So liebe Freunde,
nach meinem kurzen Ausflug zu den Uniform Farben ( neues Bild wird nachgereicht ) und unserer stets netten Plauderei zwischendurch muß ich leider wieder zurück zum Thema kommen. Wie ich schon etwas weiter oben geschrieben habe werde ich alles weitere mit der "Flamme" verlöten.
Das Problem bei den PE-Teilen und der fachgerechten ver/bearbeitung ist etwas weit gefächert. Ihr wisst das natürlich selbst aus eigener Erfahrung. Aber ich schreibe es trotzdem für die Leute die sich diesem Thema erst annähern. Dazu greife ich in die große Kiste meiner Mißerfolge und kläre einiges auf. Leider ist nichts falscher als was man in unzähligen Tutorials und netten Filmen sehen kann. Bilder von Voyager und Co mit ihren "Show Darstellungen" animieren zwar den Käufer, bringen ihn aber nicht zum Ziel bei der Montage. Oft eher das Gegenteil. Nämlich dann wenn er das filigrane Stück in Händen hält und nicht weiß was er jetzt machen soll. Und vor allem wie. Videos von "Profis" die scheinbar ohne Lot wie von Zauberhand ein fertiges Produkt vorzeigen sind da auch eher suboptimal. Mal gelinde ausgedrückt. Spätesten dann wenn ihr selbst zu Werke geht merkt ihr was da alles für ein Unfug geschrieben und gezeigt wurde. Ihr könnt mir das ruhig glauben. Ich habe beim abarbeiten solcher Geschichten schon einiges in den Sand gesetzt. Die denke mal es lag nicht an meinen Handwerklichen Fähigkeiten.
So aber dazu müssen wir uns erst einmal einen kleinen Überblick verschaffen. Es gibt nämlich PE und PE. Einmal habt ihr PE-Teile die werden einfach aus der Platine herausgetrennt und an ein Plastikteil an oder aufgeklebt. Dazu brauchen wir natürlich nichts löten. Dazu reicht der richtige Kleber und fertig. Wir nehmen hier die Verarbeitung und das zusammensetzen ganzer PE Bauteile unter die Lupe. Zum Beispiel hier im Panzerbau den Staukasten vom Turm. Klassisches Beispiel. Hier liegt unser Problem darin das dieser Bausatz z.T sehr filigrane Spangen, Riegel und Verstrebungen nebst Scharnieren besitzt. Da die Deckel, Scharniere, Schlösser etc. eigentlich voll beweglich sind stellt sich die Frage wie man das alles zusammenbekommt. Kleben scheidet hier beim fachgerechten Arbeiten eigentlich aus. Nimmt man die Spannung aus der Rundung der Rückwand, steht man vor dem Problem das der Deckel nicht bündig eingebaut werden kann. Ausserdem müssen die Deckelstreben eingezogen werden und die Bandagen auf die Kiste unten. Beim ständigen richten in die passende Form verabschiedet sich regelmässig der Kleber. Ausser man Pfuscht. Das ist aber nicht im Sinne des Erfinders. Also Kleber scheidet da schon mal aus. Bleibt nur das Lot. Wer jetzt Muse verspürt darf sich einmal den ganzen Mist an Videos von You… und Co reinziehen. Da sieht man dann wahre "Spezialisten" die mit riesigen Löthämmern mit denen normalerweise ein Dachdecker die Blechstösse bearbeitet die filigransten Arbeiten ausgeführt werden. Ich hatte da schon endlose Diskussionen mit Leuten die noch nicht mal wissen wie ein Lötkolben überhaupt aussieht. Im ganzen Netz bin ich nur auf einen wirklichen brauchbaren Thread gestossen der einiges zeigt. Und der stammt von einem Modellbauer.
Ich weiß auch nicht alles. Aber zumindest mache ich mir die Mühe und arbeite mal alles ab bevor ich über etwas schreibe das ich selbst überhaupt noch nicht ausprobiert habe. So mal zurück zum löten. Bei solchen Geschichten wie dem Staukasten kommt unser erstes Problem beim Spalt der gefalteten Aussenwand und dem einsetzen des Bodens und dem gebogenen Vorderteil. Ich habe das mit recht unbefriedigendem Ergebnis bis jetzt mit dem normalen Lötkolben gemacht. Das hat aber den Nachteil das sich die Lotmenge und der Lotfluss schlecht in den Griff bekommen lässt. Wirklich punktuell und mit geregelter Temperatur lässt sich das wenn überhaupt nur mit einer Magnastat Lötstation in den Griff bekommen. Nur die Magnastat ist in der Lage punktuell die entsprechende Temperatur für solche Geschichten mit dem Lötkolben zu liefern. Oft kommt dann das Zauberwort ins Spiel. "Lötpaste". Ja klar. Die wollen wir auch nehmen. Aber mit was ? Und vor allem wie ? Reicht Paste alleine aus ?
Paste alleine reicht natürlich nicht. Wir müssen von aussen entweder Silber oder Messing Speziallot zuführen. Messing Speziallot beinhaltet schon Silber und ergibt eine farbgleiche Verlötung. ( braucht aber über 300 Grad ) Wir arbeiten hier wie beim verlöten von "Käfigen" für Schmucksteine bzw. für deren Fassungen. Nur so lassen sich die Scharniere auch fachgerecht auflöten. Was man dazu gebrauchen kann zeige ich ab Sonntag wenn ich mit der Arbeit beginne.
Schauen wir mal am Wochenende ob die Vorgaben des Modellbau Kollegen zum Erfolg führen. Was ich bis jetzt sehen durfte sah schon mal sehr vielversprechend aus. Wer natürlich eigene Erfahrungen und Ergebnisse zeigen kann darf sie hier dazu posten. Bin um jeden Tip dankbar.
Gruß
Michael