Nabend!
Ich fühl mich jetzt mal spasseshalber als "Resin-Crack" angesprochen (wobei das in diesem Falle der sprichwörtliche Einäugige ist, der unter den Blinden König ist...): Zunächst: Ja, das Zeug ist giftig und deshalb hab ich da auch ziemlich Respekt vor. Andererseits: Ich denke, wer z.B. als Kunststoffformgeber beruflich jeden Tag damit arbeitet, hat da wohl eher ein Problem. Im Modellbau verwendet man ja zumeist nicht die Mengen. Also gut Lüften ist schon angesagt!
Nun zur Theorie: Ich mach mir Silikonformen aus Zweikomponentensilikon. Das kann man herrlich 1:1 mischen und innerhelb weniger Minuten hat man damit eine relativ flexibele aber ausreichend harte Form erstellt. Am besten besorgt man sich ein paar Legosteine, um einen entsprechenden Formenrahmen zu erstellen. Dort presse ich das weiche Silikon rein, mache mir eine Art "Stempel" aus mehreren Legosteinen (querliegend) und presse damit in den Rahmen, damit ich eine glatte Silikonoberfläche bekomme. Dann drücke ich das abzugiessende Teil gleichmässig in die Form und modellier vorsichtig mit einem Spatel o.ä. nach bzw. an, damit das Silikon auch wirklich das Original seitlich umschliesst. Dann warte ich und kann nach kurzer Abbindezeit das Muster entnehmen, da das Silikon ja flexibel ist. Diese Form kann man nun mit Resin (gemischt aus Harz und Härter) vorsichtig auffüllen. Dabei muss man nur vorsichtig sein, dass man keine Blaseneinschlüsse produziert. Blasen kann man gut mit einer Injektionskanüle anstechen, sie verschwinden dann zumeist. Ruhig etwas mehr Resin auf die Form giessen, den Überstand kann man gut schmirgeln hinterher. Im Prinzip war's das auch schon. Schwierig wird es eher bei dreidimensionalen Formen oder Formen mit "Unterschnitt", sprich gewollten Aussparungen am Muster. Da muss man sich überlegen, wie man eine zweiteilige Form erstellt, aber auch das ist relativ easy: Man muss eben zwei Hälften herstellen, die exakt aufeinanderpassen, etwa durch Aussparungen in der ersten Form, in die dann automatisch entshende "Zapfen" der nächsten reingreifen, so ähnlich wie bei Zinnfiguren. Bei sehr dünnen bzw. kleinen, filigranen Teilen sollte man "Pfeifen" anbringen- Kanäle, durch die Luft entweichen kann. Aber das ist wohl die Ausnahme.
Wichtig ist
gutes Resin. Bei minderwertigem dauert es ewig, bis man ein schönes trockenes, komplettes und blasenfreies Ergebnis hat. Ansonsten gilt hier einfach Ausprobieren. Schau mal bei Schmidt in seine BB's rein oder in meinen aktuellen, wo ich Drehbrassen abgegossen habe. Das waren meine ersten Versuche und durchaus verwendbare Ergebnisse!
Wenn Du Fragen hast, dann frag bitte nach, okay?
Schöne Grüße
Chris