Schiffsmodellen befasst. Und meine sind zwar auch aus Polystyrol, aber bei der Oberflächenbehandlung geht es dort um
ganz andere Ziele, nämlich um die Simulation hölzerner Oberflächen. Da entwickelt man naturgemäß ganz andere Techniken und beschafft sich ganz andere Werkzeuge, als sie für den Automodellbau nötig wären, bei dem es ganz wesentlich um hochglänzend lackierte Flächen geht.
Vor ein paar Tagen habe ich angefangen, die Sammlung von Automodellen, die ich noch besitze, aus den Kisten und Kartons zu holen, bevor noch so viel Zeit vergeht, dass selbst das Plastik Schimmel ansetzt. Und da hat es mich wieder gepackt.
Meine ca. 50 Modelle sind in den siebziger und achtziger Jahren entstanden. Ich habe sie damals mit handelsüblichen Autolacken gespritzt, das gelang nicht immer, ich glaube sogar, dass ich auf 2 einigermaßen gelungene Lackierungen einen Totalausfall hatte. Ich war zwar allmählich dazu übergegangen, die Modelle anzuschleifen und gründlich zu waschen, aber weitere Verfahren zur Behandlung der Oberfläche beherrschte ich nicht. Meistens wählte ich Metalliclacke, weil ich die Erfahrung gemacht hatte, dass die sich besser (also dünner und deckender) auftragen ließen. Dabei nahm ich allerdings in Kauf, dass viele meiner Modelle nicht die zeittypischen Lackierung aus den fünfziger und sechziger Jahren trugen. Folglich gefielen sie mir auch nicht so ganz. An
2-farbige Lackierungen, typisch für die damalige Zeit, habe ich mich nicht herangetraut.
Hier der 49er Mercury (nur Karosserie) von AMT.
Er gehörte noch zu den gelungeneren Exemplaren, obwohl bei genauem Hinsehen die Lackoberfläche nicht das ist, was man sich so verspricht.
Häufig zeigte sich bei meinen Lackierungen auch ein seltsames Muster, das ich für eine Abbildung der Fließbewegung des flüssigen Polystyrols hielt und gegen das ich nichts unternehmen konnte.
Für den Innenraum verwendete ich matte Humbrol/Revell-Farben, die ich auf die Farbe der Karosserie abzustimmen versuchte. Der Innenraum des Mercury scheint mir noch ganz gelungen zu sein. Die braunen Nähte an den Bezügen haben mich beim Demontieren des Modells regelrecht überrascht.
Soweit habe ich das Modell jetzt zerlegen können. Ich bin damals mit Klebstoff extrem vorsichtig umgegangen, weil ich immer die Befürchtung hatte, dass er die Lackierung angreifen könnte. Resultat ist, dass viele meiner Modelle sich heute bei Berührung teilweise zerlegen.
Und das ist mein eigentliches Übungs- oder Wiedereinstiegsobjekt, die Austauschkarosserie für den Mercury, die ihn als Lieferwagen zeigt, den es wohl nie gegeben hat. Sie stammt von dem amerikanischen Anbieter Jimmy Flintstone, und ich habe sie gekauft, als das Porto für Sendungen aus den Staaten noch nicht so exorbitant hoch war.
Demnächst soll es losgehen. Ich werde Fragen haben!
Schmidt