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  • »WalPel« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 26

Realname: Walter

Wohnort: Heppenheim

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1

Dienstag, 12. Februar 2013, 06:55

Bauen oder sammeln?

Hallo zusammen,

ich habe da mal eine Frage, wie macht ihr das mit den teueren und seltenen Bausätzen?
Werden die auch gebaut, dann verlieren sie ja an Wert, oder nur gekauft und auf den Stapel obendrauf gepackt,
weil eine Wertsteigerung zu erwarten ist. Wenn ich sehe was so manche seltenen Bausätze im Originalzustand mittlerweile kosten,
wären die mir zum Bauen eigentlich schon zu schade. Wie ist hier die allgemeine Meinung?

Gruß Walter

Beiträge: 3 438

Realname: Heiko

Wohnort: Stuhr bei Bremen

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2

Dienstag, 12. Februar 2013, 07:35

Hm, ich meine, die Diskussion hatten wir an anderer Stelle schon einmal... ?(

Meine Meinung dazu ist eindeutig. Auch wenn einige Kits mittlerweile astronomische Preise erzielen, so sind es doch immer noch Bausätze und keine Sammelsätze. In meinem Lager befinden sich inzwischen auch schon über 100 Stück und so mancher hat sicher einen beträchtlichen Wert, aber gekauft habe ich sie zum bauen - auch wenn das "Glück" vermutlich nicht allen zuteil wird, denn es werden immer mehr... :S

Sicherlich, hätte ich vor 20 Jahren gewusst, das beispielsweise ein Revell VW Corrado trotz eher dürftiger Qualität heute so begehrt ist, hätte ich damals bei Karstadt ordentlich zugeschlagen. Dort wurde er palettenweise für 10 DM das Stück aus dem Laden gescheucht. Jetzt habe ich nur den einen und auch der wird irgendwann gebaut werden.

Weiterhin stellt sich die Frage, was passiert mit dem Wert im Falle einer Wiederauflage? Aktuell sieht man es am Golf GTI, ebenfalls von Revell. Jahrelang kaum zu bezahlen (für Otto Normalverbraucher), jetzt will die Erstauflage keiner mehr zu Sofortkauf-Preisen von 50 € haben. Dumm gelaufen, wenn man auf eine Wertsteigerung spekuliert hat.

Also, Schachtel öffnen und bauen, denn dafür wurden sie gemacht! :)

Gruß, Heiko.

keramh

Moderator

Beiträge: 12 626

Realname: Marek H.

Wohnort: Bln-Friedrichsfelde

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3

Dienstag, 12. Februar 2013, 08:03

moin,

ich bin ja auch nicht so ein Freund von "Wertsteigerungen" aber es gibt auch Bausätze die sich einfach nicht lohnen gebaut zu werden.
z.B. DIESER ist laut Aufdruck vom 25. August 1950, er wird also in diesem Jahr stolze 63 Jahre alt :tanz:
oder DIESER ist von 1960 da war Revell gerade 4 Jahre auf dem Markt!
Ob diese einen Wert haben? ich weiß es nicht aber sie sind in solch einfacher (schlechter) Qualität, das sich ein Bauen einfach nicht lohnt.
Meine Ansprüche an ein Modell liegen jedenfalls woanders und somit bleiben sie in ihrer Schachtel.

4

Dienstag, 12. Februar 2013, 09:52

... ich habe da mal eine Frage, wie macht ihr das mit den teueren und seltenen Bausätzen?
Werden die auch gebaut, dann verlieren sie ja an Wert, oder nur gekauft und auf den Stapel obendrauf gepackt,
weil eine Wertsteigerung zu erwarten ist. Wenn ich sehe was so manche seltenen Bausätze im Originalzustand mittlerweile kosten, wären die mir zum Bauen eigentlich schon zu schade. Wie ist hier die allgemeine Meinung? ...


Was verstehst Du unter Teuer?
15€ für einen Revellbausatz,60€ für einen neuen Tamiya-Kit, 290€ für einen Hiro oder doch knappe 1000€ für etwas James Bond- mässiges?
Gruss Ralf :wink:

Beiträge: 597

Realname: Andreas

Wohnort: Nahe Leonberg bei Stuttgart

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5

Dienstag, 12. Februar 2013, 10:04

Hallo,

auch ich stehe oft vor dieser Frage. Dabei halte ich es aber teilweise mit Marek, teilweise mit Heiko. Bausätze sind zum Bauen da, aber bei manchen ist die Hemmschwelle einfach sehr hoch, sie auch zu bauen.

Zunächst denke ich , dass man wie Marek schon sagte die alten Kits in mindestens zwei Kategorien einteilen sollte:

1. Bausätze, die man aus Nostalgiegründen sammelt, deren Bau sich aber nicht lohnt da auch mit deutlichem Mehraufwand kein schönes Modell dabei herauskommt. Die sammelt man, freut sich dran, schaut sich die meist schönen Deckelbilder und Bauanleitungen an und legt sie dann wieder ins Regal. Es sei denn man hat den Ehrgeiz und den Willen, aus einer alten Schrottkiste mit entsprechendem Aufwand ein zeitgemäß detailliertes und schönes Modell zu machen. Was sicherlich auch seinen Reiz hat.

2. Bausätze die so gut sind, dass sie wirklich zum Bauen reizen. Dies entweder, weil es das Vorbild nur als antiquarischen Kit als Modell gibt oder weil es einfach die Frage (bzw. deren Beantwortung) interessant ist, was man aus mehr oder weniger guten alten Kits mit modernen Methoden (Airbrush) und Afternmarket-Zubehör (Decalsätze, Fotoätzteile etc.) herausholen kann. Mich persönlich reizen diesbezüglich die alten Bandai, Aurora und IMC-Kits am meisten, die für ihre Zeit bereits sehr komplex und detailliert waren. Da kommen manchmal ganz erstaunliche Modelle bei heraus (siehe den kürzlich vorgestellten Porsche 924 von Bandai).

In Konflikt komme ich immer mit Kits der zweiten Kategorie. Das Dilemma versuche ich meistens dadurch aufzulösen dass ich wenn ich einen seltenen neuwertigen alten Kit ergattern konnte, der unbedingt zum Bauen reiztl noch einen zusätzlichen suche, der leicht angefangen ist oder dem leicht nachzufertigende oder unwichtige Teile fehlen. Die bekommt man meist schon deutlich günstiger. Und man weiß ja: Ist der Kit erst ruiniert bastelts sich ganz ungeniert.

Aber ich glaube den Interessenkonflikt hat jeder. Wer will schon das Risiko eingehen, einen Kit der seit 30, 40 oder 50 Jahren friedlich unangetastet in seiner OVP schlummert und in diesem Zustand ebenso sauselten wie teuer ist eventuell zu versauen, was ja immer mal wieder vorkommen soll. Zumal die Bausätze im Zustand OVP mit jedem Kit der angefangen wird, logischerweise immer seltener werden. Die Hemmschwelle ist bei einem bereits angefangenen oder nicht mehr ganz vollständigem Kit weitaus niedriger.

Ich habe nun in den letzten Jahrzehnten einige auch recht seltene Kits zusammengetragen. Aber jeden davon nur und ausschließlich deshalb, weil mir der Bausatz und/oder dessen Vorbild einfach gefiel und nicht weil sich eventuell der Wert nach oben entwickeln könnte. Das ist eh reine Spekulation wie der Aktienhandel auch. Dann lege ich mein Geld lieber festverzinslich an.

Wahrscheinlich sind die Dinger in 20 oder 30 Jahren ohnehin nichts mehr wert, weil bis dahin die Hardcore-Modellbauer im wahrsten Sinne des Wortes ausgestorben sein werden. So geht es nämlich gerade den Modelleisenbahnern. Bei denen hat in den letzten 10 Jahren ein massiver Preisverfall für Modelle aus der Vorkriegszeit und teilweise schon aus der frühen Nachkriegszeit eingesetzt, weil die Sammler die diese Modelle wollen (meist - wie fast immer - weil sie sie als Kind schon wollten und nicht bekommen haben) einfach altershalber weggestorben sind. Ein mir bekannter Händler hat mir gesagt, dass er für 100 Jahre alte Märklin-Waggons vor einiger Zeit noch locker 400 Euro verlangen konnte und sie heute nicht einmal mehr für 80 losschlagen kann. Ich denke dass, vielleicht mit Ausnahme des Militärmodellbaus deraus mir nicht ersichtlichen Gründen irgendwie immer modern zu sein scheint, zu gegebener Zeit das gleiche mit den Plastikkits passiert. Da ich mit etwas über 40 Jahren meiner Beobachtung nach noch zu den jüngeren der Szene gehöre vermute ich, dass in vielleicht 20, vielleicht auch erst 40 Jahren kaum mehr einer die alten Kisten haben will.

Bei den meisten freue ich mich einfach daran sie zu haben, aus dem Regal ziehen und anschauen und vielleicht mal irgendwann bauen zu können. Oder auch nicht. Wen juckt's?

Langer Rede kurzer Sinn: Das muss einfach jeder für sich selbst entscheiden.

Gruß, Andi

Beiträge: 9 197

Realname: Dominik

Wohnort: um Aachen - Tor zur Eifel - NRW

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6

Dienstag, 12. Februar 2013, 12:13

Eindeutig Bauen - warum auch nicht?
Den Geruch und in der Regel die bessere Qualität als die X-te Wiederauflage. Gerade das ist der Reiz für mich bei den alten Bausätzen.

Die ganz wenigen Ausnahmen, die ich nicht bauen werde befinden sich meist schon gebaut in meiner Sammlung und haben deshalb mehr einen emotionalen Wert für mich - der nicht in Geld aufzuwiegen ist.
Jedoch ganz gefeit sind diese Sätze vor meinen Händen nicht; denn hier ist die Versuchung, den selben Bausatz nach meinen heutigen Fähigkeiten erneut zu bauen nicht ganz zu vernachlässigen.

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Beiträge: 26

Realname: Walter

Wohnort: Heppenheim

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7

Dienstag, 12. Februar 2013, 18:09

Hallo,

erstmal Danke für die ausführlichen Antworten.

@ Ralf, es müssen gar nicht mal die Bausätze der oberen Preisklasse sein, aber z.B. De Tomaso Pantera GRP 5
der geht zwischen 50 und 90 Euro in der Bucht, oder der Porsche 914 liegt oft bei 50 Euro. Der Capri GRP5 gibt es
noch ausreichend, aber die Preise gehen schon Richtung 50 Euro.
Habe kürzlich einen Pantera geschossen, weil ich ein Slotcar GRP 5 damit aufbauen wollte,
doch irgendwie ist er mir jetzt fast zu schade dafür.
Auch neue Bausätze wie BMW Z4 Mika Hatsune liegt ja jetzt schon zwischen 50 und 70 Euro, selbst Toyota GT86 wenn
dann nicht unter 40 Euro zu bekommen, für einen neuen Bausatz ist das nicht gerade wenig, der hat sicher noch Potential.

@ Heiko, Also, Schachtel öffnen und bauen, denn dafür wurden sie gemacht.
Danke für den Rat, ich denke das ist die richtige Einstellung, es macht auch Freude die gebauten Modell später
in der Vitrine anzusehen. Aber voerst übe ich noch mit den preiswerteren Bausätzen.

Gruß Walter

8

Dienstag, 12. Februar 2013, 18:31

Für mich ist allein schon die tatsache ein Modell zu besitzen das es nicht mehr gibt ein highlite ,und da möchte man beim bau auch wirklich alles an wissen
und materialien einsetzen und das sorgt auch mal dafür das man unfreiwillig zum sammler wird da ;)
Beste beispiel ist bei mir gerade auf dem tisch baue gerade von Revell einen 956 da mir bei diesem modell ehrlich gesagt egal ist wenn eine neue Technik mal in die Hose geht wohin gegen mein Doyusha BMW 3,5
noch länger in seinen Karton bleiben wird den der muss perfekt werde .
[/i][/size]
Mitleid bekommt man,Neid muß man sich erarbeiten


Im Bau : Tamiya BMW 635 CSI Gr.A Schnitzer Replika


Aoshima Kawasaki GPz 900R

9

Dienstag, 12. Februar 2013, 18:41

Hallo!
Natürlich werden nach und nach die vorhandenen,auch die teuren, Bausätze gebaut.Zumindest habe ich die Absicht dazu,ob ich die Menge aber in diesem Leben noch Abarbeiten kann?

Mal sehen,vielleicht wird man ja so um die 90 Jahre! :smilie:
Gruss Ralf

Beiträge: 975

Realname: Thomas Sauer

Wohnort: 63695 Glauberg

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10

Dienstag, 12. Februar 2013, 22:44

Natürlich werden nach und nach die vorhandenen,auch die teuren, Bausätze gebaut.Zumindest habe ich die Absicht dazu,ob ich die Menge aber in diesem Leben noch Abarbeiten kann?

Mal sehen,vielleicht wird man ja so um die 90 Jahre!
Wenn nicht in der Zwischenzeit die Technik (ich denk da speziell an 3D-Drucker) die Detailversessenheit überrennt.

Heute sind es Ätzteile, die alte Modellbausätze verbessern, die Digitalisierung den Eisenbahnmodellbau revolutiomiert oder Smartphones, die RC-Modelle steuern.
Wer weiss, was uns in den nächsten Jahren noch so blüht, aber das Sammeln von Bausätzen oder auch DieCast-Modellen, ist eben wie Aktienhandel. Wenn man sie rechtzeitig abstösst, kann man einen Reibach machen, oder man rahmt alte Papier-Aktien ein, weil sie einfach schön sind.

Ich persönlich halte nichts vom Bausatzsammeln, aber jedem das Seine, wer an schönen Kartons Freude hat, soll dies tun. Aber ich "verunstalte" ja auch alte Fernlenkautos aus DDR-Zeiten, bin also für Sammler sicherlich kein Massstab.
Thomas

Aktuell im Bau:

Luxuscamper
Fiat 124 Sport Coupe
Das bin ich:
Portfoliobilder

Beiträge: 438

Realname: Ralf Pfaff

Wohnort: Wilder Süden

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11

Mittwoch, 13. Februar 2013, 09:56

Also, ich sammle um zu bauen :D Mittlerweile übersteigt die Anzahl der Neuanschaffungen meine Produktivität, so dass ich zwangsweise ein kleines Lager habe. Und mir ist schnuppe, was der Bausatz aktuell wert ist. Nach Abschluß eines Projektes geht's in den Keller und dann wird der nächste Bausatz rausgesucht. Natürlich müssen die anderen vorher noch genauestens inspiziert werden, ob auch alles in Ordnung ist.. :rolleyes: ..ich finde das absolut genial, so alte Dinger mal wieder aus der Verpackung zu nehmen. Da ich ja Schwerpunktmässig bei den 1:43ern zu Hause bin, sind es hier noch die richtig schweren Weißmetallklumpen, die mich faszinieren. Wenn man überlegt, dass die Dinger Maßstäbe gesetzt haben sollen......eigentlich zu schade zum bauen......
Grüße aus dem Schwarzwald

Ralf

12

Dienstag, 3. Dezember 2013, 20:33

Hallo miteinander.

Ich sammle auch um sie früher oder später zu bauen,und um mich an meinem "grossen, tiefen und dunklen :grins: " schrank zu erfreuen wenn ich den dann und wann durchwurschtle.

Das ist immer wie weihnachten.... :D

Ansonsten definitiv bauen,da ich schon keine lust auf den stress hab wenn man selbst was in der bucht verscheuert :du: Es gibt doch für nen Modellbauer fast nix schöneres als ab und zu an nem seltenen und orginalverpackten Bausatz zu schnüffeln,besonders wenn man weiss das die teile begehrt sind... :baeh: GRINS!!

Ciau, Alex

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