Zeit für eine kleine Betrachtung der einzelnen Arbeiten bevor es weiter geht.
Dieser Thread hier soll all diejenigen ermutigen die im Panzerbau und hier speziell Pz. III und Pz. IV die Verarbeitung von sogenannten Ätz oder auch PE-Teilen umsetzen wollen. Natürlich sind auch viele gewonnene Erkenntnisse dabei die auf andere Modelle anwendbar sind. Dazu werde ich vor dem Winter die Vierlingsflak auf dem 7/1 vorstellen. Mit allem was es an Zubehör gibt im Moment. Liegt schon alles in der Schublade. Aber mal zurück. Einige Betrachter hier scheinen manchmal eher etwas entmutigt anstatt ermutigt zu sein bei dem Aufwand der betrieben wird. Keine Sorge. Auch ich bin nicht unfehlbar und arbeite auch noch nicht auf dem Niveau das ich gerne hätte. Es ist ein Lernprozess. Ich habe über ein Jahr fast nur Bauberichte studiert. Mit dem Ergebnis das man das meiste vergessen kann. Einige wenige Geschichten waren dabei. Leider schlecht ausdokumentiert. Ich zeige lieber mal ein Bild zuviel. Gerade wer selbst baut braucht oft den Blick um die Ecke. Ihr kennt das. "Muß das Teil aufliegen, oder ist da noch ein Spalt".
Wer sich aber trotz aller Kosten und Widrigkeiten mit diesem Thema näher beschäftigen will dem garantiere ich ungeahnten Bastelspaß. PE-Teile in dem Umfang sind eine Welt für sich. Da wird das eigentliche Modell im Zusammenbau schon fast zur leichten Übung, wenn nicht sogar zur Nebensache. Wer meine diversen "Lötgeschichten" verfolgt hat wird gemerkt haben das mir auch nicht immer alles gelingt. Ich habe auch einiges an Versuchen hinter mir. Versuche kosten aber auch Geld. Ein "abgeschossenes" Kettenblech ist halt verloren. Damit ein Großteil des PE- Satzes. Für den "Einsteiger" heisst das immer das er besonders Umsichtig mit seinem Material umgehen muß. Oft sind Kleinteile wie Metallnieten oder Ähnliches gerade mal in der erforderlichen Mindestanzahl bei den Bausätzen beigelegt. Oftmals so klein das man sie noch nicht einmal unter dem Fingernagel merkt. Grundvorraussetzung ist natürlich gutes und vor allem Zweck gerichtetes Werkzeug. Und ein ausreichendes Studium der Bauanleitung vor Baubeginn. Es kann schon einmal vorkommen das ein loses Kleinteil entweder fehl, oder sich aus der Verpackung beim öffnen verselbstständigt. Also aufpassen.
Nach meinen derzeitigen Kenntnisstand und da bin ich schon durch fast alle PE Hersteller durch sieht das ganze Prozetere um die Teilesätze wie folgt aus.
Entweder die Teile stammen aus Asien oder Osteuropa. Ihr unterscheidet in 4 Kategorien. Erstens: Was euch der Hersteller als "Dreingabe" zu den Bausätzen beilegt. Das ist oft ein mehr oder weniger überschaubarer PE Satz der nach der "entweder oder" Methode angeklebt wird. Um euerem Modell etwas Eleganz zu geben und um eueren Bastelspass etwas zu erhöhen. Also ein wenig "Blink Blink" in der Schachtel.
Zweitens: Ein PE Satz der noch recht übersichtlich daherkommt, und sich meistens auf einige Anbauteile in einer bestimmten Kategorie beschränkt. Also z.B einige Halter bzw. Endstücke aus Messing die aber an die Plastikteile angeklebt werden müssen. Oder eine simple Antenne aus Messing. Oft auch irgendwelche Bleche die aufgeklebt werden auf den Original Rahmen.
Drittens: Reine Ätzteil Komplettsätze die aber nur jeweils eine bestimmte Sektion zum Inhalt haben. Zum Beispiel "Nur Kettenbleche" oder nur "Schürzen" oder nur "Schutzschilde" und Blenden aus Messing. Mit diesen Sätzen in der Dritten Kategorie die am meisten Verwendung finden seid ihr schon auf dem Weg ins "Profi Lager". Leider selten das sie in vollem Umfang verbaut werden bzw. verbaut werden können. Warum verbaut werden können. Ganz einfach. Es ist viel Mist an Beiwerk dabei. Dazu kommt aber noch ein anderer Umstand. Nennen wir sie die "Eierlegende Wollmilchsau". Die diversen Hersteller wollen natürlich nichts produzieren das später niemand kauft, weil er es nicht verbauen kann. Superglue oder Ätzteilekleber ist hier das Losungswort. Das wird empfohlen. Aus einfachem Grund. Kann ich selbst machen. Kauf ich !
Sorry!
Mal langsam. Ist ja nicht eigentlich im Sinne des Erfinders. Man klebt ja Metall eigentlich nur in begrenztem Umfang zu Reparatur Zwecken. Ansonsten geht die Palette ja nach Materialstärke von Schweissen bis löten. Oder liege ich da falsch ? Aber der geneigte Modellbauer muß hier das ganze Teil auch mit erreichbaren Mitteln verarbeiten können. Diese Sätze zeichnen sich dadurch aus das sie meist nicht sehr Dick sind und sich relativ leicht in Form bringen lassen. Alle Anleitungen schreiben Kleber, Spitzzange, Pinzette und dergleichen vor.
Viertens: Das Full-Set. Hier kommen wir jetzt zur "Königsdisziplin" im Ätzteilebau. Fast jeder Hersteller liefert noch mal spezialisierte Platinen die entweder nur eine Bausektion beinhalten, oder sich über mehrere Sektionen erstrecken. Beim Full-Set liefert er alles was man braucht, bzw. was er für den jeweiligen Bautyp im Programm hat. Diese Platinen bestehen meistens aus stärkerem Material. Oft mit Nieten und Schrauben die in anderen Sets der Kategorie Drei nicht verfügbar sind. Natürlich lässt sich auch aus einzelnen Komponenten der Kat. 4 ein Fullset individuell zusammen stellen. Da sind wir aber noch bei den "normalen" Geschichten. Es geht auch noch anders. Es gibt "Nichen" Hersteller die sich der PE-Geschichte angenommen haben und sehr hochwertige und vor allem sehr durchdachte Full- Sets bringen. Oft sind da ganz ausgefallene Teile dabei. Bestechend ist aber die Qualität. Bei diesen Geschichten setzt man aber schon auf "Können" und die Professionalität des Käufers. Handwerkliches Geschick und die passende Werkzeug Ausstattung. Solche Sets lassen keine Wünsche offen, kosten aber oft ein vielfaches des eigentlichen Modells. Und Flamme bzw. Lötkolben ist Pflicht. Das sichten einiger dieser Teile kann ich nur mit einem Wort umschreiben. Hardcore ! Absoluter Hardcore.
Da bleibt dann wirklich keine Frage mehr offen.
Ihr seht es gibt Unterschiede. Ätzteil ist nicht gleich Ätzteil. Der Trend geht natürlich eindeutig in diese Richtung. Ok es braucht nicht jeder. Und wenn, dann erst mal mit einem kleinen Set hinein schnuppern. Also meiner eigenen Meinung nach gibt es im Modellbau noch einiges was mal lohnenswert ist zu bauen. Bis hin zu solch "abgefahrenen" Geschichten. Ich hoffe die Interessierten können hier etwas gebrauchen.
Gruß
Michael