Ah! Witze über Farbenblinde! Lustig
Im Ernst, Farbenblindheit ist ein sehr komplexes und sehr unterschiedlich auftretendes Phänomen. Als Junge konnte ich Braun und Grau nicht unterscheiden. Das heißt: Ich sah zwar die Unterschiede, wusste die Farben aber nicht richtig zu den Begriffen zu ordnen. Ein Steiffbär hieß daher der "braune Bär", obwohl er eindeutig hellgrau war. Ich habe natürlich im Laufe der Zeit gelernt, die Erfahrungen mit den richtigen Farbbezeichnungen auf die Phänomene anzuwenden. Das ist, vereinfacht gesprochen, wie wenn man sich merken würde, dass man an der Ampel warten muss, wenn das oberste Licht leuchtet.
Bis heute fällt es mir aber sehr schwer, Farbnuancen oder Farbrichtungen richtig zu erkennen. Ist das ein Blaugrün, oder ein Graugrün? Keine Ahnung.
Nehmen wir z.B. die Segel für die Tjalk. Ich hatte eine gewisse Vorstellung, hatte mir auch Fotos angesehen, aber ich wusste nicht zu sagen, wie ich eine vorliegende Farbe verändern müsste, damit sie meiner Vorstellung ähnlich werde. Platt gesagt: Ich kann nicht mischen. Daher verlasse ich mich meistens auf die Humbrol- und Revellfarben. Da gibt es viele Farbtöne für den Bedarf des Modellbauers. Auch die Segel der Tjalk sind ein unvermischter Revell- (oder Humbrol-?) Farbton.
Natürlich war es ein Segen für mich, als ich die Ölübermaltechnik zu lernen begann. Der finale Überzug mit z.B. Vandyckbraun sorgt nämlich dafür, dass sich die Farbtöne einander stark angleichen. So wie draußen in der sogenannten Realität die Umwelteinflüsse zu einer natürlichen Harmonie der Farben führen, so bewirkt das am Modell die Ölfarbe.
Schmidt